Fürs dritte: wie aus dem, was die Natur her- vorgebracht hat, andere Dinge zum Nutzen des Menschen können verfertiget werden.
Anm. Man wird es, ohne daß wir es insbe- sondere anmerken, begreifen, daß wir hier von dem Nutzen der Menschen nicht in einem moralischen, sondern in einem politischen Verstande reden, nach welchem alles dem menschlichen Geschlechte nützlich ist, was dessen Erhaltung, das Vergnügen und die Beförderung des Wohlstandes würken kann. Die Wissenschaft, mit der wir uns jetzo beschäfti- gen, erfordert es, daß wir eine solche Bedeutung mit diesem Worte verbinden.
§. 26.
Dieß, was wir bis hieher von den EigenschaftenWas ein Landverder- ber. eines wahren Cameralisten abgehandelt haben, giebt uns zugleich diejenigen Zeichen zu erkennen, die einen Cameralisten von einem Landverderber unterschei- den. Es giebt Leute, die zwar bemühet sind, die järlichen Einkünfte eines Fürsten zu vermehren, die aber entweder durch Bosheit oder durch Einfalt zu- rück gehalten werden, denjenigen Weg zu gehen, den die Weisheit in diesem Stükke vorschreibet. Sie sind bemühet, die järlichen Einkünfte des Fürsten zu vermehren, ohne gewisse Mittel vest zu setzen, welche die järlichen Einkünfte der Unterthanen erwei- tern können. Sie glauben, ihrem Amte vollkom- men Genüge zu thun, wenn sie nur Titel erfinden, die järlichen Abgaben der Unterthanen zu erhöhen. u. s. f. Last uns sehen, was daraus für schädliche und dem Wohl des Staats nachtheili- ge Folgen erwachsen. Diese Leute vermehren die järlichen Einkünfte des Fürsten dadurch, daß sie das Capital schwächen (§. 18.). Diese Vermehrung
ist
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zu den Cameralwiſſenſchaften.
Fuͤrs dritte: wie aus dem, was die Natur her- vorgebracht hat, andere Dinge zum Nutzen des Menſchen koͤnnen verfertiget werden.
Anm. Man wird es, ohne daß wir es insbe- ſondere anmerken, begreifen, daß wir hier von dem Nutzen der Menſchen nicht in einem moraliſchen, ſondern in einem politiſchen Verſtande reden, nach welchem alles dem menſchlichen Geſchlechte nuͤtzlich iſt, was deſſen Erhaltung, das Vergnuͤgen und die Befoͤrderung des Wohlſtandes wuͤrken kann. Die Wiſſenſchaft, mit der wir uns jetzo beſchaͤfti- gen, erfordert es, daß wir eine ſolche Bedeutung mit dieſem Worte verbinden.
§. 26.
Dieß, was wir bis hieher von den EigenſchaftenWas ein Landverder- ber. eines wahren Cameraliſten abgehandelt haben, giebt uns zugleich diejenigen Zeichen zu erkennen, die einen Cameraliſten von einem Landverderber unterſchei- den. Es giebt Leute, die zwar bemuͤhet ſind, die jaͤrlichen Einkuͤnfte eines Fuͤrſten zu vermehren, die aber entweder durch Bosheit oder durch Einfalt zu- ruͤck gehalten werden, denjenigen Weg zu gehen, den die Weisheit in dieſem Stuͤkke vorſchreibet. Sie ſind bemuͤhet, die jaͤrlichen Einkuͤnfte des Fuͤrſten zu vermehren, ohne gewiſſe Mittel veſt zu ſetzen, welche die jaͤrlichen Einkuͤnfte der Unterthanen erwei- tern koͤnnen. Sie glauben, ihrem Amte vollkom- men Genuͤge zu thun, wenn ſie nur Titel erfinden, die jaͤrlichen Abgaben der Unterthanen zu erhoͤhen. u. ſ. f. Laſt uns ſehen, was daraus fuͤr ſchaͤdliche und dem Wohl des Staats nachtheili- ge Folgen erwachſen. Dieſe Leute vermehren die jaͤrlichen Einkuͤnfte des Fuͤrſten dadurch, daß ſie das Capital ſchwaͤchen (§. 18.). Dieſe Vermehrung
iſt
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zu den Cameralwiſſenſchaften.
Fuͤrs dritte: wie aus dem, was die Natur her-
vorgebracht hat, andere Dinge zum Nutzen des
Menſchen koͤnnen verfertiget werden.
Anm. Man wird es, ohne daß wir es insbe-
ſondere anmerken, begreifen, daß wir hier von dem
Nutzen der Menſchen nicht in einem moraliſchen,
ſondern in einem politiſchen Verſtande reden, nach
welchem alles dem menſchlichen Geſchlechte nuͤtzlich
iſt, was deſſen Erhaltung, das Vergnuͤgen und
die Befoͤrderung des Wohlſtandes wuͤrken kann.
Die Wiſſenſchaft, mit der wir uns jetzo beſchaͤfti-
gen, erfordert es, daß wir eine ſolche Bedeutung
mit dieſem Worte verbinden.
§. 26.
Dieß, was wir bis hieher von den Eigenſchaften
eines wahren Cameraliſten abgehandelt haben, giebt
uns zugleich diejenigen Zeichen zu erkennen, die einen
Cameraliſten von einem Landverderber unterſchei-
den. Es giebt Leute, die zwar bemuͤhet ſind, die
jaͤrlichen Einkuͤnfte eines Fuͤrſten zu vermehren, die
aber entweder durch Bosheit oder durch Einfalt zu-
ruͤck gehalten werden, denjenigen Weg zu gehen, den
die Weisheit in dieſem Stuͤkke vorſchreibet. Sie
ſind bemuͤhet, die jaͤrlichen Einkuͤnfte des Fuͤrſten
zu vermehren, ohne gewiſſe Mittel veſt zu ſetzen,
welche die jaͤrlichen Einkuͤnfte der Unterthanen erwei-
tern koͤnnen. Sie glauben, ihrem Amte vollkom-
men Genuͤge zu thun, wenn ſie nur Titel erfinden,
die jaͤrlichen Abgaben der Unterthanen zu erhoͤhen.
u. ſ. f. Laſt uns ſehen, was daraus fuͤr
ſchaͤdliche und dem Wohl des Staats nachtheili-
ge Folgen erwachſen. Dieſe Leute vermehren die
jaͤrlichen Einkuͤnfte des Fuͤrſten dadurch, daß ſie
das Capital ſchwaͤchen (§. 18.). Dieſe Vermehrung
iſt
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Darjes, Joachim Georg: Erste Gründe der Cameral-Wissenschaften. Jena, 1756, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/darjes_cameralwissenschaften_1756/41>, abgerufen am 26.11.2024.
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