Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Stadt-Wirthschaft 2 Abschnitt,
Das vierte Kapitel
von
der weißen Stärke.
§. 449.
Absicht die-
ses Capitels.

Ein Wirth muß sich um allerhand Gewerke beküm-
mern, wodurch er einige Abgänge nuzbar ma-
chen kann, oder die ihm einige Abgänge zur Mastung
und Vieh-Fütterung geben. Die Umstände erlauben
es nicht, die Werke eines jeden Gewerkes an einem
jeden Orte bequem und mit Nutzen zu verkaufen, da-
her es vernünftig ist, sich um allerhand Gewerke zu
bekümmern. Denn alsdenn kann der Wirth nach
Beschaffenheit der Umstände eine vernünftige Wahl
machen. Unter den Gewerken die mit Nutzen, sowohl
des Wirthes, als auch des Landes, Abgänge zur Ma-
stung und zur Vieh-Fütterung geben, verdienet das
Stärke machen eine besondere Aufmerksamkeit. Aus
dieser Ursache wollen wir das Wesentliche von diesem
Gewerke aus einander legen, und so weit es uns mög-
lich ist, deutlich beschreiben. Man wird es uns leicht
verwilligen, daß es bey diesem Gewerke auf folgende
Punkte ankomme.

Der erste: Worin bestehet die weiße Stärke.
Der andere: Woraus kann sie mit Nutzen ge-
macht werden.
Der dritte: Wie ist sie zu machen.
Der vierte: Worin bestehen die Abgänge, und
wie sind solche wirthschaftlich zu gebrauchen.
§. 450.
Was die
Stärke.

Wenn wir die Beschaffenheit der weißen Stärke,

die
Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt,
Das vierte Kapitel
von
der weißen Staͤrke.
§. 449.
Abſicht die-
ſes Capitels.

Ein Wirth muß ſich um allerhand Gewerke bekuͤm-
mern, wodurch er einige Abgaͤnge nuzbar ma-
chen kann, oder die ihm einige Abgaͤnge zur Maſtung
und Vieh-Fuͤtterung geben. Die Umſtaͤnde erlauben
es nicht, die Werke eines jeden Gewerkes an einem
jeden Orte bequem und mit Nutzen zu verkaufen, da-
her es vernuͤnftig iſt, ſich um allerhand Gewerke zu
bekuͤmmern. Denn alsdenn kann der Wirth nach
Beſchaffenheit der Umſtaͤnde eine vernuͤnftige Wahl
machen. Unter den Gewerken die mit Nutzen, ſowohl
des Wirthes, als auch des Landes, Abgaͤnge zur Ma-
ſtung und zur Vieh-Fuͤtterung geben, verdienet das
Staͤrke machen eine beſondere Aufmerkſamkeit. Aus
dieſer Urſache wollen wir das Weſentliche von dieſem
Gewerke aus einander legen, und ſo weit es uns moͤg-
lich iſt, deutlich beſchreiben. Man wird es uns leicht
verwilligen, daß es bey dieſem Gewerke auf folgende
Punkte ankomme.

Der erſte: Worin beſtehet die weiße Staͤrke.
Der andere: Woraus kann ſie mit Nutzen ge-
macht werden.
Der dritte: Wie iſt ſie zu machen.
Der vierte: Worin beſtehen die Abgaͤnge, und
wie ſind ſolche wirthſchaftlich zu gebrauchen.
§. 450.
Was die
Staͤrke.

