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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Die funffzehende
ein blose Epistel/ sondern thun Bottschafft dazu/ die da die Kirchen bestätigten
mit vielen Predigten. Sic Luth.

IV. entalmata mea, meine Befehl/ alles was ich euch befohlen/ als
der ich der rechte warhafftige und einige Legislator und Gesetzgeber bin/
der jenige der das Sinaische Gesetz vom Himmel herab mit grossem Feuer
und Majestät gegeben und außgesprochen/ dasselbe habe ich Zeit meines
Predigampts auff Erden erklärt/ das Evangelium ans helle Liecht ge-
bracht/ erläutert und erleichtert. Jch sage euch/ merckets wol/ und nicht/
was meine geistliche Braut die Kirche ohne mich einsetzt und befihlet.
Das laut viel anders/ als was hernach die Sophisten auff die Bahn ge-
bracht/ indem sie also gelehret: Christus sagt (Joh. 14.) daß der H.
Geist bey der Christlichen Kirchen sey/ und sie alles lehre/

Confer Lutheri Tom. 7. Jen. p. 120. f. 2. seq. in cap. 14. Joh. ubi, quatenus &
quousque Ecclesiae sit credendum, pulcherrime deducit. Idem Luth. Tom. 7. Witt.
p. 516. ita scribit:
Es sind deß Pabsts Heuchler in so grobe Narrheit gefallen/
daß sie nicht anders meynen/ die Concilia haben macht und recht/ neue Articul
deß Glaubens zu setzen/ und die alten zu ändern; Das ist nicht wahr/ und solchen
Zeddel sollen wir Christen auch zerreissen. Habens auch keine Concilia gethan/
noch können thun; denn die Articul deß Glaubens müssen nicht auff Erden durch
die Concilia, als auß neuer heimlicher Eingebung wachsen/ sondern vom Him-
mel durch den H. Geist öffentlich gegeben und offenbaret seyn/ sonst sinds nicht
Articul deß Glaubens/ wie wir hernach hören werden. Als/ das Concilium zu
Nicea hat diesen Articul nicht erfunden/ noch auffs neue gestellet/ daß Christus
GOtt sey/ sondern der H. Geist hats gethan/ der über die Apostel am Pfingst-
tage öffentlich vom Himmel kam/ und Christum durch die Schrifft als einen
rechten GOtt erkläret/ wie er verheissen hatte den Aposteln. Von den Apo-
steln ists blieben und kommen auff diß Concilium, und so immer fort diß auff uns/
wird auch bleiben biß ans Ende der Welt/ wie er spricht/ Jch bin bey euch biß
an der Welt Ende.

das ist recht und wahr. Darum folget/ was die Christliche
Kirche schleußt/ das thut der H. Geist. Nu hat die Kirche be-
schlossen/ daß die Leyen nur eine Gestalt deß Sacraments
sollen empfahen/ Jtem daß man auff bestimmte Tage und
Zeit nicht sol Fleisch essen. Jtem/ sie hat bestätigt die Geist-
lichen Orden und Klostergelubde/ Fegfeuer und Seelmes-
sen/ Wallfahrt und Heiligen-Dienst/ und alle denselbigen
Schweiß/ darum sol man bey der Seelen Seligkeit solches
halten/ und gehorsam seyn. Vnd wer nicht dem Pabst und
Bischoffen gehorsam ist/ der ist der Christlichen Kirchen
nicht gehorsam/ wer aber der Kirchen nicht gehorchet/ der ist
dem H. Geist ungehorsam: Also haben sie mit solchem Ge-

schrey
Die funffzehende
ein bloſe Epiſtel/ ſondern thun Bottſchafft dazu/ die da die Kirchen beſtaͤtigten
mit vielen Predigten. Sic Luth.

IV. ἐντάλματα mea, meine Befehl/ alles was ich euch befohlen/ als
der ich der rechte warhafftige und einige Legislator und Geſetzgeber bin/
der jenige der das Sinaiſche Geſetz vom Himmel herab mit groſſem Feuer
und Majeſtaͤt gegeben und außgeſprochen/ daſſelbe habe ich Zeit meines
Predigampts auff Erden erklaͤrt/ das Evangelium ans helle Liecht ge-
bracht/ erlaͤutert und erleichtert. Jch ſage euch/ merckets wol/ und nicht/
was meine geiſtliche Braut die Kirche ohne mich einſetzt und befihlet.
Das laut viel anders/ als was hernach die Sophiſten auff die Bahn ge-
bracht/ indem ſie alſo gelehret: Chriſtus ſagt (Joh. 14.) daß der H.
Geiſt bey der Chriſtlichen Kirchen ſey/ und ſie alles lehre/

Confer Lutheri Tom. 7. Jen. p. 120. f. 2. ſeq. in cap. 14. Joh. ubi, quatenus &
quousque Eccleſiæ ſit credendum, pulcherrimè deducit. Idem Luth. Tom. 7. Witt.
p. 516. ita ſcribit:
Es ſind deß Pabſts Heuchler in ſo grobe Narꝛheit gefallen/
daß ſie nicht anders meynen/ die Concilia haben macht und recht/ neue Articul
deß Glaubens zu ſetzen/ und die alten zu aͤndern; Das iſt nicht wahr/ und ſolchen
Zeddel ſollen wir Chriſten auch zerreiſſen. Habens auch keine Concilia gethan/
noch koͤnnen thun; denn die Articul deß Glaubens muͤſſen nicht auff Erden durch
die Concilia, als auß neuer heimlicher Eingebung wachſen/ ſondern vom Him-
mel durch den H. Geiſt oͤffentlich gegeben und offenbaret ſeyn/ ſonſt ſinds nicht
Articul deß Glaubens/ wie wir hernach hoͤren werden. Als/ das Concilium zu
Nicea hat dieſen Articul nicht erfunden/ noch auffs neue geſtellet/ daß Chriſtus
GOtt ſey/ ſondern der H. Geiſt hats gethan/ der uͤber die Apoſtel am Pfingſt-
tage oͤffentlich vom Himmel kam/ und Chriſtum durch die Schrifft als einen
rechten GOtt erklaͤret/ wie er verheiſſen hatte den Apoſteln. Von den Apo-
ſteln iſts blieben und kommen auff diß Concilium, und ſo immer fort diß auff uns/
wird auch bleiben biß ans Ende der Welt/ wie er ſpricht/ Jch bin bey euch biß
an der Welt Ende.

