Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Predigt. eben mit seinem stillschweigen der übrigen Erzehlung bestättiget. Wel-ches dann gleich anfangs zumercken/ theils wieder die Päbstler/ welcher Mund Bellarminus, l. 1. de Euchar. c. 5. schreibt: Catholici fere omnes intelligi volunt hujus capitis verba de Sacramento ipso Eucharistiae, sive de sacramentali manducatione corporis Domini in Eucharistia. Die Päbstische Lehrer fast alle ins gemein wollen die Wort dieses Capitels verstanden haben vom Sacrament des Abendmahls selbst/ oder von der Sacramentlichen Niessung des Lelbs Christi im H. Abendmahl. Die Reformirten ob sie zwar nicht alle dafür halten/ daßChamier. pag. 292. von dem Sacrament des H. Abendmahls gehandelt werde/ so halten sie doch das 6. Capitel Johannis für einen solchen Ort/ da von der geist- lichen Niessung gehandelt werde/ und wann hernach die äusserliche symbola und Zeichen darzu kommen/ so werde ein Sacrament darauß. Calvinus in seinem Commentario über diesen Ort/ nennet das H. Abendmahl sigillum hujus concionis ein Siegel dieser Predigt/ Oeco- lampadius nennet das 6. Capitel Johannis ferreum atque aheneum murum, eine eisserne und ehrine Maur/ und haltens für einen Com- mentarium, wie nemlich das essen Matth. 26. müsse verstanden werden/ nemlich nicht Mund-Sacramentlich/ sondern Geist-Sacramentlich/ und weilen dasselbe nirgend besser beschrieben werde/ auch das Caper- naitische/ oder jetzige Ubiquiti stische Essen und Trincken nirgend besser wiederleget worden sey/ als in diesem Ort/ so gründen sie sich gewaltig drauff/ wann sie das geistliche Essen und Trincken des Leibs und Bluts Christi verthädigen/ oder das mündliche wiederlegen wollen. Wird aber leichtlich wiederleget/ dann das Essen und Trincken beym Matthaeo, wie es der HERR allererst in der letzten Nacht/ da er verrathen wor- den/ eingesetzt/ also hat der HERR auch dazumal allererst solches er- fordert/ das Essen und Trincken aber bey Johanne schon längst zuvor/ das Essen und Trincken bey Joh. geschicht ohne Brod und Wein. Mat- thaeus redet von einem solchen Essen und Trincken/ so geschicht vermit- telst des natürlichen Brods und Weins: dann der gesegnete Kelch/ den wir segnen/ ist die Gemeinschafft des Bluts Christi/ und das Brod das wir brechen/ die Gemeinschafft des Leibs Christi. 1. Cor. X, 16. Was nun Christus in der Einsetzung des H. Abendmals Matth. XXVI, 26. 27. uns vereinigt und nicht getrennet zu essen und zu trincken ein gesetzt und anbefohlen/ das hat er Joh. 6. nicht getrennet. Nun hat er in der Einsetzung des H. Abendmahls seinen Leib
Predigt. eben mit ſeinem ſtillſchweigen der uͤbrigen Erzehlung beſtaͤttiget. Wel-ches dann gleich anfangs zumercken/ theils wieder die Paͤbſtler/ welcher Mund Bellarminus, l. 1. de Euchar. c. 5. ſchreibt: Catholici ferè omnes intelligi volunt hujus capitis verba de Sacramento ipſo Euchariſtiæ, ſive de ſacramentali manducatione corporis Domini in Euchariſtia. Die Paͤbſtiſche Lehrer faſt alle ins gemein wollen die Wort dieſes Capitels verſtanden haben vom Sacrament des Abendmahls ſelbſt/ oder von der Sacramentlichen Nieſſung des Lelbs Chriſti im H. Abendmahl. Die Reformirten ob ſie zwar nicht alle dafuͤr halten/ daßChamier. pag. 292. von dem Sacrament des H. Abendmahls gehandelt werde/ ſo halten ſie doch das 6. Capitel Johannis fuͤr einen ſolchen Ort/ da von der geiſt- lichen Nieſſung gehandelt werde/ und wann hernach die aͤuſſerliche ſymbola und Zeichen darzu kommen/ ſo werde ein Sacrament darauß. Calvinus in ſeinem Commentario uͤber dieſen Ort/ nennet das H. Abendmahl ſigillum hujus concionis ein Siegel dieſer Predigt/ Oeco- lampadius nennet das 6. Capitel Johannis ferreum atque aheneum murum, eine eiſſerne und ehrine Maur/ und haltens fuͤr einen Com- mentarium, wie nemlich das eſſen Matth. 