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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

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Predigt.


Die
Zwey und dreissigste Predigt/
Von
Der tödtenden Krafft/ Würckung und Nutzbarkeit
der Heiligen Tauff.

GEliebte in Christo. Eine dreyfache Tauff-
Gab meynet St. Petrus der heroische und großmü-Act. 2, 36.
müthige Apostel/ wann er in der Hertz-brechenden
durchtringenden Pfingst-Predigt Act. 2. seine Zuhö-
rer und Pfingst-Schüler unter andern mit diesen
Worten anspricht/ und sagt: Ein jeglicher lasse
sich tauffen auf den Nahmen JEsu Christi/
zur Vergebung der Sund/ so werdet ihr empfahen die Gab
deß H. Geistes.
Dann gleichwie von alters her allzeit üblich gewesen/
daß die Tauff-Zeugen/ Pfettern und Götteln/ ihren Täuffling/ den sie auß
der Tauff gehoben/ zum Denck-Zeichen mit allerhand Tauff-Geschenck/
Gotts, Pfenning/ Schau-Pfenning/ Göttel-Rock oder Peltz versehen
und berathen; Also verspricht St. Petrus von den drey himmlischen Tauff-
Zeugen/ Vater/ Wort und Geist/ sonderlich dem treuen war-
hafftigen Zeugen JEsu Christo/
er werde an ihm nichts ermangeln
lassen/ er werde auch schencken ein GOttes-Gab/ einen hohen unerschätzli-
chen Schatz/ höher und köstlicher als alle Schätze im Himmel und auf Er-
den/ die Quell aller charismatum und Gaben/ ja die höchste Gab: Dann
was ist höher/ heiliger und köstlicher als der H. Geist/ der vom Vater
und Sohn von Ewigkeit außgegangen/ gleicher Herrligkeit und ewiger
Majestät? der da ist donum catholicum, eine reiche allgemeine
Welt-Gab/
die nicht kärglich sondern reichlich über alle Welt/ bis ans
Ende der Welt außgegossen wird. Es hat zwar der HErr Christus da-
zumal seine Jünger damit regalirt/ neulich da sie die Feuer-Tauff em-
pfangen/ nemlich mit Mund und Weißheit in mancherley Sprachen die

ma-
Achter Theil. U u u u u
Predigt.


Die
Zwey und dreiſſigſte Predigt/
Von
Der toͤdtenden Krafft/ Wuͤrckung und Nutzbarkeit
der Heiligen Tauff.

GEliebte in Chriſto. Eine dreyfache Tauff-
Gab meynet St. Petrus der heroiſche und großmuͤ-Act. 2, 36.
muͤthige Apoſtel/ wann er in der Hertz-brechenden
durchtringenden Pfingſt-Predigt Act. 2. ſeine Zuhoͤ-
rer und Pfingſt-Schuͤler unter andern mit dieſen
Worten anſpricht/ und ſagt: Ein jeglicher laſſe
ſich tauffen auf den Nahmen JEſu Chriſti/
zur Vergebung der Sůnd/ ſo werdet ihr empfahen die Gab
deß H. Geiſtes.
Dann gleichwie von alters her allzeit uͤblich geweſen/
daß die Tauff-Zeugen/ Pfettern und Goͤtteln/ ihren Taͤuffling/ den ſie auß
der Tauff gehoben/ zum Denck-Zeichen mit allerhand Tauff-Geſchenck/
Gotts, Pfenning/ Schau-Pfenning/ Goͤttel-Rock oder Peltz verſehen
und berathen; Alſo verſpricht St. Petrus von den drey him̃liſchen Tauff-
Zeugen/ Vater/ Wort und Geiſt/ ſonderlich dem treuen war-
hafftigen Zeugen JEſu Chriſto/
er werde an ihm nichts ermangeln
laſſen/ er werde auch ſchencken ein GOttes-Gab/ einen hohen unerſchaͤtzli-
chen Schatz/ hoͤher und koͤſtlicher als alle Schaͤtze im Himmel und auf Er-
den/ die Quell aller chariſmatum und Gaben/ ja die hoͤchſte Gab: Dann
was iſt hoͤher/ heiliger und koͤſtlicher als der H. Geiſt/ der vom Vater
und Sohn von Ewigkeit außgegangen/ gleicher Herꝛligkeit und ewiger
Majeſtaͤt? der da iſt donum catholicum, eine reiche allgemeine
Welt-Gab/
die nicht kaͤrglich ſondern reichlich uͤber alle Welt/ bis ans
Ende der Welt außgegoſſen wird. Es hat zwar der HErꝛ Chriſtus da-
zumal ſeine Juͤnger damit regalirt/ neulich da ſie die Feuer-Tauff em-
pfangen/ nemlich mit Mund und Weißheit in mancherley Sprachen die

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Achter Theil. U u u u u
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[889/0913] Predigt. Die Zwey und dreiſſigſte Predigt/ Von Der toͤdtenden Krafft/ Wuͤrckung und Nutzbarkeit der Heiligen Tauff. GEliebte in Chriſto. Eine dreyfache Tauff- Gab meynet St. Petrus der heroiſche und großmuͤ- muͤthige Apoſtel/ wann er in der Hertz-brechenden durchtringenden Pfingſt-Predigt Act. 2. ſeine Zuhoͤ- rer und Pfingſt-Schuͤler unter andern mit dieſen Worten anſpricht/ und ſagt: Ein jeglicher laſſe ſich tauffen auf den Nahmen JEſu Chriſti/ zur Vergebung der Sůnd/ ſo werdet ihr empfahen die Gab deß H. Geiſtes. Dann gleichwie von alters her allzeit uͤblich geweſen/ daß die Tauff-Zeugen/ Pfettern und Goͤtteln/ ihren Taͤuffling/ den ſie auß der Tauff gehoben/ zum Denck-Zeichen mit allerhand Tauff-Geſchenck/ Gotts, Pfenning/ Schau-Pfenning/ Goͤttel-Rock oder Peltz verſehen und berathen; Alſo verſpricht St. Petrus von den drey him̃liſchen Tauff- Zeugen/ Vater/ Wort und Geiſt/ ſonderlich dem treuen war- hafftigen Zeugen JEſu Chriſto/ er werde an ihm nichts ermangeln laſſen/ er werde auch ſchencken ein GOttes-Gab/ einen hohen unerſchaͤtzli- chen Schatz/ hoͤher und koͤſtlicher als alle Schaͤtze im Himmel und auf Er- den/ die Quell aller chariſmatum und Gaben/ ja die hoͤchſte Gab: Dann was iſt hoͤher/ heiliger und koͤſtlicher als der H. Geiſt/ der vom Vater und Sohn von Ewigkeit außgegangen/ gleicher Herꝛligkeit und ewiger Majeſtaͤt? der da iſt donum catholicum, eine reiche allgemeine Welt-Gab/ die nicht kaͤrglich ſondern reichlich uͤber alle Welt/ bis ans Ende der Welt außgegoſſen wird. Es hat zwar der HErꝛ Chriſtus da- zumal ſeine Juͤnger damit regalirt/ neulich da ſie die Feuer-Tauff em- pfangen/ nemlich mit Mund und Weißheit in mancherley Sprachen die ma- Act. 2, 36. Achter Theil. U u u u u

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 889. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/913>, abgerufen am 22.11.2024.