das iſt recht und wahr. Darum folget/ was die Chriſtliche
Kirche ſchleußt/ das thut der H. Geiſt. Nu hat die Kirche be-
ſchloſſen/ daß die Leyen nur eine Geſtalt deß Sacraments
ſollen empfahen/ Jtem daß man auff beſtim̃te Tage und
Zeit nicht ſol Fleiſch eſſen. Jtem/ ſie hat beſtaͤtigt die Geiſt-
lichen Orden und Kloſtergelůbde/ Fegfeuer und Seelmeſ-
ſen/ Wallfahrt und Heiligen-Dienſt/ und alle denſelbigen
Schweiß/ darum ſol man bey der Seelen Seligkeit ſolches
halten/ und gehorſam ſeyn. Vnd wer nicht dem Pabſt und
Biſchoffen gehorſam iſt/ der iſt der Chriſtlichen Kirchen
nicht gehorſam/ wer aber der Kirchen nicht gehorchet/ der iſt
dem H. Geiſt ungehorſam: Alſo haben ſie mit ſolchem Ge-

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[538/0562] Die funffzehende ein bloſe Epiſtel/ ſondern thun Bottſchafft dazu/ die da die Kirchen beſtaͤtigten mit vielen Predigten. Sic Luth. IV. ἐντάλματα mea, meine Befehl/ alles was ich euch befohlen/ als der ich der rechte warhafftige und einige Legislator und Geſetzgeber bin/ der jenige der das Sinaiſche Geſetz vom Himmel herab mit groſſem Feuer und Majeſtaͤt gegeben und außgeſprochen/ daſſelbe habe ich Zeit meines Predigampts auff Erden erklaͤrt/ das Evangelium ans helle Liecht ge- bracht/ erlaͤutert und erleichtert. Jch ſage euch/ merckets wol/ und nicht/ was meine geiſtliche Braut die Kirche ohne mich einſetzt und befihlet. Das laut viel anders/ als was hernach die Sophiſten auff die Bahn ge- bracht/ indem ſie alſo gelehret: Chriſtus ſagt (Joh. 14.) daß der H. Geiſt bey der Chriſtlichen Kirchen ſey/ und ſie alles lehre/ Confer Lutheri Tom. 7. Jen. p. 120. f. 2. ſeq. in cap. 14. Joh. ubi, quatenus & quousque Eccleſiæ ſit credendum, pulcherrimè deducit. Idem Luth. Tom. 7. Witt. p. 516. ita ſcribit: Es ſind deß Pabſts Heuchler in ſo grobe Narꝛheit gefallen/ daß ſie nicht anders meynen/ die Concilia haben macht und recht/ neue Articul deß Glaubens zu ſetzen/ und die alten zu aͤndern; Das iſt nicht wahr/ und ſolchen Zeddel ſollen wir Chriſten auch zerreiſſen. Habens auch keine Concilia gethan/ noch koͤnnen thun; denn die Articul deß Glaubens muͤſſen nicht auff Erden durch die Concilia, als auß neuer heimlicher Eingebung wachſen/ ſondern vom Him- mel durch den H. Geiſt oͤffentlich gegeben und offenbaret ſeyn/ ſonſt ſinds nicht Articul deß Glaubens/ wie wir hernach hoͤren werden. Als/ das Concilium zu Nicea hat dieſen Articul nicht erfunden/ noch auffs neue geſtellet/ daß Chriſtus GOtt ſey/ ſondern der H. Geiſt hats gethan/ der uͤber die Apoſtel am Pfingſt- tage oͤffentlich vom Himmel kam/ und Chriſtum durch die Schrifft als einen rechten GOtt erklaͤret/ wie er verheiſſen hatte den Apoſteln. Von den Apo- ſteln iſts blieben und kommen auff diß Concilium, und ſo immer fort diß auff uns/ wird auch bleiben biß ans Ende der Welt/ wie er ſpricht/ Jch bin bey euch biß an der Welt Ende. das iſt recht und wahr. Darum folget/ was die Chriſtliche Kirche ſchleußt/ das thut der H. Geiſt. Nu hat die Kirche be- ſchloſſen/ daß die Leyen nur eine Geſtalt deß Sacraments ſollen empfahen/ Jtem daß man auff beſtim̃te Tage und Zeit nicht ſol Fleiſch eſſen. Jtem/ ſie hat beſtaͤtigt die Geiſt- lichen Orden und Kloſtergelůbde/ Fegfeuer und Seelmeſ- ſen/ Wallfahrt und Heiligen-Dienſt/ und alle denſelbigen Schweiß/ darum ſol man bey der Seelen Seligkeit ſolches halten/ und gehorſam ſeyn. Vnd wer nicht dem Pabſt und Biſchoffen gehorſam iſt/ der iſt der Chriſtlichen Kirchen nicht gehorſam/ wer aber der Kirchen nicht gehorchet/ der iſt dem H. Geiſt ungehorſam: Alſo haben ſie mit ſolchem Ge- ſchrey

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 538. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/562>, abgerufen am 25.11.2024.