Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.Die Sieben und Viertzigste (Dritte) das Creutz gedultig nachtragen/ ihnen ist wimpel und bang/ wann sie ohnePs. 15, 1. 2. 3.Creutz sind/ sie besorgen sich/ sie gehen schon auf dem breiten Wege. Nun HErr wer wird wohnen in deiner Hütten/ (in der Christlichen Kirchen) wer wird bleiben auff deinem heiligen Berge? (dem Himmel) Wer ohne Wandel einher gehet/ und recht thut/ und redet die Warheit von Hertzen/ wer seinen Nächsten nicht verleumdet und schmähet/ kein arges thut: Wer schweret und hälts; wer sein Geld nicht auff Wucher gibt/ nimmet nicht Geschenck über den Vnschuldigen; wer das thut der wird wohl bleiben. Wo ist derselbe Mann/ so wollen wir ihn loben? Ja freylich loben; der mag wol mitten unter den Steinen sich trösten mit Stephano: Jch sehe den Himmel offen! Jn Pathmo mit Johanne/ dem in seinem exilio das himmlische Jerusalem gezeiget worden und offen gestanden: Jm Creutz 2. Pet. 1. Luth. tom. 7. fol. 56.mit der Schauung auff dem Berge wie Petrus/ 2. Petr. 1. Jn allerhand Plag und Verfolgung der Feinde mit Luthero. Die Welt ob sie uns auffs höchste schlägt/ Hauß und Hof/ und alles nimmet/ verlieren wir doch nur den Sack/ und uns bleibet der Schatz/ biß wir endlich vom Kirch-Berge auf den Himmels-Berg transferirt/ mit Frieden und Freu- den davon fahren/ vnd uns aus Josaphat Lobethal erschwingen in Christi Jesu Lobesaal/ da wir mit Petro sagen können: Hie ist gut wohnen/ hie ist besser wohnen/ hie ist am besten wohnen! mit David: Mir ist ein Psal. 16, 6.schön Erbtheil worden/ das Loß ist mir gefallen auff das lieb- liche/ mir als dem Erstgebornen ein doppelts Erbe. Ach wann der HErr die Gefangene aus Zion erlösen wird/ so werden wir seyn wie die Träumende. Dann wird unser Mund voll lachens und unsere Zung voll rühmens seyn/ da wird man sagen: Trutz allen Heyden und Verächtern Gottes. Der HERR hat grosses an Ps. 126, 1. 2. 3.uns gethan/ der HERR hat grosses an uns gethan/ des sind wir froh. Io! Io! in dulci jubilo, Amen. Die
Die Sieben und Viertzigſte (Dritte) das Creutz gedultig nachtragen/ ihnen iſt wimpel und bang/ wann ſie ohnePſ. 15, 1. 2. 3.Creutz ſind/ ſie beſorgẽ ſich/ ſie gehẽ ſchon auf dem breitẽ Wege. Nun HErr wer wird wohnen in deiner Huͤtten/ (in der Chriſtlichen Kirchen) wer wird bleiben auff deinem heiligen Berge? (dem Himmel) Wer ohne Wandel einher gehet/ und recht thut/ und redet die Warheit von Hertzen/ wer ſeinen Naͤchſten nicht verleumdet und ſchmaͤhet/ kein arges thut: Wer ſchweret und haͤlts; wer ſein Geld nicht auff Wucher gibt/ nimmet nicht Geſchenck uͤber den Vnſchuldigen; wer das thut der wird wohl bleiben. Wo iſt derſelbe Mann/ ſo wollen wir ihn loben? Ja freylich loben; der mag wol mitten unter den Steinen ſich troͤſten mit Stephano: Jch ſehe den Himmel offen! Jn Pathmo mit Johanne/ dem in ſeinem exilio das himmliſche Jeruſalem gezeiget worden und offen geſtanden: Jm Creutz 2. Pet. 1. Luth. tom. 7. fol. 56.mit der Schauung auff dem