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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.
den/ zu vereinigen und zu verbinden/ (*) ja auch lebendig zu machen:
Also auch die zwölff Apostel haben allenthalben Pflantzen deß Herrn
und Bäume der Gerechtigkeit erweckt: Wer deß Wassers trin-
cken wird/ das ich ihm gebe/ den wird ewiglich nicht dürsten.
Wer an mich glaubt/
spricht der Herr Joh. 7. wie die Schrifft
sagt/ von deß Leibe werden Ströme deß lebendigen Wassers
fliessen.
(*) Wie? sprichstu/ warum sagt dann Syrach/ wer von
mir isset/ den hungert immer nach mir/ und wer von mir trincket/ den
dürstet immer nach mir? Antwort: Christus redet von dem heilsamen/
gesunden Glaubens-Durst und Hirsch-Durst/ nach frischem Heylwas-
ser/ nach GOtt und seiner Gerechtigkeit/ dem Wasser deß Lebens: Sy-
rach von dem ungesunden/ gleichsam Febrilischen und Wasserdurstigen/
schädlichen Durst der sündlichen Lüsten und Begierden: Jenen löscht
der heilige Geist nicht auß/ sondern erwecket ihn je länger je mehr; Die-
sen aber löschet der heilige Geist durch sein Wort/ hie anfangs-weiß/ dort
vollkommentlich: war der Wunsch der glaubigen Samariterin Joh. 4.
Herr gib mir dasselbige Wasser/ auff daß mich nicht dürste. Uber das
haben die Apostel auch in der H. Tauffe den Sünden-Unflat abgewa-

schen
(*) Sicut (ita Irenaeus l. 3. c. 19.) arido tritico massa una fieri non potest sine
humore, neque unus panis: ita nec nos multi unum fieri poteramus sine aqua,
quae de coelo est.
(*) Lutheri Gloß über diese Wort lautet also: Tom. 2. Isleb. p. 247. Ströme
sollen fliessen/ Wasser das lebendig macht/ wer zu mir kommt/ den wil ich also zu-
bereiten/ daß er nicht allein für seine Person sol gelabet und erquicket werden/
daß er seinen Durst leschen mag/ und deß Dursts ledig werden/ sondern wil ihn zu
einem starcken steinernen Faß machen/ ihm den H. Geist und Gaben geben/ daß er
zu andern Leuten fliesse/ sie träncke/ tröste und stärcke/ vielen andern Leuten auch
diene/ wie ihm durch mich geholffen ist/ wie 2. Corinth. 1. St. Paulus sagt: das
meynet hie der HErr/ daß er sie werde träncken/ nicht mit einem Löffel voll/ oder
mit einer Röhren und Zapffen/ sondern gantze Ströme voll Trostes sollen sie ha-
ben/ und mit aller Gewalt und Reichthumb sollen sie überschwenglich voll seyn/
für alle die da durseig sind. Also thut St. Petrus am Pfingsitage/ da er mit ei-
ner Predigt/ als mit einem Wasserstrom/ aus deß Teuffels Reich außrottet und
außschwemmet/ bey dreytausend Menschen/ die er in einer Stund erlöset/ er wä-
schet sie vom Tode/ Sünd und Teuffel/ das scheinet nicht/ aber das Wort hat sol-
che Krafft/ der Strom hat sie erquicket und herzu bracht. D. Aegid. Hunn. ad
Joh. 7. pag. 222. f. 2. Cum Apostoli replerentur Spiritu Sancto in die Penteco-
stes. Deinde velut de ventre eorum salutare flumen Doctrinae Evangelicae in uni-
versum orbem dilatatum est, & per flumen illud sanata sunt ea, quae in mari mor-
tuo hujus mundi interiisse videbantur, Ezech. 47. atque sic per Apostolorum
ministerium universa terra scientia Domini, velut inundante torrente repleta
est, cujus beneficii fructus ad omnes credentes, omniumque temporum Ecclesiam
sua largitate exuberat.
Achter Theil. G g g g

Predigt.
den/ zu vereinigen und zu verbinden/ (*) ja auch lebendig zu machen:
Alſo auch die zwoͤlff Apoſtel haben allenthalben Pflantzen deß Herrn
und Baͤume der Gerechtigkeit erweckt: Wer deß Waſſers trin-
cken wird/ das ich ihm gebe/ den wird ewiglich nicht duͤrſten.
