Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. ewiger Tod kan durch nichts edulcorirt werden/ und ist unaußsprechlich.IV. Sententia peremptoria, der letzt usi unänderlich Bescheid/ Augustinus erzehlt lib. 21. C. D. cap. 18. pag. 642. daß zu seiner Dona- (*) Hieron. in Ezech. c. 16. in V. T. Dei juramentum est. Vivo ego, dicit Dominus; in N. Test. autem: Amen, Amen dico vobis. X x x x x x 3
Predigt. ewiger Tod kan durch nichts edulcorirt werden/ und iſt unaußſprechlich.IV. Sententia peremptoria, der letzt uſi unaͤnderlich Beſcheid/ Auguſtinus erzehlt lib. 21. C. D. cap. 18. pag. 642. daß zu ſeiner Dona- (*) Hieron. in Ezech. c. 16. in V. T. Dei juramentum eſt. Vivo ego, dicit Dominus; in N. Teſt. autem: Amen, Amen dico vobis. X x x x x x 3
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Predigt.
ewiger Tod kan durch nichts edulcorirt werden/ und iſt unaußſprechlich.
IV. Sententia peremptoria, der letzt uſi unaͤnderlich Beſcheid/
verſigelt mit einem doppelten Amen/ warlich/ warlich. Jſts kein
Eydſchwur/ ſo iſts doch ein ſchwurmaͤſſige Betheurung/ und ein theures/
wahres Wort. (*) Es ſuchen zwar unſere Apoſtatæ allerhand Auß-
fluchten und Loͤcher/ da ſie vermeynen vor dem Zorn des Lamms gefreyet zu
ſeyn. Als: wann dann ſo viel Leut vor Lutheri Zeiten im Pabſtthumb
ſelig worden/ ſo wil ichs im Namen Gottes auch wagen/ darinnen ver-
bleiben/ ſo lang ich lebe/ im Nothfall und zur Sterbens-Zeit wird ſichs
wol ſchicken. Antwort. Aber wiſſe/ daß es viel ein andere Gelegenheit mit
dir habe/ als weyland mit unſern Vorfahren im Pabſtthum gehabt. O wie
bald wuͤrden ſie ihr voriges Weſen verlaͤugnet/ im Sack und in der Aſchen
Buſſe gethan/ und ſich bekehret haben/ haͤtten ſie Liecht gehabt. Dir aber iſt
das Liecht des Evangelii angezuͤndet/ in die Augen geſchienen/ und biſt in
deinem Gewiſſen uͤberzeugt/ daß es die lautere Warheit ſey/ und wolteſt
jetzt vorſaͤtzlicher Weiſe dich ins Finſternuß ſtecken/ umbkehren zu den
Fleiſch-Toͤpffen Egypti? O wehe dir/ wehe dir! wanns zum letzten
End/ und an den Hauptſtreich gehet. Sprichſt du/ alsdann wil ich alle
mir bißher eingebildete Lehren fahren laſſen/ und allein auff Chriſti mei-
nes Erloͤſers Verdienſt und Blut abtrucken. Jſt eben/ als wann du
bey beſorglichem ſtrahlenden Ungewitter im Pulverthurn begriffen/ ſa-
gen wolteſt/ da wil ich des Streichs erwarten/ ſchlaͤgt es ein/ ſo wil ich
bald davon ſpringen! Jſt mißlich zu wagen/ das heißt auff Gnade ſuͤndi-
gen; wo haſt du Siegel und Brieff/ daß dir alsdann ſo viel Raum und
Friſt werde gegoͤnnet ſeyn/ dich eines andern zu bedencken/ daß dich das
letzte Nun nicht urploͤtzlich werde uͤberfallen? Bloß ſagen/ man wolle auf
Chriſti Verdienſt abdrucken/ gilt nichts.
Auguſtinus erzehlt lib. 21. C. D. cap. 18. pag. 642. daß zu ſeiner
Zeit Leute geweſen/ die dafuͤr gehalten haben/ daß durch der Heiligen
Vorbitt am Juͤngſten Tag Niemand von den getaufften Chriſten werde
verdammet werden. Dann wie ſolten alsdann die Heiligen es uͤbers
Hertz bringen koͤnnen/ daß ſie nicht ſolten fuͤr ihre Verwandte oder Be-
kante Fuͤrbitt einlegen? Wie ſolt ſolche Fuͤrbitt der HERR nicht anſe-
hen und erhoͤren? Dicunt enim de malis & infidelibus hominibus
divinitus quidem verum prædictum eſſe, quod digni ſint pœnâ. Sed
cùm ad judicium ventum fuerit, miſericordiam eſſe ſuperaturam.
Dona-
(*) Hieron. in Ezech. c. 16. in V. T. Dei juramentum eſt. Vivo ego, dicit
Dominus; in N. Teſt. autem: Amen, Amen dico vobis.
X x x x x x 3
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