Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666.

Bild:
<< vorherige Seite
Predigt.
und Erde. Dann die Göttliche Majestät da gegenwärtig ist/ und daran ihr
höchstes Werck thut/ (nemlich daß Er sich selbst uns gibt/ und gantz neu-geboh-
ren und selig macht) geschicht alles daher/ daß Er seinen Nahmen dahin setzet.
Darum (ita pergit cit. Tom. p. 347. f. 2.) muß man diß Wasser oder Tauffen an-
sehen/ nicht als ein schlecht Wasser-Bad/ oder bloß Mahl-Zeichen/ dann wo
GOtt selbst sich hin verbindet/ daß Er wil gegenwärtig seyn/ da muß Er auch
kräfftig seyn und groß Göttlich Ding außrichten/ wozu solt Er sonst sich sichtig-
lich erzeigen/ und solch Gepräng und sonderlich Wesen machen? Nu aber ge-
schichts alles darum/ daß wir verstehen sollen an diesem Bilde/ was GOtt hie-
mit im Sinn hat/ und sein Wille und Meynung ist bey der Tauff/ welches Er
auch hernach mit seiner Predigt zeigen und deuten wird/ nemlich daß er wil seine
Majestät/ Liecht und Krafft/ und sich mit allem was er hat und vermag/ uns dar-
in geben. Was vermag er aber? Tod und Sünde und all unser Vnglück weg-
zunehmen/ und dagegen ewige Gerechtigkeit/ Leben und Freude zu geben. Wo-
durch thut er solchs? Durch seines Sohns Blut/ das ist die Kost/ die daran ge-
wand/ und dadurch uns solchs erworben ist/ daß wir Gnade bey ihm erlangen/
wie Christus sagt: Also hat GOtt die Welt geliebet/ daß er seinen einigen Sohn
gab/ etc. daß wir aber solches durch den Glauben empfinden und fühlen/ da muß
der H. Geist mit seinem Feur uns erleuchten und anzünden. Weil nun solches
alles geschicht/ bey diesem H. Sacrament der Tauffe/ soll mans billich nicht anse-
hen/ wie es die Kuhe ansiehet/ daß es Wasser und naß ist/ sondern als eitel Blut
deß Sohns GOttes/ und eitel Feur deß H. Geistes/ darin der Sohn durch sein
Blut heiliget/ der H. Geist durch sein Feur badet/ der Vater durch sein Liecht und
Glantz lebendig machet/ also daß sie alle drey Persönlich gegenwärtig/ und zu-
gleich einerley Göttlich Werck außrichten/ und alle ihre Krafft in die Tauff auß-
schütten. Bißher Lutherus.

In specie aber so wird allhie durch die Tauff-Krafft gemeynet und
verstanden I. Virtus peccati deletrix seu suffocatrix, die Sünden-
tilgende Krafft.
Durch Wasser sonderlich wird außgewetzt und auß-
gelöscht/ auch was mit eisernem Griffel in ein Buch und Pergament ge-
schrieben worden/ ein Schwamme mit Wasser gefüllet wischt es ab. Was
man in ein tieff Wasser versenckt/ und mit einem Stein behengt/ das kan
nicht wieder regurgitiren und empor schwimmen: zum Exempel Jerem. 51.
63. sqq. da Jeremia dem Fürsten Seraja befiehlt/ er soll die Drau-Wort
wider Babel ablesen/ und hernach wann er das Buch außgelesen/ einen
Stein daran binden/ und in den Phrath werffen/ und sprechen: Also
soll Babel versenckt werden/ und nicht wieder auffkommen.

Also hat auch das Lösch-Wasser der Tauff diese Krafft/ es werde nicht al-
lein alle debita oder Schuld-Posten außgewischt und außgekratzt auß
GOttes Schuld-Buch/ auß unserm Verjicht-Buch der Handschrifft deß
Gewissens so wider uns zeuget/ Col. 2/ 4. cassirt/ durchstrichen und außge-
löscht/ das Blut- und Todten-Buch/ darin der tödtende Buchstab auff-
gezeichnet/ also lautend: Verflucht sey/ der nicht hält alles/ etc.

