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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die acht und dreyssigste
sundes und gutes Leben zu wegen gebracht/ darumb dann auch der HErr
seine letzte Wort: Wer gläubt wird selig werden/ wie anderswo offters
durch das ewige Leben/ also auch bey dem Evangelisten Johanne Cap. 6.
erkläret. Wer von diesem Brod essen wird/ der wird le-
ben in Ewigkeit/
das ist: Joh. 6/ 47. Wer an mich gläubet/ der
hat das ewige Leben.
Jst diesem allem nach der Kern in unserm
Himmel-Brod/ der Zweck/ warumb es gegeben/ das End unsers Glau-
bens/ das kharisma vitae aeternae, Rom. 6. v. ult. Das ewige Leben ist
eine Gabe Gottes in Christo JEsu unserm HErrn.
In specie,
2. Vita pacata, placata, liberata,
Ein außgesöhntes/ friedliches
und wieder geschencktes Leben.
Unter andern Opffern beym Mon-
schein des alten Testaments ist auch gewesen Mincha, da sie/ so offt sie
Passah gehalten/ müssen Semmel mit Honig gemenget/ zum Speiß-
Opffer/ und also das Mincha mit dem Zebach opffern/ laut des klaren
Befehls Num. 28/ 19. 20. 24. Du solt dem HErrn Brand-Opffer
thun/ zween junge Farren/ einen Widder/ sieben jährige Läm-
mer ohne Wandel/ sammt ihrem Speiß-Opfer/ dreyzehenden
Semmel Meels mit Oel gemenget/ zu einem Farren/ und
zwo Zehenden zum Widder. Nach dieser Weise solt ihr
alle Tag/ die sieben Tag lang/ das Brod opffern/ zum Opf-
fer des süssen Geruchs dem HErrn/ über das tägliche Brand-
Opffer/ dazu sein Tranck-Opffer.
Dabey sie sich ihres Malefitz-
Standes/ und daß sie eben so wol werth gewest vom Würg-Engel getöd-
tet zu werden/ aber für ihr Leben zur Rantzion das Opffer Zebach und
Mincha gegeben. Weil es sich aber begeben/ daß sie zwey Jahr nach ih-
rem Außzug das Oster-Fest celebriret in der Wüsten/ Num. 9. da sie kein
anders als Manna-Brod gehabt; So haben sie dasselbige Gebäck/
welches wie ein Oel-Kuchen/ und süß/ wie Semmel-Meel geschmäckt/
auffgeopffert/ GOtt zum süssen Geruch. Jst also das Manna als ein
Speiß-Opffer/ Opffers-weiß/ für das Leben der Kinder Jsrael hin-
gegeben/ und wiederumb geschencket worden/ sie sind dadurch bey GOtt
außgesöhnet/ und haben Frieden und einen gnädigen GOtt erlangt: Also/
sagt Christus/ sey sein Himmel-Brod auch das jenige Opffer-Fleisch/
welches er am Stamm des Creutzes geopffert/ und für das Leben der Welt
hingegeben/ daß sie dadurch solt leben/ ist nicht nur das rechte Oster-
Lamm/ davon Gott hat geboten/ das da an des Creutzes Stamm
in heisser Lieb gebraten worden/ etc.
Sondern hie ist auch das rech-
te Speiß-Opffer für uns gegeben/ daß wir essen und leben wol in

rech-

Die acht und dreyſſigſte
ſundes und gutes Leben zu wegen gebracht/ darumb dann auch der HErꝛ
ſeine letzte Wort: Wer glaͤubt wird ſelig werden/ wie anderswo offters
durch das ewige Leben/ alſo auch bey dem Evangeliſten Johanne Cap. 6.
erklaͤret. Wer von dieſem Brod eſſen wird/ der wird le-
ben in Ewigkeit/
das iſt: Joh. 6/ 47. Wer an mich glaͤubet/ der
hat das ewige Leben.
Jſt dieſem allem nach der Kern in unſerm
Himmel-Brod/ der Zweck/ warumb es gegeben/ das End unſers Glau-
bens/ das χάρισμα vitæ æternæ, Rom. 6. v. ult. Das ewige Leben iſt
eine Gabe Gottes in Chriſto JEſu unſerm HErꝛn.
In ſpecie,
2. Vita pacata, placata, liberata,
Ein außgeſoͤhntes/ friedliches
und wieder geſchencktes Leben.
Unter andern Opffern beym Mon-
ſchein des alten Teſtaments iſt auch geweſen Mincha, da ſie/ ſo offt ſie
Paſſah gehalten/ muͤſſen Semmel mit Honig gemenget/ zum Speiß-
Opffer/ und alſo das Mincha mit dem Zebach opffern/ laut des klaren
Befehls Num. 28/ 19. 20. 24. Du ſolt dem HErꝛn Brand-Opffer
thun/ zween junge Farren/ einen Widder/ ſieben jaͤhrige Laͤm-
mer ohne Wandel/ ſam̃t ihrem Speiß-Opfer/ dreyzehenden
Semmel Meels mit Oel gemenget/ zu einem Farren/ und
zwo Zehenden zum Widder. Nach dieſer Weiſe ſolt ihr
alle Tag/ die ſieben Tag lang/ das Brod opffern/ zum Opf-
fer des ſuͤſſen Geruchs dem HErꝛn/ uͤber das taͤgliche Brand-
Opffer/ dazu ſein Tranck-Opffer.
Dabey ſie ſich ihres Malefitz-
Standes/ und daß ſie eben ſo wol werth geweſt vom Wuͤrg-Engel getoͤd-
tet zu werden/ aber fuͤr ihr Leben zur Rantzion das Opffer Zebach und
Mincha gegeben. Weil es ſich aber begeben/ daß ſie zwey Jahr nach ih-
rem Außzug das Oſter-Feſt celebriret in der Wuͤſten/ Num. 9. da ſie kein
anders als Manna-Brod gehabt; So haben ſie daſſelbige Gebaͤck/
welches wie ein Oel-Kuchen/ und ſuͤß/ wie Semmel-Meel geſchmaͤckt/
auffgeopffert/ GOtt zum ſuͤſſen Geruch. Jſt alſo das Manna als ein
Speiß-Opffer/ Opffers-weiß/ fuͤr das Leben der Kinder Jſrael hin-
gegeben/ und wiederumb geſchencket worden/ ſie ſind dadurch bey GOtt
außgeſoͤhnet/ und haben Frieden und einen gnaͤdigen GOtt erlangt: Alſo/
ſagt Chriſtus/ ſey ſein Himmel-Brod auch das jenige Opffer-Fleiſch/
welches er am Stamm des Creutzes geopffert/ und fuͤr das Leben der Welt
hingegeben/ daß ſie dadurch ſolt leben/ iſt nicht nur das rechte Oſter-
Lamm/ davon Gott hat geboten/ das da an des Creutzes Stam̃
in heiſſer Lieb gebraten worden/ ꝛc.
Sondern hie iſt auch das rech-
te Speiß-Opffer fuͤr uns gegeben/ daß wir eſſen und leben wol in

