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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Drey und Viertzigste (Andere)
Bauch/ Händen/ Ehr oder Schande/ Pein oder Freude; Widerumb ist
auch wahr/ daß die Außerwehlten/ wo sie Mängel am Leibe gehabt/ dersel-
be ersetzt/ die blinden Augen fehen/ die Hofferigen auffrecht/ die Lahmen
gerade gehen/ etc. alles in holdseliger schöner proportion und Fügung/ wie
Augustin.
enchir. ad
Laurent.
p.
87.
dann auch die monstra bey Augustino. Anderer fürwitzigen Fragen
enthalten wir uns hie mit Fleiß/ davon wir keinen Bericht aus Gottes
Wort haben.

Daß aber dem also/ und in solcher identität die Aufferstehung
Iob. 19, 26.
Psal.
34, 21.
werde vollbracht werden/ das erhellet 1. ex clara litera, aus dem
klaren Buchstaben
Job. 19. Jch werde mit dieser meiner Haut
umbgeben werden/
und David sagt Ps. 34. daß der HERR des
Gerechten Beine bewahre/ daß nicht eines derselben zerbro-

1. Cor. 15,
53 Confer
Phil.
3, 21.
chen werde; Das verweßliche muß anziehen das unverweß-
liche/
touto phtharton dieses verweßliche/ eben dasselbe touto wird vier-
mahl widerholet; oras ten akribeian, sagt Theophylactus über diese
Wort: to thneton touto edeixe deiktikos, ina me nomises alles sarkos ana-
sasin. Da sihestu wie genau der Apostel seine Wort führet/ er saget:
Dieses sterbliche/ zeiget gleichsam mit dem Finger drauff/ auff daß du
nicht sollest meynen/ es werde dermahl eins nicht etwan dieser dein ietziger/
sondern ein frembder Leib aufferstehen. 2. Aus der definition der
Aufferstehung/
als welche nicht anders ist als tou peptokotos sasis,
eine Aufferstehung oder Auffrecht-Stellung dessen/ so gefallen
ist/
wäre es anders/ so wäre es keine Auffer stehung/ sondern nova creatio
&
metempsukhosis, eine neue Schöpffung und Verruckung oder Versetzung
der Seelen in einen andern Leib. 3. Aus der Benamsung des
termini a quo, von wannen sie aufferstehen sollen? Aus der
Erden/ Meer/ aus den Gräbern/
warumb von dannen? ohn weil
eben die Leiber sollen aufferstehen/ die da hingeleget/ sonst könte Gott einen
frembden Leib wohl aus einem andern/ ja allen Orten herholen. 4. Aus
2. Cor. 5, 10.der End-Vrsach der Aufferstehung/ daß ein ieglicher empfahe/
gutes oder böses/ wie er gehandelt bey Leibes-Leben. 5. Aus dem

Luc. 24,
40.
Exempel Christi selbst/ der ist nun aufferstanden in seinem eigenem Lei-
be/ der substantz und Wesen nach/ aber geistlichem/ was anlange die Herr-
Hieron. ad
Pammach.
ligkeit/ welche die Natur nicht verzehret; unser Herr/ schreibt Heronymus:
ist auff dem Berge verkläret worden in der Herrligkeit/ nicht daß er Hän-
de/ Füsse und andere Gliedmassen verlieren solte/ und plötzlich in einem

runden

Die Drey und Viertzigſte (Andere)
Bauch/ Haͤnden/ Ehr oder Schande/ Pein oder Freude; Widerumb iſt
auch wahr/ daß die Außerwehlten/ wo ſie Maͤngel am Leibe gehabt/ derſel-
be erſetzt/ die blinden Augen fehen/ die Hofferigen auffrecht/ die Lahmen
gerade gehen/ ꝛc. alles in holdſeliger ſchoͤner proportion und Fuͤgung/ wie
Auguſtin.
enchir. ad
Laurent.
p.
87.
dann auch die monſtra bey Auguſtino. Anderer fuͤrwitzigen Fragen
enthalten wir uns hie mit Fleiß/ davon wir keinen Bericht aus Gottes
Wort haben.

Daß aber dem alſo/ und in ſolcher identitaͤt die Aufferſtehung
Iob. 19, 26.
Pſal.
34, 21.
werde vollbracht werden/ das erhellet 1. ex clarâ literâ, aus dem
klaren Buchſtaben
Job. 19. Jch werde mit dieſer meiner Haut
umbgeben werden/
und David ſagt Pſ. 34. daß der HERR des
Gerechten Beine bewahre/ daß nicht eines derſelben zerbro-