der
Predigt.
und Erde. Dann die Goͤttliche Majeſtaͤt da gegenwaͤrtig iſt/ und daran ihr
hoͤchſtes Werck thut/ (nemlich daß Er ſich ſelbſt uns gibt/ und gantz neu-geboh-
ren und ſelig macht) geſchicht alles daher/ daß Er ſeinen Nahmen dahin ſetzet.
Darum (ita pergit cit. Tom. p. 347. f. 2.) muß man diß Waſſer oder Tauffen an-
ſehen/ nicht als ein ſchlecht Waſſer-Bad/ oder bloß Mahl-Zeichen/ dann wo
GOtt ſelbſt ſich hin verbindet/ daß Er wil gegenwaͤrtig ſeyn/ da muß Er auch
kraͤfftig ſeyn und groß Goͤttlich Ding außrichten/ wozu ſolt Er ſonſt ſich ſichtig-
lich erzeigen/ und ſolch Gepraͤng und ſonderlich Weſen machen? Nu aber ge-
ſchichts alles darum/ daß wir verſtehen ſollen an dieſem Bilde/ was GOtt hie-
mit im Sinn hat/ und ſein Wille und Meynung iſt bey der Tauff/ welches Er
auch hernach mit ſeiner Predigt zeigen und deuten wird/ nemlich daß er wil ſeine
Majeſtaͤt/ Liecht und Krafft/ und ſich mit allem was er hat und vermag/ uns dar-
in geben. Was vermag er aber? Tod und Suͤnde und all unſer Vngluͤck weg-
zunehmen/ und dagegen ewige Gerechtigkeit/ Leben und Freude zu geben. Wo-
durch thut er ſolchs? Durch ſeines Sohns Blut/ das iſt die Koſt/ die daran ge-
wand/ und dadurch uns ſolchs erworben iſt/ daß wir Gnade bey ihm erlangen/
wie Chriſtus ſagt: Alſo hat GOtt die Welt geliebet/ daß er ſeinen einigen Sohn
gab/ ꝛc. daß wir aber ſolches durch den Glauben empfinden und fuͤhlen/ da muß
der H. Geiſt mit ſeinem Feur uns erleuchten und anzuͤnden. Weil nun ſolches
alles geſchicht/ bey dieſem H. Sacrament der Tauffe/ ſoll mans billich nicht anſe-
hen/ wie es die Kuhe anſiehet/ daß es Waſſer und naß iſt/ ſondern als eitel Blut
deß Sohns GOttes/ und eitel Feur deß H. Geiſtes/ darin der Sohn durch ſein
Blut heiliget/ der H. Geiſt durch ſein Feur badet/ der Vater durch ſein Liecht und
Glantz lebendig machet/ alſo daß ſie alle drey Perſoͤnlich gegenwaͤrtig/ und zu-
gleich einerley Goͤttlich Werck außrichten/ und alle ihre Krafft in die Tauff auß-
ſchuͤtten. Bißher Lutherus.

In ſpecie aber ſo wird allhie durch die Tauff-Krafft gemeynet und
verſtanden I. Virtus peccati deletrix ſeu ſuffocatrix, die Suͤnden-
tilgende Krafft.
Durch Waſſer ſonderlich wird außgewetzt und auß-
geloͤſcht/ auch was mit eiſernem Griffel in ein Buch und Pergament ge-
ſchrieben worden/ ein Schwamme mit Waſſer gefuͤllet wiſcht es ab. Was
man in ein tieff Waſſer verſenckt/ und mit einem Stein behengt/ das kan
nicht wieder regurgitiren und empor ſchwim̃en: zum Exempel Jerem. 51.
63. ſqq. da Jeremia dem Fuͤrſten Seraja befiehlt/ er ſoll die Drau-Wort
wider Babel ableſen/ und hernach wann er das Buch außgeleſen/ einen
Stein daran binden/ und in den Phrath werffen/ und ſprechen: Alſo
ſoll Babel verſenckt werden/ und nicht wieder auffkommen.

