Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Zwey und Viertzigste (Andere) wider lebendig zu werden gehoffet/ wie dann auch geschehen/ daß sich dieGräber auffgethan/ und also die Bande des Todes auffgelöset/ daß sie mit ihm aufferstanden; Jn welcher lebendigmachenden Krafft des Todes Christi Jesu wir auch am Jüngsten Tage sollen aufferstehen auffrecht/ das ist/ gesund/ frisch/ in verklärten Leibern; Neulich haben wir gehandelt von der Gewißheit dieses Geheimnüß/ folget mysterii quid- ditas, die eigentliche Beschreibung solches Geheimnüß; Davon dißmahl mit mehrerm zu handeln/ wolle Gott von oben herab seines Heiligen Geistes Krafft/ Liecht und Schein verleihen/ daß es ge- reiche ihm zu seinen Ehren/ uns zu unserer sämptlichen Aufferbauung und Trost/ umb Jesu Christi willen/ Amen. FRaget sich nun erstlich/ Quis resurget? Wer dermahl eins II. Homo mortuus, Der tode Mensch; Jch glaube die III. Omnis
Die Zwey und Viertzigſte (Andere) wider lebendig zu werden gehoffet/ wie dann auch geſchehen/ daß ſich dieGraͤber auffgethan/ und alſo die Bande des Todes auffgeloͤſet/ daß ſie mit ihm aufferſtanden; Jn welcher lebendigmachenden Krafft des Todes Chriſti Jeſu wir auch am Juͤngſten Tage ſollen aufferſtehen auffrecht/ das iſt/ geſund/ friſch/ in verklaͤrten Leibern; Neulich haben wir gehandelt von der Gewißheit dieſes Geheimnuͤß/ folget myſterii quid- ditas, die eigentliche Beſchreibung ſolches Geheimnuͤß; Davon dißmahl mit mehrerm zu handeln/ wolle Gott von oben herab ſeines Heiligen Geiſtes Krafft/ Liecht und Schein verleihen/ daß es ge- reiche ihm zu ſeinen Ehren/ uns zu unſerer ſaͤmptlichen Aufferbauung und Troſt/ umb Jeſu Chriſti willen/ Amen. FRaget ſich nun erſtlich/ Quis reſurget? Wer dermahl eins II. Homo mortuus, Der tode Menſch; Jch glaube die III. Omnis
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0560" n="528"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Zwey und Viertzigſte (Andere)</hi></fw><lb/> wider lebendig zu werden gehoffet/ wie dann auch geſchehen/ daß ſich die<lb/> Graͤber auffgethan/ und alſo die Bande des Todes auffgeloͤſet/ daß ſie mit<lb/> ihm aufferſtanden; Jn welcher lebendigmachenden Krafft des Todes<lb/> Chriſti Jeſu wir auch am Juͤngſten Tage ſollen aufferſtehen auffrecht/ das<lb/> iſt/ geſund/ friſch/ in verklaͤrten Leibern; Neulich haben wir gehandelt<lb/><hi rendition="#fr">von der Gewißheit dieſes Geheimnuͤß/</hi> folget <hi rendition="#aq">myſterii quid-<lb/> ditas,</hi> <hi rendition="#fr">die eigentliche Beſchreibung ſolches Geheimnuͤß;</hi><lb/> Davon dißmahl mit mehrerm zu handeln/ wolle <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> von oben herab<lb/> ſeines Heiligen Geiſtes Krafft/ Liecht und Schein verleihen/ daß es ge-<lb/> reiche ihm zu ſeinen Ehren/ uns zu unſerer ſaͤmptlichen Aufferbauung und<lb/> Troſt/ umb Jeſu Chriſti willen/ Amen.</p><lb/> <p><hi rendition="#in">F</hi>Raget ſich nun erſtlich/ <hi rendition="#aq">Quis reſurget?</hi> <hi rendition="#fr">Wer dermahl eins<lb/> werd aufferſtehen?</hi> Das iſt nun <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">der</hi> Menſch/ <hi rendition="#fr">Menſch/</hi><lb/> ſage ich/ nicht Thier/ nicht der tode Hund/ Roß/ Vogel/ als welche<lb/> nicht zur Vnſterbligkeit erſchaffen/ und ihrer <hi rendition="#aq">ſervitut</hi> und Dienſtbarkeit in<lb/> der Erloͤſung und Befreyung der Kinder Gottes entbunden werden:<lb/> Vnd iſt demnach außgemacht/ wann gleich ein <hi rendition="#aq">monſtrum,</hi> eine Mißge-<lb/> burt einem Menſchen gleich waͤre/ und aber in der Warheit ein <hi rendition="#aq">beſtia</hi> und<lb/> Vieh/ wie man dergleichen Exempel gehabt/ doch nicht faͤhig ſey der Auff-<lb/> erſtehung.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi> Homo mortuus,</hi><hi rendition="#fr">Der tode Menſch; Jch glaube die<lb/> Aufferſtehung der Toden/</hi> ἀνάςασις τοῦ πεπτοκότος ςάσις, die Auffer-<lb/> ſtehung iſt nichts anders als eine Auffrichtung gleichſam des/ ſo gefallen<lb/> iſt; Hie muß man nothwendig <hi rendition="#aq">excip</hi>iren und außſetzen Henoch und Eli-<lb/> am/ von welchen man vergebens dichtet/ daß ſie wegen des Antichriſts ſol-<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 15,<lb/> 51.