gebens/ mit dem Blute Christi werde aller Vnflath abgewaschen/ pet mi- serere mei tollitur ira Dei, unsinnige tolle Narren! gleich dem/ der ihm selbst ein Messer an die Gurgel setzt/ sticht zu und sagt gewagt! die Artzney wird alles wider heilen) so ist doch die Heucheley gar groß.
Col. 1, 12.
Also glaube ich/ daß ich Danck sage/ nicht nur mit Wor- ten/ sondern mit einem gantz neuem heiligem Leben/ befleissige 1. Pet. 1, 16.mich der Apostolischen Vermahnung nachzuleben. Es stehet geschrie- ben: Jhr sollet heilig seyn/ dann ich bin heilig/ darumb auch Apoc. 22, 11.nach dem/ der mich beruffen/ heilig ist/ befleissige ich mich auch heilig zu seyn in alle meinem Wandel; ja ich bin auch bereit für die heilige Kirche heilig zu leiden/ bevorab anietzo/ da es leidens Zeit ist; hat Christus so viel gelitten für die Kirche/ warumb nicht auch in Mangel des Salarii, des Einkom- Gal. 6, 17.mens/ der Ergetzligkeit/ ja biß auffs Blut/ wie Paulus das Mahl-Zeichen Christi am Leibe zu tragen?
Also sage ich Danck/ daß ich es rühme/ dann wem wolten Devt. 33. 29. Psal. 73, 1.nicht die Raube-Berge der Welt/ das grosse Welt-Babel verleiden mit all ihren Pracht? und contra sprechen/ Wol dir Jsrael/ du Berg Sion! Jsrael hat dannoch GOTT zum Trost/ sein gröster Schatz ist Gott im Himmel/ Christus am Creutz/ und der Heilige Geist vom Him- mel herab gesendet/ Wer ist dir gleich? Jch trutze die Feinde der 1. Sam. 17, 26.Warheit wie David 1. Sam. 17. Wer ist der Philister/ dieser Vn- beschnittene/ der den Zeug des lebendigen Gottes hönet? Trutz/ daß mir Teufel/ Tyrann etc. Schaden thun kan! thut ers/ so greiffet er Act. 9, 5[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]Gott seinen Augapffel an/ Es wird ihm schwer seyn wider den Stachel zu lecken. Gemach! möchte iemand sagen/ was ist das für vid. Luth. praefat. in Esa. Esa. 55, 11. Cant. 2, 12.ein wohl? ligt nicht die Kirche als ein Schaf-Stall mitten unter den Wölfen? ligt sie nicht der Römischen Bestien im Rachen drinnen? muß sie nicht auch heutiges Tags winseln und klagen: Jch bin die Elende und Trostlose/ über die alle Wetter der Trübsal gehen: Jch bin eine Blume zu Saron/ und eine Rose im Thal/ eine Rose unter den Creutz-Dornen? Das heist zwar/ wehe dir! für der Ver- nunfft: hingegen/ wohl in Franckreich/ wol in der Schweitz/ wol in Rosen/ dem das Glückligt in der Schoß! Aber in Gottes Wort wohl dir! dann das Ps. 46, 2. 3. 4. 5. 6.laut also Psal. 46. GOTT ist unser Zuversicht und Stärcke/ eine Hülffe in den grossen Nöthen/ die uns troffen haben/
darumb
Die Vier und Dreiſſigſte (Sechſte)
gebens/ mit dem Blute Chriſti werde aller Vnflath abgewaſchen/ pet mi- ſerere mei tollitur ira Dei, unſinnige tolle Narren! gleich dem/ der ihm ſelbſt ein Meſſer an die Gurgel ſetzt/ ſticht zu und ſagt gewagt! die Artzney wird alles wider heilen) ſo iſt doch die Heucheley gar groß.
Col. 1, 12.
Alſo glaube ich/ daß ich Danck ſage/ nicht nur mit Wor- ten/ ſondern mit einem gantz neuem heiligem Leben/ befleiſſige 1. Pet. 1, 16.mich der Apoſtoliſchen Vermahnung nachzuleben. Es ſtehet geſchrie- ben: Jhr ſollet heilig ſeyn/ dann ich bin heilig/ darumb auch Apoc. 22, 11.nach dem/ der mich beruffen/ heilig iſt/ befleiſſige ich mich auch heilig zu ſeyn in alle meinem Wandel; ja ich bin auch bereit fuͤr die heilige Kirche heilig zu leiden/ bevorab anietzo/ da es leidens Zeit iſt; hat Chriſtus ſo viel gelitten fuͤr die Kirche/ warumb nicht auch in Mangel des Salarii, des Einkom- Gal. 6, 17.mens/ der Ergetzligkeit/ ja biß auffs Blut/ wie Paulus das Mahl-Zeichen Chriſti am Leibe zu tragen?
