dencken/ mit was Freuden er auff das Kind gefallen/ wie er gesagt: Ach biß willkommen du edler Gast! O mich Glückseligen und Vberseligen! Abraham hat dich nur in typo und Vorbild gesehen/ ich aber sehe dich in Luc. 10, 24.deinem eigenen Fleische! Viel Könige haben wollen sehen/ was ich sehe/ und habens nicht gesehen. Jn einer Summa war 2. Reg. 2, 12.dieser liebe Mann ein rechter Heer-Rüst- und Schutz-Wa- gen Jsrael und sein Reuter/ den Gott vom Himmel herab ge- sendet/ die damahlige in der Jrr gehende/ und von allerhand Secten jäm- merlich verführete Seelen auffzuladen/ und mit sich in Himmel hinauff zu tragen: war also wol ein rechter Fuhrmann/ der mit Fried und Freud davon gefahren: Dann nach dem er davon gefahren/ ist bald darauff der alarma im Jüdischen Lande angegangen/ und nach dem der silberne Schnee seines Haupts geschmoltzen/ so ists gar kothig worden.
Dieses sind diecharismata extraordinaria,die sonder- bare Göttliche Gaben.Haec parentatio Spiritus Sancti, Dieses ist der Lob-Spruch/ damit St. Lucas diesen lieben werthen Mann Gottes verehret/ damit er alle unfere Leich-Be- gängnüssen/ programmata, epicedia, () epitaphia, Leich-Ceremonien und parentationes canonisiret/ und damit bezeuget/ in quaestione an sit? daß es löblich und Christlich gethan seye/ nicht nur die Abge- 1. Thess. 4, 13.storbenen zu betrauren mit gebührender moderation, von Hertzen/ ungezwungen/ aus fürdringender Christlichen und Bluts-Liebe/ anders als die gezwungenen Thränen thun/ so man vergiesset Ehren und Schein halben; sit divus dummodo non vivus! wie es dann wenig Artemisias gibt unter den Weibern/ die ihren Tranck mit Thränen und der Asche der verbranten Toden-Beine der verstorbenen Ehemänner mischen/ wenig Matt. 8, 21.Kinder/ die umb ihrer Eltern langes Leben bitten: Jener Sohn im Evan- gelio/ den der Herr zu sich geruffen/ er soll ihm folgen/ bittet zwar umb Erlaubnüß seinen Vater zuvor zu begraben/ aber nicht umb desselben Aufferweckung aus dem Tod.
() de epitaphiis vide collecta a Casp. Sanct. ad Threnos c. 1. p. 1065. ad Ezech. p. 764. Corn. a lap. ad Ezech. p. 1116. confer Mart. Delrio ad ag. S. p. 13.
Daß/ sag ich/ recht und löblich seye nicht nursepultura, die Begräbnüß/ daß ein Mensch ehrlich begraben werde in die Erde/ Syr. 40, 1.die unser aller Mutter ist; nicht gehöre in die Lufft den Vögeln preiß/ wie etliche Barbarische Völcker zu thun gepflogen; nicht ins Feuer/ wie nicht
allein
Die Sieben und Dreiſſigſte (Erſte)
dencken/ mit was Freuden er auff das Kind gefallen/ wie er geſagt: Ach biß willkommen du edler Gaſt! O mich Gluͤckſeligen und Vberſeligen! Abraham hat dich nur in typo und Vorbild geſehen/ ich aber ſehe dich in Luc. 10, 24.deinem eigenen Fleiſche! Viel Koͤnige haben wollen ſehen/ was ich ſehe/ und habens nicht geſehen. Jn einer Summa war 2. Reg. 2, 12.dieſer liebe Mann ein rechter Heer-Ruͤſt- und Schutz-Wa- gen Jſrael und ſein Reuter/ den Gott vom Himmel herab ge- ſendet/ die damahlige in der Jrr gehende/ und von allerhand Secten jaͤm- merlich verfuͤhrete Seelen auffzuladen/ und mit ſich in Himmel hinauff zu tragen: war alſo wol ein rechter Fuhrmann/ der mit Fried und Freud davon gefahren: Dann nach dem er davon gefahren/ iſt bald darauff der alarma im Juͤdiſchen Lande angegangen/ und nach dem der ſilberne Schnee ſeines Haupts geſchmoltzen/ ſo iſts gar kothig worden.