</note>len widerkommen; und die jenigen/ welche der Juͤngſte Tag lebendig wird<lb/> uͤberfallen/ die da nicht werden entſchlaffen/ ſondern verwandelt und uͤber-<lb/> kleidet werden; Sonſten gehoͤren auch unter die <hi rendition="#aq">ſubjecta</hi> ſo da ſollen<lb/> aufferſtehen auch die jenigen Kinder/ ſo in Mutterleibe (lebendig geweſen)<lb/> abgeſtanden/ da offt die Mutter das Grab ſeyn/ Mutter und Kind auff<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Matth.</hi> 22,<lb/> 32.</note>dem Platze bleiben/ gewiß werden wider aufferſtehen/ gleich wie Chriſtus<lb/> die Aufferſtehung der Toden beweiſet/ eben daher/ daß Er ſey ein <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 17, 7.</note>der Lebendigen und nicht der Toden; dannenhero auch/ weil er iſt und ge-<lb/> nennet wird ein <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> des Samens Abrah<hi rendition="#aq">æ</hi>/ die Aufferſtehung des Sa-<lb/> mens Abrahams klar iſt/ derowegen auch Chriſtus in Mutterleibe gele-<lb/> gen/ daß Er der jenigen/ ſo daſelbſt ligen/ Retter und Heiland ſeye.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">III. Omnis</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [528/0560]
Die Zwey und Viertzigſte (Andere)
wider lebendig zu werden gehoffet/ wie dann auch geſchehen/ daß ſich die
Graͤber auffgethan/ und alſo die Bande des Todes auffgeloͤſet/ daß ſie mit
ihm aufferſtanden; Jn welcher lebendigmachenden Krafft des Todes
Chriſti Jeſu wir auch am Juͤngſten Tage ſollen aufferſtehen auffrecht/ das
iſt/ geſund/ friſch/ in verklaͤrten Leibern; Neulich haben wir gehandelt
von der Gewißheit dieſes Geheimnuͤß/ folget myſterii quid-
ditas, die eigentliche Beſchreibung ſolches Geheimnuͤß;
Davon dißmahl mit mehrerm zu handeln/ wolle Gott von oben herab
ſeines Heiligen Geiſtes Krafft/ Liecht und Schein verleihen/ daß es ge-
reiche ihm zu ſeinen Ehren/ uns zu unſerer ſaͤmptlichen Aufferbauung und
Troſt/ umb Jeſu Chriſti willen/ Amen.
FRaget ſich nun erſtlich/ Quis reſurget? Wer dermahl eins
werd aufferſtehen? Das iſt nun I. der Menſch/ Menſch/
ſage ich/ nicht Thier/ nicht der tode Hund/ Roß/ Vogel/ als welche
nicht zur Vnſterbligkeit erſchaffen/ und ihrer ſervitut und Dienſtbarkeit in
der Erloͤſung und Befreyung der Kinder Gottes entbunden werden:
Vnd iſt demnach außgemacht/ wann gleich ein monſtrum, eine Mißge-
burt einem Menſchen gleich waͤre/ und aber in der Warheit ein beſtia und
Vieh/ wie man dergleichen Exempel gehabt/ doch nicht faͤhig ſey der Auff-
erſtehung.
II. Homo mortuus, Der tode Menſch; Jch glaube die
Aufferſtehung der Toden/ ἀνάςασις τοῦ πεπτοκότος ςάσις, die Auffer-
ſtehung iſt nichts anders als eine Auffrichtung gleichſam des/ ſo gefallen
iſt; Hie muß man nothwendig excipiren und außſetzen Henoch und Eli-
am/ von welchen man vergebens dichtet/ daß ſie wegen des Antichriſts ſol-
len widerkommen; und die jenigen/ welche der Juͤngſte Tag lebendig wird
uͤberfallen/ die da nicht werden entſchlaffen/ ſondern verwandelt und uͤber-
kleidet werden; Sonſten gehoͤren auch unter die ſubjecta ſo da ſollen
aufferſtehen auch die jenigen Kinder/ ſo in Mutterleibe (lebendig geweſen)
abgeſtanden/ da offt die Mutter das Grab ſeyn/ Mutter und Kind auff
dem Platze bleiben/ gewiß werden wider aufferſtehen/ gleich wie Chriſtus
die Aufferſtehung der Toden beweiſet/ eben daher/ daß Er ſey ein Gott
der Lebendigen und nicht der Toden; dannenhero auch/ weil er iſt und ge-
nennet wird ein Gott des Samens Abrahæ/ die Aufferſtehung des Sa-
mens Abrahams klar iſt/ derowegen auch Chriſtus in Mutterleibe gele-
gen/ daß Er der jenigen/ ſo daſelbſt ligen/ Retter und Heiland ſeye.
1. Cor. 15,
51.
Matth. 22,
32.
Gen. 17, 7.
III. Omnis
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |