Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die neun und dreyssigste uns und in uns geflossen/ und dasselbe durch JEsum Christum/ den Pfle-ger aller himmlischen und irrdischen Güter. Und wiederumb: Segne uns im vorstehenden Jahr die künfftige Güter/ das gute/ das wir von dei- ner milden Hand haben zu geniessen/ segne/ erhalte/ vermehre/ laß wol be- kommen/ wol gelingen/ auch durch den gesegneten Weibes-Saamen/ der die verfluchte Erd wiederumb gesegnet. Jch spreche aus dem 129. Psalm:
NAchdem wir in unserm bißher tractirten Text aus Joh. 6. Leben. (*) Luth. Tom. 1. Isleb. p. 373. f. 2. Man heist auff Hebräisch Baarschafft/
Geschenck oder Gabe; Als solten sie sagen: Es ist Gottes Gabe/ welche GOtt unter uns außgetheilet. Die neun und dreyſſigſte uns und in uns gefloſſen/ und daſſelbe durch JEſum Chriſtum/ den Pfle-ger aller himmliſchen und irꝛdiſchen Guͤter. Und wiederumb: Segne uns im vorſtehenden Jahr die kuͤnfftige Guͤter/ das gute/ das wir von dei- ner milden Hand haben zu genieſſen/ ſegne/ erhalte/ vermehre/ laß wol be- kommen/ wol gelingen/ auch durch den geſegneten Weibes-Saamen/ der die verfluchte Erd wiederumb geſegnet. Jch ſpreche aus dem 129. Pſalm:
NAchdem wir in unſerm bißher tractirten Text aus Joh. 6. Leben. (*) Luth. Tom. 1. Isleb. p. 373. f. 2. Man heiſt auff Hebraͤiſch Baarſchafft/
Geſchenck oder Gabe; Als ſolten ſie ſagen: Es iſt Gottes Gabe/ welche GOtt unter uns außgetheilet. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f1048" n="1024"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die neun und dreyſſigſte</hi></fw><lb/> uns und in uns gefloſſen/ und daſſelbe durch JEſum Chriſtum/ den Pfle-<lb/> ger aller himmliſchen und irꝛdiſchen Guͤter. Und wiederumb: Segne<lb/> uns im vorſtehenden Jahr die kuͤnfftige Guͤter/ das gute/ das wir von dei-<lb/> ner milden Hand haben zu genieſſen/ ſegne/ erhalte/ vermehre/ laß wol be-<lb/> kommen/ wol gelingen/ auch durch den geſegneten Weibes-Saamen/ der<lb/> die verfluchte Erd wiederumb geſegnet. Jch ſpreche aus dem 129. Pſalm:</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#fr">Der Segen des HErꝛn ſey uͤber euch/ wir ſegnen euch im</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Namen des HErꝛn. Amen.</hi> </l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Achdem wir in unſerm bißher tractirten Text aus Joh. 6.<lb/> auff den Augenſchein gangen/ den herꝛlichen reichen Gna-<lb/> den-Tiſch/ den uns der Vater des Liechts zu Bethlehem ge-<lb/> decket/ und denſelben mit Him̃el-Brod angefuͤllet/ gezieret und berathen/<lb/> beſchanet <hi rendition="#aq">Hoſpitem propitium & panem,</hi> den Gaſt/ der zugleich das<lb/> Brod/ und deſſen Adel/ Krafft und Tugend/ auch mehrmal den heilſa-<lb/> men Gaſt-Zweck eroͤrtert/ nemlich das edle Leben/ ſo daraus entſpringet:<lb/> So folget nunmehr in richtiger Ordnung die mildthaͤtige Δόσις, <hi rendition="#fr">die Ge-<lb/> bung/</hi> Verehrung und Beſchehrung/ <hi rendition="#aq">Diſpenſation</hi> und Außſpendung/<lb/> und deroſelben Qualitaͤt und Art/ darauf der HErꝛ gedeutet in dem Wort<lb/> Δώσω, <hi rendition="#fr">Jch werde es geben/</hi> es ſoll das Brod nicht im Brod-Korb<lb/> und Meel-Kaſten liegen bleiben/ ſondern gegeben und außgetheilet<lb/> werden. Gleichwie nun das Manna/ der Mann-Regen/ der Gnaden-<lb/> Regen <hi rendition="#aq">I. Donum gratuitum,</hi> eine Frey-Gab geweſen/ es heiſt ein <hi rendition="#fr">Ge-<lb/> ſchenck/</hi> <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq">Luth. Tom. 1. Isleb. p. 373. f.</hi> 2. Man heiſt auff Hebraͤiſch Baarſchafft/<lb/> Geſchenck oder Gabe; Als ſolten ſie ſagen: Es iſt Gottes Gabe/ welche GOtt<lb/> unter uns außgetheilet.