Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Siebenzehende die unwürdigen Communicanten in Niessung des H. Abendmahls/ auffErden/ wider Christi wesentlichen Leib und sein wesentliches Blut sün- digen/ und eine verdammliche Sünden-Schuld also auff sich ziehen/ daß sie schuldig sind an dem wesentlichen Leib und Blut des Herrn Christi/ in und mit derselben Handlung müssen sie ja auch mit dem wesentlichen Leib und Blut Christi selbst im Abendmahl zu schaffen haben. Nun aber ist das mündliche Essen und Trincken in Niessung des H. Abendmahls auff Erden die jenige Handlung/ in und mit welcher die unwürdige Communicanten wider Christi wesentlichen Leib und Blut selbst sündi- gen/ und eine verdammliche Sünden-Schuld auff sich ziehen/ daß sie schul- dig seynd an dem wesentlichen Leib und Blut des Herrn Christi selbst. Darum müssen die unwürdige Communicanten in Niessung des heiligen Abendmahls auff Erden/ in und mit dem mündlichen Essen und Trincken im H. Abendmahl auch mit dem wesentlichen Leib und Blut Christi selbs zu schaffen haben. Der Vorsatz ist richtig. In quo enim objecto pec- cat actio, in eodem versari ipsam necesse est, worinnen man mit einer Handlung sündiget/ darmit muß diese Handlung umgehen. Des Ho- henpriesters Diener hat Christo einen Backenstreich gegeben/ Joh. 18. 22. Mit diesem Bachenstreich hat er sich an Christo gröblich versündiget/ darum muß auch dieser Backenstreich mit Christi Backen etwas zu schaffen gehabt haben/ und muß auff dieselbe gangen seyn. Weil dann die unwürdige Gäst des H. Abendmahls/ die unbußfertige Christen/ in und mit dem mündlichen Essen und Trincken dieses gesegneten Brods/ so die Gemeinschafft des Leibs/ und dieses gesegneten Kelchs/ so die Ge- meinschafft des Bluts Christi ist/ sich also gröblich versündigen/ daß sie dadurch schuldig werden an dem wesentlichen Leibe und wesentlichen Blut Christi selbst/ so muß diß ihr mündlich Essen und Trincken auch auff den wesentlichen Leib/ und auff das wesentliche Blut Christi selbst mitgehen. Der Nachsatz ist in den klaren Worten St. Pauli gegrün- det/ und an dem Exempel der Corinthier/ welche/ weil sie unwürdig geges- sen/ seind sie eines plötzlichen und unseligen Todes gestorben/ . 30. Es sagt zwar Paulus von ihnen/ sie schlaffen; Jst aber phrasis generalis; dem Tod der Frommen und Gottlosen gemein. 1. Reg. 14. 21. 31. Jer. 51, 39. Dan. 12, 7. Ob wir wol nicht läugnen/ es werden sich etliche noch bekeh- ret haben/ und selig eingeschlaffen seyn. E. L. verstehe es in Gleichnussen. Ein böser Bub und undanckba- auß
Die Siebenzehende die unwuͤrdigen Communicanten in Nieſſung des H. Abendmahls/ auffErden/ wider Chriſti weſentlichen Leib und ſein weſentliches Blut ſuͤn- digen/ und eine verdam̃liche Suͤnden-Schuld alſo auff ſich ziehen/ daß ſie ſchuldig ſind an dem weſentlichen Leib und Blut des Herꝛn Chriſti/ in und mit derſelben Handlung muͤſſen ſie ja auch mit dem weſentlichen Leib und Blut Chriſti ſelbſt im Abendmahl zu ſchaffen haben. Nun aber iſt das muͤndliche Eſſen und Trincken in Nieſſung des H. Abendmahls auff Erden die jenige Handlung/ in und mit welcher die unwuͤrdige Communicanten wider Chriſti weſentlichen Leib und Blut ſelbſt ſuͤndi- gen/ und eine verdam̃liche Suͤnden-Schuld auff ſich ziehen/ daß ſie ſchul- dig ſeynd an dem weſentlichen Leib und Blut des Herꝛn Chriſti ſelbſt. Darum muͤſſen die unwuͤrdige Com̃unicanten in Nieſſung des heiligen Abendmahls auff Erden/ in und mit dem muͤndlichen Eſſen und Trincken im H. Abendmahl auch mit dem weſentlichen Leib und Blut Chriſti ſelbs zu ſchaffen haben. Der Vorſatz iſt richtig. In quo enim objecto pec- cat actio, in eodem verſari ipſam neceſſe eſt, worinnen man mit einer Handlung ſuͤndiget/ darmit muß dieſe Handlung umgehen. Des Ho- henprieſters Diener hat Chriſto einen Backenſtreich gegeben/ Joh. 18. 