Alſo hat auch das Loͤſch-Waſſer der Tauff dieſe Krafft/ es werde nicht al-
lein alle debita oder Schuld-Poſten außgewiſcht und außgekratzt auß
GOttes Schuld-Buch/ auß unſerm Verjicht-Buch der Handſchrifft deß
Gewiſſens ſo wider uns zeuget/ Col. 2/ 4. caſſirt/ durchſtrichen und außge-
loͤſcht/ das Blut- und Todten-Buch/ darin der toͤdtende Buchſtab auff-
gezeichnet/ alſo lautend: Verflucht ſey/ der nicht haͤlt alles/ ꝛc.

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <cit>
          <quote><pb facs="#f0919" n="895"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Predigt.</hi></fw><lb/>
und Erde. Dann die Go&#x0364;ttliche Maje&#x017F;ta&#x0364;t da gegenwa&#x0364;rtig i&#x017F;t/ und daran ihr<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;tes Werck thut/ (nemlich daß Er &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t uns gibt/ und gantz neu-geboh-<lb/>
ren und &#x017F;elig macht) ge&#x017F;chicht alles daher/ daß Er &#x017F;einen Nahmen dahin &#x017F;etzet.<lb/>
Darum (<hi rendition="#aq">ita pergit cit. Tom. p. 347. f.</hi> 2.) muß man diß Wa&#x017F;&#x017F;er oder Tauffen an-<lb/>
&#x017F;ehen/ nicht als ein &#x017F;chlecht Wa&#x017F;&#x017F;er-Bad/ oder bloß Mahl-Zeichen/ dann wo<lb/>
GOtt &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ich hin verbindet/ daß Er wil gegenwa&#x0364;rtig &#x017F;eyn/ da muß Er auch<lb/>
kra&#x0364;fftig &#x017F;eyn und groß Go&#x0364;ttlich Ding außrichten/ wozu &#x017F;olt Er &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;ich &#x017F;ichtig-<lb/>
lich erzeigen/ und &#x017F;olch Gepra&#x0364;ng und &#x017F;onderlich We&#x017F;en machen? Nu aber ge-<lb/>
&#x017F;chichts alles darum/ daß wir ver&#x017F;tehen &#x017F;ollen an die&#x017F;em Bilde/ was GOtt hie-<lb/>
mit im Sinn hat/ und &#x017F;ein Wille und Meynung i&#x017F;t bey der Tauff/ welches Er<lb/>
auch hernach mit &#x017F;einer Predigt zeigen und deuten wird/ nemlich daß er wil &#x017F;eine<lb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;t/ Liecht und Krafft/ und &#x017F;ich mit allem was er hat und vermag/ uns dar-<lb/>
in geben. Was vermag er aber? Tod und Su&#x0364;nde und all un&#x017F;er Vnglu&#x0364;ck weg-<lb/>
zunehmen/ und dagegen ewige Gerechtigkeit/ Leben und Freude zu geben. Wo-<lb/>
durch thut er &#x017F;olchs? Durch &#x017F;eines Sohns Blut/ das i&#x017F;t die Ko&#x017F;t/ die daran ge-<lb/>
wand/ und dadurch uns &#x017F;olchs erworben i&#x017F;t/ daß wir Gnade bey ihm erlangen/<lb/>
wie Chri&#x017F;tus &#x017F;agt: Al&#x017F;o hat GOtt die Welt geliebet/ daß er &#x017F;einen einigen Sohn<lb/>
gab/ &#xA75B;c. daß wir aber &#x017F;olches durch den Glauben empfinden und fu&#x0364;hlen/ da muß<lb/>
der H. Gei&#x017F;t mit &#x017F;einem Feur uns erleuchten und anzu&#x0364;nden. Weil nun &#x017F;olches<lb/>
alles ge&#x017F;chicht/ bey die&#x017F;em H. Sacrament der Tauffe/ &#x017F;oll mans billich nicht an&#x017F;e-<lb/>
hen/ wie es die Kuhe an&#x017F;iehet/ daß es Wa&#x017F;&#x017F;er und naß i&#x017F;t/ &#x017F;ondern als eitel Blut<lb/>
