Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. haben/ auß Jacob wird der Herrscher kommen/ und umbrin-gen was übrig ist von den Städten. Sind eben alle die jenige Qualitäten/ und wie St Lucas sein Wort BElangend nun M. L. ta peri tes basileias Theoun, die jenige quali- I. Ein geistliches Reich/ dem weltlichen entgegen gesetzt. DannMatth. 27, Das Reich (*) Gottes komt nicht mit einer eusserlichen Weise/ und das
Predigt. haben/ auß Jacob wird der Herꝛſcher kommen/ und umbrin-gen was uͤbrig iſt von den Staͤdten. Sind eben alle die jenige Qualitaͤten/ und wie St Lucas ſein Wort BElangend nun M. L. τὰ ϖερὶ τῆς βασιλεῖας Θεου̃, die jenige quali- I. Ein geiſtliches Reich/ dem weltlichen entgegen geſetzt. DannMatth. 27, Das Reich (*) Gottes komt nicht mit einer euſſerlichen Weiſe/ und das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0255" n="231"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Predigt.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">haben/ auß Jacob wird der Herꝛſcher kommen/ und umbrin-<lb/> gen was uͤbrig iſt von den Staͤdten.</hi> </p><lb/> <p>Sind eben alle die jenige Qualitaͤten/ und wie St Lucas ſein Wort<lb/> fuͤhret/ τὰ ϖρὶ τῆς βασιλεῖας του̃ Θεου̃, die Sachen/ Arten und Umſtaͤnde<lb/> deß Reichs GOttes <hi rendition="#aq">Act.</hi> 1, 3. in welchen uns GOtt der H. Geiſt das<lb/> Reich deß <hi rendition="#aq">Meſſiæ</hi> in H. Schrifft abgemahlet/ und fordert auch von uns<lb/> erleuchtete/ geoͤffnete/ geiſtliche Glaubens-Augen/ zu ſehen den ſchoͤnen<lb/> Augen-Luſt deß Reichs Chriſti/ der ſonſt vor der blinden Vernunfft und<lb/> geblendeten Welt nicht geſehen und vermercket werden kan. Jnmaſſen<lb/> E. L. anjetzo fernerer Bericht hiervon ertheilet werden ſol. Daß aber<lb/> ſolcher zur Ehre deß groſſen Ehren-Koͤnigs und gewaltigen Reichs-<lb/><hi rendition="#k">He</hi>rꝛn/ auch zu unſer ſeligen Erbauung gereichen moͤge/ wolle <hi rendition="#k">e</hi>r der <hi rendition="#k">He</hi>rꝛ<lb/> ſelbſt die Augen unſer Hertzen auffthun/ und durch ſeinen H. Geiſt gnaͤ-<lb/> dig ein- und anleuchten/ Amen.</p><lb/> <p><hi rendition="#in">B</hi>Elangend nun M. L. τὰ ϖερὶ τῆς βασιλεῖας Θεου̃, die jenige <hi rendition="#aq">quali-</hi><lb/> taͤten/ Arten/ Um und Zuſtaͤnde deß Reichs Chriſti/ davon der<note place="right"><hi rendition="#aq">vid.<lb/> D. Gerh.<lb/> Harmon.<lb/> c. 3. p. 299.<lb/> & p.</hi> 503.</note><lb/><hi rendition="#k">He</hi>rꝛ in den 40. Tagen nach ſeiner Aufferſtehung/ mit ſeinen<lb/> Juͤngern Sprach gehalten/ ſo ſeynd zwar dieſelbe καϑ᾽ ἓν, eines nach dem<lb/> andern nicht beſchrieben worden Joh. 21/ 25. Jedoch hat <hi rendition="#k">Go</hi>tt der H. Geiſt<lb/> dieſelbe in ſeinem Wort gnugſam entworffen/ und uns erinnert deſſen/<lb/> was Chriſtus damahl gelehrt/ und berichtet daß dieſes Reich Chriſti/ wel-<lb/> ches er zu erbauen und auffzurichten dazumahl fuͤrgenommen/ ſeye</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Ein geiſtliches Reich/</hi> dem weltlichen entgegen geſetzt. Dann<note place="right"><hi rendition="#aq">Matth. 27,<lb/> 11.<lb/> Joh. 18, 37.<lb/> 1. Tim. 6, 13.<lb/> vide diffe-<lb/> rentiam<lb/> inter Re-<lb/> gem Hero-<lb/> dem & Re-<lb/> gem Chri-<lb/> ſtum, in-<lb/> dicatam<lb/> Tom. 1.<lb/> Isleb. p. 27.<lb/> (*) ita D.<lb/> Luther.<lb/> Tom. 7.<lb/> Witteb.<lb/> p. 244. f.</hi> 2.</note><lb/> ſo lautet das gute Bekaͤntnuͤß JEſu Chriſti/ ſo er vor <hi rendition="#aq">Pontio Pilato</hi> ab-<lb/> gelegt: <hi rendition="#fr">Jch bin/</hi> ſprechend/ <hi rendition="#fr">zwar ein Koͤnig/ aber mein Reich<lb/> iſt nicht von dieſer Welt.</hi> Jch bin ein Koͤnig/ aber nicht ein welt-<lb/> licher/ uͤber die Welt bin ich zwar/ und in der Welt Koͤnig/ in dem ich<lb/> darinn ein Reich pflantze/ das ewig waͤren ſol; aber nicht von der Welt/<lb/> ſondern ein geiſtlicher him̃liſcher Koͤnig/ deſſen Reich vom H. Geiſt ge-<lb/> pflantzet/ zur geiſtlichen Himmels-Freud geordnet/ beſtehet auß lauter<lb/> geiſtlichen Rechten und Freyheiten/ <hi rendition="#aq">conſequenter regnum illocale,</hi> ein<lb/> Reich ſo an keinen gewiſſen Orth gebunden.</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#fr">Das Reich (*) Gottes komt nicht mit einer euſſerlichen Weiſe/ und<lb/> wird niemand ſagen/ ſihe da oder hie iſt es/ denn nehmet wahr/ das<lb/> Reich Gottes iſt innwendig in euch. Mich wundert/ daß ſolche ſtarcke<lb/> klare Spruͤche Chriſti ſo gar fuͤr Faſtnachts-Larven gehalten werden/<lb/> von dieſen Romaniſten. Auß welchen klaͤrlich jederman verſteher/ daß</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">das</hi> </fw><lb/> </quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [231/0255]
Predigt.
