Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

Bild:
<< vorherige Seite

Predigt.
hen. Schlechter Mundschall/ Dinten und Federknall thuts freylich nicht/
der Diener am Wort oder Prediger ist nichts 1. Cor. 3. utis ein1. Cor. 3, 7.
Menschenkind. Es ist weder der da pflantzt/ noch der begeust
etwas/ sondern GOtt/ der das Gedeyen gibt.
Schlecht Was-
ser/ Brod und Wein thuts nicht; sondern es ist ein andere Krafft drunter
verborgen/ durch dero Tugend die Sacramenta zeugen und überzeugen.
Der Prediger steht da auff der Cantzel gar in anderer Krafft und Nach-
truck/ als Cicero zu Rom in seinem Bürgermeister-Sitz/ als Tertullus
der Redner für Felix: Da war nichts/ als der Vernunffts-Geist und
Menschliche suada zu hören. Hie aber der Geist Gottes/ der durch den
Mund deß Predigers redet/ er ist Gottes Mund und StimmeJer. 15, 19.
Joh. 1, 23.
Benz. l. 2.
pag. 243.
Lael. Bisc.
l. 6. c.
12.

Jerem. 15. Jener Jndianer phantasi kan hie Warheit seyn. Wie
dann die Jndianischen Historien berichten/ daß die armen elenden Leuthe
in die Gedancken kommen/ die Brieffe und Bücher können reden/ oder
haben eine sonderliche Göttliche Krafft in sich/ darum sie zugelauffen/ die
Ohren zu denselben gehalten/ ob sie auch etwas darauß vernehmen kön-
ten; Oder haben gemeint die geschriebene Brieffe haben heimliche ver-
borgene Augen/ daß sie alles sehen/ und denen so damit umgehen/ können
erzehlen und anzelgen. Item Wasser ist verbunden mit dem H. Geist/
auß Wasser und Geist/ sagt der HErr Christus/ müsse die Wider-
geburt geschehen. Da thut der Prediger nichts zu/ als daß er dem Herrn
Christo die Handleyhet. Der Kelch im H. Abendmahl ist ein koinonia
und Gemeinschafft deß wahren Bluts Christi 1. Cor. 10. der Diener ist
mehr nicht als dispensator und Haußhalter/ der den Schatz außtheilt.

Die Papisten geben für/ daß solches durch die consecration geschehe/ dann
wann diese fünff Wort/ Hoc est enim corpus meum, dann das ist mein Leib/ über
das Brod von einem Meßpriester außgesprochen werde/ alsbald werde in einem
Augenblick das Brod in den Leib Christi verwandelt. Deßgleichen wann diese
Wort/ Hic est enim sanguis meus, dann das ist mein Blut/ über den Wein auß-
gesprochen werden/ so werde von Stund an derselbige in das Blut Christi ver-
wandelt: Daher sie dann Creatores Creatoris sui, das ist/ Schöpffer ihres
Schöpffers seyn wollen/ welches vor Christlichen Ohren einen seltzamen Klang
gibt. Aber es stehet nicht bey den Priestern/ daß sie Sacramenta machen/ so
wenig als sie dieselbe einsetzen können. Dann die Priester oder Prediger seynd
nicht Sacramentmacher/ sondern Dispensatores und Außtheiler der Scheim-
nüssen Gottes/ wie St. Paulus davon geschrieben in seiner 1. Epist. an die Co-
rinth. am 4. Cap. dafür halte uns sederman/ nemlich für Christus Diener/ und
Haußhalter über die Geheimnüssen Gottes. Gleichwie man auch von den A-
posteln nicht lieset/ daß sie die Sacramenta oder wesentliche Stück derselbigen/
es sey gleich bey der Tauff oder dem H. Abendmahl/ gemacht/ sondern daß sie
dieselbe administrirt und außgetheilet/ wie es der HErr Christus gemacht und
ver-
Q 2

Predigt.
hen. Schlechter Mundſchall/ Dinten und Federknall thuts freylich nicht/
der Diener am Wort oder Prediger iſt nichts 1. Cor. 3. utis ein1. Cor. 3, 7.
