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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die erste
pag. 379. dräuen uns mit dem Tod. Wenn sie so klug we-
ren/ als thöricht sie sind/ solten sie uns mit dem Leben dräuen.
Es ist ein spöttlichs schimpfflichs Dräuen/ daß man Chri-
stum und seine Christen mit dem Tod schröckt/ so sie doch
Herren und Siegmänner deß Tods sind. Gleich als wenn
ich wolte einen Mann damit erschröcken/ daß ich ihm sein
Roß auffzäumet/ und ihn drauff reiten liesse. Aber sie glau-
ben nicht/ daß Christus aufferstanden von den Todten/ und
ein Herr deß Lebens und deß Todes seye/ er ist bey ihnen noch
im Grabe/ ja noch in der Höllen/ wir aber wissen/ trotzen und
sind freudig/ daß er ist aufferstanden/ und der Tod nichts
mehr sey/ dann ein Ende der Sünde und sein selbst. Dann
das Leben in diesem Fleisch klebt noch an und in den Sün-
den/ und kan nichts ohne Sünde seyn deß Fleisches halben.
Darum schreyet der angefangen Geist in uns/ komme Tod
und jüngster Tag/ und mache beyde der Sünde und deß
Tods ein Ende/ Amen. wie St. Paulus Rom. 7. & 8.
schreibet.

Er der HErr JEsus selbst wolle uns durch den Flügel unsers Glau-
bens/ dermal eins hinauff zu sich zihen/ in seinen hohen Himmels-Berg/
zu der triumphirenden Panegyri und Versamlung aller Außerwehlten
Himmels-Printzen/ ihme für seine Treu und überschwengliche Guttha-
then zu dancken/ zu loben und zu preisen/ gantz vollkömmlich/ gar heiliglich/
immer und ewiglich/ Amen.

Videatur Krisis D. Lutheri von deß Papsts Concilio, sonderlich
dem Tridentinischen/ Tom. 7. Witteb. p. 576. & sqq.


Die

Die erſte
pag. 379. draͤuen uns mit dem Tod. Wenn ſie ſo klug we-
ren/ als thoͤricht ſie ſind/ ſolten ſie uns mit dem Leben draͤuen.
Es iſt ein ſpoͤttlichs ſchimpfflichs Draͤuen/ daß man Chri-
ſtum und ſeine Chriſten mit dem Tod ſchroͤckt/ ſo ſie doch
Herren und Siegmaͤnner deß Tods ſind. Gleich als wenn
ich wolte einen Mann damit erſchroͤcken/ daß ich ihm ſein
Roß auffzaͤumet/ und ihn drauff reiten lieſſe. Aber ſie glau-
ben nicht/ daß Chriſtus aufferſtanden von den Todten/ und
ein Herr deß Lebens und deß Todes ſeye/ er iſt bey ihnen noch
im Grabe/ ja noch in der Hoͤllen/ wir aber wiſſen/ trotzen und
ſind freudig/ daß er iſt aufferſtanden/ und der Tod nichts
mehr ſey/ dann ein Ende der Suͤnde und ſein ſelbſt. Dann
das Leben in dieſem Fleiſch klebt noch an und in den Suͤn-
den/ und kan nichts ohne Suͤnde ſeyn deß Fleiſches halben.
Darum ſchreyet der angefangen Geiſt in uns/ komme Tod
und juͤngſter Tag/ und mache beyde der Suͤnde und deß
Tods ein Ende/ Amen. wie St. Paulus Rom. 7. & 8.
ſchreibet.

Er der HErꝛ JEſus ſelbſt wolle uns durch den Fluͤgel unſers Glau-
bens/ dermal eins hinauff zu ſich zihen/ in ſeinen hohen Himmels-Berg/
zu der triumphirenden Panegyri und Verſamlung aller Außerwehlten
Himmels-Printzen/ ihme fuͤr ſeine Treu und uͤberſchwengliche Guttha-
then zu dancken/ zu loben und zu preiſen/ gantz vollkoͤmmlich/ gar heiliglich/
immer und ewiglich/ Amen.

Videatur Kriſis D. Lutheri von deß Papſts Concilio, ſonderlich
dem Tridentiniſchen/ Tom. 7. Witteb. p. 576. & ſqq.


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[216/0240] Die erſte pag. 379. draͤuen uns mit dem Tod. Wenn ſie ſo klug we- ren/ als thoͤricht ſie ſind/ ſolten ſie uns mit dem Leben draͤuen. Es iſt ein ſpoͤttlichs ſchimpfflichs Draͤuen/ daß man Chri- ſtum und ſeine Chriſten mit dem Tod ſchroͤckt/ ſo ſie doch Herren und Siegmaͤnner deß Tods ſind. Gleich als wenn ich wolte einen Mann damit erſchroͤcken/ daß ich ihm ſein Roß auffzaͤumet/ und ihn drauff reiten lieſſe. Aber ſie glau- ben nicht/ daß Chriſtus aufferſtanden von den Todten/ und ein Herr deß Lebens und deß Todes ſeye/ er iſt bey ihnen noch im Grabe/ ja noch in der Hoͤllen/ wir aber wiſſen/ trotzen und ſind freudig/ daß er iſt aufferſtanden/ und der Tod nichts mehr ſey/ dann ein Ende der Suͤnde und ſein ſelbſt. Dann das Leben in dieſem Fleiſch klebt noch an und in den Suͤn- den/ und kan nichts ohne Suͤnde ſeyn deß Fleiſches halben. Darum ſchreyet der angefangen Geiſt in uns/ komme Tod und juͤngſter Tag/ und mache beyde der Suͤnde und deß Tods ein Ende/ Amen. wie St. Paulus Rom. 7. & 8. ſchreibet. Er der HErꝛ JEſus ſelbſt wolle uns durch den Fluͤgel unſers Glau- bens/ dermal eins hinauff zu ſich zihen/ in ſeinen hohen Himmels-Berg/ zu der triumphirenden Panegyri und Verſamlung aller Außerwehlten Himmels-Printzen/ ihme fuͤr ſeine Treu und uͤberſchwengliche Guttha- then zu dancken/ zu loben und zu preiſen/ gantz vollkoͤmmlich/ gar heiliglich/ immer und ewiglich/ Amen. Videatur Kriſis D. Lutheri von deß Papſts Concilio, ſonderlich dem Tridentiniſchen/ Tom. 7. Witteb. p. 576. & ſqq. Die

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/240>, abgerufen am 30.11.2024.