22. Mit dieſem Bachenſtreich hat er ſich an Chriſto groͤblich verſuͤndiget/ darum muß auch dieſer Backenſtreich mit Chriſti Backen etwas zu ſchaffen gehabt haben/ und muß auff dieſelbe gangen ſeyn. Weil dann die unwuͤrdige Gaͤſt des H. Abendmahls/ die unbußfertige Chriſten/ in und mit dem muͤndlichen Eſſen und Trincken dieſes geſegneten Brods/ ſo die Gemeinſchafft des Leibs/ und dieſes geſegneten Kelchs/ ſo die Ge- meinſchafft des Bluts Chriſti iſt/ ſich alſo groͤblich verſuͤndigen/ daß ſie dadurch ſchuldig werden an dem weſentlichen Leibe und weſentlichen Blut Chriſti ſelbſt/ ſo muß diß ihr muͤndlich Eſſen und Trincken auch auff den weſentlichen Leib/ und auff das weſentliche Blut Chriſti ſelbſt mitgehen. Der Nachſatz iſt in den klaren Worten St. Pauli gegruͤn- det/ und an dem Exempel der Corinthier/ welche/ weil ſie unwuͤrdig gegeſ- ſen/ ſeind ſie eines ploͤtzlichen und unſeligen Todes geſtorben/ ꝟ. 30. Es ſagt zwar Paulus von ihnen/ ſie ſchlaffen; Jſt aber phraſis generalis; dem Tod der Frommen und Gottloſen gemein. 1. Reg. 14. 21. 31. Jer. 51, 39. Dan. 12, 7. Ob wir wol nicht laͤugnen/ es werden ſich etliche noch bekeh- ret haben/ und ſelig eingeſchlaffen ſeyn. E. L. verſtehe es in Gleichnuſſen. Ein boͤſer Bub und undanckba- auß
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Die Siebenzehende
die unwuͤrdigen Communicanten in Nieſſung des H. Abendmahls/ auff
Erden/ wider Chriſti weſentlichen Leib und ſein weſentliches Blut ſuͤn-
digen/ und eine verdam̃liche Suͤnden-Schuld alſo auff ſich ziehen/ daß ſie
ſchuldig ſind an dem weſentlichen Leib und Blut des Herꝛn Chriſti/ in
und mit derſelben Handlung muͤſſen ſie ja auch mit dem weſentlichen
Leib und Blut Chriſti ſelbſt im Abendmahl zu ſchaffen haben. Nun aber
iſt das muͤndliche Eſſen und Trincken in Nieſſung des H. Abendmahls
auff Erden die jenige Handlung/ in und mit welcher die unwuͤrdige
Communicanten wider Chriſti weſentlichen Leib und Blut ſelbſt ſuͤndi-
gen/ und eine verdam̃liche Suͤnden-Schuld auff ſich ziehen/ daß ſie ſchul-
dig ſeynd an dem weſentlichen Leib und Blut des Herꝛn Chriſti ſelbſt.
Darum muͤſſen die unwuͤrdige Com̃unicanten in Nieſſung des heiligen
Abendmahls auff Erden/ in und mit dem muͤndlichen Eſſen und Trincken
im H. Abendmahl auch mit dem weſentlichen Leib und Blut Chriſti ſelbs
zu ſchaffen haben. Der Vorſatz iſt richtig. In quo enim objecto pec-
cat actio, in eodem verſari ipſam neceſſe eſt, worinnen man mit einer
Handlung ſuͤndiget/ darmit muß dieſe Handlung umgehen. Des Ho-
henprieſters Diener hat Chriſto einen Backenſtreich gegeben/ Joh. 18. 22.
Mit dieſem Bachenſtreich hat er ſich an Chriſto groͤblich verſuͤndiget/
darum muß auch dieſer Backenſtreich mit Chriſti Backen etwas zu
ſchaffen gehabt haben/ und muß auff dieſelbe gangen ſeyn. Weil dann
die unwuͤrdige Gaͤſt des H. Abendmahls/ die unbußfertige Chriſten/ in
und mit dem muͤndlichen Eſſen und Trincken dieſes geſegneten Brods/
ſo die Gemeinſchafft des Leibs/ und dieſes geſegneten Kelchs/ ſo die Ge-
meinſchafft des Bluts Chriſti iſt/ ſich alſo groͤblich verſuͤndigen/ daß ſie
dadurch ſchuldig werden an dem weſentlichen Leibe und weſentlichen
Blut Chriſti ſelbſt/ ſo muß diß ihr muͤndlich Eſſen und Trincken auch
auff den weſentlichen Leib/ und auff das weſentliche Blut Chriſti ſelbſt
mitgehen. Der Nachſatz iſt in den klaren Worten St. Pauli gegruͤn-
det/ und an dem Exempel der Corinthier/ welche/ weil ſie unwuͤrdig gegeſ-
ſen/ ſeind ſie eines ploͤtzlichen und unſeligen Todes geſtorben/ ꝟ. 30. Es
ſagt zwar Paulus von ihnen/ ſie ſchlaffen; Jſt aber phraſis generalis;
dem Tod der Frommen und Gottloſen gemein. 1. Reg. 14. 21. 31. Jer. 51, 39.
Dan. 12, 7. Ob wir wol nicht laͤugnen/ es werden ſich etliche noch bekeh-
ret haben/ und ſelig eingeſchlaffen ſeyn.
E. L. verſtehe es in Gleichnuſſen. Ein boͤſer Bub und undanckba-
rer Geſell. e. g. epulo, der genießt der Speiß und Trancks/ und daſſelbe
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