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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.

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DEDICATIO.
ben. Dann nachdem Sie einer löblichen Universität all-
hie/ die sonderbare Gnad und Ehre gethan/ bey Jhrer
Glücklichen Ankunfft in hiesige Stadt/ dero hohen Na-
men in die Matricul einzuverleiben/ habe ich/ dieser Zeit
Universitatis Rector, die Gnade gehabt/ in meiner Behau-
sung/ dahin Sie sich freywillig verfüget/ Sie mit gebüh-
render Reverentz zu empfangen/ und Dero hoch-vernünff-
tige Gespräche mit zugeniessen/ da ich dann das Hoch-
Gräffliche Gemüth/ und angebohrne fürtreffliche Tugen-
den/ alsobald verspürt/ mich inniglich darüber erfreuet/
und meinem GOtt für eine so hohe Person/ und Zierde
unserer Universität/ ja gantzen Evangelischen Kirchen
hertzlich gedancket. Habe nachgehender Zeit die grosse
Gnade unterschiedlich gehabt/ mit Jhro in Gespräch zu
kommen: darinnen Sie dann von keinen Welt-Eitelkei-
ten/ wie bey vielen heutiges Tages geschicht; sondern
meistens von wichtigen und die Religion betreffenden
Sachen sich zu besprachen gnädig belieben lassen.

Diese und andere herfürleuchtende und höchst-rühm-
liche Tugenden/ wie auch die sonderbare Gnade gegen
mich Unwürdigen haben mich bewogen mit Euer Gnaden
hohen Ehren-Nahmen dieses Wercclein zu zieren/ und mit
unterthäniger Reverentz Jhr solches zu überreichen. Sie
hat mir die Gnade gethan/ und mich zur leiblichen Tafel
gnädig eingeladen und abholen lassen/ ich hingegen er-
scheine für Jhr/ und lade Sie zu einer Sacramentlichen
und geistlichen Mahlzeit Jhres und meines Heylandes
JEsu Christi. Reisende Personen haben eines Zehr-
Pfennings vonnöthen: Weil nun Jhr Gn. jetzt auch auff
der Reise begriffen/ wird sich die heylsame Lehr vom H.
Abendmahl/ als ein heiliger Zehr-Pfenning dazu nicht
übel schicken. Eu. Gn. seyen demnach unterthänig gebet-
ten/ Solches geringe Denckmahl meiner schuldigsten

Obser-

DEDICATIO.
ben. Dann nachdem Sie einer loͤblichen Univerſitaͤt all-
hie/ die ſonderbare Gnad und Ehre gethan/ bey Jhrer
Gluͤcklichen Ankunfft in hieſige Stadt/ dero hohen Na-
men in die Matricul einzuverleiben/ habe ich/ dieſer Zeit
Univerſitatis Rector, die Gnade gehabt/ in meiner Behau-
ſung/ dahin Sie ſich freywillig verfuͤget/ Sie mit gebuͤh-
render Reverentz zu empfangen/ und Dero hoch-vernuͤnff-
tige Geſpraͤche mit zugenieſſen/ da ich dann das Hoch-
Graͤffliche Gemuͤth/ und angebohrne fuͤrtreffliche Tugen-
den/ alſobald verſpuͤrt/ mich inniglich daruͤber erfreuet/
und meinem GOtt fuͤr eine ſo hohe Perſon/ und Zierde
unſerer Univerſitaͤt/ ja gantzen Evangeliſchen Kirchen
hertzlich gedancket. Habe nachgehender Zeit die groſſe
Gnade unterſchiedlich gehabt/ mit Jhro in Geſpraͤch zu
kommen: darinnen Sie dann von keinen Welt-Eitelkei-
ten/ wie bey vielen heutiges Tages geſchicht; ſondern
meiſtens von wichtigen und die Religion betreffenden
Sachen ſich zu beſprachen gnaͤdig belieben laſſen.

