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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
tirt/ sagend: du bist zwar öffentlich proclamirt für einen Sohn GOttes/
aber O deß elenden Gottes Sohns/ der seinen Hunger nicht büssen und
stillen kan/ mach auß Steinen Brodt und beweiß/ daß du der Sohn GOt-
tes seyest: Wo nicht? So kanstu leichtlich ermessen/ daß was sich dort am
Jordan begeben/ ein bloß Gespenst/ Spiegelfechten/ Abentheur/ Phantasi
und Verblendung gewesen. Sonderlich aber ist dieser actus geschehen in
Versamlung deß gantzen Volcks/ welches hinauß gegangen zur Tauff Jo-
hannis/ auß dem gantzen Jüdischen Land und allen Ländern am Jordan/
die gantze Stadt Jerusalem Matth. 3/5. tote v. 15. zu der Zeit kam auch
JEsus
auß Galiläa an den Jordan zu Johanne/ daß Er sich von ihm
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auch sich alles Volck tauffen ließ/ wie Lucas redet Cap. 3/21. warum
bey so grosser Versamlung? Auff daß Christus offenbar würde in
Jsrael
Joh. 1/31.

III. Theophaneia Evtactica, darum der Herr Christus auch durch
diese festivität solenniter investirt und dem Volck Jsrael/ als der grosse
Prophet praesentirt und vorgestellt worden. Dann wie nach altem Ge-
brauch der Hebreer/ dero Rabbini, Doctores und Lehrer haben müssen mit
gewissen ceremonien öffentlich durch Gebet und Hand-Aufflegung/ mit
Begleitung gewisser Wort/ inaugurirt werden (*)/ dergleichen auch noch(*) conf.
de his Nic.
Serar. Rab-
bin. c. 21.
pag. 190.
sq.

(b) Tom. 2.
Isleb.
p.
421.

in Christlichen Kirchen und Schulen üblich/ daß öffentliche Doctores,
Lehrer/ Prediger/ Pfarrherrn ordinirt und durch Wort und Gebet einge-
weyhet werden. Also (schreibt Lutherus (b)) ist auch Christus all-
hier als der grosse Prophet eingeweyhet/ als der Bischoff und
Ertz-Hirt
ordinirt/ als der grosse Doctor und König von
Jsrael gesalbet und gekrönet worden:
sein Brabevta und Promo-
tor
der himm ische Vater hat Jhm das Pareth/ oder Doctor-Hütlein
und Cron auffgesetzt/
nemlich den H. Geist/ und öffentlich procla-
mi
rt/ zweymal/ (mit dem Anhang/ so auß dem Ps. 2. und Matth. 17. zu wi-
derholen und beyzufügen diesen seinen Sohn einig und allein zu hören und
zu ehren/ zu wissen und zu küssen) einmal in tertia persona, dieser ists etc.
Und dann in secunda persona. du bist mein Sohn etc. Solches
war auch nöthig/ dann der Herr Christus war noch obscurus und un-
bekant/ Johannes kante Jhn von Angesicht noch nicht/ von dem auch der
albere Scheps Nathanael mit Verwunderung gesagt: Was kan auß
Nazareth guts kommen?

Diese

Predigt.
tirt/ ſagend: du biſt zwar oͤffentlich proclamirt fuͤr einen Sohn GOttes/
aber O deß elenden Gottes Sohns/ der ſeinen Hunger nicht buͤſſen und
ſtillen kan/ mach auß Steinen Brodt und beweiß/ daß du der Sohn GOt-
tes ſeyeſt: Wo nicht? So kanſtu leichtlich ermeſſen/ daß was ſich dort am
Jordan begeben/ ein bloß Geſpenſt/ Spiegelfechten/ Abentheur/ Phantaſi
und Verblendung geweſen. Sonderlich aber iſt dieſer actus geſchehen in
Verſamlung deß gantzen Volcks/ welches hinauß gegangen zur Tauff Jo-
hannis/ auß dem gantzen Juͤdiſchen Land und allen Laͤndern am Jordan/
die gantze Stadt Jeruſalem Matth. 3/5. τότε v. 15. zu der Zeit kam auch
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bey ſo groſſer Verſamlung? Auff daß Chriſtus offenbar wuͤrde in
Jſrael
Joh. 1/31.

III. Θεοφάνεια Evtactica, darum der Herꝛ Chriſtus auch durch
dieſe feſtivitaͤt ſolenniter inveſtirt und dem Volck Jſrael/ als der groſſe
Prophet præſentirt und vorgeſtellt worden. Dann wie nach altem Ge-
brauch der Hebreer/ dero Rabbini, Doctores und Lehrer haben muͤſſen mit
gewiſſen ceremonien oͤffentlich durch Gebet und Hand-Aufflegung/ mit
Begleitung gewiſſer Wort/ inaugurirt werden (*)/ dergleichen auch noch(*) conf.
de his Nic.
Serar. Rab-
bin. c. 21.
pag. 190.
ſq.

(β) Tom. 2.
Iſleb.
p.
421.

in Chriſtlichen Kirchen und Schulen uͤblich/ daß oͤffentliche Doctores,
Lehrer/ Prediger/ Pfarꝛherꝛn ordinirt und durch Wort und Gebet einge-
weyhet werden. Alſo (ſchreibt Lutherus (β)) iſt auch Chriſtus all-
hier als der groſſe Prophet eingeweyhet/ als der Biſchoff und
Ertz-Hirt
ordinirt/ als der groſſe Doctor und Koͤnig von
Jſrael geſalbet und gekroͤnet worden:
ſein Brabevta und Promo-
tor
der himm iſche Vater hat Jhm das Pareth/ oder Doctor-Huͤtlein
und Cron auffgeſetzt/
nemlich den H. Geiſt/ und oͤffentlich procla-
mi
rt/ zweymal/ (mit dem Anhang/ ſo auß dem Pſ. 2. und Matth. 17. zu wi-
derholen und beyzufuͤgen dieſen ſeinen Sohn einig und allein zu hoͤren und
zu ehren/ zu wiſſen und zu kuͤſſen) einmal in tertiâ perſonâ, dieſer iſts ꝛc.
Und dann in ſecundâ perſonâ. du biſt mein Sohn ꝛc. Solches
war auch noͤthig/ dann der Herr Chriſtus war noch obſcurus und un-
bekant/ Johannes kante Jhn von Angeſicht noch nicht/ von dem auch der
albere Scheps Nathanael mit Verwunderung geſagt: Was kan auß
Nazareth guts kommen?

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/117>, abgerufen am 21.11.2024.