Wer an mich glaubt/
ſpricht der Herr Joh. 7. wie die Schrifft
ſagt/ von deß Leibe werden Stroͤme deß lebendigen Waſſers
flieſſen.
(*) Wie? ſprichſtu/ warum ſagt dann Syrach/ wer von
mir iſſet/ den hungert immer nach mir/ und wer von mir trincket/ den
duͤrſtet immer nach mir? Antwort: Chriſtus redet von dem heilſamen/
geſunden Glaubens-Durſt und Hirſch-Durſt/ nach friſchem Heylwaſ-
ſer/ nach GOtt und ſeiner Gerechtigkeit/ dem Waſſer deß Lebens: Sy-
rach von dem ungeſunden/ gleichſam Febriliſchen und Waſſerdurſtigen/
ſchaͤdlichen Durſt der ſuͤndlichen Luͤſten und Begierden: Jenen loͤſcht
der heilige Geiſt nicht auß/ ſondern erwecket ihn je laͤnger je mehr; Die-
ſen aber loͤſchet der heilige Geiſt durch ſein Wort/ hie anfangs-weiß/ dort
vollkommentlich: war der Wunſch der glaubigen Samariterin Joh. 4.
Herr gib mir daſſelbige Waſſer/ auff daß mich nicht duͤrſte. Uber das
haben die Apoſtel auch in der H. Tauffe den Suͤnden-Unflat abgewa-

ſchen
(*) Sicut (ita Irenæus l. 3. c. 19.) arido tritico maſſa una fieri non poteſt ſine
humore, neque unus panis: ita nec nos multi unum fieri poteramus ſine aqua,
quæ de cœlo eſt.
(*) Lutheri Gloß uͤber dieſe Wort lautet alſo: Tom. 2. Isleb. p. 247. Stroͤme
ſollen flieſſen/ Waſſer das lebendig macht/ wer zu mir kom̃t/ den wil ich alſo zu-
bereiten/ daß er nicht allein fuͤr ſeine Perſon ſol gelabet und erquicket werden/
daß er ſeinen Durſt leſchen mag/ und deß Durſts ledig werden/ ſondern wil ihn zu
einem ſtarcken ſteinernen Faß machen/ ihm den H. Geiſt und Gaben geben/ daß er
zu andern Leuten flieſſe/ ſie traͤncke/ troͤſte und ſtaͤrcke/ vielen andern Leuten auch
diene/ wie ihm durch mich geholffen iſt/ wie 2. Corinth. 1. St. Paulus ſagt: das
meynet hie der HErꝛ/ daß er ſie werde traͤncken/ nicht mit einem Loͤffel voll/ oder
mit einer Roͤhren und Zapffen/ ſondern gantze Stroͤme voll Troſtes ſollen ſie ha-
ben/ und mit aller Gewalt und Reichthumb ſollen ſie uͤberſchwenglich voll ſeyn/
fuͤr alle die da durſeig ſind. Alſo thut St. Petrus am Pfingſitage/ da er mit ei-
ner Predigt/ als mit einem Waſſerſtrom/ aus deß Teuffels Reich außrottet und
außſchwemmet/ bey dreytauſend Menſchen/ die er in einer Stund erloͤſet/ er waͤ-
ſchet ſie vom Tode/ Suͤnd und Teuffel/ das ſcheinet nicht/ aber das Wort hat ſol-
che Krafft/ der Strom hat ſie erquicket und herzu bracht. D. Aegid. Hunn. ad
Joh. 7. pag. 222. f. 2. Cum Apoſtoli replerentur Spiritu Sancto in die Penteco-
ſtes. Deinde velut de ventre eorum ſalutare flumen Doctrinæ Evangelicæ in uni-
verſum orbem dilatatum eſt, & per flumen illud ſanata ſunt ea, quæ in mari mor-
tuo hujus mundi interiiſſe videbantur, Ezech. 47. atque ſic per Apoſtolorum
miniſterium univerſa terra ſcientia Domini, velut inundante torrente repleta
eſt, cujus beneficii fructus ad omnes credentes, omniumque temporum Eccleſiam
ſua largitate exuberat.
