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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.

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DEDICATIO.
Bluts seines und unsers Erlösers JEsu Christi fürtreff-
lich schreibet und handelt. Es seind bey des lieben Man-
nes Leb-Zeiten allbereit die vier ersten Haupt-Stücke des
Christlichen Catechismi/ als vier Ströme der lautern
Milch 1. Cor. III, 2. auß seinem Mund und Feder reichlich
geflossen/ welche viel tausenden GOtt ergebenen Hertzen
ihren Seelen Hunger und Durst gestillet/ und noch täg-
lich stillen; Derowegen sie nicht ohne Ursachen ein sehnli-
ches Verlangen getragen/ daß auch die übrige Theile/
nemlich vom H. Abendmahl/ und Gewalt der Schlüssel
möchten hinzu gethan werden; Solchem ihrem Christli-
chem Verlangen nun um etwas eine Genüge zu thun/ habe
ich/ der ich seine Handschrifften davon unterhanden habe/
mich endlich bewegen lassen/ durch fleissige Abschrifft eines
dapffern jungen Predigers/ und darauff erfolgten Druck/
auch diese Brünnlein/ und zwar für dieses mal/ des fünff-
ten Hauptstückes vom H. Abendmahl/ zu eröffnen/ und
offentlich fliessen zu lassen. Darinnen dann eine geistlich-
hungerige und durstige Seele verhoffentlich finden wird/
nicht nur allein die Behauptung der reinen Lehr/ unserer
der Augspurgischen Confession mit Hertz und Mund zuge-
thanen Kirchen/ ihren Seelen-Hunger und Durst damit
zu stillen; sondern auch die Widerlegung der Widrigen/
welche uns diese heilsame Speise und Tranck/ so viel an
ihnen ist/ zu verfälschen/ zu vergifften/ ja wol gar hinweg zu
nemmen/ sich freventlich unterstehen; Damit aber die Süs-
sigkeit dieses Geheimnusses desto besser gekostet/ und de-
sto begieriger genossen würde/ habe ich noch etwas von des
sel. Lehrers reliquiis hinzu thun wollen. Nemlich/ und
zwar anfangs/ seinen hertzlichen Schwanen-Gesang/ das
ist/ die geistreichen Predigten/ welche er über den XXXIII.
Psalm Davids/ wiewol nicht völlig/ gehalten/ dann als
in Erklärung dieses Davidischen Hirten-Liedes er fast in