26. muͤſſe verſtanden werden/ nemlich nicht Mund-Sacramentlich/ ſondern Geiſt-Sacramentlich/ und weilen daſſelbe nirgend beſſer beſchrieben werde/ auch das Caper- naitiſche/ oder jetzige Ubiquiti ſtiſche Eſſen und Trincken nirgend beſſer wiederleget worden ſey/ als in dieſem Ort/ ſo gruͤnden ſie ſich gewaltig drauff/ wann ſie das geiſtliche Eſſen und Trincken des Leibs und Bluts Chriſti verthaͤdigen/ oder das muͤndliche wiederlegen wollen. Wird aber leichtlich wiederleget/ dann das Eſſen und Trincken beym Matthæo, wie es der HERR allererſt in der letzten Nacht/ da er verrathen wor- den/ eingeſetzt/ alſo hat der HERR auch dazumal allererſt ſolches er- fordert/ das Eſſen und Trincken aber bey Johanne ſchon laͤngſt zuvor/ das Eſſen und Trincken bey Joh. geſchicht ohne Brod und Wein. Mat- thæus redet von einem ſolchen Eſſen und Trincken/ ſo geſchicht vermit- telſt des natuͤrlichen Brods und Weins: dann der geſegnete Kelch/ den wir ſegnen/ iſt die Gemeinſchafft des Bluts Chriſti/ und das Brod das wir brechen/ die Gemeinſchafft des Leibs Chriſti. 1. Cor. X, 16. Was nun Chriſtus in der Einſetzung des H. Abendmals Matth. XXVI, 26. 27. uns vereinigt und nicht getrennet zu eſſen und zu trincken ein geſetzt und anbefohlen/ das hat er Joh. 6. nicht getrennet. Nun hat er in der Einſetzung des H. Abendmahls ſeinen Leib
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Predigt.
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ches dann gleich anfangs zumercken/ theils wieder die Paͤbſtler/ welcher
Mund Bellarminus, l. 1. de Euchar. c. 5. ſchreibt: Catholici ferè
omnes intelligi volunt hujus capitis verba de Sacramento ipſo
Euchariſtiæ, ſive de ſacramentali manducatione corporis Domini in
Euchariſtia. Die Paͤbſtiſche Lehrer faſt alle ins gemein wollen die Wort
dieſes Capitels verſtanden haben vom Sacrament des Abendmahls
ſelbſt/ oder von der Sacramentlichen Nieſſung des Lelbs Chriſti im H.
Abendmahl. Die Reformirten ob ſie zwar nicht alle dafuͤr halten/ daß
von dem Sacrament des H. Abendmahls gehandelt werde/ ſo halten ſie
doch das 6. Capitel Johannis fuͤr einen ſolchen Ort/ da von der geiſt-
lichen Nieſſung gehandelt werde/ und wann hernach die aͤuſſerliche
ſymbola und Zeichen darzu kommen/ ſo werde ein Sacrament darauß.
Calvinus in ſeinem Commentario uͤber dieſen Ort/ nennet das H.
Abendmahl ſigillum hujus concionis ein Siegel dieſer Predigt/ Oeco-
lampadius nennet das 6. Capitel Johannis ferreum atque aheneum
murum, eine eiſſerne und ehrine Maur/ und haltens fuͤr einen Com-
mentarium, wie nemlich das eſſen Matth. 26. muͤſſe verſtanden werden/
nemlich nicht Mund-Sacramentlich/ ſondern Geiſt-Sacramentlich/
und weilen daſſelbe nirgend beſſer beſchrieben werde/ auch das Caper-
naitiſche/ oder jetzige Ubiquiti ſtiſche Eſſen und Trincken nirgend beſſer
wiederleget worden ſey/ als in dieſem Ort/ ſo gruͤnden ſie ſich gewaltig
drauff/ wann ſie das geiſtliche Eſſen und Trincken des Leibs und Bluts
Chriſti verthaͤdigen/ oder das muͤndliche wiederlegen wollen. Wird
aber leichtlich wiederleget/ dann das Eſſen und Trincken beym Matthæo,
wie es der HERR allererſt in der letzten Nacht/ da er verrathen wor-
den/ eingeſetzt/ alſo hat der HERR auch dazumal allererſt ſolches er-
fordert/ das Eſſen und Trincken aber bey Johanne ſchon laͤngſt zuvor/
das Eſſen und Trincken bey Joh. geſchicht ohne Brod und Wein. Mat-
thæus redet von einem ſolchen Eſſen und Trincken/ ſo geſchicht vermit-
telſt des natuͤrlichen Brods und Weins: dann der geſegnete Kelch/
den wir ſegnen/ iſt die Gemeinſchafft des Bluts Chriſti/ und
das Brod das wir brechen/ die Gemeinſchafft des Leibs
Chriſti. 1. Cor. X, 16. Was nun Chriſtus in der Einſetzung des H.
Abendmals Matth. XXVI, 26. 27. uns vereinigt und nicht getrennet zu
eſſen und zu trincken ein geſetzt und anbefohlen/ das hat er Joh. 6. nicht
getrennet. Nun hat er in der Einſetzung des H. Abendmahls ſeinen
Leib
Chamier.
pag. 292.
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