deß Sohns GOttes/ und eitel Feur deß H. <hi rendition="#fr">G</hi>ei&#x017F;tes/ darin der Sohn durch &#x017F;ein<lb/>
Blut heiliget/ der H. <hi rendition="#fr">G</hi>ei&#x017F;t durch &#x017F;ein Feur badet/ der Vater durch &#x017F;ein Liecht und<lb/><hi rendition="#fr">G</hi>lantz lebendig machet/ al&#x017F;o daß &#x017F;ie alle drey Per&#x017F;o&#x0364;nlich gegenwa&#x0364;rtig/ und zu-<lb/>
gleich einerley <hi rendition="#fr">G</hi>o&#x0364;ttlich Werck außrichten/ und alle ihre Krafft in die Tauff auß-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tten. Bißher Lutherus.</quote>
          <bibl/>
        </cit><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">In &#x017F;pecie</hi> aber &#x017F;o wird allhie durch die Tauff-Krafft gemeynet und<lb/>
ver&#x017F;tanden <hi rendition="#aq">I. Virtus peccati deletrix &#x017F;eu &#x017F;uffocatrix,</hi> <hi rendition="#fr">die Su&#x0364;nden-<lb/>
tilgende Krafft.</hi> Durch Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;onderlich wird außgewetzt und auß-<lb/>
gelo&#x0364;&#x017F;cht/ auch was mit ei&#x017F;ernem Griffel in ein Buch und Pergament ge-<lb/>
&#x017F;chrieben worden/ ein Schwamme mit Wa&#x017F;&#x017F;er gefu&#x0364;llet wi&#x017F;cht es ab. Was<lb/>
man in ein tieff Wa&#x017F;&#x017F;er ver&#x017F;enckt/ und mit einem Stein behengt/ das kan<lb/>
nicht wieder <hi rendition="#aq">regurgiti</hi>ren und empor &#x017F;chwim&#x0303;en: zum Exempel Jerem. 51.<lb/>
63. <hi rendition="#aq">&#x017F;qq.</hi> da Jeremia dem Fu&#x0364;r&#x017F;ten Seraja befiehlt/ er &#x017F;oll die Drau-Wort<lb/>
wider Babel able&#x017F;en/ und hernach wann er das Buch außgele&#x017F;en/ einen<lb/>
Stein daran binden/ und in den Phrath werffen/ und &#x017F;prechen: <hi rendition="#fr">Al&#x017F;o<lb/>
&#x017F;oll Babel ver&#x017F;enckt werden/ und nicht wieder auffkommen.</hi><lb/>
Al&#x017F;o hat auch das Lo&#x0364;&#x017F;ch-Wa&#x017F;&#x017F;er der Tauff die&#x017F;e Krafft/ es werde nicht al-<lb/>
lein alle <hi rendition="#aq">debita</hi> oder Schuld-Po&#x017F;ten außgewi&#x017F;cht und außgekratzt auß<lb/>
GOttes Schuld-Buch/ auß un&#x017F;erm Verjicht-Buch der Hand&#x017F;chrifft deß<lb/>
Gewi&#x017F;&#x017F;ens &#x017F;o wider uns zeuget/ Col. 2/ 4. ca&#x017F;&#x017F;irt/ durch&#x017F;trichen und außge-<lb/>
lo&#x0364;&#x017F;cht/ das Blut- und Todten-Buch/ darin der to&#x0364;dtende Buch&#x017F;tab auff-<lb/>
gezeichnet/ al&#x017F;o lautend: <hi rendition="#fr">Verflucht &#x017F;ey/ der nicht ha&#x0364;lt alles/ &#xA75B;c.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[895/0919] Predigt. und Erde. Dann die Goͤttliche Majeſtaͤt da gegenwaͤrtig iſt/ und daran ihr hoͤchſtes Werck thut/ (nemlich daß Er ſich ſelbſt uns gibt/ und gantz neu-geboh- ren und ſelig macht) geſchicht alles daher/ daß Er ſeinen Nahmen dahin ſetzet. Darum (ita pergit cit. Tom. p. 347. f. 2.) muß man diß Waſſer oder Tauffen an- ſehen/ nicht als ein ſchlecht Waſſer-Bad/ oder bloß Mahl-Zeichen/ dann wo GOtt