Menſchenkind. Es iſt weder der da pflantzt/ noch der begeuſt
etwas/ ſondern GOtt/ der das Gedeyen gibt.
Schlecht Waſ-
ſer/ Brod und Wein thuts nicht; ſondern es iſt ein andere Krafft drunter
verborgen/ durch dero Tugend die Sacramenta zeugen und uͤberzeugen.
Der Prediger ſteht da auff der Cantzel gar in anderer Krafft und Nach-
truck/ als Cicero zu Rom in ſeinem Buͤrgermeiſter-Sitz/ als Tertullus
der Redner fuͤr Felix: Da war nichts/ als der Vernunffts-Geiſt und
Menſchliche ſuada zu hoͤren. Hie aber der Geiſt Gottes/ der durch den
Mund deß Predigers redet/ er iſt Gottes Mund und StimmeJer. 15, 19.
Joh. 1, 23.
Benz. l. 2.
pag. 243.
Læl. Biſc.
l. 6. c.
12.

Jerem. 15. Jener Jndianer phantaſi kan hie Warheit ſeyn. Wie
dann die Jndianiſchen Hiſtorien berichten/ daß die armen elenden Leuthe
in die Gedancken kommen/ die Brieffe und Buͤcher koͤnnen reden/ oder
haben eine ſonderliche Goͤttliche Krafft in ſich/ darum ſie zugelauffen/ die
Ohren zu denſelben gehalten/ ob ſie auch etwas darauß vernehmen koͤn-
ten; Oder haben gemeint die geſchriebene Brieffe haben heimliche ver-
borgene Augen/ daß ſie alles ſehen/ und denen ſo damit umgehen/ koͤnnen
erzehlen und anzelgen. Item Waſſer iſt verbunden mit dem H. Geiſt/
auß Waſſer und Geiſt/ ſagt der HErꝛ Chriſtus/ muͤſſe die Wider-
geburt geſchehen. Da thut der Prediger nichts zu/ als daß er dem Herꝛn
Chriſto die Handleyhet. Der Kelch im H. Abendmahl iſt ein κοινωνία
und Gemeinſchafft deß wahren Bluts Chriſti 1. Cor. 10. der Diener iſt
mehr nicht als diſpenſator und Haußhalter/ der den Schatz außtheilt.

Die Papiſten geben fuͤr/ daß ſolches durch die conſecration geſchehe/ dann
wann dieſe fuͤnff Wort/ Hoc eſt enim corpus meum, dann das iſt mein Leib/ uͤber
das Brod von einem Meßprieſter außgeſprochen werde/ alsbald werde in einem
Augenblick das Brod in den Leib Chriſti verwandelt. Deßgleichen wann dieſe
Wort/ Hic eſt enim ſanguis meus, dann das iſt mein Blut/ uͤber den Wein auß-
geſprochen werden/ ſo werde von Stund an derſelbige in das Blut Chriſti ver-
wandelt: Daher ſie dann Creatores Creatoris ſui, das iſt/ Schoͤpffer ihres
Schoͤpffers ſeyn wollen/ welches vor Chriſtlichen Ohren einen ſeltzamen Klang
gibt. Aber es ſtehet nicht bey den Prieſtern/ daß ſie Sacramenta machen/ ſo
wenig als ſie dieſelbe einſetzen koͤnnen. Dann die Prieſter oder Prediger ſeynd
nicht Sacramentmacher/ ſondern Diſpenſatores und Außtheiler der Scheim-
nuͤſſen Gottes/ wie St. Paulus davon geſchrieben in ſeiner 1. Epiſt. an die Co-
rinth. am 4. Cap. dafuͤr halte uns ſederman/ nemlich fuͤr Chriſtus Diener/ und
Haußhalter uͤber die Geheimnuͤſſen Gottes. Gleichwie man auch von den A-
poſteln nicht lieſet/ daß ſie die Sacramenta oder weſentliche Stuͤck derſelbigen/
es ſey gleich bey der Tauff oder dem H. Abendmahl/ gemacht/ ſondern daß ſie
dieſelbe adminiſtrirt und außgetheilet/ wie es der HErꝛ Chriſtus gemacht und
ver-