Berge wie Petrus/ 2. Petr. 1. Jn allerhand Plag und Verfolgung der Feinde mit Luthero. Die Welt ob ſie uns auffs hoͤchſte ſchlaͤgt/ Hauß und Hof/ und alles nimmet/ verlieren wir doch nur den Sack/ und uns bleibet der Schatz/ biß wir endlich vom Kirch-Berge auf den Himmels-Berg transferirt/ mit Frieden und Freu- den davon fahren/ vnd uns aus Joſaphat Lobethal erſchwingen in Chriſti Jeſu Lobeſaal/ da wir mit Petro ſagẽ koͤñen: Hie iſt gut wohnen/ hie iſt beſſer wohnen/ hie iſt am beſten wohnen! mit David: Mir iſt ein Pſal. 16, 6.ſchön Erbtheil worden/ das Loß iſt mir gefallen auff das lieb- liche/ mir als dem Erſtgebornen ein doppelts Erbe. Ach wann der HErr die Gefangene aus Zion erlöſen wird/ ſo werdẽ wir ſeyn wie die Traͤumende. Dañ wird unſer Mund voll lachens und unſere Zung voll ruͤhmens ſeyn/ da wird man ſagen: Trutz allen Heyden und Veraͤchtern Gottes. Der HERR hat groſſes an Pſ. 126, 1. 2. 3.uns gethan/ der HERR hat groſſes an uns gethan/ des ſind wir froh. Iò! Iò! in dulci jubilo, Amen. Die
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Die Sieben und Viertzigſte (Dritte)
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wer wird wohnen in deiner Huͤtten/ (in der Chriſtlichen Kirchen)
wer wird bleiben auff deinem heiligen Berge? (dem Himmel)
Wer ohne Wandel einher gehet/ und recht thut/ und redet die
Warheit von Hertzen/ wer ſeinen Naͤchſten nicht verleumdet
und ſchmaͤhet/ kein arges thut: Wer ſchweret und haͤlts; wer
ſein Geld nicht auff Wucher gibt/ nimmet nicht Geſchenck
uͤber den Vnſchuldigen; wer das thut der wird wohl bleiben.
Wo iſt derſelbe Mann/ ſo wollen wir ihn loben? Ja freylich loben; der
mag wol mitten unter den Steinen ſich troͤſten mit Stephano: Jch ſehe
den Himmel offen! Jn Pathmo mit Johanne/ dem in ſeinem exilio das
himmliſche Jeruſalem gezeiget worden und offen geſtanden: Jm Creutz
mit der Schauung auff dem Berge wie Petrus/ 2. Petr. 1. Jn allerhand
Plag und Verfolgung der Feinde mit Luthero. Die Welt ob ſie
uns auffs hoͤchſte ſchlaͤgt/ Hauß und Hof/ und alles nimmet/ verlieren wir
doch nur den Sack/ und uns bleibet der Schatz/ biß wir endlich vom
Kirch-Berge auf den Himmels-Berg transferirt/ mit Frieden und Freu-
den davon fahren/ vnd uns aus Joſaphat Lobethal erſchwingen in Chriſti
Jeſu Lobeſaal/ da wir mit Petro ſagẽ koͤñen: Hie iſt gut wohnen/ hie iſt
beſſer wohnen/ hie iſt am beſten wohnen! mit David: Mir iſt ein
ſchön Erbtheil worden/ das Loß iſt mir gefallen auff das lieb-
liche/ mir als dem Erſtgebornen ein doppelts Erbe. Ach wann der
HErr die Gefangene aus Zion erlöſen wird/ ſo werdẽ wir ſeyn
wie die Traͤumende. Dañ wird unſer Mund voll lachens und
unſere Zung voll ruͤhmens ſeyn/ da wird man ſagen: Trutz allen
Heyden und Veraͤchtern Gottes. Der HERR hat groſſes an
uns gethan/ der HERR hat groſſes an uns gethan/
des ſind wir froh. Iò! Iò! in dulci
jubilo, Amen.
Pſ. 15, 1. 2. 3.
2. Pet. 1.
Luth. tom.
7. fol. 56.
Pſal. 16, 6.
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