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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
lich die Weissagung Zachar. 12/ 10.) erfüllet würde: Sie werden se-
hen in welchen sie gestochen haben.
Johannes accommodirts
auff die gottlosen sichern Welt-Kinder Apoc. 1, 7. die in ihrer Sicherheit
toll dahin gehen/ für Gottes Zorn/ Höll und ewigem Tod nicht erschre-
cken/ sie werdens sehen/ nemblich cum terrore, wie es gesehen ha-
ben mit Schrecken/ Zittern/ Zetter und mordio (h. e. mors Dei) der
Hauptmann und die bey ihm waren/ der an seine Brust geschlagen Luc.Luc. 23, 48.
it. Matth.
27, 54.
Marc. 15, 39
Act.
2, 37.

23. (Actor. 2. katenugesan, eadem radix vocis) gleichwie der Speer
Christo ins Hertz getrungen/ so sey auch das Wort als ein Speer in ihr
Hertzgangen/ daß ihnen das Hertz im Leib geblutet für Furcht. Man
hat die Exempel und experienz von der Cruentatione cadaverum der
Blut-Güsse derer Leichnam/ die ermordet und erschlagen worden/ wann
man eine verdächtige Person zum Leichnam geführt/ daß/ wann er war-
hafftig der Thäter ist gewesen/ in ansehen und Gegenwart solches Mör-
ders der Leichnam anfangen Blut zu schwitzen/ und gegen den Thäter ge-
spritzt ihn schamroth zu machen/ das Gewissen auffzuwecken und ihm
eine Angst ein zu jagen: Natürlicher Weise zwar geschicht solches nicht/
dann es findet sich zwischen beiden/ dem ertödten Leichnam und Mörder/
keine sumpatheia; natürlicher Weiß fleucht das Blut vielmehr vor seinem
Feind/ als daß es sich solte zu ihm nahen; keine natürliche sympathi hat
da einige Statt und Platz/ naturalia apud omnes eadem, was natür-
lich zugehet/ das findet sich bey allen auff einerley Weiß/ und warum
geschicht solches nicht auch in Gegenwart deß Scharffrichters/ wann er
einen Ubelthäter enthauptet? Warum nicht ein ertödter Ochs/ Schaf etc.
in Gegenwart deß Metzgers/ ubi eadem ratio; Aber es ist diese deinxis eine
von den theiois und übernatürlichen Begegnüssen/ dadurch die Göttliche
providenz manchmal einen heimlichen Mord läst offenbahren. Wann
dann dergleichen actus und prob vorgehet/ solte nicht der Thäter drüber
erbleichen/ erstarren/ erschrecken und zetter mordio schreyen? Ja es
ist bißweilen auch also geschehen. Dem allem sey wie ihm wolle/ so ist
doch ein solche aimatodeixis und Blut-Zeugnuß erschröcklich. Nach-
dem die Juden Actor. 2. von Petro eines Gottes-Mords überzeugt
worden/ so erschrecken sie; Wie der Speer Christo ins Hertz gangen/
so gehet ihnen Petri Wort-Speer durchs Hertz. Alles uns zu einem
Exempel und Beyspiel/ dann wir alle mit einander solche stratioten und
Mörder sind/ die wir mit unsern Sünden Christum angestochen/ oder
solchen Speer-Stich verursachet/ peccata nostra Christi lanceae.
Die Gottslästerer sonderlich führen einen heßlichen Namen Heb. 6. v. 6.

und
Achter Theil. D

Predigt.
lich die Weiſſagung Zachar. 12/ 10.) erfuͤllet wuͤrde: Sie werden ſe-
hen in welchen ſie geſtochen haben.
Johannes accommodirts
auff die gottloſen ſichern Welt-Kinder Apoc. 1, 7. die in ihrer Sicherheit
toll dahin gehen/ fuͤr Gottes Zorn/ Hoͤll und ewigem Tod nicht erſchre-
cken/ ſie werdens ſehen/ nemblich cum terrore, wie es geſehen ha-
ben mit Schrecken/ Zittern/ Zetter und mordio (h. e. mors Dei) der
Hauptmann und die bey ihm waren/ der an ſeine Bruſt geſchlagen Luc.Luc. 23, 48.
it. Matth.
27, 54.
Marc. 15, 39
Act.
2, 37.

23. (Actor. 2. κατενύγησαν, eadem radix vocis) gleichwie der Speer
Chriſto ins Hertz getrungen/ ſo ſey auch das Wort als ein Speer in ihr
Hertzgangen/ daß ihnen das Hertz im Leib geblutet fuͤr Furcht. Man
hat die Exempel und experienz von der Cruentatione cadaverum der
Blut-Guͤſſe derer Leichnam/ die ermordet und erſchlagen worden/ wann
man eine verdaͤchtige Perſon zum Leichnam gefuͤhrt/ daß/ wann er war-
hafftig der Thaͤter iſt geweſen/ in anſehen und Gegenwart ſolches Moͤr-
ders der Leichnam anfangen Blut zu ſchwitzen/ und gegen den Thaͤter ge-
ſpritzt ihn ſchamroth zu machen/ das Gewiſſen auffzuwecken und ihm
eine Angſt ein zu jagen: Natuͤrlicher Weiſe zwar geſchicht ſolches nicht/
dann es findet ſich zwiſchen beiden/ dem ertoͤdten Leichnam und Moͤrder/
keine συμπάϑεια; natuͤrlicher Weiß fleucht das Blut vielmehr vor ſeinem
Feind/ als daß es ſich ſolte zu ihm nahen; keine natuͤrliche ſympathi hat
da einige Statt und Platz/ naturalia apud omnes eadem, was natuͤr-
lich zugehet/ das findet ſich bey allen auff einerley Weiß/ und warum
geſchicht ſolches nicht auch in Gegenwart deß Scharffrichters/ wann er
einen Ubelthaͤter enthauptet? Warum nicht ein ertoͤdter Ochs/ Schaf ꝛc.
in Gegenwart deß Metzgers/ ubi eadem ratio; Aber es iſt dieſe δει̃ξις eine
von den ϑείοις und uͤbernatuͤrlichen Begegnuͤſſen/ dadurch die Goͤttliche
providenz manchmal einen heimlichen Mord laͤſt offenbahren. Wann
dann dergleichen actus und prob vorgehet/ ſolte nicht der Thaͤter druͤber
erbleichen/ erſtarren/ erſchrecken und zetter mordio ſchreyen? Ja es
iſt bißweilen auch alſo geſchehen. Dem allem ſey wie ihm wolle/ ſo iſt
doch ein ſolche ἁιματόδειξις und Blut-Zeugnuß erſchroͤcklich. Nach-
dem die Juden Actor. 2. von Petro eines Gottes-Mords uͤberzeugt
worden/ ſo erſchrecken ſie; Wie der Speer Chriſto ins Hertz gangen/
ſo gehet ihnen Petri Wort-Speer durchs Hertz. Alles uns zu einem
Exempel und Beyſpiel/ dann wir alle mit einander ſolche ſtratioten und
Moͤrder ſind/ die wir mit unſern Suͤnden Chriſtum angeſtochen/ oder
ſolchen Speer-Stich verurſachet/ peccata noſtra Chriſti lanceæ.
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und
Achter Theil. D
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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/47>, abgerufen am 21.11.2024.