Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673.

Bild:
<< vorherige Seite
Vom Gewalt der Schlüssel.
nen/ höret er dich nicht/ so nimm noch einen oder
zween zu dir/ auff daß alle Sach bestehe auff
zweyer oder dreyer Zeugen Munde: Höret er
die nicht/ so sage es der Gemeine/ höret er die
Gemeine nicht/ so halte ihn als einen Heyden
und Unchristen. Warlich ich sage euch/ was
ihr auff Erden binden werdet/ soll auch im
Himmel gebunden seyn/ und was ihr auff Erd-
en lösen werdet/ soll auch im Himmel loß seyn.
Jch sage euch/ wo zween unter euch eins wer-
den/ auff Erden/ warum es ist das sie bitten
wollen/ das soll ihnen widerfahren von meinem
Vater im Himmel. Dann wo zween oder
drey versamlet seynd in meinem Namen da bin
ich mitten unter ihnen.
Die Erste Predigt.
Von
Der Quell des Schlüssel-Gewalts.

GEliebte in Christo. Wann der treue Zeug und Erst-
gebohrne von den Todten/ der Fürst und König auff
Erden/ JEsus Christus/ Apoc. I, v. 8. von sich rühmet:
Jch bin das A und das O/ der Anfang und das
Ende/ so redet er zwar fürnemlich von sich/ und von seiner
unwandelbaren ewigen Gottheit; gestalt dann Er der
Herr selbs solches v. 17. und c. 22/ 13. also glossiret: Jch bin der Erste
und der Letste. Und diesen Glauben zu bekennen/ haben die Christen
zur Zeit der Arianischen Ketzerey/ in ihre Grab-Steine diese zween Buch-
staben A. O. lassen schneiden/ zu bezeugen/ sie seyen auff den Glauben ge-
storben/ der da glaubet/ Christus seye das A und O. Es wird aber da-
mit die erste und dritte Person keines wegs außgeschlossen/ sondern was

von
Vom Gewalt der Schluͤſſel.
nen/ hoͤret er dich nicht/ ſo nim̃ noch einen oder
zween zu dir/ auff daß alle Sach beſtehe auff
zweyer oder dreyer Zeugen Munde: Hoͤret er
die nicht/ ſo ſage es der Gemeine/ hoͤret er die
Gemeine nicht/ ſo halte ihn als einen Heyden
und Unchriſten. Warlich ich ſage euch/ was
ihr auff Erden binden werdet/ ſoll auch im
Himmel gebunden ſeyn/ und was ihr auff Erd-
en loͤſen werdet/ ſoll auch im Himmel loß ſeyn.
Jch ſage euch/ wo zween unter euch eins wer-
den/ auff Erden/ warum es iſt das ſie bitten
wollen/ das ſoll ihnen widerfahren von meinem
Vater im Himmel. Dann wo zween oder
drey verſamlet ſeynd in meinem Namen da bin
ich mitten unter ihnen.
Die Erſte Predigt.
Von
Der Quell des Schluͤſſel-Gewalts.

GEliebte in Chriſto. Wann der treue Zeug und Erſt-
gebohrne von den Todten/ der Fuͤrſt und Koͤnig auff
Erden/ JEſus Chriſtus/ Apoc. I, v. 8. von ſich ruͤhmet:
Jch bin das A und das O/ der Anfang und das
Ende/ ſo redet er zwar fuͤrnemlich von ſich/ und von ſeiner
unwandelbaren ewigen Gottheit; geſtalt dann Er der
Herr ſelbs ſolches v. 17. und c. 22/ 13. alſo gloſſiret: Jch bin der Erſte
und der Letſte. Und dieſen Glauben zu bekennen/ haben die Chriſten
zur Zeit der Arianiſchen Ketzerey/ in ihre Grab-Steine dieſe zween Buch-
ſtaben Α. Ω. laſſen ſchneiden/ zu bezeugen/ ſie ſeyen auff den Glauben ge-
ſtorben/ der da glaubet/ Chriſtus ſeye das A und O. Es wird aber da-
mit die erſte und dritte Perſon keines wegs außgeſchloſſen/ ſondern was