Dieſes ſind diechariſmata extraordinaria,die ſonder- bare Goͤttliche Gaben.Hæc parentatio Spiritus Sancti, Dieſes iſt der Lob-Spruch/ damit St. Lucas dieſen lieben werthen Mann Gottes verehret/ damit er alle unfere Leich-Be- gaͤngnuͤſſen/ programmata, epicedia, () epitaphia, Leich-Ceremonien und parentationes canoniſiret/ und damit bezeuget/ in quæſtione an ſit? daß es loͤblich und Chriſtlich gethan ſeye/ nicht nur die Abge- 1. Theſſ. 4, 13.ſtorbenen zu betrauren mit gebuͤhrender moderation, von Hertzen/ ungezwungen/ aus fuͤrdringender Chriſtlichen und Bluts-Liebe/ anders als die gezwungenen Thraͤnen thun/ ſo man vergieſſet Ehren und Schein halben; ſit divus dummodo non vivus! wie es dann wenig Artemiſias gibt unter den Weibern/ die ihren Tranck mit Thraͤnen und der Aſche der verbranten Toden-Beine der verſtorbenen Ehemaͤnner miſchen/ wenig Matt. 8, 21.Kinder/ die umb ihrer Eltern langes Leben bitten: Jener Sohn im Evan- gelio/ den der Herr zu ſich geruffen/ er ſoll ihm folgen/ bittet zwar umb Erlaubnuͤß ſeinen Vater zuvor zu begraben/ aber nicht umb deſſelben Aufferweckung aus dem Tod.
() de epitaphiis vide collecta à Caſp. Sanct. ad Threnos c. 1. p. 1065. ad Ezech. p. 764. Corn. à lap. ad Ezech. p. 1116. confer Mart. Delrio ad ag. S. p. 13.
Daß/ ſag ich/ recht und loͤblich ſeye nicht nurſepultura, die Begraͤbnuͤß/ daß ein Menſch ehrlich begraben werde in die Erde/ Syr. 40, 1.die unſer aller Mutter iſt; nicht gehoͤre in die Lufft den Voͤgeln preiß/ wie etliche Barbariſche Voͤlcker zu thun gepflogen; nicht ins Feuer/ wie nicht
allein
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Die Sieben und Dreiſſigſte (Erſte)
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Abraham hat dich nur in typo und Vorbild geſehen/ ich aber ſehe dich in
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Luc. 10, 24.
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Dieſes iſt der Lob-Spruch/ damit St. Lucas dieſen lieben
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als die gezwungenen Thraͤnen thun/ ſo man vergieſſet Ehren und Schein
halben; ſit divus dummodo non vivus! wie es dann wenig Artemiſias
gibt unter den Weibern/ die ihren Tranck mit Thraͤnen und der Aſche der
verbranten Toden-Beine der verſtorbenen Ehemaͤnner miſchen/ wenig
Kinder/ die umb ihrer Eltern langes Leben bitten: Jener Sohn im Evan-
gelio/ den der Herr zu ſich geruffen/ er ſoll ihm folgen/ bittet zwar umb
Erlaubnuͤß ſeinen Vater zuvor zu begraben/ aber nicht umb deſſelben
Aufferweckung aus dem Tod.
1. Theſſ. 4,
13.
Matt. 8, 21.
() de epitaphiis vide collecta à Caſp. Sanct. ad Threnos c. 1. p. 1065. ad
Ezech. p. 764. Corn. à lap. ad Ezech. p. 1116. confer Mart. Delrio ad ag. S. p. 13.
Daß/ ſag ich/ recht und loͤblich ſeye nicht nur ſepultura,
die Begraͤbnuͤß/ daß ein Menſch ehrlich begraben werde in die Erde/
die unſer aller Mutter iſt; nicht gehoͤre in die Lufft den Voͤgeln preiß/ wie
etliche Barbariſche Voͤlcker zu thun gepflogen; nicht ins Feuer/ wie nicht
allein
Syr. 40, 1.
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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/490>, abgerufen am 22.11.2024.
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