Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 9. Straßburg, 1672.Die Andere erworbenen Gnaden-Schätzen/ und schwängert dasselbe/ daß Kinder ge-zeuget werden/ wie der Thau auß der Morgenröthe. Wein und Brod im Sacrament deß H. Abendmahls erfüllet er mit der lebendigmachenden Krafft und seligmachenden Tugend seines heilwärtigen Rantzionbluts. In regno gloriae seinem himmlischen Gnaden-Reich der triumphirenden Kirchen erfüllet er die himmlischen Reichs-genossen mit Glori, Freud und Seligkeit/ mit Fülle der Freude. Da ist er alles in allem/ er ohne Mittel/ ist (würcket nicht allein) alles in allem/ als das höchste Gut/ das allen ap- petit sättiget und füllet/ GOtt und genug und alle Fülle. V. Dominus Potentissimus, der Allmächtigste HErr. Hirten wa- Sa-
Die Andere erworbenen Gnaden-Schaͤtzen/ und ſchwaͤngert daſſelbe/ daß Kinder ge-zeuget werden/ wie der Thau auß der Morgenroͤthe. Wein und Brod im Sacrament deß H. Abendmahls erfuͤllet er mit der lebendigmachenden Krafft und ſeligmachenden Tugend ſeines heilwaͤrtigen Rantzionbluts. In regno gloriæ ſeinem him̃liſchen Gnaden-Reich der triumphirenden Kirchen erfuͤllet er die him̃liſchen Reichs-genoſſen mit Glori, Freud und Seligkeit/ mit Fuͤlle der Freude. Da iſt er alles in allem/ er ohne Mittel/ iſt (wuͤrcket nicht allein) alles in allem/ als das hoͤchſte Gut/ das allen ap- petit ſaͤttiget und fuͤllet/ GOtt und genug und alle Fuͤlle. V. Dominus Potentiſſimus, der Allmaͤchtigſte HErꝛ. Hirten wa- Sa-
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Die Andere
erworbenen Gnaden-Schaͤtzen/ und ſchwaͤngert daſſelbe/ daß Kinder ge-
zeuget werden/ wie der Thau auß der Morgenroͤthe. Wein und Brod im
Sacrament deß H. Abendmahls erfuͤllet er mit der lebendigmachenden
Krafft und ſeligmachenden Tugend ſeines heilwaͤrtigen Rantzionbluts.
In regno gloriæ ſeinem him̃liſchen Gnaden-Reich der triumphirenden
Kirchen erfuͤllet er die him̃liſchen Reichs-genoſſen mit Glori, Freud und
Seligkeit/ mit Fuͤlle der Freude. Da iſt er alles in allem/ er ohne Mittel/
iſt (wuͤrcket nicht allein) alles in allem/ als das hoͤchſte Gut/ das allen ap-
petit ſaͤttiget und fuͤllet/ GOtt und genug und alle Fuͤlle.
V. Dominus Potentiſſimus, der Allmaͤchtigſte HErꝛ. Hirten wa-
ren vorzeiten maͤchtige Leute/ Nabal Gadol meod war ein maͤchtiger Po-
tentat/ hat ein groſſe Gewalt unter ſich/ der Bezirck ſeiner Bottmaͤſſigkeit
erſtreckte ſich ſehr weit. Aber ſo hoch/ ſo weit hats keiner gebracht/ als Da-
vids Hirt/ der ſagen darff Matth. 28. Mir iſt gegeben aller Gewalt im
Him̃el und auff Erden/ aller Gewalt/ Vollmacht/ Majeſtaͤt/ ſam̃t allen
goͤttlichen Regalien/ ein ungemeſſener ewiger Gewalt. Dan. 7, 14. Hertzbe-
wegender/ durchdringender/ Teuffelsbañender Gewalt/ Luc 4, 30. Was
iſt das fuͤr ein Ding/ er gebeut mit Macht und Gewalt den un-
ſaubern Geiſtern/ und ſie gehorchen ihm. Seinen Juͤngern hat er
auch die Macht gegeben uͤber die unſaubern Geiſter Luc. 10, 17. doch kei-
nen ſolchen herrlichen/ Majeſtaͤtiſchen/ gebietenden/ allezeit durchdringen-
den/ ſondern mehr nicht als einen Werckzeuglichen/ dienſtbaren/ erbette-
nen Gewalt. Wie ſprichſtu/ Gewalt uͤber den Teuffel/ wie reimet ſich das
mit der Experienz, iſt nicht der Satan allenthalben Meiſter? Jſt er nicht
der κοσμοκράτωρ, der Herꝛ und Fuͤrſt dieſer Welt/ ſolte man die Welt in
der Mappa außcirculn uñ abmeſſen/ die groͤßte Welt-portion wuͤrde dem
Satan zufallen/ Chriſto wuͤrde das wenigſte uͤberbleiben. Aber ô deß ar-
men Herꝛn/ er ſagt zwar Luc. 4. ſie iſt mir uͤbergeben (die Macht und
Gewalt uͤber die gantze Welt/) und ich gebe ſie wem ich wil. Aber er
leugt pro more. Der armen elenden Macht/ eines zwar ſelbſt angemaß-
ten groſſen Welt-Herꝛn/ aber in der Warheit armen/ ohnmaͤchtigen/ ge-
fangenen und mit Ketten der Finſternuͤß angebundenen Sclaven/ der
weiter nicht gehen kan/ oder thun/ als der/ ſo ihm verhaͤngt/ Maaß/ Ziel
und Gewicht ſetzet/ es gehet zwar offt uͤberzwerch daher/ und ſcheinet/ der
Teuffel ſey Meiſter worden; aber in fine videtur cujus toni, tandem
eſt rector in orbe Deus. Jm außkehren findet ſichs. GOtt bleibet doch
Richter und Herꝛ auff Erden. Daß der groͤßte Hauff der Menſchen dem
Sa-
vid. Ab-
ſcheidbr.
p. 299.
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