Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859.blieben, dann aber dennoch den Sohn des Hauses zur Welt Aehnliche Erklärungen finden sich auch bei Augustin *) Vergl. Clem. Alex. Paedag. I. 5. Cohort. c. 6. Strom. I. 5.
Justin. Mart. Apol. I. 46. II. 10. Münscher, Dogmengeschichte, Marburg 1848, II. S. 221. III. S. 255. Möhler, Patrologie, Regensburg 1840. I. S. 219 f. blieben, dann aber dennoch den Sohn des Hauſes zur Welt Aehnliche Erklärungen finden ſich auch bei Auguſtin *) Vergl. Clem. Alex. Paedag. I. 5. Cohort. c. 6. Strom. I. 5.
Juſtin. Mart. Apol. I. 46. II. 10. Münſcher, Dogmengeſchichte, Marburg 1848, II. S. 221. III. S. 255. Möhler, Patrologie, Regensburg 1840. I. S. 219 f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0131" n="109"/> blieben, dann aber dennoch den Sohn des Hauſes zur Welt<lb/> gebracht, indem auch jene ſterile Weisheit endlich empfan-<lb/> gen und Kinder der Verheißung geboren habe.</p><lb/> <p>Aehnliche Erklärungen finden ſich auch bei <hi rendition="#g">Auguſtin</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Juſtinus Martyr</hi>. Der Letztere ſagt: „Was die<lb/> Weiſen und Geſetzgeber des Alterthums jemals Wahres,<lb/> Schönes, Rechtes gelehrt und geboten haben, das ſchöpf-<lb/> ten ſie aus derſelben Weisheit, welche jedem Menſchen<lb/> leuchtet und ſpricht, der in die Welt kommt“ u. ſ. w.<lb/> Der Keim der Vernünftigkeit, die vernünftige Anlage iſt<lb/> nach <hi rendition="#g">Juſtinus</hi> von dem Logos, als der göttlichen Ver-<lb/> nunft, allen Seelen eingepflanzt worden, und dadurch,<lb/> folgert er, iſt unter Anregung von außen eine gewiſſe<lb/> Gotteserkenntniß auch im Heidenthume möglich geweſen.<lb/> Er trägt kein Bedenken, diejenigen, welche jene Anlagen<lb/> dankbar entwickelten und benützten, für Verehrer des Lo-<lb/> gos und darum auch für <hi rendition="#g">Chriſten</hi> zu erklären, wie ei-<lb/> nen <hi rendition="#g">Heraklit</hi> und <hi rendition="#g">Sokrates</hi>.<note place="foot" n="*)">Vergl. <hi rendition="#aq">Clem. Alex. Paedag. I. 5. Cohort. c. 6. Strom. I. 5.<lb/> Juſtin. Mart. Apol. I. 46. II. 10.</hi> <hi rendition="#g">Münſcher</hi>, Dogmengeſchichte,<lb/> Marburg 1848, <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 221. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 255. <hi rendition="#g">Möhler</hi>, Patrologie,<lb/> Regensburg 1840. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 219 f.</note> Mit den dogmati-<lb/> ſchen Beſtimmungen der Reformatoren des 16. Jahrhun-<lb/> derts und der proteſtantiſchen Orthodoxie, welche den ge-<lb/> fallenen Menſchen ganz in den Abgrund der Finſterniß<lb/> und Bosheit verſinken läßt und ihm die Fähigkeit, das<lb/> Göttliche und Gute zu erkennen und zu wollen, mit der<lb/> Wurzel ausreißt, reimt ſich eine ſolche Anſicht vom Hei-<lb/> denthum allerdings nicht; jene Beſtimmungen ſind aber<lb/> nicht nur unkatholiſch, ſondern auch im evidenteſten Wi-<lb/> derſpruche mit der h. Schrift, und wenn das Menſchliche<lb/> vor dem Eintritte der chriſtlichen Erlöſung und Wiederge-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0131]
blieben, dann aber dennoch den Sohn des Hauſes zur Welt
gebracht, indem auch jene ſterile Weisheit endlich empfan-
gen und Kinder der Verheißung geboren habe.
Aehnliche Erklärungen finden ſich auch bei Auguſtin
und Juſtinus Martyr. Der Letztere ſagt: „Was die
Weiſen und Geſetzgeber des Alterthums jemals Wahres,
Schönes, Rechtes gelehrt und geboten haben, das ſchöpf-
ten ſie aus derſelben Weisheit, welche jedem Menſchen
leuchtet und ſpricht, der in die Welt kommt“ u. ſ. w.
Der Keim der Vernünftigkeit, die vernünftige Anlage iſt
nach Juſtinus von dem Logos, als der göttlichen Ver-
nunft, allen Seelen eingepflanzt worden, und dadurch,
folgert er, iſt unter Anregung von außen eine gewiſſe
Gotteserkenntniß auch im Heidenthume möglich geweſen.
Er trägt kein Bedenken, diejenigen, welche jene Anlagen
dankbar entwickelten und benützten, für Verehrer des Lo-
gos und darum auch für Chriſten zu erklären, wie ei-
nen Heraklit und Sokrates. *) Mit den dogmati-
ſchen Beſtimmungen der Reformatoren des 16. Jahrhun-
derts und der proteſtantiſchen Orthodoxie, welche den ge-
fallenen Menſchen ganz in den Abgrund der Finſterniß
und Bosheit verſinken läßt und ihm die Fähigkeit, das
Göttliche und Gute zu erkennen und zu wollen, mit der
Wurzel ausreißt, reimt ſich eine ſolche Anſicht vom Hei-
denthum allerdings nicht; jene Beſtimmungen ſind aber
nicht nur unkatholiſch, ſondern auch im evidenteſten Wi-
derſpruche mit der h. Schrift, und wenn das Menſchliche
vor dem Eintritte der chriſtlichen Erlöſung und Wiederge-
*) Vergl. Clem. Alex. Paedag. I. 5. Cohort. c. 6. Strom. I. 5.
Juſtin. Mart. Apol. I. 46. II. 10. Münſcher, Dogmengeſchichte,
Marburg 1848, II. S. 221. III. S. 255. Möhler, Patrologie,
Regensburg 1840. I. S. 219 f.
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