Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.

Bild:
<< vorherige Seite

DEDICATIO.
nach seinem Blut/ der da ist die unverweßliche
Liebe/ und das ewige Leben!
Irenaeus auch ein heili-
ger Märtyrer/ und weyland Bischoff zu Lyon in Franck-
reich/ gründet seine Aufferstehung auff diese Sacrament-
liche Speiß und Tranck: Vnsere Leiber/ schreibet er
Lib. IV, c. 34. wenn sie das H. Abendmahl empfan-
gen/ sind nun nicht mehr verweßlich/ in dem sie ei-
ne Hoffnung der Aufferstehung haben.
Erkläret
es mit einem anmuthigen Gleichnuß/ genommen von einer
Rebe und Weitzenkörnlein/ gleichwie/ sagt er/ ein Reb-
schoß in die Erde eingelegt/ zu seiner Zeit wieder
herfür wachst/ und Trauben trägt/ und wie ein
Weitzen-Körnlein/ so in die Erde fallet/ und ver-
faulet/ sich mehret/ und durch die Krafft GOttes
wieder lebendig wird: Also werden auch unsere
Leiber mit Christi Leib und Blut gespeiset und
geträncket/ zwar in die Erde geleget/ und auffge-
löset werden; aber zu seiner Zeit durch GOttes
Gnade wider aufferstehen/ dem zu Ehren/ wel-
cher unsern sterblichen Leib in die Vnsterblichkeit
kleidet.
lib. V. c. 4. Zu dieser Speise der Unsterblichkeit/
zu diesem Tranck des Lebens ladet der Heyland aller
Menschen noch täglich alle die ein/ welche nach der Verge-
bung der Sünden/ nach der Vereinigung mit GOtt/
nach der Seelen Seligkeit hungert und durstet/ sprechend:
Kommet/ zehret von meinem Brod/ welches ist eine Ge-
meinschafft meines Leibes/ und trincket des Weins/ den
ich euch schencke/ welcher ist eine Gemeinschafft meines
Bluts 1. Cor. X, 16. Und dieses verrichtet er bey uns durch
Lehrer und Prediger/ als seine außgesandte Knechte/ so
mündlich/ so schrifftlich.

Dergleichen getreuer Hochzeit-Bitter und Einlader
ist auch ohnlängsten gewesen/ der weyland Hoch-Ehr-

würdige/
):( ):(

DEDICATIO.
nach ſeinem Blut/ der da iſt die unverweßliche
Liebe/ und das ewige Leben!
Irenæus auch ein heili-
ger Maͤrtyrer/ und weyland Biſchoff zu Lyon in Franck-
reich/ gruͤndet ſeine Aufferſtehung auff dieſe Sacrament-
liche Speiß und Tranck: Vnſere Leiber/ ſchreibet er
Lib. IV, c. 34. wenn ſie das H. Abendmahl empfan-
gen/ ſind nun nicht mehr verweßlich/ in dem ſie ei-
ne Hoffnung der Aufferſtehung haben.
Erklaͤret
es mit einem anmuthigen Gleichnuß/ genom̃en von einer
Rebe und Weitzenkoͤrnlein/ gleichwie/ ſagt er/ ein Reb-
ſchoß in die Erde eingelegt/ zu ſeiner Zeit wieder
herfuͤr wachſt/ und Trauben traͤgt/ und wie ein
Weitzen-Koͤrnlein/ ſo in die Erde fallet/ und ver-
faulet/ ſich mehret/ und durch die Krafft GOttes
wieder lebendig wird: Alſo werden auch unſere
Leiber mit Chriſti Leib und Blut geſpeiſet und
getraͤncket/ zwar in die Erde geleget/ und auffge-
loͤſet werden; aber zu ſeiner Zeit durch GOttes
Gnade wider aufferſtehen/ dem zu Ehren/ wel-
cher unſern ſterblichen Leib in die Vnſterblichkeit
kleidet.
lib. V. c. 4. Zu dieſer Speiſe der Unſterblichkeit/
zu dieſem Tranck des Lebens ladet der Heyland aller
Menſchen noch taͤglich alle die ein/ welche nach der Verge-
bung der Suͤnden/ nach der Vereinigung mit GOtt/
nach der Seelen Seligkeit hungert und durſtet/ ſprechend:
Kommet/ zehret von meinem Brod/ welches iſt eine Ge-
meinſchafft meines Leibes/ und trincket des Weins/ den
ich euch ſchencke/ welcher iſt eine Gemeinſchafft meines
Bluts 1. Cor. X, 16. Und dieſes verrichtet er bey uns durch
Lehrer und Prediger/ als ſeine außgeſandte Knechte/ ſo
muͤndlich/ ſo ſchrifftlich.

Dergleichen getreuer Hochzeit-Bitter und Einlader
iſt auch ohnlaͤngſten geweſen/ der weyland Hoch-Ehr-

