Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.
Alles gemäß der Göttlichen Weise/ die er je und je gehalten. Welt-Pracht Ambrosius Lib. 4. de Sacram. c. 4. redet sehr kräfftig davon/ wann er Chri-
Alles gemaͤß der Goͤttlichen Weiſe/ die er je und je gehalten. Welt-Pracht Ambroſius Lib. 4. de Sacram. c. 4. redet ſehr kraͤfftig davon/ wann er Chri-
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Die achte
verordnet hat. Die Calviniſten aber geben fuͤr/ daß der Glaub den Leib und
Blut Chriſti in dem H. Abendmahl gegenwaͤrtig mache: Dann wann ein Chriſt
zum Tiſch deß Herrn gehe/ ſo muͤſſe er mit dem Glauben ſich uͤber ſich ſchwin-
gen/ und damit den HErꝛn Chriſtum oben im Himmel/ zur rechten Hand ſeines
himmliſchen Vaters ergreiffen/ dadurch er ihm im H. Abendmahl gegenwaͤrtig
werde. Nun iſt es weniger nicht/ wann man das H. Abendmahl wuͤrdiglich
empfahen wil/ ſo muß man daſſelbige in alle Weg mit glaubigem Hertzen empfa-
hen. Aber wie der Vnglaub den Leib und Blut Chriſti im H. Abendmahl nicht ab-
weſend machet/ ſonſten wuͤrden die Vnwuͤrdigen ihnen ſelbſten nicht das Gericht
eſſen und trincken koͤnnen/ wie St. Paulus lehret in ſeiner 1. Epiſtel an die Cor.
am 11. Cap. Alſo macht auch der Glaub den Leib und Blut in dem H. Abendmahl
nicht gegenwaͤrtig/ wie dann darinnen nicht nur ein ſolche Gegenwart iſt/ die
durch den Glauben geſchicht/ ſondern vom Abendmahl deß HErꝛn wird in die-
ſem Articul gelehret/ daß wahrer Leib und Blut Chriſti/ warhafftig unter der
Geſtalt Brods und Weins im Abendmahl gegenwaͤrtig ſey/ und außgetheilet
und genommen werde. Darvon dann ein alter Lehrer mit Nahmen Leo hat ge-
ſchrieben: Hoc ore ſumitur, quod corde creditur, das iſt/ in dem H. Abend-
mahl wird mit dem Mund empfangen/ was mit dem Hertzen geglaubt wird:
die Gegenwart aber deß Leibs und Bluts Chriſti in dem H. Abendmahl macht
anders nichts/ dann die Ordnung und Einſetzung unſers HErꝛn Chriſti ſelbſten/
dieweil er zu dieſem End das H. Abendmahl eingeſetzt/ und es ſolcher Geſtalt
in ſeiner Chriſtenheit zu halten befohlen hat/ daß er mit ſeinem wahren Leib
und Blut/ unter der Geſtalt Brods und Weins/ wie dieſer Articul davon re-
det/ gegenwaͤrtig ſeyn woͤlle. Darum auch allwegen die Wort der Einſetzung
deß H. Abendmahls bey der Communion oͤffentlich und verſtaͤndlich werden
vorgeleſen/ zu einem Anzeigen/ daß man dieſer Ordnunge Gottes begehre nach-
zukommen/ und dieſelbe bey der Communion in allen Stuͤcken wolle obſervirt
und in acht genommen haben. Ita Goëbel. in der fuͤnfften Predigt uͤber den
zehenden Articul der Augſpurg. Confeſſ. p. 705. ſq.
Alles gemaͤß der Goͤttlichen Weiſe/ die er je und je gehalten. Welt-Pracht
beſtehet in aͤuſſerlichem groſſem Gepraͤng und gleiſſendem Auffzug/ in dem
ſich die Koͤnigin Berenice ſehen laſſen/ inwendig iſt nichts flaͤtiges/ ſon-
dern ein ſtinckender Maden-Sack verborgen. Paͤpſtiſche monſtranz
hat ein groß ſplendenz und Anſehen/ die blinden Leuth muͤſſen niderknien
und dafuͤr anbeten/ inwendig iſts nichts/ als ein Brod-Goͤtz. Aber hinge-
gen die Goͤttlichen myſteria haben aͤuſſerlich ein ſchlechts Anſehen/ doch
bleibt es darbey was David ſingt Pſal. 45. Gloria Fil æ Regis ab intus,
der Schmuck der Koͤniglichen Tochter glaͤntzt inwendig. Schlecht Waſ-
ſer thuts nicht/ ſondern das Wort und der Glaub/ unter und mit dem
Wort Gottes wird ein fuͤrtrefflicher Schatz offerirt und angebotten/ den
faßt und ergreifft der Glaub/ nimbt zu ſich das Heiligthum/ welches gleich-
ſam im Wort eingefaßt/ ſolches iſt das Haupt-Stuͤck im Sacrament.
Ambroſius Lib. 4. de Sacram. c. 4. redet ſehr kraͤfftig davon/ wann er
ſagt: Das Wort Chriſti bereitet dieſes Sacrament. Welches Wort
Chri-
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