Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. komme zu uns/ Nicht/ wie es Beza übel außlegt (*)/ daß wir durch den(*) ad Mat.26. pag. m. 145. conf. Hodom. Calv. pag. 3186. sq. Glauben hinauff klettern/ und Christum droben suchen und ergreiffen. Endlich ist dieses Zeichen auch sigillare ein Siegel-Zeichen/ welches weil es einer sonderbaren Predigt wol würdig und werth/ wollen wir das- selb auff nächste Versamlung sparen. Hie wird uns/ meine Liebsten/ als Christi Jüngern und Sacrament- gehen Z 3
Predigt. komme zu uns/ Nicht/ wie es Beza uͤbel außlegt (*)/ daß wir durch den(*) ad Mat.26. pag. m. 145. conf. Hodom. Calv. pag. 3186. ſq. Glauben hinauff klettern/ und Chriſtum droben ſuchen und ergreiffen. Endlich iſt dieſes Zeichen auch ſigillare ein Siegel-Zeichen/ welches weil es einer ſonderbaren Predigt wol wuͤrdig und werth/ wollen wir daſ- ſelb auff naͤchſte Verſamlung ſparen. Hie wird uns/ meine Liebſten/ als Chriſti Juͤngern und Sacrament- gehen Z 3
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Predigt.
komme zu uns/ Nicht/ wie es Beza uͤbel außlegt (*)/ daß wir durch den
Glauben hinauff klettern/ und Chriſtum droben ſuchen und ergreiffen.
Endlich iſt dieſes Zeichen auch ſigillare ein Siegel-Zeichen/ welches
weil es einer ſonderbaren Predigt wol wuͤrdig und werth/ wollen wir daſ-
ſelb auff naͤchſte Verſamlung ſparen.
(*) ad Mat.
26. pag. m.
145. conf.
Hodom.
Calv. pag.
3186. ſq.
Hie wird uns/ meine Liebſten/ als Chriſti Juͤngern und Sacrament-
Schuͤlern/ fuͤrgelegt die rechte Edle Didactic und Lehr-Kunſt/ die wir be-
greiffen und faſſen ſollen. Zu derſelben wird nun erfordert 1. Sancta
ſciendi ὅρεξις, eine heilige Brunſt und Begierde/ zu lernen und
zu verſtehen das/ was Gott geoffenbaret. Unſere Vernunfft iſt
von Natur Heydniſch/ Juͤdiſch/ Tuͤrckiſch: Solte ein Heyd oder Tuͤrck in
unſere Kirchen kommen/ die Sacramentliche Handlung und œcono-
miam ſehen/ ſo wuͤrde er Wundershalben der Chriſtlichen Abentheurer
zwar lachen und ſpotten/ aber auch (wie dort die Geſandten der Fuͤrſten
von Babel gefragt/ nach dem Wunder/ das im Lande geſchehen war
2. Chron. 32, 31.) fragen/ was iſt das? Was bedeut das? Warum tauf-
fen die Leuth ihre Kinder mit Waſſer/ warum gibt man einem jeden ein
Hoſtien zu eſſen/ und ein Trunck mit Wein zu koſten? Wie viel mehr wir
Chriſten/ wir ſollen fragen nach den Wundern GOttes? Gott der
Herr befiehlt durch Joſua den Kindern Jſrael/ daß Sie ſollen
zwoͤlff Steine auffheben auß dem Jordan/ nach der Zahl der
Staͤmme der Kinder Jſrael/ daß ſie ein Zeichen ſeyen/ und
ein Denckmal deß mit trocknen Fuͤſſen geſchehenen Durch-
gangs im Jordan/ auff daß/ wann die Kinder nachmals ihre
Vaͤter fragen werden/ was thun dieſe Steine da? ſie ih-
nen antworten/ und ſagen wie das Waſſer deß Jordans ab-
geriſſen ſey fuͤr der Lade deß Bunds deß HErꝛn/ da ſie durch
den Jordan gieng/ daß dieſe Steine den Kindern Jſrael ein
ewig Gedaͤchtnuͤß ſeyen. Alſo wil auch Gott der Herr ſolch
Fragen und Antworten von uns haben/ weil Er ſeine Sacramentliche
Zeichen und Denckmal nicht vergebens geordnet/ man ſoll auch fragen
und Begierde haben zu wiſſen/ was es bezeichne und bedeute? Unſer
Catechiſmus gibt gute Anleitung hierzu/ darin wird auch gefragt: Was
bedeut ſolch Waſſertauffen ꝛc. Anders als manche Sau-Chri-
ſten/ die zum Sacrament als die Sau zum Trog gehen/ gantz ſtupidi,
muthwillens wollen ſie es nicht wiſſen/ ob man gleich Jahr und Tag da-
von prediget/ ſingt und ſagt/ ſie achten der Werck deß Herrn nicht;
gehen
Joſ. 4, 6.
Z 3
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