haben/ auß Jacob wird der Herꝛſcher kommen/ und umbrin-
gen was uͤbrig iſt von den Staͤdten.
Sind eben alle die jenige Qualitaͤten/ und wie St Lucas ſein Wort
fuͤhret/ τὰ ϖρὶ τῆς βασιλεῖας του̃ Θεου̃, die Sachen/ Arten und Umſtaͤnde
deß Reichs GOttes Act. 1, 3. in welchen uns GOtt der H. Geiſt das
Reich deß Meſſiæ in H. Schrifft abgemahlet/ und fordert auch von uns
erleuchtete/ geoͤffnete/ geiſtliche Glaubens-Augen/ zu ſehen den ſchoͤnen
Augen-Luſt deß Reichs Chriſti/ der ſonſt vor der blinden Vernunfft und
geblendeten Welt nicht geſehen und vermercket werden kan. Jnmaſſen
E. L. anjetzo fernerer Bericht hiervon ertheilet werden ſol. Daß aber
ſolcher zur Ehre deß groſſen Ehren-Koͤnigs und gewaltigen Reichs-
Herꝛn/ auch zu unſer ſeligen Erbauung gereichen moͤge/ wolle er der Herꝛ
ſelbſt die Augen unſer Hertzen auffthun/ und durch ſeinen H. Geiſt gnaͤ-
dig ein- und anleuchten/ Amen.
BElangend nun M. L. τὰ ϖερὶ τῆς βασιλεῖας Θεου̃, die jenige quali-
taͤten/ Arten/ Um und Zuſtaͤnde deß Reichs Chriſti/ davon der
Herꝛ in den 40. Tagen nach ſeiner Aufferſtehung/ mit ſeinen
Juͤngern Sprach gehalten/ ſo ſeynd zwar dieſelbe καϑ᾽ ἓν, eines nach dem
andern nicht beſchrieben worden Joh. 21/ 25. Jedoch hat Gott der H. Geiſt
dieſelbe in ſeinem Wort gnugſam entworffen/ und uns erinnert deſſen/
was Chriſtus damahl gelehrt/ und berichtet daß dieſes Reich Chriſti/ wel-
ches er zu erbauen und auffzurichten dazumahl fuͤrgenommen/ ſeye
vid.
D. Gerh.
Harmon.
c. 3. p. 299.
& p. 503.
I. Ein geiſtliches Reich/ dem weltlichen entgegen geſetzt. Dann
ſo lautet das gute Bekaͤntnuͤß JEſu Chriſti/ ſo er vor Pontio Pilato ab-
gelegt: Jch bin/ ſprechend/ zwar ein Koͤnig/ aber mein Reich
iſt nicht von dieſer Welt. Jch bin ein Koͤnig/ aber nicht ein welt-
licher/ uͤber die Welt bin ich zwar/ und in der Welt Koͤnig/ in dem ich
darinn ein Reich pflantze/ das ewig waͤren ſol; aber nicht von der Welt/
ſondern ein geiſtlicher him̃liſcher Koͤnig/ deſſen Reich vom H. Geiſt ge-
pflantzet/ zur geiſtlichen Himmels-Freud geordnet/ beſtehet auß lauter
geiſtlichen Rechten und Freyheiten/ conſequenter regnum illocale, ein
Reich ſo an keinen gewiſſen Orth gebunden.
Matth. 27,
11.
Joh. 18, 37.
1. Tim. 6, 13.
vide diffe-
rentiam
inter Re-
gem Hero-
dem & Re-
gem Chri-
ſtum, in-
dicatam
Tom. 1.
Isleb. p. 27.
(*) ita D.
Luther.
Tom. 7.
Witteb.
p. 244. f. 2.
Das Reich (*) Gottes komt nicht mit einer euſſerlichen Weiſe/ und
wird niemand ſagen/ ſihe da oder hie iſt es/ denn nehmet wahr/ das
Reich Gottes iſt innwendig in euch. Mich wundert/ daß ſolche ſtarcke
klare Spruͤche Chriſti ſo gar fuͤr Faſtnachts-Larven gehalten werden/
von dieſen Romaniſten. Auß welchen klaͤrlich jederman verſteher/ daß
das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |