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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
dir/ sondern dem Apostel Petro. Der Pabst antwortet/ Et mihi, &
Petro,
so wol mir als dem Petro.

Pro fabula habet hanc narrationem Baronius ann. 1177. sed post hunc For-
tunatus Ulmus Cassinensis monachus defendit ut veram. Martinus Del Rio
part. 2. Adag. S. pag. 93. scribit Psalmum 91. ab Alexandro III. practice fuisse ex-
positum, cum Venetiis calcans diceret hunc versiculum, indicante Tyranni pa-
rem ferociae vafriciem, se, Christo dante, pedibus premere.

Interfectio, Mord/ daß man gar venam Basilicam die Königlicheplures iste
Zelus ha-
buit lau-
datores ait
Piasec.
Chron.
p.
79.

Ader anzugreiffen keine Scheu getragen/ wie Achilles Harlaeus im Par-
lament zu Paris/ bey dem Thuan geklagt/ l. 130. solches zu erweisen/ sind
Exempla obhanden/ sonderlich jener Königs-Mörder in Franckreich/ des-
sen Eifer ihrer viel/ auch der Pabst selbst hochgelobt.

Sie woltens aber auch nicht besser haben. Warum sind sie nicht
einig geweßt/ und den Pabst das Divide also sicher lassen practiciren?
weil sie die paRResian den Muth zu reden und zu widersprechen verlassen/
haben sie hernach gar müssen verstummen; weil sie das Hefft auß dervid. Theol.
Consc.
p.
909.

Hand gegeben/ haben sie das Schwerdt fühlen müssen; weil sie nicht wol-
ten Häupter seyn/ so musten sie Fußtuch und stratores equorum oder
Lackeyen werden/ und ist ihnen eben gangen wie jenem Eichbaum/ welcher
der Axt den Stiel von sich gegeben/ und zuviel eingereumt/ biß sie den
Banm selbst angegriffen und gar gefället. Nun Christus hat den Raben
in fremden Federn prangenden außgezogen/ der Pabst hat schon ziemlich
Federn verlohren/ am Jüngsten Tag werden sie vollends außgerupfft wer-
den/ und er plut und beschämt da stehen. Dann es hat endlich Gott
der Herr ein Göttliches Einschen gehabt über die entsetzete Fürsten und
Stände des Reichs/ dieselbe mit einer erwünschten Einsatz- und Wieder-
Erstattung des verlohrnen Bischofflichen Rechts berathen/ vermittelst
deß heilsamen Passauischen Vertrags. (*) Und sind also weltliche Obrig-

kelten
(*) Daß die Herren Rechtsgelehrten zu Dillingen sagen/ die Protestiren-
den hätten kein Recht/ sondern nur deren den Catholischen gebührenden Rech-
tens/ oder Forderung/ Suspension erlangt/ das ist kein Evangelion. Vermög
deß Religion-Friedens ist ihnen das Recht zuerkannt/ das ihnen ohne das von
Gottes wegen zugehöret und gebühret: Welches ihnen die Päbste und ihr An-
hang/ wider GOtt/ Ehr und alle Billigkeit/ haben entziehen wollen. Da hat
GOtt ein Einsehen gehabt/ und den Evangelischen Recht geschaffet/ und eine
Hülffe geleistet/ daß sie/ vermög ihrer von dem Allerhöchsten habenden Gerech-
tigkeit/ getrost haben lehren können Ps. 12/6. Begehren sie zu beweisen unsern
titulum, so ist nichts leichters als solchs zu thun/ aber nicht ex corpore Juris Ci-
vilis
oder Canonici, sondern auß dem corpore der H. Göttlichen Schrifft: Die
weiset uns/ daß wir dieses Recht erlanget haben bono titulo, auß Verleyhung
deß Königs aller Könige/ und deß Herrn aller Herren Apoc. 19/16. Ita
Hauptverthäd. deß Sächs. Augapffels cap. 10. pag. 41.
Achter Theil. L l l

Predigt.
dir/ ſondern dem Apoſtel Petro. Der Pabſt antwortet/ Et mihi, &
Petro,
ſo wol mir als dem Petro.

Pro fabula habet hanc narrationem Baronius ann. 1177. ſed poſt hunc For-
tunatus Ulmus Caſſinenſis monachus defendit ut veram. Martinus Del Rio
part. 2. Adag. S. pag. 93. ſcribit Pſalmum 91. ab Alexandro III. practicè fuiſſe ex-
poſitum, cum Venetiis calcans diceret hunc verſiculum, indicante Tyranni pa-
rem ferociæ vafriciem, ſe, Chriſto dante, pedibus premere.

Interfectio, Mord/ daß man gar venam Baſilicam die Koͤniglicheplures iſte
Zelus ha-
buit lau-
datores ait
Piaſec.
Chron.
p.
79.

Ader anzugreiffen keine Scheu getragen/ wie Achilles Harlæus im Par-
lament zu Paris/ bey dem Thuan geklagt/ l. 130. ſolches zu erweiſen/ ſind
Exempla obhanden/ ſonderlich jener Koͤnigs-Moͤrder in Franckreich/ deſ-
ſen Eifer ihrer viel/ auch der Pabſt ſelbſt hochgelobt.

Sie woltens aber auch nicht beſſer haben. Warum ſind ſie nicht
einig geweßt/ und den Pabſt das Divide alſo ſicher laſſen practiciren?
weil ſie die παῤῥησίαν den Muth zu reden und zu widerſprechen verlaſſen/
haben ſie hernach gar muͤſſen verſtummen; weil ſie das Hefft auß dervid. Theol.
Conſc.
p.
909.

Hand gegeben/ haben ſie das Schwerdt fuͤhlen muͤſſen; weil ſie nicht wol-
ten Haͤupter ſeyn/ ſo muſten ſie Fußtuch und ſtratores equorum oder
Lackeyen werden/ und iſt ihnen eben gangen wie jenem Eichbaum/ welcher
der Axt den Stiel von ſich gegeben/ und zuviel eingereumt/ biß ſie den
Banm ſelbſt angegriffen und gar gefaͤllet. Nun Chriſtus hat den Raben
in fremden Federn prangenden außgezogen/ der Pabſt hat ſchon ziemlich
Federn verlohren/ am Juͤngſten Tag werden ſie vollends außgerupfft wer-
den/ und er plut und beſchaͤmt da ſtehen. Dann es hat endlich Gott
der Herr ein Goͤttliches Einſchen gehabt uͤber die entſetzete Fuͤrſten und
Staͤnde des Reichs/ dieſelbe mit einer erwuͤnſchten Einſatz- und Wieder-
Erſtattung des verlohrnen Biſchofflichen Rechts berathen/ vermittelſt
deß heilſamen Paſſauiſchen Vertrags. (*) Und ſind alſo weltliche Obrig-

kelten
(*) Daß die Herren Rechtsgelehrten zu Dillingen ſagen/ die Proteſtiren-
den haͤtten kein Recht/ ſondern nur deren den Catholiſchen gebuͤhrenden Rech-
tens/ oder Forderung/ Suſpenſion erlangt/ das iſt kein Evangelion. Vermoͤg
deß Religion-Friedens iſt ihnen das Recht zuerkannt/ das ihnen ohne das von
Gottes wegen zugehoͤret und gebuͤhret: Welches ihnen die Paͤbſte und ihr An-
hang/ wider GOtt/ Ehr und alle Billigkeit/ haben entziehen wollen. Da hat
GOtt ein Einſehen gehabt/ und den Evangeliſchen Recht geſchaffet/ und eine
Huͤlffe geleiſtet/ daß ſie/ vermoͤg ihrer von dem Allerhoͤchſten habenden Gerech-
tigkeit/ getroſt haben lehren koͤnnen Pſ. 12/6. Begehren ſie zu beweiſen unſern
titulum, ſo iſt nichts leichters als ſolchs zu thun/ aber nicht ex corpore Juris Ci-
vilis
oder Canonici, ſondern auß dem corpore der H. Goͤttlichen Schrifft: Die
weiſet uns/ daß wir dieſes Recht erlanget haben bono titulo, auß Verleyhung
deß Koͤnigs aller Koͤnige/ und deß Herrn aller Herren Apoc. 19/16. Ita
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Achter Theil. L l l
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[449/0473] Predigt. dir/ ſondern dem Apoſtel Petro. Der Pabſt antwortet/ Et mihi, & Petro, ſo wol mir als dem Petro. Pro fabula habet hanc narrationem Baronius ann. 1177. ſed poſt hunc For- tunatus Ulmus Caſſinenſis monachus defendit ut veram. Martinus Del Rio part. 2. Adag. S. pag. 93. ſcribit Pſalmum 91. ab Alexandro III. practicè fuiſſe ex- poſitum, cum Venetiis calcans diceret hunc verſiculum, indicante Tyranni pa- rem ferociæ vafriciem, ſe, Chriſto dante, pedibus premere. Interfectio, Mord/ daß man gar venam Baſilicam die Koͤnigliche Ader anzugreiffen keine Scheu getragen/ wie Achilles Harlæus im Par- lament zu Paris/ bey dem Thuan geklagt/ l. 130. ſolches zu erweiſen/ ſind Exempla obhanden/ ſonderlich jener Koͤnigs-Moͤrder in Franckreich/ deſ- ſen Eifer ihrer viel/ auch der Pabſt ſelbſt hochgelobt. plures iſte Zelus ha- buit lau- datores ait Piaſec. Chron. p. 79. Sie woltens aber auch nicht beſſer haben. Warum ſind ſie nicht einig geweßt/ und den Pabſt das Divide alſo ſicher laſſen practiciren? weil ſie die παῤῥησίαν den Muth zu reden und zu widerſprechen verlaſſen/ haben ſie hernach gar muͤſſen verſtummen; weil ſie das Hefft auß der Hand gegeben/ haben ſie das Schwerdt fuͤhlen muͤſſen; weil ſie nicht wol- ten Haͤupter ſeyn/ ſo muſten ſie Fußtuch und ſtratores equorum oder Lackeyen werden/ und iſt ihnen eben gangen wie jenem Eichbaum/ welcher der Axt den Stiel von ſich gegeben/ und zuviel eingereumt/ biß ſie den Banm ſelbſt angegriffen und gar gefaͤllet. Nun Chriſtus hat den Raben in fremden Federn prangenden außgezogen/ der Pabſt hat ſchon ziemlich Federn verlohren/ am Juͤngſten Tag werden ſie vollends außgerupfft wer- den/ und er plut und beſchaͤmt da ſtehen. Dann es hat endlich Gott der Herr ein Goͤttliches Einſchen gehabt uͤber die entſetzete Fuͤrſten und Staͤnde des Reichs/ dieſelbe mit einer erwuͤnſchten Einſatz- und Wieder- Erſtattung des verlohrnen Biſchofflichen Rechts berathen/ vermittelſt deß heilſamen Paſſauiſchen Vertrags. (*) Und ſind alſo weltliche Obrig- kelten vid. Theol. Conſc. p. 909. (*) Daß die Herren Rechtsgelehrten zu Dillingen ſagen/ die Proteſtiren- den haͤtten kein Recht/ ſondern nur deren den Catholiſchen gebuͤhrenden Rech- tens/ oder Forderung/ Suſpenſion erlangt/ das iſt kein Evangelion. Vermoͤg deß Religion-Friedens iſt ihnen das Recht zuerkannt/ das ihnen ohne das von Gottes wegen zugehoͤret und gebuͤhret: Welches ihnen die Paͤbſte und ihr An- hang/ wider GOtt/ Ehr und alle Billigkeit/ haben entziehen wollen. Da hat GOtt ein Einſehen gehabt/ und den Evangeliſchen Recht geſchaffet/ und eine Huͤlffe geleiſtet/ daß ſie/ vermoͤg ihrer von dem Allerhoͤchſten habenden Gerech- tigkeit/ getroſt haben lehren koͤnnen Pſ. 12/6. Begehren ſie zu beweiſen unſern titulum, ſo iſt nichts leichters als ſolchs zu thun/ aber nicht ex corpore Juris Ci- vilis oder Canonici, ſondern auß dem corpore der H. Goͤttlichen Schrifft: Die weiſet uns/ daß wir dieſes Recht erlanget haben bono titulo, auß Verleyhung deß Koͤnigs aller Koͤnige/ und deß Herrn aller Herren Apoc. 19/16. Ita Hauptverthaͤd. deß Saͤchſ. Augapffels cap. 10. pag. 41. Achter Theil. L l l

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/473>, abgerufen am 22.11.2024.