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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die ein und viertzigste
von mir trincket/ den durstet immer nach mir. (*) Das sol-
te ihnen in Sinn kommen seyn/ und so sie noch anstünden/ den HErrn fra-
gen/ wie es zu verstehen. Er hat damit ihr Gemüth acuiren/ und eine
Begierd zu lernen erwecken wollen. 3. Ja er hats ihnen deutlich ge-
sagt/ wie es zu verstehen/ mit dürren/ hellen/ verständlichen Worten/
und wie man pflegt zu sagen/ die Nase gar darauff gestossen. Joh. 6/ 29.
Wircket Speise/ die nicht vergänglich ist/ sondern die da blei-
bet ins ewige Leben/ welche euch des Menschen Sohn geben
wird/ dann denselbigen GOtt der Vater versigelt; Da
sprachen sie zu ihm: Was sollen wir thun/ daß wir Gottes
Werck würcken? JEsus antwortet und sprach zu ihnen/ das
ist Gottes Werck/ daß ihr an den gläubet/ den er gesand hat.

Als wolt er sagen/ das heist Speiß würcken/ glauben an den Sohn Got-
tes. Jtem/ v. 51. Wer von diesem Brod essen wird/ der wird
leben in Ewigkeit/ und das Brod/ das ich geben werde/ ist
mein Fleisch/ welches ich geben werde für das Leben der Welt.

v. 54. Wer mein Fleisch isset/ und trincket mein Blut/ der hat
das ewige Leben.
Was das ist/ erkläret er im 47. v. Warlich/
warlich ich sage euch/ wer an mich gläubet/ der hat das ewige
Leben.
Dann wie Christus v. 27. gesagt hatte: Wircket Speise/
die nicht vergänglich ist/ sondern die da bleibet in das ewige
Leben.
Und aber die Capernaiten v. 28. sprachen: Was sollen
wir thun/ daß wir Gottes Werck würcken?
Hat er auch aus
dieser Veranlassung (gleichwie er aus der wunderbahren Speisung des
Volcks Anlaß genommen hat/ vom Essen des Himmel-Brods zu predi-
gen.) v. 29. geantwortet: Das ist Gottes Werck/ daß ihr an den
gläubet/ den er gesand hat.
Damit er angezeiget hat/ daß diese
Speise nur mit dem Glauben erlanget/ empfangen und genossen werde.
Aus vers. 35. da er sagt: Jch bin das Brod des Lebens/ wer
zu mir kommt/ den wird nicht hungern/ und wer an mich
gläubet/ den wird nimmermehr dursten.
Uber welche Wort
Augustin. Tom. 9. Tractat. 25. p. 90. schreibet: Qui venit ad me, h. e.
quod ait, & qui credit in me: & quod dixit, non esuriet, hoc intelli-
gendum est, non sitiet unquam. Utroq; enim illa significatur aeter-
na satietas, ubi nulla est egestas.
Das ist: Wer zu mir kommt/ das ist/
was er sagt/ und wer an mich gläubet/ und wann er sagt/ den wird nicht

hun-
(*) Philo in lib. de allegor. to phagein, scribit, sumbolon esi trophes psu-
khikes: trephetai de e psukhe analepsei ton kakon, kai praxei ton katorthomaton.

Die ein und viertzigſte
von mir trincket/ den důrſtet immer nach mir. (*) Das ſol-
te ihnen in Sinn kommen ſeyn/ und ſo ſie noch anſtuͤnden/ den HErrn fra-
gen/ wie es zu verſtehen. Er hat damit ihr Gemuͤth acuiren/ und eine
Begierd zu lernen erwecken wollen. 3. Ja er hats ihnen deutlich ge-
ſagt/ wie es zu verſtehen/ mit duͤrren/ hellen/ verſtaͤndlichen Worten/
und wie man pflegt zu ſagen/ die Naſe gar darauff geſtoſſen. Joh. 6/ 29.
Wircket Speiſe/ die nicht vergaͤnglich iſt/ ſondern die da blei-
bet ins ewige Leben/ welche euch des Menſchen Sohn geben
wird/ dann denſelbigen GOtt der Vater verſigelt; Da
ſprachen ſie zu ihm: Was ſollen wir thun/ daß wir Gottes
Werck wuͤrcken? JEſus antwortet und ſprach zu ihnen/ das
iſt Gottes Werck/ daß ihr an den glaͤubet/ den er geſand hat.

Als wolt er ſagen/ das heiſt Speiß wuͤrcken/ glauben an den Sohn Got-
tes. Jtem/ v. 51. Wer von dieſem Brod eſſen wird/ der wird
leben in Ewigkeit/ und das Brod/ das ich geben werde/ iſt
mein Fleiſch/ welches ich geben werde fuͤr das Leben der Welt.