die
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DEDICATIO.
Bluts ſeines und unſers Erloͤſers JEſu Chriſti fuͤrtreff-
lich ſchreibet und handelt. Es ſeind bey des lieben Man-
nes Leb-Zeiten allbereit die vier erſten Haupt-Stuͤcke des
Chriſtlichen Catechiſmi/ als vier Stroͤme der lautern
Milch 1. Cor. III, 2. auß ſeinem Mund und Feder reichlich
gefloſſen/ welche viel tauſenden GOtt ergebenen Hertzen
ihren Seelen Hunger und Durſt geſtillet/ und noch taͤg-
lich ſtillen; Derowegen ſie nicht ohne Urſachen ein ſehnli-
ches Verlangen getragen/ daß auch die uͤbrige Theile/
nemlich vom H. Abendmahl/ und Gewalt der Schluͤſſel
moͤchten hinzu gethan werden; Solchem ihrem Chriſtli-
chem Verlangen nun um etwas eine Genuͤge zu thun/ habe
ich/ der ich ſeine Handſchrifften davon unterhanden habe/
mich endlich bewegen laſſen/ durch fleiſſige Abſchrifft eines
dapffern jungen Predigers/ und darauff erfolgten Druck/
auch dieſe Bruͤnnlein/ und zwar fuͤr dieſes mal/ des fuͤnff-
ten Hauptſtuͤckes vom H. Abendmahl/ zu eroͤffnen/ und
offentlich flieſſen zu laſſen. Darinnen dann eine geiſtlich-
hungerige und durſtige Seele verhoffentlich finden wird/
nicht nur allein die Behauptung der reinen Lehr/ unſerer
der Augſpurgiſchen Confeſſion mit Hertz und Mund zuge-
thanen Kirchen/ ihren Seelen-Hunger und Durſt damit
zu ſtillen; ſondern auch die Widerlegung der Widrigen/
welche uns dieſe heilſame Speiſe und Tranck/ ſo viel an
ihnen iſt/ zu verfaͤlſchen/ zu vergifften/ ja wol gar hinweg zu
nem̃en/ ſich freventlich unterſtehen; Damit aber die Suͤſ-
ſigkeit dieſes Geheimnuſſes deſto beſſer gekoſtet/ und de-
ſto begieriger genoſſen wuͤrde/ habe ich noch etwas von des
ſel. Lehrers reliquiis hinzu thun wollen. Nemlich/ und
zwar anfangs/ ſeinen hertzlichen Schwanen-Geſang/ das
iſt/ die geiſtreichen Predigten/ welche er uͤber den XXXIII.
Pſalm Davids/ wiewol nicht voͤllig/ gehalten/ dann als
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[0017] DEDICATIO. Bluts ſeines und unſers Erloͤſers JEſu Chriſti fuͤrtreff- lich ſchreibet und handelt. Es ſeind bey des lieben Man- nes Leb-Zeiten allbereit die vier erſten Haupt-Stuͤcke des Chriſtlichen Catechiſmi/ als vier Stroͤme der lautern Milch 1. Cor. III, 2. auß ſeinem Mund und Feder reichlich gefloſſen/ welche viel tauſenden GOtt ergebenen Hertzen ihren Seelen Hunger und Durſt geſtillet/ und noch taͤg- lich ſtillen; Derowegen ſie nicht ohne Urſachen ein ſehnli- ches Verlangen getragen/ daß auch die uͤbrige Theile/ nemlich vom H. Abendmahl/ und Gewalt der Schluͤſſel moͤchten hinzu gethan werden; Solchem ihrem Chriſtli- chem Verlangen nun um etwas eine Genuͤge zu thun/ habe ich/ der ich ſeine Handſchrifften davon unterhanden habe/ mich endlich bewegen laſſen/ durch fleiſſige Abſchrifft eines dapffern jungen Predigers/ und darauff erfolgten Druck/ auch dieſe Bruͤnnlein/ und zwar fuͤr dieſes mal/ des fuͤnff- ten Hauptſtuͤckes vom H. Abendmahl/ zu eroͤffnen/ und offentlich flieſſen zu laſſen. Darinnen dann eine geiſtlich- hungerige und durſtige Seele verhoffentlich finden wird/ nicht nur allein die Behauptung der reinen Lehr/ unſerer der Augſpurgiſchen Confeſſion mit Hertz und Mund zuge- thanen Kirchen/ ihren Seelen-Hunger und Durſt damit zu ſtillen; ſondern auch die Widerlegung der Widrigen/ welche uns dieſe heilſame Speiſe und Tranck/ ſo viel an ihnen iſt/ zu verfaͤlſchen/ zu vergifften/ ja wol gar hinweg zu nem̃en/ ſich freventlich unterſtehen; Damit aber die Suͤſ- ſigkeit dieſes Geheimnuſſes deſto beſſer gekoſtet/ und de- ſto begieriger genoſſen wuͤrde/ habe ich noch etwas von des ſel. Lehrers reliquiis hinzu thun wollen. Nemlich/ und zwar anfangs/ ſeinen hertzlichen Schwanen-Geſang/ das iſt/ die geiſtreichen Predigten/ welche er uͤber den XXXIII. Pſalm Davids/ wiewol nicht voͤllig/ gehalten/ dann als in Erklaͤrung dieſes Davidiſchen Hirten-Liedes er faſt in die ):( ):( ij

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/17>, abgerufen am 30.04.2024.