Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Die eilffte gehen nur auß Gewonheit dahin: Solche aber sind nicht werth/ daß sieChristen sollen genennet werden. Zu solcher heilsamen Didactic und Lehrkunst gehört (2.) Ex interro- 3. Responsi assensus & custodia, der Beyfall/ Bejahung und 4. Ex assensu & custodia anagogia, daß wir in Ansehung und Betrach-
Die eilffte gehen nur auß Gewonheit dahin: Solche aber ſind nicht werth/ daß ſieChriſten ſollen genennet werden. Zu ſolcher heilſamen Didactic und Lehrkunſt gehoͤrt (2.) Ex interro- 3. Reſponſi aſſenſus & cuſtodia, der Beyfall/ Bejahung und 4. Ex aſſenſu & cuſtodiâ anagogia, daß wir in Anſehung und Betrach-
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Die eilffte
gehen nur auß Gewonheit dahin: Solche aber ſind nicht werth/ daß ſie
Chriſten ſollen genennet werden.
Zu ſolcher heilſamen Didactic und Lehrkunſt gehoͤrt (2.) Ex interro-
gatione reſponſio, eine richtige Antwort auff die Frag/ daß ein
lehrbegieriger Sacramentſchuͤler/ dieſe hohe Geheimnuſſen von den Sacra-
menten und deren Bedeutung recht verſtehen/ und auch mit klaren deutli-
chen Worten außſprechen lerne/ nicht per tormenta verborum, oder per
diſtinctionum portenta, ſondern nach dem Exempel Chriſti/ alles mit der
H. Schrifft und durch dieſelbe erklaͤre/ durch ſchoͤne picturen und figuren
das dunckele und ſchwere erlaͤutere. Dieweil der Menſchliche Verſtand al-
ſo beſchaffen/ daß er ohne Bilder/ figuren und Gleichnuſſen nichts verſte-
hen und begreiffen kan/ ſo muß man hierin demſelben zu huͤlff kommen/ die
hohen Sachen lactificiren/ liechter und leichter machen: zum Exempel/
das kuͤndlich groſſe Geheimnuß/ von der incarnation und Menſchwerdung
deß Sohns GOttes/ kan nicht leichter und beſſer gefaſſet werden/ als durch
die figur und Vergleichung mit einer Hochzeitlichen Vermaͤhlung und Ehe-
lichen Vereinigung/ darauff Chriſtus ſelbs deutet in der parabol Matt. 22.
alſo condeſcendirt auch GOtt der H. Geiſt und komt dem Menſchlichen
Verſtand zu huͤlff in aͤuſſerlichẽ ſymbolis und Zeichen der Sacramenten ꝛc.
3. Reſponſi aſſenſus & cuſtodia, der Beyfall/ Bejahung und
Verwahrung der geſchehenen Antwort/ daß man alles/ was in GOttes
Wort und demſelben gemaͤß gelehret wird/ von den ſonſt unbegreifflichen
Sacramentlichen Geheimnuſſen/ willig annehme und demſelben Beyfall
gebe/ obs wol uͤber und wider unſere Vernunfft; auch dieſen Edlen Schatz
fleiſſig verwahre und darob halte/ wider die συλαγωγίαν oder Schatzraub
der alſo genañten Reformirten/ denen laſſen wir ihre in H. Schrifft unge-
gruͤndete figuren, analogien und Zeichen/ abſonderlich deß Brod-bre-
chens/ als bloſſe Schatten ohne Coͤrper/ als leere Huͤlſen ohne Kern/ die
den Hunger eines glaubig-begierigen Chriſten nimmer ſtillen/ ſind gleich
jener Mahlzeit/ welche Heliogabalus einsmals ſeinen Hoffſchrantzen zu-
bereiten/ und allerley von Metall/ Holtz und dergleichen geſchnitzelte/ gedraͤ-
hete und gegoſſene tractamenten vorſetzen laſſen/ deren ſie aber nicht genieſ-
ſen koͤnnen/ ſondern nichts als eine bloſſe Augenweid und Magenlaͤre da-
von getragen. Daß wir auch ob ſolchem Edlen Schatz halten/ wider die
Paͤbſtiſche faſcination und Verblendung/ wider ihre multiplication und
Dichtung vieler Sacramenten/ die doch in GOttes Wort nicht conſecrirt
und geweyhet ſind.
4. Ex aſſenſu & cuſtodiâ anagogia, daß wir in Anſehung und
Betrach-
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