Wenn wir die Beſchaffenheit der weißen Staͤrke,

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0320" n="300"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Stadt-Wirth&#x017F;chaft 2 Ab&#x017F;chnitt,</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>Das vierte Kapitel<lb/>
von<lb/><hi rendition="#g">der weißen Sta&#x0364;rke.</hi></head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 449.</head><lb/>
              <note place="left">Ab&#x017F;icht die-<lb/>
&#x017F;es Capitels.</note>
              <p><hi rendition="#in">E</hi>in Wirth muß &#x017F;ich um allerhand Gewerke beku&#x0364;m-<lb/>
mern, wodurch er einige Abga&#x0364;nge nuzbar ma-<lb/>
chen kann, oder die ihm einige Abga&#x0364;nge zur Ma&#x017F;tung<lb/>
und Vieh-Fu&#x0364;tterung geben. Die Um&#x017F;ta&#x0364;nde erlauben<lb/>
es nicht, die Werke eines jeden Gewerkes an einem<lb/>
jeden Orte bequem und mit Nutzen zu verkaufen, da-<lb/>
her es vernu&#x0364;nftig i&#x017F;t, &#x017F;ich um allerhand Gewerke zu<lb/>
beku&#x0364;mmern. Denn alsdenn kann der Wirth nach<lb/>
Be&#x017F;chaffenheit der Um&#x017F;ta&#x0364;nde eine vernu&#x0364;nftige Wahl<lb/>
machen. Unter den Gewerken die mit Nutzen, &#x017F;owohl<lb/>
des Wirthes, als auch des Landes, Abga&#x0364;nge zur Ma-<lb/>
&#x017F;tung und zur Vieh-Fu&#x0364;tterung geben, verdienet das<lb/>
Sta&#x0364;rke machen eine be&#x017F;ondere Aufmerk&#x017F;amkeit. Aus<lb/>
die&#x017F;er Ur&#x017F;ache wollen wir das We&#x017F;entliche von die&#x017F;em<lb/>
Gewerke aus einander legen, und &#x017F;o weit es uns mo&#x0364;g-<lb/>
lich i&#x017F;t, deutlich be&#x017F;chreiben. Man wird es uns leicht<lb/>
verwilligen, daß es bey die&#x017F;em Gewerke auf folgende<lb/>
Punkte ankomme.</p><lb/>
              <list>
                <item><hi rendition="#fr">Der er&#x017F;te:</hi> Worin be&#x017F;tehet die weiße Sta&#x0364;rke.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Der andere:</hi> Woraus kann &#x017F;ie mit Nutzen ge-<lb/>
macht werden.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Der dritte:</hi> Wie i&#x017F;t &#x017F;ie zu machen.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#fr">Der vierte:</hi> Worin be&#x017F;tehen die Abga&#x0364;nge, und<lb/>
wie &#x017F;ind &#x017F;olche wirth&#x017F;chaftlich zu gebrauchen.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 450.</head><lb/>
              <note place="left">Was die<lb/>
Sta&#x0364;rke.</note>
              <p>Wenn wir die Be&#x017F;chaffenheit der weißen Sta&#x0364;rke,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[300/0320] Der Stadt-Wirthſchaft 2 Abſchnitt, Das vierte Kapitel von der weißen Staͤrke. §. 449. Ein Wirth muß ſich um allerhand Gewerke bekuͤm- mern, wodurch er einige Abgaͤnge nuzbar ma- chen kann, oder die ihm einige Abgaͤnge zur Maſtung und Vieh-Fuͤtterung geben. Die Umſtaͤnde erlauben es nicht, die Werke eines jeden Gewerkes an einem jeden Orte bequem und mit Nutzen zu verkaufen, da- her es vernuͤnftig iſt, ſich um allerhand Gewerke zu bekuͤmmern. Denn alsdenn kann der Wirth nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde eine vernuͤnftige Wahl machen. Unter den Gewerken die mit Nutzen, ſowohl des Wirthes, als auch des Landes, Abgaͤnge zur Ma- ſtung und zur Vieh-Fuͤtterung geben, verdienet das Staͤrke machen eine beſondere Aufmerkſamkeit. Aus dieſer Urſache wollen wir das Weſentliche von dieſem Gewerke aus einander legen, und ſo weit es uns moͤg- lich iſt, deutlich beſchreiben. Man wird es uns leicht verwilligen, daß es bey dieſem Gewerke auf folgende Punkte ankomme. Der erſte: Worin beſtehet die weiße Staͤrke. Der andere: Woraus kann ſie mit Nutzen ge- macht werden. Der dritte: Wie iſt ſie zu machen. Der vierte: Worin beſtehen die Abgaͤnge, und wie ſind ſolche wirthſchaftlich zu gebrauchen. §. 450. Wenn wir die Beſchaffenheit der weißen Staͤrke, die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/320
Zitationshilfe: Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/320>, abgerufen am 05.12.2024.