Q 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0145" n="123"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/>
hen. Schlechter Mund&#x017F;chall/ Dinten und Federknall thuts freylich nicht/<lb/><hi rendition="#fr">der Diener am Wort oder Prediger i&#x017F;t nichts</hi> 1. <hi rendition="#aq">Cor. 3. utis</hi> <hi rendition="#fr">ein</hi><note place="right">1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 3, 7.</note><lb/><hi rendition="#fr">Men&#x017F;chenkind. Es i&#x017F;t weder der da pflantzt/ noch der begeu&#x017F;t<lb/>
etwas/ &#x017F;ondern GOtt/ der das Gedeyen gibt.</hi> Schlecht Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er/ Brod und Wein thuts nicht; &#x017F;ondern es i&#x017F;t ein andere Krafft drunter<lb/>
verborgen/ durch dero Tugend die Sacramenta zeugen und u&#x0364;berzeugen.<lb/>
Der Prediger &#x017F;teht da auff der Cantzel gar in anderer Krafft und Nach-<lb/>
truck/ als <hi rendition="#aq">Cicero</hi> zu Rom in &#x017F;einem Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter-Sitz/ als <hi rendition="#aq">Tertullus</hi><lb/>
der Redner fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">Felix:</hi> Da war nichts/ als der Vernunffts-Gei&#x017F;t und<lb/>
Men&#x017F;chliche <hi rendition="#aq">&#x017F;uada</hi> zu ho&#x0364;ren. Hie aber der Gei&#x017F;t Gottes/ der durch den<lb/>
Mund deß Predigers redet/ <hi rendition="#fr">er i&#x017F;t Gottes Mund und Stimme</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Jer. 15, 19.<lb/>
Joh. 1, 23.<lb/>
Benz. l. 2.<lb/>
pag. 243.<lb/>
Læl. Bi&#x017F;c.<lb/>
l. 6. c.</hi> 12.</note><lb/>
Jerem. 15. Jener Jndianer <hi rendition="#aq">phanta&#x017F;i</hi> kan hie Warheit &#x017F;eyn. Wie<lb/>
dann die Jndiani&#x017F;chen Hi&#x017F;torien berichten/ daß die armen elenden Leuthe<lb/>
in die Gedancken kommen/ die Brieffe und Bu&#x0364;cher ko&#x0364;nnen reden/ oder<lb/>
haben eine &#x017F;onderliche Go&#x0364;ttliche Krafft in &#x017F;ich/ darum &#x017F;ie zugelauffen/ die<lb/>
Ohren zu den&#x017F;elben gehalten/ ob &#x017F;ie auch etwas darauß vernehmen ko&#x0364;n-<lb/>
ten; Oder haben gemeint die ge&#x017F;chriebene Brieffe haben heimliche ver-<lb/>
borgene Augen/ daß &#x017F;ie alles &#x017F;ehen/ und denen &#x017F;o damit umgehen/ ko&#x0364;nnen<lb/>
erzehlen und anzelgen. <hi rendition="#aq">Item</hi> Wa&#x017F;&#x017F;er i&#x017F;t verbunden mit dem H. Gei&#x017F;t/<lb/><hi rendition="#fr">auß Wa&#x017F;&#x017F;er und Gei&#x017F;t/</hi> &#x017F;agt der HEr&#xA75B; Chri&#x017F;tus/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e die Wider-<lb/>
geburt ge&#x017F;chehen. Da thut der Prediger nichts zu/ als daß er dem <hi rendition="#k">He</hi>r&#xA75B;n<lb/>
Chri&#x017F;to die Handleyhet. Der Kelch im H. Abendmahl i&#x017F;t ein &#x03BA;&#x03BF;&#x03B9;&#x03BD;&#x03C9;&#x03BD;&#x03AF;&#x03B1;<lb/>