ſelbſt ſich hin verbindet/ daß Er wil gegenwaͤrtig ſeyn/ da muß Er auch kraͤfftig ſeyn und groß Goͤttlich Ding außrichten/ wozu ſolt Er ſonſt ſich ſichtig- lich erzeigen/ und ſolch Gepraͤng und ſonderlich Weſen machen? Nu aber ge- ſchichts alles darum/ daß wir verſtehen ſollen an dieſem Bilde/ was GOtt hie- mit im Sinn hat/ und ſein Wille und Meynung iſt bey der Tauff/ welches Er auch hernach mit ſeiner Predigt zeigen und deuten wird/ nemlich daß er wil ſeine Majeſtaͤt/ Liecht und Krafft/ und ſich mit allem was er hat und vermag/ uns dar- in geben. Was vermag er aber? Tod und Suͤnde und all unſer Vngluͤck weg- zunehmen/ und dagegen ewige Gerechtigkeit/ Leben und Freude zu geben. Wo- durch thut er ſolchs? Durch ſeines Sohns Blut/ das iſt die Koſt/ die daran ge- wand/ und dadurch uns ſolchs erworben iſt/ daß wir Gnade bey ihm erlangen/ wie Chriſtus ſagt: Alſo hat GOtt die Welt geliebet/ daß er ſeinen einigen Sohn gab/ ꝛc. daß wir aber ſolches durch den Glauben empfinden und fuͤhlen/ da muß der H. Geiſt mit ſeinem Feur uns erleuchten und anzuͤnden. Weil nun ſolches alles geſchicht/ bey dieſem H. Sacrament der Tauffe/ ſoll mans billich nicht anſe- hen/ wie es die Kuhe anſiehet/ daß es Waſſer und naß iſt/ ſondern als eitel Blut deß Sohns GOttes/ und eitel Feur deß H. Geiſtes/ darin der Sohn durch ſein Blut heiliget/ der H. Geiſt durch ſein Feur badet/ der Vater durch ſein Liecht und Glantz lebendig machet/ alſo daß ſie alle drey Perſoͤnlich gegenwaͤrtig/ und zu- gleich einerley Goͤttlich Werck außrichten/ und alle ihre Krafft in die Tauff auß- ſchuͤtten. Bißher Lutherus. In ſpecie aber ſo wird allhie durch die Tauff-Krafft gemeynet und verſtanden I. Virtus peccati deletrix ſeu ſuffocatrix, die Suͤnden- tilgende Krafft. Durch Waſſer ſonderlich wird außgewetzt und auß- geloͤſcht/ auch was mit eiſernem Griffel in ein Buch und Pergament ge- ſchrieben worden/ ein Schwamme mit Waſſer gefuͤllet wiſcht es ab. Was man in ein tieff Waſſer verſenckt/ und mit einem Stein behengt/ das kan nicht wieder regurgitiren und empor ſchwim̃en: zum Exempel Jerem. 51. 63. ſqq. da Jeremia dem Fuͤrſten Seraja befiehlt/ er ſoll die Drau-Wort wider Babel ableſen/ und hernach wann er das Buch außgeleſen/ einen Stein daran binden/ und in den Phrath werffen/ und ſprechen: Alſo ſoll Babel verſenckt werden/ und nicht wieder auffkommen. Alſo hat auch das Loͤſch-Waſſer der Tauff dieſe Krafft/ es werde nicht al- lein alle debita oder Schuld-Poſten außgewiſcht und außgekratzt auß GOttes Schuld-Buch/ auß unſerm Verjicht-Buch der Handſchrifft deß Gewiſſens ſo wider uns zeuget/ Col. 2/ 4. caſſirt/ durchſtrichen und außge- loͤſcht/ das Blut- und Todten-Buch/ darin der toͤdtende Buchſtab auff- gezeichnet/ alſo lautend: Verflucht ſey/ der nicht haͤlt alles/ ꝛc. der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/919
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismvs-Milch. Bd. 8. Straßburg, 1666, S. 895. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus08_1666/919>, abgerufen am 22.11.2024.