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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die siebende
nige/ so da geschehen bey der Tauffe Christi am Jordan; fleissigst/ har-
monice
und einstimmend auffgezeichnet von allen vier H. Evangelisten
Matth. 3. Marc. 1. Luc. 3. Joh. 1.

Voce Pater, Natus Corpore, Flamen ave.

Solche war nun I. Theophaneia monadica, ein sonderbare Gött-
liche Erscheinung/
in solcher solennität und Umständen hat sie ihres
gleichen nicht. Es hat sich zwar GOtt der Herr viel und mancherley
Weise im Alten Testament geoffenbahret/ und ist auß seinem unsichtba-
ren Liecht herauß gegangen Hebr. 1/1. der Sohn GOttes ist offt erschienen
den Patriarchen/ Propheten und anderen heiligen Männern GOttes/
aber nur in einem Menschlichen Schema und zeitlichen Schatten-Leib/
nicht in angenommener persönlich vereinigter Menschlichen Natur selbst/
er hat sich allein und absonderlich/ ohne Mit-Erscheinung der andern zwo
Personen sehen lassen. Einmal zwar Dan. 7. da dem Fürstlichen Pro-
pheten Daniel GOtt der Vater erschienen in Gestalt deß Alten auff einem
Thron/ zu dem gebracht worden einer/ gleich eines Menschen Sohn; der
feurige Strahl/ der vom Strohm außgangen/ hat den H. Geist figurirt
und gebildet/ alles aber allein im Traum/ im Prophetischen Gesicht/ im
Geist/ und nicht autop[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]sopos in eigener Person/ persönlich. So ist zwar
auch auff dem H. Berg dergleichen Erscheinung fürgangen/ da der Va-
ter in der Stimm/ der Sohn in seiner verklärten Menschlichen Natur/ der
H. Geist in Gestalt einer leuchtenden Wolcken sich hören und sehen lassen
Matth. 17. aber dieselbe Erscheinung war privat und geheim/ geschehen in
Gegenwart allein 6. Personen/ drey himmlischer Zeugen/ Christo/ Mose
(*) juxta
Chemnit.
in harm.
pag. 2, 8.
licet con-
trarium
teneat
Erasmus
Schmid ad
Matth.
p 59. sq.

(a) Tom. 2.
Isleb. in
c. 1. Joh.
p. 460. f.
2.
und Elia/ und drey irrdischer Petro, Jacobo und Johanne; Christus
wolte dieselbe still und verschwiegen gehalten haben biß nach seiner Auffer-
stehung; Hie aber gieng es her solennissime, höchst-feyrlich und öffent-
lich. Darum mag sie auch genennet werden

II. Theophaneia panegyrica & solennissima, die geschehen in gros-
ser weitläufftiger Versamlung. (*) Jn Gegenwart der himmlischen
Heerscharen/ als welche allezeit das Angesicht deß Vaters im Himmel
schauen/ ja deß leidigen Teuffels selbst. (Es ist da/ sagt Lutherus (a),
der him melische Chor aller Engel/ die da hüpffen/ springen/
und frölich über dem Werck sind/ auch siehet der Himmel
weit offen.
) Der dannenhero occasion genommen bald darauff Chri-
stum in der Wüsten zu versuchen/ und Jhm diese Offenbarung dispu-

tirt/

Die ſiebende
nige/ ſo da geſchehen bey der Tauffe Chriſti am Jordan; fleiſſigſt/ har-
monicè
und einſtimmend auffgezeichnet von allen vier H. Evangeliſten
Matth. 3. Marc. 1. Luc. 3. Joh. 1.

Voce Pater, Natus Corpore, Flamen ave.

Solche war nun I. Θεοφάνεια monadica, ein ſonderbare Goͤtt-
liche Erſcheinung/
in ſolcher ſolennitaͤt und Umſtaͤnden hat ſie ihres
gleichen nicht. Es hat ſich zwar GOtt der Herr viel und mancherley
Weiſe im Alten Teſtament geoffenbahret/ und iſt auß ſeinem unſichtba-
ren Liecht herauß gegangen Hebr. 1/1. der Sohn GOttes iſt offt erſchienen
den Patriarchen/ Propheten und anderen heiligen Maͤnnern GOttes/
aber nur in einem Menſchlichen Schema und zeitlichen Schatten-Leib/
nicht in angenommener perſoͤnlich vereinigter Menſchlichen Natur ſelbſt/
er hat ſich allein und abſonderlich/ ohne Mit-Erſcheinung der andern zwo
Perſonen ſehen laſſen. Einmal zwar Dan. 7. da dem Fuͤrſtlichen Pro-
pheten Daniel GOtt der Vater erſchienen in Geſtalt deß Alten auff einem
Thron/ zu dem gebracht worden einer/ gleich eines Menſchen Sohn; der
feurige Strahl/ der vom Strohm außgangen/ hat den H. Geiſt figurirt
und gebildet/ alles aber allein im Traum/ im Prophetiſchen Geſicht/ im
Geiſt/ und nicht αὐτοϖ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]σώϖως in eigener Perſon/ perſoͤnlich. So iſt zwar
auch auff dem H. Berg dergleichen Erſcheinung fuͤrgangen/ da der Va-
ter in der Stimm/ der Sohn in ſeiner verklaͤrten Menſchlichen Natur/ der
H. Geiſt in Geſtalt einer leuchtenden Wolcken ſich hoͤren und ſehen laſſen
Matth. 17. aber dieſelbe Erſcheinung war privat und geheim/ geſchehen in
Gegenwart allein 6. Perſonen/ drey himmliſcher Zeugen/ Chriſto/ Moſe
(*) juxta
Chemnit.
in harm.
pag. 2, 8.
licet con-
trarium
teneat
Eraſmus
Schmid ad
Matth.
p 59. ſq.