Dieſe und andere herfuͤrleuchtende und hoͤchſt-ruͤhm-
liche Tugenden/ wie auch die ſonderbare Gnade gegen
mich Unwuͤrdigen haben mich bewogen mit Euer Gnaden
hohen Ehren-Nahmen dieſes Wercclein zu zieren/ und mit
unterthaͤniger Reverentz Jhr ſolches zu uͤberreichen. Sie
hat mir die Gnade gethan/ und mich zur leiblichen Tafel
gnaͤdig eingeladen und abholen laſſen/ ich hingegen er-
ſcheine fuͤr Jhr/ und lade Sie zu einer Sacramentlichen
und geiſtlichen Mahlzeit Jhres und meines Heylandes
JEſu Chriſti. Reiſende Perſonen haben eines Zehr-
Pfennings vonnoͤthen: Weil nun Jhr Gn. jetzt auch auff
der Reiſe begriffen/ wird ſich die heylſame Lehr vom H.
Abendmahl/ als ein heiliger Zehr-Pfenning dazu nicht
uͤbel ſchicken. Eu. Gn. ſeyen demnach unterthaͤnig gebet-
ten/ Solches geringe Denckmahl meiner ſchuldigſten

Obſer-
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[0019] DEDICATIO. ben. Dann nachdem Sie einer loͤblichen Univerſitaͤt all- hie/ die ſonderbare Gnad und Ehre gethan/ bey Jhrer Gluͤcklichen Ankunfft in hieſige Stadt/ dero hohen Na- men in die Matricul einzuverleiben/ habe ich/ dieſer Zeit Univerſitatis Rector, die Gnade gehabt/ in meiner Behau- ſung/ dahin Sie ſich freywillig verfuͤget/ Sie mit gebuͤh- render Reverentz zu empfangen/ und Dero hoch-vernuͤnff- tige Geſpraͤche mit zugenieſſen/ da ich dann das Hoch- Graͤffliche Gemuͤth/ und angebohrne fuͤrtreffliche Tugen- den/ alſobald verſpuͤrt/ mich inniglich daruͤber erfreuet/ und meinem GOtt fuͤr eine ſo hohe Perſon/ und Zierde unſerer Univerſitaͤt/ ja gantzen Evangeliſchen Kirchen hertzlich gedancket. Habe nachgehender Zeit die groſſe Gnade unterſchiedlich gehabt/ mit Jhro in Geſpraͤch zu kommen: darinnen Sie dann von keinen Welt-Eitelkei- ten/ wie bey vielen heutiges Tages geſchicht; ſondern meiſtens von wichtigen und die Religion betreffenden Sachen ſich zu beſprachen gnaͤdig belieben laſſen. Dieſe und andere herfuͤrleuchtende und hoͤchſt-ruͤhm- liche Tugenden/ wie auch die ſonderbare Gnade gegen mich Unwuͤrdigen haben mich bewogen mit Euer Gnaden hohen Ehren-Nahmen dieſes Wercclein zu zieren/ und mit unterthaͤniger Reverentz Jhr ſolches zu uͤberreichen. Sie hat mir die Gnade gethan/ und mich zur leiblichen Tafel gnaͤdig eingeladen und abholen laſſen/ ich hingegen er- ſcheine fuͤr Jhr/ und lade Sie zu einer Sacramentlichen und geiſtlichen Mahlzeit Jhres und meines Heylandes JEſu Chriſti. Reiſende Perſonen haben eines Zehr- Pfennings vonnoͤthen: Weil nun Jhr Gn. jetzt auch auff der Reiſe begriffen/ wird ſich die heylſame Lehr vom H. Abendmahl/ als ein heiliger Zehr-Pfenning dazu nicht uͤbel ſchicken. Eu. Gn. ſeyen demnach unterthaͤnig gebet- ten/ Solches geringe Denckmahl meiner ſchuldigſten Obſer-

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus09_1672/19>, abgerufen am 30.04.2024.