von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <cit>
              <quote>
                <pb facs="#f0209" n="191"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vom Gewalt der Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#et">nen/ ho&#x0364;ret er dich nicht/ &#x017F;o nim&#x0303; noch einen oder<lb/>
zween zu dir/ auff daß alle Sach be&#x017F;tehe auff<lb/>
zweyer oder dreyer Zeugen Munde: Ho&#x0364;ret er<lb/>
die nicht/ &#x017F;o &#x017F;age es der Gemeine/ ho&#x0364;ret er die<lb/>
Gemeine nicht/ &#x017F;o halte ihn als einen Heyden<lb/>
und Unchri&#x017F;ten. Warlich ich &#x017F;age euch/ was<lb/>
ihr auff Erden binden werdet/ &#x017F;oll auch im<lb/>
Himmel gebunden &#x017F;eyn/ und was ihr auff Erd-<lb/>
en lo&#x0364;&#x017F;en werdet/ &#x017F;oll auch im Himmel loß &#x017F;eyn.<lb/>
Jch &#x017F;age euch/ wo zween unter euch eins wer-<lb/>
den/ auff Erden/ warum es i&#x017F;t das &#x017F;ie bitten<lb/>
wollen/ das &#x017F;oll ihnen widerfahren von meinem<lb/>
Vater im Himmel. Dann wo zween oder<lb/>
drey ver&#x017F;amlet &#x017F;eynd in meinem Namen da bin<lb/>
ich mitten unter ihnen.</hi> </quote>
              <bibl/>
            </cit>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Die Er&#x017F;te Predigt.<lb/>
Von<lb/>
Der Quell des Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el-Gewalts.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">G</hi>Eliebte in Chri&#x017F;to. Wann der treue Zeug und Er&#x017F;t-<lb/>
gebohrne von den Todten/ der Fu&#x0364;r&#x017F;t und Ko&#x0364;nig auff<lb/>
Erden/ JE&#x017F;us Chri&#x017F;tus/ <hi rendition="#aq">Apoc. I, v.</hi> 8. von &#x017F;ich ru&#x0364;hmet:<lb/>
Jch bin das A und das O/ der Anfang und das<lb/>
Ende/ &#x017F;o redet er zwar fu&#x0364;rnemlich von &#x017F;ich/ und von &#x017F;einer<lb/>
unwandelbaren ewigen Gottheit; ge&#x017F;talt dann Er der<lb/><hi rendition="#k">Herr</hi> &#x017F;elbs &#x017F;olches v. 17. und c. 22/ 13. al&#x017F;o glo&#x017F;&#x017F;iret: Jch bin der Er&#x017F;te<lb/>
und der Let&#x017F;te. Und die&#x017F;en Glauben zu bekennen/ haben die Chri&#x017F;ten<lb/>
zur Zeit der Ariani&#x017F;chen Ketzerey/ in ihre Grab-Steine die&#x017F;e zween Buch-<lb/>
&#x017F;taben &#x0391;. &#x03A9;. la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chneiden/ zu bezeugen/ &#x017F;ie &#x017F;eyen auff den Glauben ge-<lb/>
&#x017F;torben/ der da glaubet/ Chri&#x017F;tus &#x017F;eye das <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">O.</hi> Es wird aber da-<lb/>
mit die er&#x017F;te und dritte Per&#x017F;on keines wegs außge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;ondern was<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191/0209] Vom Gewalt der Schluͤſſel. nen/ hoͤret er dich nicht/ ſo nim̃ noch einen oder zween zu dir/ auff daß alle Sach beſtehe auff zweyer oder dreyer Zeugen Munde: Hoͤret er die nicht/ ſo ſage es der Gemeine/ hoͤret er die Gemeine nicht/ ſo halte ihn als einen Heyden und Unchriſten. Warlich ich ſage euch/ was ihr auff Erden binden werdet/ ſoll auch im Himmel gebunden ſeyn/ und was ihr auff Erd- en loͤſen werdet/ ſoll auch im Himmel loß ſeyn. Jch ſage euch/ wo zween unter euch eins wer- den/ auff Erden/ warum es iſt das ſie bitten wollen/ das ſoll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel. Dann wo zween oder drey verſamlet ſeynd in meinem Namen da bin ich mitten unter ihnen. Die Erſte Predigt. Von Der Quell des Schluͤſſel-Gewalts. GEliebte in Chriſto. Wann der treue Zeug und Erſt- gebohrne von den Todten/ der Fuͤrſt und Koͤnig auff Erden/ JEſus Chriſtus/ Apoc. I, v. 8. von ſich ruͤhmet: Jch bin das A und das O/ der Anfang und das Ende/ ſo redet er zwar fuͤrnemlich von ſich/ und von ſeiner unwandelbaren ewigen Gottheit; geſtalt dann Er der Herr ſelbs ſolches v. 17. und c. 22/ 13. alſo gloſſiret: Jch bin der Erſte und der Letſte. Und dieſen Glauben zu bekennen/ haben die Chriſten zur Zeit der Arianiſchen Ketzerey/ in ihre Grab-Steine dieſe zween Buch- ſtaben Α. Ω. laſſen ſchneiden/ zu bezeugen/ ſie ſeyen auff den Glauben ge- ſtorben/ der da glaubet/ Chriſtus ſeye das A und O. Es wird aber da- mit die erſte und dritte Perſon keines wegs außgeſchloſſen/ ſondern was von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus10_1673
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus10_1673/209
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 10. Straßburg, 1673, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus10_1673/209>, abgerufen am 24.11.2024.