v. 54. Wer mein Fleiſch iſſet/ und trincket mein Blut/ der hat
das ewige Leben.
Was das iſt/ erklaͤret er im 47. v. Warlich/
warlich ich ſage euch/ wer an mich glaͤubet/ der hat das ewige
Leben.
Dann wie Chriſtus v. 27. geſagt hatte: Wircket Speiſe/
die nicht vergaͤnglich iſt/ ſondern die da bleibet in das ewige
Leben.
Und aber die Capernaiten v. 28. ſprachen: Was ſollen
wir thun/ daß wir Gottes Werck wuͤrcken?
Hat er auch aus
dieſer Veranlaſſung (gleichwie er aus der wunderbahren Speiſung des
Volcks Anlaß genommen hat/ vom Eſſen des Himmel-Brods zu predi-
gen.) v. 29. geantwortet: Das iſt Gottes Werck/ daß ihr an den
glaͤubet/ den er geſand hat.
Damit er angezeiget hat/ daß dieſe
Speiſe nur mit dem Glauben erlanget/ empfangen und genoſſen werde.
Aus verſ. 35. da er ſagt: Jch bin das Brod des Lebens/ wer
zu mir kommt/ den wird nicht hungern/ und wer an mich
glaͤubet/ den wird nimmermehr důrſten.
Uber welche Wort
Auguſtin. Tom. 9. Tractat. 25. p. 90. ſchreibet: Qui venit ad me, h. e.
quod ait, & qui credit in me: & quod dixit, non eſuriet, hoc intelli-
gendum eſt, non ſitiet unquam. Utroq; enim illa ſignificatur æter-
na ſatietas, ubi nulla eſt egeſtas.
Das iſt: Wer zu mir kommt/ das iſt/
was er ſagt/ und wer an mich glaͤubet/ und wann er ſagt/ den wird nicht

hun-
(*) Philo in lib. de allegor. τὸ ϕαγεῖν, ſcribit, σύμϐολον ἐςι τροφῆς ψυ-
χικῆς: τρέϕεται δὲ ἡ ψυχὴ ἀναλήψει τῶν κακῶν, καὶ πράξει τῶν κατορθωμάτων.
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[1056/1080] Die ein und viertzigſte von mir trincket/ den důrſtet immer nach mir. (*) Das ſol- te ihnen in Sinn kommen ſeyn/ und ſo ſie noch anſtuͤnden/ den HErrn fra- gen/ wie es zu verſtehen. Er hat damit ihr Gemuͤth acuiren/ und eine Begierd zu lernen erwecken wollen. 3. Ja er hats ihnen deutlich ge- ſagt/ wie es zu verſtehen/ mit duͤrren/ hellen/ verſtaͤndlichen Worten/ und wie man pflegt zu ſagen/ die Naſe gar darauff geſtoſſen. Joh. 6/ 29. Wircket Speiſe/ die nicht vergaͤnglich iſt/ ſondern die da blei- bet ins ewige Leben/ welche euch des Menſchen Sohn geben wird/ dann denſelbigen GOtt der Vater verſigelt; Da ſprachen ſie zu ihm: Was ſollen wir thun/ daß wir Gottes Werck wuͤrcken? JEſus antwortet und ſprach zu ihnen/ das iſt Gottes Werck/ daß ihr an den glaͤubet/ den er geſand hat. Als wolt er ſagen/ das heiſt Speiß wuͤrcken/ glauben an den Sohn Got- tes. Jtem/ v. 51. Wer von dieſem Brod eſſen wird/ der wird leben in Ewigkeit/ und das Brod/ das ich geben werde/ iſt mein Fleiſch/ welches ich geben werde fuͤr das Leben der Welt. v. 54. Wer mein Fleiſch iſſet/ und trincket mein Blut/ der hat das ewige Leben. Was das iſt/ erklaͤret er im 47. v. Warlich/ warlich ich ſage euch/ wer an mich glaͤubet/ der hat das ewige Leben. Dann wie Chriſtus v. 27. geſagt hatte: Wircket Speiſe/ die nicht vergaͤnglich iſt/ ſondern die da bleibet in das ewige Leben. Und aber die Capernaiten v. 28. ſprachen: Was ſollen wir thun/ daß wir Gottes Werck wuͤrcken? Hat er auch aus dieſer Veranlaſſung (gleichwie er aus der wunderbahren Speiſung des Volcks Anlaß genommen hat/ vom Eſſen des Himmel-Brods zu predi- gen.) v. 29. geantwortet: Das iſt Gottes Werck/ daß ihr an den glaͤubet/ den er geſand hat. Damit er angezeiget hat/ daß dieſe Speiſe nur mit dem Glauben erlanget/ empfangen und genoſſen werde. Aus verſ. 35. da er ſagt: Jch bin das Brod des Lebens/ wer zu mir kommt/ den wird nicht hungern/ und wer an mich glaͤubet/ den wird nimmermehr důrſten. Uber welche Wort Auguſtin. Tom. 9. Tractat. 25. p. 90. ſchreibet: Qui venit ad me, h. e. quod ait, & qui credit in me: & quod dixit, non eſuriet, hoc intelli- gendum eſt, non ſitiet unquam. Utroq; enim illa ſignificatur æter- na ſatietas, ubi nulla eſt egeſtas. Das iſt: Wer zu mir kommt/ das iſt/ was er ſagt/ und wer an mich glaͤubet/ und wann er ſagt/ den wird nicht hun- (*) Philo in lib. de allegor. τὸ ϕαγεῖν, ſcribit, σύμϐολον ἐςι τροφῆς ψυ- χικῆς: τρέϕεται δὲ ἡ ψυχὴ ἀναλήψει τῶν κακῶν, καὶ πράξει τῶν κατορθωμάτων.

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 1056. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/1080>, abgerufen am 22.11.2024.