und Gemein&#x017F;chafft deß wahren Bluts Chri&#x017F;ti 1. Cor. 10. der Diener i&#x017F;t<lb/>
mehr nicht als <hi rendition="#aq">di&#x017F;pen&#x017F;ator</hi> und Haußhalter/ der den Schatz außtheilt.</p><lb/>
        <cit>
          <quote>Die Papi&#x017F;ten geben fu&#x0364;r/ daß &#x017F;olches durch die <hi rendition="#aq">con&#x017F;ecration</hi> ge&#x017F;chehe/ dann<lb/>
wann die&#x017F;e fu&#x0364;nff Wort/ <hi rendition="#aq">Hoc e&#x017F;t enim corpus meum,</hi> dann das i&#x017F;t mein Leib/ u&#x0364;ber<lb/>
das Brod von einem Meßprie&#x017F;ter außge&#x017F;prochen werde/ alsbald werde in einem<lb/>
Augenblick das Brod in den Leib Chri&#x017F;ti verwandelt. Deßgleichen wann die&#x017F;e<lb/>
Wort/ <hi rendition="#aq">Hic e&#x017F;t enim &#x017F;anguis meus,</hi> dann das i&#x017F;t mein Blut/ u&#x0364;ber den Wein auß-<lb/>
ge&#x017F;prochen werden/ &#x017F;o werde von Stund an der&#x017F;elbige in das Blut Chri&#x017F;ti ver-<lb/>
wandelt: Daher &#x017F;ie dann <hi rendition="#aq">Creatores Creatoris &#x017F;ui,</hi> das i&#x017F;t/ Scho&#x0364;pffer ihres<lb/>
Scho&#x0364;pffers &#x017F;eyn wollen/ welches vor Chri&#x017F;tlichen Ohren einen &#x017F;eltzamen Klang<lb/>
gibt. Aber es &#x017F;tehet nicht bey den Prie&#x017F;tern/ daß &#x017F;ie <hi rendition="#fr">S</hi>acramenta machen/ &#x017F;o<lb/>
wenig als &#x017F;ie die&#x017F;elbe ein&#x017F;etzen ko&#x0364;nnen. <hi rendition="#fr">D</hi>ann die Prie&#x017F;ter oder Prediger &#x017F;eynd<lb/>
nicht <hi rendition="#fr">S</hi>acramentmacher/ &#x017F;ondern <hi rendition="#aq">Di&#x017F;pen&#x017F;atores</hi> und Außtheiler der Scheim-<lb/>
nu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Gottes/ wie St. Paulus davon ge&#x017F;chrieben in &#x017F;einer 1. Epi&#x017F;t. an die Co-<lb/>
rinth. am 4. Cap. dafu&#x0364;r halte uns &#x017F;ederman/ nemlich fu&#x0364;r Chri&#x017F;tus <hi rendition="#fr">D</hi>iener/ und<lb/>
Haußhalter u&#x0364;ber die Geheimnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Gottes. Gleichwie man auch von den A-<lb/>
po&#x017F;teln nicht lie&#x017F;et/ daß &#x017F;ie die Sacramenta oder we&#x017F;entliche Stu&#x0364;ck der&#x017F;elbigen/<lb/>
es &#x017F;ey gleich bey der Tauff oder dem H. <hi rendition="#fr">A</hi>bendmahl/ gemacht/ &#x017F;ondern daß &#x017F;ie<lb/>
die&#x017F;elbe <hi rendition="#aq">admini&#x017F;tri</hi>rt und außgetheilet/ wie es der HEr&#xA75B; Chri&#x017F;tus gemacht und<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></quote>