1. Cor. 15,
53 Confer
Phil.
3, 21.
chen werde; Das verweßliche muß anziehen das unverweß-
liche/
τοῦτο φϑαρτὸν dieſes verweßliche/ eben daſſelbe τοῦτο wird vier-
mahl widerholet; ὁρᾶς τὴν ἀκρίβειαν, ſagt Theophylactus uͤber dieſe
Wort: τὸ ϑνητὸν τοῦτο ἔδειξε δεικτικῶς, ἵνα μὴ νομίσης ἄλλης σαρκὸς ἀνά-
ςασιν. Da ſiheſtu wie genau der Apoſtel ſeine Wort fuͤhret/ er ſaget:
Dieſes ſterbliche/ zeiget gleichſam mit dem Finger drauff/ auff daß du
nicht ſolleſt meynen/ es werde dermahl eins nicht etwan dieſer dein ietziger/
ſondern ein frembder Leib aufferſtehen. 2. Aus der definition der
Aufferſtehung/
als welche nicht anders iſt als τοῦ πεπτωκότος ςάσις,
eine Aufferſtehung oder Auffrecht-Stellung deſſen/ ſo gefallen
iſt/
waͤre es anders/ ſo waͤre es keine Auffer ſtehung/ ſondern nova creatio
&
μετεμψύχωσις, eine neue Schoͤpffung und Verruckung oder Verſetzung
der Seelen in einen andern Leib. 3. Aus der Benamſung des
termini à quo, von wannen ſie aufferſtehen ſollen? Aus der
Erden/ Meer/ aus den Graͤbern/
warumb von dannen? ohn weil
eben die Leiber ſollen aufferſtehen/ die da hingeleget/ ſonſt koͤnte Gott einen
frembden Leib wohl aus einem andern/ ja allen Orten herholen. 4. Aus
2. Cor. 5, 10.der End-Vrſach der Aufferſtehung/ daß ein ieglicher empfahe/
gutes oder böſes/ wie er gehandelt bey Leibes-Leben. 5. Aus dem

Luc. 24,
40.
Exempel Chriſti ſelbſt/ der iſt nun aufferſtanden in ſeinem eigenem Lei-
be/ der ſubſtantz und Weſen nach/ aber geiſtlichem/ was anlange die Herr-
Hieron. ad
Pammach.
ligkeit/ welche die Natur nicht verzehret; unſer Herr/ ſchreibt Heronymus:
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de/ Fuͤſſe und andere Gliedmaſſen verlieren ſolte/ und ploͤtzlich in einem

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[530/0562] Die Drey und Viertzigſte (Andere) Bauch/ Haͤnden/ Ehr oder Schande/ Pein oder Freude; Widerumb iſt auch wahr/ daß die Außerwehlten/ wo ſie Maͤngel am Leibe gehabt/ derſel- be erſetzt/ die blinden Augen fehen/ die Hofferigen auffrecht/ die Lahmen gerade gehen/ ꝛc. alles in holdſeliger ſchoͤner proportion und Fuͤgung/ wie dann auch die monſtra bey Auguſtino. Anderer fuͤrwitzigen Fragen enthalten wir uns hie mit Fleiß/ davon wir keinen Bericht aus Gottes Wort haben. Auguſtin. enchir. ad Laurent. p. 87. Daß aber dem alſo/ und in ſolcher identitaͤt die Aufferſtehung werde vollbracht werden/ das erhellet 1. ex clarâ literâ, aus dem klaren Buchſtaben Job. 19. Jch werde mit dieſer meiner Haut umbgeben werden/ und David ſagt Pſ. 34. daß der HERR des Gerechten Beine bewahre/ daß nicht eines derſelben zerbro- chen werde; Das verweßliche muß anziehen das unverweß- liche/ τοῦτο φϑαρτὸν dieſes verweßliche/ eben daſſelbe τοῦτο wird vier- mahl widerholet; ὁρᾶς τὴν ἀκρίβειαν, ſagt Theophylactus uͤber dieſe Wort: τὸ ϑνητὸν τοῦτο ἔδειξε δεικτικῶς, ἵνα μὴ νομίσης ἄλλης σαρκὸς ἀνά- ςασιν. Da ſiheſtu wie genau der Apoſtel ſeine Wort fuͤhret/ er ſaget: Dieſes ſterbliche/ zeiget gleichſam mit dem Finger drauff/ auff daß du nicht ſolleſt meynen/ es werde dermahl eins nicht etwan dieſer dein ietziger/ ſondern ein frembder Leib aufferſtehen. 2. Aus der definition der Aufferſtehung/ als welche nicht anders iſt als τοῦ πεπτωκότος ςάσις, eine Aufferſtehung oder Auffrecht-Stellung deſſen/ ſo gefallen iſt/ waͤre es anders/ ſo waͤre es keine Auffer ſtehung/ ſondern nova creatio & μετεμψύχωσις, eine neue Schoͤpffung und Verruckung oder Verſetzung der Seelen in einen andern Leib. 3. Aus der Benamſung des termini à quo, von wannen ſie aufferſtehen ſollen? Aus der Erden/ Meer/ aus den Graͤbern/ warumb von dannen? ohn weil eben die Leiber ſollen aufferſtehen/ die da hingeleget/ ſonſt koͤnte Gott einen frembden Leib wohl aus einem andern/ ja allen Orten herholen. 4. Aus der End-Vrſach der Aufferſtehung/ daß ein ieglicher empfahe/ gutes oder böſes/ wie er gehandelt bey Leibes-Leben. 5. Aus dem Exempel Chriſti ſelbſt/ der iſt nun aufferſtanden in ſeinem eigenem Lei- be/ der ſubſtantz und Weſen nach/ aber geiſtlichem/ was anlange die Herr- ligkeit/ welche die Natur nicht verzehret; unſer Herr/ ſchreibt Heronymus: iſt auff dem Berge verklaͤret worden in der Herrligkeit/ nicht daß er Haͤn- de/ Fuͤſſe und andere Gliedmaſſen verlieren ſolte/ und ploͤtzlich in einem runden Iob. 19, 26. Pſal. 34, 21. 1. Cor. 15, 53 Confer Phil. 3, 21. 2. Cor. 5, 10. Luc. 24, 40. Hieron. ad Pammach.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/562>, abgerufen am 22.11.2024.