(α) Tom. 2.
Iſleb. in
c. 1. Joh.
p. 460. f.
2.
und Elia/ und drey irꝛdiſcher Petro, Jacobo und Johanne; Chriſtus
wolte dieſelbe ſtill und verſchwiegen gehalten haben biß nach ſeiner Auffer-
ſtehung; Hie aber gieng es her ſolenniſſimè, hoͤchſt-feyrlich und oͤffent-
lich. Darum mag ſie auch genennet werden

II. Θεοφάνεια panegyrica & ſolenniſſima, die geſchehen in groſ-
ſer weitlaͤufftiger Verſamlung. (*) Jn Gegenwart der himmliſchen
Heerſcharen/ als welche allezeit das Angeſicht deß Vaters im Himmel
ſchauen/ ja deß leidigen Teuffels ſelbſt. (Es iſt da/ ſagt Lutherus (α),
der him meliſche Chor aller Engel/ die da huͤpffen/ ſpringen/
und froͤlich uͤber dem Werck ſind/ auch ſiehet der Himmel
weit offen.
) Der dannenhero occaſion genommen bald darauff Chri-
ſtum in der Wuͤſten zu verſuchen/ und Jhm dieſe Offenbarung diſpu-

tirt/
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[94/0116] Die ſiebende nige/ ſo da geſchehen bey der Tauffe Chriſti am Jordan; fleiſſigſt/ har- monicè und einſtimmend auffgezeichnet von allen vier H. Evangeliſten Matth. 3. Marc. 1. Luc. 3. Joh. 1. Voce Pater, Natus Corpore, Flamen ave. Solche war nun I. Θεοφάνεια monadica, ein ſonderbare Goͤtt- liche Erſcheinung/ in ſolcher ſolennitaͤt und Umſtaͤnden hat ſie ihres gleichen nicht. Es hat ſich zwar GOtt der Herr viel und mancherley Weiſe im Alten Teſtament geoffenbahret/ und iſt auß ſeinem unſichtba- ren Liecht herauß gegangen Hebr. 1/1. der Sohn GOttes iſt offt erſchienen den Patriarchen/ Propheten und anderen heiligen Maͤnnern GOttes/ aber nur in einem Menſchlichen Schema und zeitlichen Schatten-Leib/ nicht in angenommener perſoͤnlich vereinigter Menſchlichen Natur ſelbſt/ er hat ſich allein und abſonderlich/ ohne Mit-Erſcheinung der andern zwo Perſonen ſehen laſſen. Einmal zwar Dan. 7. da dem Fuͤrſtlichen Pro- pheten Daniel GOtt der Vater erſchienen in Geſtalt deß Alten auff einem Thron/ zu dem gebracht worden einer/ gleich eines Menſchen Sohn; der feurige Strahl/ der vom Strohm außgangen/ hat den H. Geiſt figurirt und gebildet/ alles aber allein im Traum/ im Prophetiſchen Geſicht/ im Geiſt/ und nicht αὐτοϖ_σώϖως in eigener Perſon/ perſoͤnlich. So iſt zwar auch auff dem H. Berg dergleichen Erſcheinung fuͤrgangen/ da der Va- ter in der Stimm/ der Sohn in ſeiner verklaͤrten Menſchlichen Natur/ der H. Geiſt in Geſtalt einer leuchtenden Wolcken ſich hoͤren und ſehen laſſen Matth. 17. aber dieſelbe Erſcheinung war privat und geheim/ geſchehen in Gegenwart allein 6. Perſonen/ drey himmliſcher Zeugen/ Chriſto/ Moſe und Elia/ und drey irꝛdiſcher Petro, Jacobo und Johanne; Chriſtus wolte dieſelbe ſtill und verſchwiegen gehalten haben biß nach ſeiner Auffer- ſtehung; Hie aber gieng es her ſolenniſſimè, hoͤchſt-feyrlich und oͤffent- lich. Darum mag ſie auch genennet werden (*) juxta Chemnit. in harm. pag. 2, 8. licet con- trarium teneat Eraſmus Schmid ad Matth. p 59. ſq. (α) Tom. 2. Iſleb. in c. 1. Joh. p. 460. f. 2. II. Θεοφάνεια panegyrica & ſolenniſſima, die geſchehen in groſ- ſer weitlaͤufftiger Verſamlung. (*) Jn Gegenwart der himmliſchen Heerſcharen/ als welche allezeit das Angeſicht deß Vaters im Himmel ſchauen/ ja deß leidigen Teuffels ſelbſt. (Es iſt da/ ſagt Lutherus (α), der him meliſche Chor aller Engel/ die da huͤpffen/ ſpringen/ und froͤlich uͤber dem Werck ſind/ auch ſiehet der Himmel weit offen.) Der dannenhero occaſion genommen bald darauff Chri- ſtum in der Wuͤſten zu verſuchen/ und Jhm dieſe Offenbarung diſpu- tirt/

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/116>, abgerufen am 21.11.2024.