Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.Predigt. letsten Zügen gelegen/ einem seiner getreusten Kriegs-Obersten/ demconf. Curt.hist. lib. o. p. m. 434. Perdiccae, den er zu einem Reichs-Erben erkohren/ seinen eigenen Pitt- schafft-Ring überreicht/ zur gewissen Anzeige/ daß er nach ihm zur Cron und Regiment gelangen solt/ dann er ihm sein Königliches Erb von Her- tzen gönne; Also ist der H. Geist arrhabo & pignus totius summae ali- quando redigendae, wie Tertullianus (*) redet/ die Hafft- und Pfand-(*) Lib. de resur. carn. cap. 51. Gab der gantzen Summ/ so dermaleins darauf folgen soll. Wer in welt- lichem Contract den Gottes-Pfenning von sich gibt/ ein stuck Geld auf die Hand legt/ der muß die gantze Summam hernach liefern/ und sein Wort unbeweglich fest halten: Nun der H. Geist/ den GOtt (plousios) reich- lich außgegossen/ der ist ein solch arrha und Pfand deß jenigen vollkomme- nen Erbs/ welches uns dermaleins der Herr schencken wird/ 2. Cor. 1/ 22. Eph. 1/ 14. Jst meine Liebsten eben die dreyfache Gab/ auf welche David Psal. 29. GLeichwie nun abermal zur Zeit der ersten Zorn- und U u u u u 2
Predigt. letſten Zuͤgen gelegen/ einem ſeiner getreuſten Kriegs-Oberſten/ demcõf. Curt.hiſt. lib. o. p. m. 434. Perdiccæ, den er zu einem Reichs-Erben erkohren/ ſeinen eigenen Pitt- ſchafft-Ring uͤberreicht/ zur gewiſſen Anzeige/ daß er nach ihm zur Cron und Regiment gelangen ſolt/ dann er ihm ſein Koͤnigliches Erb von Her- tzen goͤnne; Alſo iſt der H. Geiſt arrhabo & pignus totius ſummæ ali- quando redigendæ, wie Tertullianus (*) redet/ die Hafft- und Pfand-(*) Lib. de reſur. carn. cap. 51. Gab der gantzen Summ/ ſo dermaleins darauf folgen ſoll. Wer in welt- lichem Contract den Gottes-Pfenning von ſich gibt/ ein ſtuck Geld auf die Hand legt/ der muß die gantze Summam hernach liefern/ und ſein Wort unbeweglich feſt halten: Nun der H. Geiſt/ den GOtt (πλουσίως) reich- lich außgegoſſen/ der iſt ein ſolch arrha und Pfand deß jenigen vollkom̃e- nen Erbs/ welches uns dermaleins der Herr ſchencken wird/ 2. Cor. 1/ 22. Eph. 1/ 14. Jſt meine Liebſten eben die dreyfache Gab/ auf welche David Pſal. 29. GLeichwie nun abermal zur Zeit der erſten Zorn- und U u u u u 2
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Predigt.
letſten Zuͤgen gelegen/ einem ſeiner getreuſten Kriegs-Oberſten/ dem
Perdiccæ, den er zu einem Reichs-Erben erkohren/ ſeinen eigenen Pitt-
ſchafft-Ring uͤberreicht/ zur gewiſſen Anzeige/ daß er nach ihm zur Cron
und Regiment gelangen ſolt/ dann er ihm ſein Koͤnigliches Erb von Her-
tzen goͤnne; Alſo iſt der H. Geiſt arrhabo & pignus totius ſummæ ali-
quando redigendæ, wie Tertullianus (*) redet/ die Hafft- und Pfand-
Gab der gantzen Summ/ ſo dermaleins darauf folgen ſoll. Wer in welt-
lichem Contract den Gottes-Pfenning von ſich gibt/ ein ſtuck Geld auf die
Hand legt/ der muß die gantze Summam hernach liefern/ und ſein Wort
unbeweglich feſt halten: Nun der H. Geiſt/ den GOtt (πλουσίως) reich-
lich außgegoſſen/ der iſt ein ſolch arrha und Pfand deß jenigen vollkom̃e-
nen Erbs/ welches uns dermaleins der Herr ſchencken wird/ 2. Cor.
1/ 22. Eph. 1/ 14.
cõf. Curt.
hiſt. lib. o.
p. m. 434.
(*) Lib. de
reſur. carn.
cap. 51.
Jſt meine Liebſten eben die dreyfache Gab/ auf welche David Pſal. 29.
im Geiſt geſehen und gezielet/ darvon geſungen/ geſpielet und geſagt: Der
HErꝛ Meſſias wird ſeinem Volck/ den Taͤufflingen/ die in der
Gnaden-Fluth und Seelen-Bad ſein Volck werden/ denen wird er
Krafft geben und ſie ſegnen mit Frieden/ nemlich die Tauff-
Krafft/ den Tauff-Frieden und Tauff-Segen: Diß ſind die chariſmata
baptiſmalia, baptiſmi fructus & precium, der Tauffe Cron und Gna-
den-Lohn/ die edle Frucht und Nutzbarkeit der H. Tauff/ davon/ zu vollkom-
mener tractation dieſes Articuls jetzt und ins kuͤnfftig zu handeln/ wir
uns fuͤrgenommen: Dißmal bleiben wir allein bey der erſten Krafft/ die da
heißt/ virtus privativa, mortifica veteris hominis, die toͤdtende ſtrei-
tende Kriegs- und Siegs-Krafft/ die jenige Krafft deß H. Geiſtes/
durch welche deß Fleiſches Geſchaͤfft muͤſſen getoͤdtet werden/ Roͤm. 8/ 13.
dadurch die gantze Suͤnden-Brut/ Wuth/ Ruth und Wuſt deß alten
Menſchen/ der in uns wohnet/ vermittelſt der kraͤfftigen Gnaden-Fluth/
gedaͤmpffet werden ſoll. Damit nun auch dieſer Fuͤrtrag/ O himmliſcher
Gaben-Vater/ moͤge gereichen zu unſerer Lehre und deinen Ehren/ wollſt
du uns auch anjetzo mit der kraͤfftigen Gab deines werthen Heil. Geiſtes
reichlich beſchencken und verehren. Amen.
GLeichwie nun abermal zur Zeit der erſten Zorn-
Suͤndfluth/ nicht nur die gantze Welt/ der gantze Adams-Adel
und alte Stamm/ Brut/ Wuth und Wuſt der Adams-Kin
der/ von Adams Stamme entſproſſen/ das gantze verfluchte alte ſtincken-
de Fleiſch/ er ſauffen und umkommen/ ſondern auch Noah ſelbſt und ſei-
ne Angehoͤrigen in der Arche zugleich mit leiden muͤſſen/ weil auch Noah
und
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