Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Sechszehende vergiessen. Et serm. 215. de tempore. Videte fratres charissimi, sijustum est, ut ex ore Christianorum, ubi corpus Christi ingreditur, luxuriosum canticum quasi venenum Diaboli proferatur. Liebe Brüder/ prüffet ob es recht sey/ daß ein unflätiges und unkeu- sches Lied/ als des Teuffels Gifft/ auß dem Mund der Chri- sten/ zu welchem der Leib Christi hinein gehet/ gehöret werde. Theophil. in 2. Corinth. 13. Per os Christus ingreditur, cum sacro- sanctum corpus accipitur. Christus gehet zum Mund des Men- schen ein/ wann sein allerheiligster Leib empfangen und genos- sen wird. Oecumenius in 1. Corinth. 11. Sacratissimum Christi cor- pus manibus impuris accipiunt indigni, & execrando ori suo admo- vent. Die Unwürdigen empfangen den Leib Christi mit unrei- nen Händen/ und essen ihn mit ihrem verfluchten Munde. Was aber/ sprechen die so genannten Reformirten/ ist es nutz? was Vater
Die Sechszehende vergieſſen. Et ſerm. 215. de tempore. Videte fratres chariſſimi, ſijuſtum eſt, ut ex ore Chriſtianorum, ubi corpus Chriſti ingreditur, luxurioſum canticum quaſi venenum Diaboli proferatur. Liebe Bruͤder/ pruͤffet ob es recht ſey/ daß ein unflaͤtiges und unkeu- ſches Lied/ als des Teuffels Gifft/ auß dem Mund der Chri- ſten/ zu welchem der Leib Chriſti hinein gehet/ gehoͤret werde. Theophil. in 2. Corinth. 13. Per os Chriſtus ingreditur, cum ſacro- ſanctum corpus accipitur. Chriſtus gehet zum Mund des Men- ſchen ein/ wann ſein allerheiligſter Leib empfangen und genoſ- ſen wird. Oecumenius in 1. Corinth. 11. Sacratiſſimum Chriſti cor- pus manibus impuris accipiunt indigni, & execrando ori ſuo admo- vent. Die Unwuͤrdigen empfangen den Leib Chriſti mit unrei- nen Haͤnden/ und eſſen ihn mit ihrem verfluchten Munde. Was aber/ ſprechen die ſo genannten Reformirten/ iſt es nutz? was Vater
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Die Sechszehende
vergieſſen. Et ſerm. 215. de tempore. Videte fratres chariſſimi, ſi
juſtum eſt, ut ex ore Chriſtianorum, ubi corpus Chriſti ingreditur,
luxurioſum canticum quaſi venenum Diaboli proferatur. Liebe
Bruͤder/ pruͤffet ob es recht ſey/ daß ein unflaͤtiges und unkeu-
ſches Lied/ als des Teuffels Gifft/ auß dem Mund der Chri-
ſten/ zu welchem der Leib Chriſti hinein gehet/ gehoͤret werde.
Theophil. in 2. Corinth. 13. Per os Chriſtus ingreditur, cum ſacro-
ſanctum corpus accipitur. Chriſtus gehet zum Mund des Men-
ſchen ein/ wann ſein allerheiligſter Leib empfangen und genoſ-
ſen wird. Oecumenius in 1. Corinth. 11. Sacratiſſimum Chriſti cor-
pus manibus impuris accipiunt indigni, & execrando ori ſuo admo-
vent. Die Unwuͤrdigen empfangen den Leib Chriſti mit unrei-
nen Haͤnden/ und eſſen ihn mit ihrem verfluchten Munde.
Was aber/ ſprechen die ſo genannten Reformirten/ iſt es nutz? was
hat man fuͤr Safft und Krafft davon? es iſt ja ein palea, in qua nullus
ſuccus conſolationis, es gibt den geringſten Troſt nicht. Aber wann
ſchon gleich kein Troſt noch Krafft in der muͤndlichen Nieſſung zu fin-
den/ ſolten wir darum die Goͤttliche Weißheit rechtfertigen/ und in die
Schul fuͤhren? Sage mir im Werck der Schoͤpffung/ was nutzen alle
Creaturen/ der iſt noch nicht gebohren/ der es alles ſagen kan/ ſeind ſie
darum nichts nutz/ hat ſie Gott umſonſt und vergebens erſchaffen?
wir wollen aber mit wenigem auß GOttes Wort die Nutzen und Troſt
andeuten. Es iſt die muͤndliche Nieſſung Inſtrumentum abſolutio-
nis, dann ſo der jenige/ der unwuͤrdig iſſet/ zum Gericht iſſet/ E. wer wuͤr-
dig iſſet/ genieſſet es zur Vergebung der Suͤnden. Wie es gleicher Ge-
ſtalt folgt: das Evangelium iſt den Unglaubigen ein Geruch des To-
des zum Tode. Ergò, den Glaubigen ein Geruch des Lebens zum Le-
ben. Symbolum incomparabilis amoris, ein Zeichen der unvergleich-
lichen Liebe JEſu Chriſti. Gnug waͤre es geweßt/ wann er geſagt:
Betet meinen Leib an/ oder kuͤſſet in/ die Heyden lieſſen ſich beduncken/
ſie ſeyen gar wol daran/ wann ſie ihre Goͤtzen gekuͤßt. 1. Reg. 19, 18.
Gnug/ wann Er uns in ſeine Haͤnde gezeichnet/ gnug/ wann Er geſagt:
Sauget an meiner Mutter Bruͤſten/ als welches auch der hoͤchſte Grad
der Muͤtterlichen Liebe/ daß ſie nicht nur mit Schmertzen ihr Kind an
die Welt gebaͤhret/ ſondern auch nachmalen an die Bruſt applicirt.
Ein unvergleichliche groſſe Treu und Kinds-Lieb hat jene fromme Toch-
ter erwieſen/ die ihren gefangenen und zum Hunger-Tod verdam̃ten
Vater
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