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[1004/1028] Die acht und dreyſſigſte ſundes und gutes Leben zu wegen gebracht/ darumb dann auch der HErꝛ ſeine letzte Wort: Wer glaͤubt wird ſelig werden/ wie anderswo offters durch das ewige Leben/ alſo auch bey dem Evangeliſten Johanne Cap. 6. erklaͤret. Wer von dieſem Brod eſſen wird/ der wird le- ben in Ewigkeit/ das iſt: Joh. 6/ 47. Wer an mich glaͤubet/ der hat das ewige Leben. Jſt dieſem allem nach der Kern in unſerm Himmel-Brod/ der Zweck/ warumb es gegeben/ das End unſers Glau- bens/ das χάρισμα vitæ æternæ, Rom. 6. v. ult. Das ewige Leben iſt eine Gabe Gottes in Chriſto JEſu unſerm HErꝛn. In ſpecie, 2. Vita pacata, placata, liberata, Ein außgeſoͤhntes/ friedliches und wieder geſchencktes Leben. Unter andern Opffern beym Mon- ſchein des alten Teſtaments iſt auch geweſen Mincha, da ſie/ ſo offt ſie Paſſah gehalten/ muͤſſen Semmel mit Honig gemenget/ zum Speiß- Opffer/ und alſo das Mincha mit dem Zebach opffern/ laut des klaren Befehls Num. 28/ 19. 20. 24. Du ſolt dem HErꝛn Brand-Opffer thun/ zween junge Farren/ einen Widder/ ſieben jaͤhrige Laͤm- mer ohne Wandel/ ſam̃t ihrem Speiß-Opfer/ dreyzehenden Semmel Meels mit Oel gemenget/ zu einem Farren/ und zwo Zehenden zum Widder. Nach dieſer Weiſe ſolt ihr alle Tag/ die ſieben Tag lang/ das Brod opffern/ zum Opf- fer des ſuͤſſen Geruchs dem HErꝛn/ uͤber das taͤgliche Brand- Opffer/ dazu ſein Tranck-Opffer. Dabey ſie ſich ihres Malefitz- Standes/ und daß ſie eben ſo wol werth geweſt vom Wuͤrg-Engel getoͤd- tet zu werden/ aber fuͤr ihr Leben zur Rantzion das Opffer Zebach und Mincha gegeben. Weil es ſich aber begeben/ daß ſie zwey Jahr nach ih- rem Außzug das Oſter-Feſt celebriret in der Wuͤſten/ Num. 9. da ſie kein anders als Manna-Brod gehabt; So haben ſie daſſelbige Gebaͤck/ welches wie ein Oel-Kuchen/ und ſuͤß/ wie Semmel-Meel geſchmaͤckt/ auffgeopffert/ GOtt zum ſuͤſſen Geruch. Jſt alſo das Manna als ein Speiß-Opffer/ Opffers-weiß/ fuͤr das Leben der Kinder Jſrael hin- gegeben/ und wiederumb geſchencket worden/ ſie ſind dadurch bey GOtt außgeſoͤhnet/ und haben Frieden und einen gnaͤdigen GOtt erlangt: Alſo/ ſagt Chriſtus/ ſey ſein Himmel-Brod auch das jenige Opffer-Fleiſch/ welches er am Stamm des Creutzes geopffert/ und fuͤr das Leben der Welt hingegeben/ daß ſie dadurch ſolt leben/ iſt nicht nur das rechte Oſter- Lamm/ davon Gott hat geboten/ das da an des Creutzes Stam̃ in heiſſer Lieb gebraten worden/ ꝛc. Sondern hie iſt auch das rech- te Speiß-Opffer fuͤr uns gegeben/ daß wir eſſen und leben wol in rech-

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 1004. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/1028>, abgerufen am 22.11.2024.