</note> ſie habens nicht durch ihre Muͤhe/ Arbeit/ ſauren Schweiß<lb/> aus der Erden heraus geackert/ gepfluͤget und geſaͤet/ nicht in der Son-<lb/> nen-Hitz geerndet/ nicht ausgewuͤrcket/ errennet und erlauffen/ weniger<lb/> verdienet. Hoͤlliſches Feuer haben ſie verdienet mit ihrem Murren/ ſon-<lb/> dern es war ein frey Geſchenck. Exod. 16/ 15. Sie haben GOtt dem HErꝛn<lb/> den Tiſch nicht gedecket/ ſondern der HErr iſt ihnen vorkommen/ und hat<lb/> ihnen herab laſſen regnen. Alſo iſt freylich auch die Uberreichung und<lb/><hi rendition="#aq">Diſpenſation</hi> des rechten Himmel-Brods eine pur lautere Gab und Ge-<lb/> ſchenck/ ein <hi rendition="#aq">Eleemoſyna</hi> und Allmoſen/ es kans niemand erwerben noch<lb/> ererben durch Werck/ <hi rendition="#fr">Gott hat uns ſeinen Sohn geſchenckt/ wie<lb/> ſolt er uns mit ihm nicht alles ſchencken?</hi> Rom. 8/ 32. Er hat<lb/> uns den Baum geſchenckt/ und dannenhero auch das Leben/ das ewige<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Leben.</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [1024/1048]
Die neun und dreyſſigſte
uns und in uns gefloſſen/ und daſſelbe durch JEſum Chriſtum/ den Pfle-
ger aller himmliſchen und irꝛdiſchen Guͤter. Und wiederumb: Segne
uns im vorſtehenden Jahr die kuͤnfftige Guͤter/ das gute/ das wir von dei-
ner milden Hand haben zu genieſſen/ ſegne/ erhalte/ vermehre/ laß wol be-
kommen/ wol gelingen/ auch durch den geſegneten Weibes-Saamen/ der
die verfluchte Erd wiederumb geſegnet. Jch ſpreche aus dem 129. Pſalm:
Der Segen des HErꝛn ſey uͤber euch/ wir ſegnen euch im
Namen des HErꝛn. Amen.
NAchdem wir in unſerm bißher tractirten Text aus Joh. 6.
auff den Augenſchein gangen/ den herꝛlichen reichen Gna-
den-Tiſch/ den uns der Vater des Liechts zu Bethlehem ge-
decket/ und denſelben mit Him̃el-Brod angefuͤllet/ gezieret und berathen/
beſchanet Hoſpitem propitium & panem, den Gaſt/ der zugleich das
Brod/ und deſſen Adel/ Krafft und Tugend/ auch mehrmal den heilſa-
men Gaſt-Zweck eroͤrtert/ nemlich das edle Leben/ ſo daraus entſpringet:
So folget nunmehr in richtiger Ordnung die mildthaͤtige Δόσις, die Ge-
bung/ Verehrung und Beſchehrung/ Diſpenſation und Außſpendung/
und deroſelben Qualitaͤt und Art/ darauf der HErꝛ gedeutet in dem Wort
Δώσω, Jch werde es geben/ es ſoll das Brod nicht im Brod-Korb
und Meel-Kaſten liegen bleiben/ ſondern gegeben und außgetheilet
werden. Gleichwie nun das Manna/ der Mann-Regen/ der Gnaden-
Regen I. Donum gratuitum, eine Frey-Gab geweſen/ es heiſt ein Ge-
ſchenck/ (*) ſie habens nicht durch ihre Muͤhe/ Arbeit/ ſauren Schweiß
aus der Erden heraus geackert/ gepfluͤget und geſaͤet/ nicht in der Son-
nen-Hitz geerndet/ nicht ausgewuͤrcket/ errennet und erlauffen/ weniger
verdienet. Hoͤlliſches Feuer haben ſie verdienet mit ihrem Murren/ ſon-
dern es war ein frey Geſchenck. Exod. 16/ 15. Sie haben GOtt dem HErꝛn
den Tiſch nicht gedecket/ ſondern der HErr iſt ihnen vorkommen/ und hat
ihnen herab laſſen regnen. Alſo iſt freylich auch die Uberreichung und
Diſpenſation des rechten Himmel-Brods eine pur lautere Gab und Ge-
ſchenck/ ein Eleemoſyna und Allmoſen/ es kans niemand erwerben noch
ererben durch Werck/ Gott hat uns ſeinen Sohn geſchenckt/ wie
ſolt er uns mit ihm nicht alles ſchencken? Rom. 8/ 32. Er hat
uns den Baum geſchenckt/ und dannenhero auch das Leben/ das ewige
Leben.
(*) Luth. Tom. 1. Isleb. p. 373. f. 2. Man heiſt auff Hebraͤiſch Baarſchafft/
Geſchenck oder Gabe; Als ſolten ſie ſagen: Es iſt Gottes Gabe/ welche GOtt
unter uns außgetheilet.
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