Achter Theil. G g g g
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[601/0625] Predigt. den/ zu vereinigen und zu verbinden/ (*) ja auch lebendig zu machen: Alſo auch die zwoͤlff Apoſtel haben allenthalben Pflantzen deß Herrn und Baͤume der Gerechtigkeit erweckt: Wer deß Waſſers trin- cken wird/ das ich ihm gebe/ den wird ewiglich nicht duͤrſten. Wer an mich glaubt/ ſpricht der Herr Joh. 7. wie die Schrifft ſagt/ von deß Leibe werden Stroͤme deß lebendigen Waſſers flieſſen. (*) Wie? ſprichſtu/ warum ſagt dann Syrach/ wer von mir iſſet/ den hungert immer nach mir/ und wer von mir trincket/ den duͤrſtet immer nach mir? Antwort: Chriſtus redet von dem heilſamen/ geſunden Glaubens-Durſt und Hirſch-Durſt/ nach friſchem Heylwaſ- ſer/ nach GOtt und ſeiner Gerechtigkeit/ dem Waſſer deß Lebens: Sy- rach von dem ungeſunden/ gleichſam Febriliſchen und Waſſerdurſtigen/ ſchaͤdlichen Durſt der ſuͤndlichen Luͤſten und Begierden: Jenen loͤſcht der heilige Geiſt nicht auß/ ſondern erwecket ihn je laͤnger je mehr; Die- ſen aber loͤſchet der heilige Geiſt durch ſein Wort/ hie anfangs-weiß/ dort vollkommentlich: war der Wunſch der glaubigen Samariterin Joh. 4. Herr gib mir daſſelbige Waſſer/ auff daß mich nicht duͤrſte. Uber das haben die Apoſtel auch in der H. Tauffe den Suͤnden-Unflat abgewa- ſchen (*) Sicut (ita Irenæus l. 3. c. 19.) arido tritico maſſa una fieri non poteſt ſine humore, neque unus panis: ita nec nos multi unum fieri poteramus ſine aqua, quæ de cœlo eſt. (*) Lutheri Gloß uͤber dieſe Wort lautet alſo: Tom. 2. Isleb. p. 247. Stroͤme ſollen flieſſen/ Waſſer das lebendig macht/ wer zu mir kom̃t/ den wil ich alſo zu- bereiten/ daß er nicht allein fuͤr ſeine Perſon ſol gelabet und erquicket werden/ daß er ſeinen Durſt leſchen mag/ und deß Durſts ledig werden/ ſondern wil ihn zu einem ſtarcken ſteinernen Faß machen/ ihm den H. Geiſt und Gaben geben/ daß er zu andern Leuten flieſſe/ ſie traͤncke/ troͤſte und ſtaͤrcke/ vielen andern Leuten auch diene/ wie ihm durch mich geholffen iſt/ wie 2. Corinth. 1. St. Paulus ſagt: das meynet hie der HErꝛ/ daß er ſie werde traͤncken/ nicht mit einem Loͤffel voll/ oder mit einer Roͤhren und Zapffen/ ſondern gantze Stroͤme voll Troſtes ſollen ſie ha- ben/ und mit aller Gewalt und Reichthumb ſollen ſie uͤberſchwenglich voll ſeyn/ fuͤr alle die da durſeig ſind. Alſo thut St. Petrus am Pfingſitage/ da er mit ei- ner Predigt/ als mit einem Waſſerſtrom/ aus deß Teuffels Reich außrottet und außſchwemmet/ bey dreytauſend Menſchen/ die er in einer Stund erloͤſet/ er waͤ- ſchet ſie vom Tode/ Suͤnd und Teuffel/ das ſcheinet nicht/ aber das Wort hat ſol- che Krafft/ der Strom hat ſie erquicket und herzu bracht. D. Aegid. Hunn. ad Joh. 7. pag. 222. f. 2. Cum Apoſtoli replerentur Spiritu Sancto in die Penteco- ſtes. Deinde velut de ventre eorum ſalutare flumen Doctrinæ Evangelicæ in uni- verſum orbem dilatatum eſt, & per flumen illud ſanata ſunt ea, quæ in mari mor- tuo hujus mundi interiiſſe videbantur, Ezech. 47. atque ſic per Apoſtolorum miniſterium univerſa terra ſcientia Domini, velut inundante torrente repleta eſt, cujus beneficii fructus ad omnes credentes, omniumque temporum Eccleſiam ſua largitate exuberat. Achter Theil. G g g g

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/625>, abgerufen am 27.11.2024.