wuͤrdige/
):( ):(
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0015"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DEDICATIO.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">nach &#x017F;einem Blut/ der da i&#x017F;t die unverweßliche<lb/>
Liebe/ und das ewige Leben!</hi><hi rendition="#aq">Irenæus</hi> auch ein heili-<lb/>
ger Ma&#x0364;rtyrer/ und weyland Bi&#x017F;choff zu Lyon in Franck-<lb/>
reich/ gru&#x0364;ndet &#x017F;eine Auffer&#x017F;tehung auff die&#x017F;e Sacrament-<lb/>
liche Speiß und Tranck: <hi rendition="#fr">Vn&#x017F;ere Leiber/</hi> &#x017F;chreibet er<lb/><hi rendition="#aq">Lib. IV, c.</hi> 34. <hi rendition="#fr">wenn &#x017F;ie das H. Abendmahl empfan-<lb/>
gen/ &#x017F;ind nun nicht mehr verweßlich/ in dem &#x017F;ie ei-<lb/>
ne Hoffnung der Auffer&#x017F;tehung haben.</hi> Erkla&#x0364;ret<lb/>
es mit einem anmuthigen Gleichnuß/ genom&#x0303;en von einer<lb/>
Rebe und Weitzenko&#x0364;rnlein/ <hi rendition="#fr">gleichwie/</hi> &#x017F;agt er/ <hi rendition="#fr">ein Reb-<lb/>
&#x017F;choß in die Erde eingelegt/ zu &#x017F;einer Zeit wieder<lb/>
herfu&#x0364;r wach&#x017F;t/ und Trauben tra&#x0364;gt/ und wie ein<lb/>
Weitzen-Ko&#x0364;rnlein/ &#x017F;o in die Erde fallet/ und ver-<lb/>
faulet/ &#x017F;ich mehret/ und durch die Krafft GOttes<lb/>
wieder lebendig wird: Al&#x017F;o werden auch un&#x017F;ere<lb/>
Leiber mit Chri&#x017F;ti Leib und Blut ge&#x017F;pei&#x017F;et und<lb/>
getra&#x0364;ncket/ zwar in die Erde geleget/ und auffge-<lb/>
lo&#x0364;&#x017F;et werden; aber zu &#x017F;einer Zeit durch GOttes<lb/>
Gnade wider auffer&#x017F;tehen/ dem zu Ehren/ wel-<lb/>
cher un&#x017F;ern &#x017F;terblichen Leib in die Vn&#x017F;terblichkeit<lb/>
kleidet.</hi> <hi rendition="#aq">lib. V. c.</hi> 4. Zu die&#x017F;er Spei&#x017F;e der Un&#x017F;terblichkeit/<lb/>
zu die&#x017F;em Tranck des Lebens ladet der Heyland aller<lb/>
Men&#x017F;chen noch ta&#x0364;glich alle die ein/ welche nach der Verge-<lb/>
bung der Su&#x0364;nden/ nach der Vereinigung mit GOtt/<lb/>
nach der Seelen Seligkeit hungert und dur&#x017F;tet/ &#x017F;prechend:<lb/>
Kommet/ zehret von meinem Brod/ welches i&#x017F;t eine Ge-<lb/>
mein&#x017F;chafft meines Leibes/ und trincket des Weins/ den<lb/>
ich euch &#x017F;chencke/ welcher i&#x017F;t eine Gemein&#x017F;chafft meines<lb/>
Bluts 1. <hi rendition="#aq">Cor. X,</hi> 16. Und die&#x017F;es verrichtet er bey uns durch<lb/>
Lehrer und Prediger/ als &#x017F;eine außge&#x017F;andte Knechte/ &#x017F;o<lb/>
mu&#x0364;ndlich/ &#x017F;o &#x017F;chrifftlich.</p><lb/>
        <p>Dergleichen getreuer Hochzeit-Bitter und Einlader<lb/>
i&#x017F;t auch ohnla&#x0364;ng&#x017F;ten gewe&#x017F;en/ der weyland Hoch-Ehr-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">):( ):(</fw><fw place="bottom" type="catch">wu&#x0364;rdige/</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0015] DEDICATIO. nach ſeinem Blut/ der da iſt die unverweßliche Liebe/ und das ewige Leben! Irenæus auch ein heili- ger Maͤrtyrer/ und weyland Biſchoff zu Lyon in Franck- reich/ gruͤndet ſeine Aufferſtehung auff dieſe Sacrament- liche Speiß und Tranck: Vnſere Leiber/ ſchreibet er Lib. IV, c. 34. wenn ſie das H. Abendmahl empfan- gen/ ſind nun nicht mehr verweßlich/ in dem ſie ei- ne Hoffnung der Aufferſtehung haben. Erklaͤret es mit einem anmuthigen Gleichnuß/ genom̃en von einer Rebe und Weitzenkoͤrnlein/ gleichwie/ ſagt er/ ein Reb- ſchoß in die Erde eingelegt/ zu ſeiner Zeit wieder herfuͤr wachſt/ und Trauben traͤgt/ und wie ein Weitzen-Koͤrnlein/ ſo in die Erde fallet/ und ver- faulet/ ſich mehret/ und durch die Krafft GOttes wieder lebendig wird: Alſo werden auch unſere Leiber mit Chriſti Leib und Blut geſpeiſet und getraͤncket/ zwar in die Erde geleget/ und auffge- loͤſet werden; aber zu ſeiner Zeit durch GOttes Gnade wider aufferſtehen/ dem zu Ehren/ wel- cher unſern ſterblichen Leib in die Vnſterblichkeit kleidet. lib. V. c. 4. Zu dieſer Speiſe der Unſterblichkeit/ zu dieſem Tranck des Lebens ladet der Heyland aller Menſchen noch taͤglich alle die ein/ welche nach der Verge- bung der Suͤnden/ nach der Vereinigung mit GOtt/ nach der Seelen Seligkeit hungert und durſtet/ ſprechend: Kommet/ zehret von meinem Brod/ welches iſt eine Ge- meinſchafft meines Leibes/ und trincket des Weins/ den ich euch ſchencke/ welcher iſt eine Gemeinſchafft meines Bluts 1. Cor. X, 16. Und dieſes verrichtet er bey uns durch Lehrer und Prediger/ als ſeine außgeſandte Knechte/ ſo muͤndlich/ ſo ſchrifftlich. Dergleichen getreuer Hochzeit-Bitter und Einlader iſt auch ohnlaͤngſten geweſen/ der weyland Hoch-Ehr- wuͤrdige/ ):( ):(

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/15
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/15>, abgerufen am 21.11.2024.