        </cit>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[123/0145] Predigt. hen. Schlechter Mundſchall/ Dinten und Federknall thuts freylich nicht/ der Diener am Wort oder Prediger iſt nichts 1. Cor. 3. utis ein Menſchenkind. Es iſt weder der da pflantzt/ noch der begeuſt etwas/ ſondern GOtt/ der das Gedeyen gibt. Schlecht Waſ- ſer/ Brod und Wein thuts nicht; ſondern es iſt ein andere Krafft drunter verborgen/ durch dero Tugend die Sacramenta zeugen und uͤberzeugen. Der Prediger ſteht da auff der Cantzel gar in anderer Krafft und Nach- truck/ als Cicero zu Rom in ſeinem Buͤrgermeiſter-Sitz/ als Tertullus der Redner fuͤr Felix: Da war nichts/ als der Vernunffts-Geiſt und Menſchliche ſuada zu hoͤren. Hie aber der Geiſt Gottes/ der durch den Mund deß Predigers redet/ er iſt Gottes Mund und Stimme Jerem. 15. Jener Jndianer phantaſi kan hie Warheit ſeyn. Wie dann die Jndianiſchen Hiſtorien berichten/ daß die armen elenden Leuthe in die Gedancken kommen/ die Brieffe und Buͤcher koͤnnen reden/ oder haben eine ſonderliche Goͤttliche Krafft in ſich/ darum ſie zugelauffen/ die Ohren zu denſelben gehalten/ ob ſie auch etwas darauß vernehmen koͤn- ten; Oder haben gemeint die geſchriebene Brieffe haben heimliche ver- borgene Augen/ daß ſie alles ſehen/ und denen ſo damit umgehen/ koͤnnen erzehlen und anzelgen. Item Waſſer iſt verbunden mit dem H. Geiſt/ auß Waſſer und Geiſt/ ſagt der HErꝛ Chriſtus/ muͤſſe die Wider- geburt geſchehen. Da thut der Prediger nichts zu/ als daß er dem Herꝛn Chriſto die Handleyhet. Der Kelch im H. Abendmahl iſt ein κοινωνία und Gemeinſchafft deß wahren Bluts Chriſti 1. Cor. 10. der Diener iſt mehr nicht als diſpenſator und Haußhalter/ der den Schatz außtheilt. 1. Cor. 3, 7. Jer. 15, 19. Joh. 1, 23. Benz. l. 2. pag. 243. Læl. Biſc. l. 6. c. 12. Die Papiſten geben fuͤr/ daß ſolches durch die conſecration geſchehe/ dann wann dieſe fuͤnff Wort/ Hoc eſt enim corpus meum, dann das iſt mein Leib/ uͤber das Brod von einem Meßprieſter außgeſprochen werde/ alsbald werde in einem Augenblick das Brod in den Leib Chriſti verwandelt. Deßgleichen wann dieſe Wort/ Hic eſt enim ſanguis meus, dann das iſt mein Blut/ uͤber den Wein auß- geſprochen werden/ ſo werde von Stund an derſelbige in das Blut Chriſti ver- wandelt: Daher ſie dann Creatores Creatoris ſui, das iſt/ Schoͤpffer ihres Schoͤpffers ſeyn wollen/ welches vor Chriſtlichen Ohren einen ſeltzamen Klang gibt. Aber es ſtehet nicht bey den Prieſtern/ daß ſie Sacramenta machen/ ſo wenig als ſie dieſelbe einſetzen koͤnnen. Dann die Prieſter oder Prediger ſeynd nicht Sacramentmacher/ ſondern Diſpenſatores und Außtheiler der Scheim- nuͤſſen Gottes/ wie St. Paulus davon geſchrieben in ſeiner 1. Epiſt. an die Co- rinth. am 4. Cap. dafuͤr halte uns ſederman/ nemlich fuͤr Chriſtus Diener/ und Haußhalter uͤber die Geheimnuͤſſen Gottes. Gleichwie man auch von den A- poſteln nicht lieſet/ daß ſie die Sacramenta oder weſentliche Stuͤck derſelbigen/ es ſey gleich bey der Tauff oder dem H. Abendmahl/ gemacht/ ſondern daß ſie dieſelbe adminiſtrirt und außgetheilet/ wie es der HErꝛ Chriſtus gemacht und ver- Q 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/145
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/145>, abgerufen am 17.05.2024.