Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Predigt. werden mit grossen krachen/ (als ein alt Gebäu) die Elementenwerden für Hitze zerschmeltzen/ und die Erde und die Werck die drinnen sind (nicht allein Gottes Geschöpff/ Vieh und alle Bäu- me/ sondern Menschenwerck/ Pracht/ Schlösser/ Haußrath) werden verbrennen. Was das für ein Feuer werde seyn/ lassen wir müssige Köpffe über III. Nihilum, Nichts; Es wird die Welt nicht nur zu Pul- Damit aber niemand ihm irgend ein privilegium für den schönen Himmel C c c c 2
Predigt. werden mit groſſen krachen/ (als ein alt Gebaͤu) die Elementenwerden fuͤr Hitze zerſchmeltzen/ und die Erde und die Werck die drinnen ſind (nicht allein Gottes Geſchoͤpff/ Vieh und alle Baͤu- me/ ſondern Menſchenwerck/ Pracht/ Schloͤſſer/ Haußrath) werden verbrennen. Was das fuͤr ein Feuer werde ſeyn/ laſſen wir muͤſſige Koͤpffe uͤber III. Nihilum, Nichts; Es wird die Welt nicht nur zu Pul- Damit aber niemand ihm irgend ein privilegium fuͤr den ſchoͤnen Himmel C c c c 2
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Predigt.
werden mit groſſen krachen/ (als ein alt Gebaͤu) die Elementen
werden fuͤr Hitze zerſchmeltzen/ und die Erde und die Werck
die drinnen ſind (nicht allein Gottes Geſchoͤpff/ Vieh und alle Baͤu-
me/ ſondern Menſchenwerck/ Pracht/ Schloͤſſer/ Haußrath) werden
verbrennen.
Was das fuͤr ein Feuer werde ſeyn/ laſſen wir muͤſſige Koͤpffe uͤber
zancken/ ſo lang biß ſie es fuͤhlẽ und empfinden werdẽ/ uns genuͤgt τὸ εἰ ἐςι,
daß es ein Feuer ſeyn werde. Gleich wie die erſte Welt durchs Waſſer uͤber-
ſchwem̃et: alſo wird dieſe letzte Welt durchs Feuer verzehret werden/ dañ alle
Dinge werden gereiniget durch Waſſer und Feuer. Wann aber? Das
weiß kein Engel/ will geſchweigen ein Menſch. Was gehet das dich an/
ſagt der Herr zu Petro/ euch gebuͤhret nicht zu wiſſen Zeit ꝛc.
Irenæus, Hieronymus, Lactantius haben die Waͤhrung der Welt nach
dem hexaemero den ſechs Tagen der Erſchoͤpffung abgemeſſen/ und vor-
geben/ gleich wie Gott der Herr in ſechs Tagen Himmel und Erden
erſchaffen/ ſo werde auch die Welt ſechs Tage/ deren ein iedes tauſend
Jahr betrifft/ ſtehen bleiben/ iſt aber eben ein ſolch argument als wie man
im Papſtumb vorzeiten geſchloſſen: Chriſtus iſt erſchienen unter ſieben
Leuchtern/ Ergò, ſind ſieben Sacramenta.
III. Nihilum, Nichts; Es wird die Welt nicht nur zu Pul-
per und Aſche werden/ ſondern gar zu nichts; wie ſie anfangs aus nichts
worden/ ſoll ſie auch zu nichts werden/ und in das vorige Loch der Nichtig-
keit/ aus welchem ſie herfuͤr gebrochen/ widerumb hinfallen. Himmel
und Erden werden vergehen/ aber meine Wort werden nicht
vergehen. Es wird ein ſolches Weltende ſeyn/ das ein Ende iſt/ da alles
conſummirt/ ſo gar/ daß Zeit und Ort auffhoͤren/ wederZeit nochOrt mehr
ſeyn werden. Der ſtarcke Engel ſchwur bey dem Lebendigen
von Ewigkeit zu Ewigkeit/ daß hinfort keine Zeit mehr ſeyn
ſoll. Fuͤr dem Angeſichte deſſen/ der auff dem Stul geſeſſen/
flohe die Erde/ und der Himmel/ und ihm ward keine Stätte
erfunden.
Matth. 24,
35.
c. 28, 20.
Apoc. 10, 6.
c. 20, 11.
Damit aber niemand ihm irgend ein privilegium fuͤr den ſchoͤnen
blauen Himmel einbilden/ und ſolches allein von dem ohne das vergaͤng-
lichen untermondigen Welt verſtehen moͤchte/ ſo bezeiget der Geiſt Gottes
ebenmaͤſſig anch von dem ſonſt der Natur unwandelbarem Geſchoͤpff
Himmel
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