Alſo ſage ich Danck/ daß ich es ruͤhme/ dann wem wolten Devt. 33. 29. Pſal. 73, 1.nicht die Raube-Berge der Welt/ das groſſe Welt-Babel verleiden mit all ihrẽ Pracht? und contra ſprechen/ Wol dir Jſrael/ du Berg Sion! Jſrael hat dannoch GOTT zum Troſt/ ſein groͤſter Schatz iſt Gott im Himmel/ Chriſtus am Creutz/ und der Heilige Geiſt vom Him- mel herab geſendet/ Wer iſt dir gleich? Jch trutze die Feinde der 1. Sam. 17, 26.Warheit wie David 1. Sam. 17. Wer iſt der Philiſter/ dieſer Vn- beſchnittene/ der den Zeug des lebendigen Gottes hönet? Trutz/ daß mir Teufel/ Tyrann ꝛc. Schaden thun kan! thut ers/ ſo greiffet er Act. 9, 5[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]Gott ſeinen Augapffel an/ Es wird ihm ſchwer ſeyn wider den Stachel zu lecken. Gemach! moͤchte iemand ſagen/ was iſt das fuͤr vid. Luth. præfat. in Eſa. Eſa. 55, 11. Cant. 2, 12.ein wohl? ligt nicht die Kirche als ein Schaf-Stall mitten unter den Woͤlfen? ligt ſie nicht der Roͤmiſchen Beſtien im Rachen drinnen? muß ſie nicht auch heutiges Tags winſeln und klagen: Jch bin die Elende und Troſtloſe/ uͤber die alle Wetter der Truͤbſal gehen: Jch bin eine Blume zu Saron/ und eine Roſe im Thal/ eine Roſe unter den Creutz-Dornen? Das heiſt zwar/ wehe dir! fuͤr der Ver- nunfft: hingegen/ wohl in Franckreich/ wol in der Schweitz/ wol in Roſen/ dem das Gluͤckligt in der Schoß! Aber in Gottes Wort wohl dir! dañ das Pſ. 46, 2. 3. 4. 5. 6.laut alſo Pſal. 46. GOTT iſt unſer Zuverſicht und Stärcke/ eine Huͤlffe in den groſſen Noͤthen/ die uns troffen haben/
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Die Vier und Dreiſſigſte (Sechſte)
gebens/ mit dem Blute Chriſti werde aller Vnflath abgewaſchen/ pet mi-
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ſelbſt ein Meſſer an die Gurgel ſetzt/ ſticht zu und ſagt gewagt! die Artzney
wird alles wider heilen) ſo iſt doch die Heucheley gar groß.
Alſo glaube ich/ daß ich Danck ſage/ nicht nur mit Wor-
ten/ ſondern mit einem gantz neuem heiligem Leben/ befleiſſige
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nach dem/ der mich beruffen/ heilig iſt/ befleiſſige ich mich auch heilig zu ſeyn
in alle meinem Wandel; ja ich bin auch bereit fuͤr die heilige Kirche heilig
zu leiden/ bevorab anietzo/ da es leidens Zeit iſt; hat Chriſtus ſo viel gelitten
fuͤr die Kirche/ warumb nicht auch in Mangel des Salarii, des Einkom-
mens/ der Ergetzligkeit/ ja biß auffs Blut/ wie Paulus das Mahl-Zeichen
Chriſti am Leibe zu tragen?
1. Pet. 1, 16.
Apoc. 22,
11.
Gal. 6, 17.
Alſo ſage ich Danck/ daß ich es ruͤhme/ dann wem wolten
nicht die Raube-Berge der Welt/ das groſſe Welt-Babel verleiden mit all
ihrẽ Pracht? und contra ſprechen/ Wol dir Jſrael/ du Berg Sion!
Jſrael hat dannoch GOTT zum Troſt/ ſein groͤſter Schatz iſt
Gott im Himmel/ Chriſtus am Creutz/ und der Heilige Geiſt vom Him-
mel herab geſendet/ Wer iſt dir gleich? Jch trutze die Feinde der
Warheit wie David 1. Sam. 17. Wer iſt der Philiſter/ dieſer Vn-
beſchnittene/ der den Zeug des lebendigen Gottes hönet? Trutz/
daß mir Teufel/ Tyrann ꝛc. Schaden thun kan! thut ers/ ſo greiffet er
Gott ſeinen Augapffel an/ Es wird ihm ſchwer ſeyn wider den
Stachel zu lecken. Gemach! moͤchte iemand ſagen/ was iſt das fuͤr
ein wohl? ligt nicht die Kirche als ein Schaf-Stall mitten unter den
Woͤlfen? ligt ſie nicht der Roͤmiſchen Beſtien im Rachen drinnen? muß
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und Troſtloſe/ uͤber die alle Wetter der Truͤbſal gehen: Jch
bin eine Blume zu Saron/ und eine Roſe im Thal/ eine Roſe
unter den Creutz-Dornen? Das heiſt zwar/ wehe dir! fuͤr der Ver-
nunfft: hingegen/ wohl in Franckreich/ wol in der Schweitz/ wol in Roſen/
dem das Gluͤckligt in der Schoß! Aber in Gottes Wort wohl dir! dañ das
laut alſo Pſal. 46. GOTT iſt unſer Zuverſicht und Stärcke/
eine Huͤlffe in den groſſen Noͤthen/ die uns troffen haben/
darumb
Devt. 33.
29.
Pſal. 73, 1.
1. Sam. 17,
26.
Act. 9, 5_
vid. Luth.
præfat. in
Eſa.
Eſa. 55, 11.
Cant. 2, 12.
Pſ. 46, 2. 3.
4. 5. 6.
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/460>, abgerufen am 22.11.2024.
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