Daumer, Georg Friedrich: Die dreifache Krone Rom's. Münster, 1859.IV. Zeus, Herakles und Apollon, eine griechische Göttertrias und ein heid- An die so eben erörterte Gestalt des Herakles schließen IV. Zeus, Herakles und Apollon, eine griechiſche Göttertrias und ein heid- An die ſo eben erörterte Geſtalt des Herakles ſchließen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0064" n="[42]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">IV.</hi> </hi> </head><lb/> <argument> <p>Zeus, Herakles und Apollon, eine griechiſche Göttertrias und ein heid-<lb/> niſches Analogon der chriſtlichen Trinität.</p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>n die ſo eben erörterte Geſtalt des Herakles ſchließen<lb/> ſich im Cultus des griechiſchen Alterthums zwei andere an<lb/> und bilden mit ihr eine Trias, die zu merkwürdig iſt und<lb/> in den Zuſammenhang dieſer Forſchungen zu tief eingreift,<lb/> als daß wir nicht auch ihr einige Aufmerkſamkeit zuwenden<lb/> ſollten. Drei Götter nämlich waren in Hellas die am all-<lb/> gemeinſten verehrten: <hi rendition="#g">Zeus, Herakles</hi> und <hi rendition="#g">Apollon</hi>;<lb/> wir finden ſie in dieſer Verbindung auch ganz beſonders<lb/> hervorgehoben, wie wenn das delphiſche Orakel bei Demoſth.<lb/> Mid. 15 den Athenern gebietet, dem <hi rendition="#g">höchſten Zeus</hi>,<lb/> dem <hi rendition="#g">Herakles</hi> und dem <hi rendition="#g">Apollon Proſtaterios</hi> zu<lb/> opfern, oder wenn es nach Pauſ. 1, 34 im Cultus der<lb/> Oropier einen Altar gab, der aus fünf Theilen beſtand,<lb/> von welchen ein jeder einer eigenen Gruppe höherer Weſen<lb/> geweiht, der erſte aber dem <hi rendition="#g">Zeus, Herakles</hi> und <hi rendition="#g">Apol-<lb/> lon</hi> zuſammen geheiliget war. Wie ſehr nun dieſe griechiſche<lb/> Trias der chriſtlichen Trinität entſpricht und wie ſehr man<lb/> berechtiget iſt, ſie für eine geiſt- und ſinnvolle Anticipation<lb/> dieſes großen Dogmas zu halten, wird leicht zu zeigen ſein.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[42]/0064]
IV.
Zeus, Herakles und Apollon, eine griechiſche Göttertrias und ein heid-
niſches Analogon der chriſtlichen Trinität.
An die ſo eben erörterte Geſtalt des Herakles ſchließen
ſich im Cultus des griechiſchen Alterthums zwei andere an
und bilden mit ihr eine Trias, die zu merkwürdig iſt und
in den Zuſammenhang dieſer Forſchungen zu tief eingreift,
als daß wir nicht auch ihr einige Aufmerkſamkeit zuwenden
ſollten. Drei Götter nämlich waren in Hellas die am all-
gemeinſten verehrten: Zeus, Herakles und Apollon;
wir finden ſie in dieſer Verbindung auch ganz beſonders
hervorgehoben, wie wenn das delphiſche Orakel bei Demoſth.
Mid. 15 den Athenern gebietet, dem höchſten Zeus,
dem Herakles und dem Apollon Proſtaterios zu
opfern, oder wenn es nach Pauſ. 1, 34 im Cultus der
Oropier einen Altar gab, der aus fünf Theilen beſtand,
von welchen ein jeder einer eigenen Gruppe höherer Weſen
geweiht, der erſte aber dem Zeus, Herakles und Apol-
lon zuſammen geheiliget war. Wie ſehr nun dieſe griechiſche
Trias der chriſtlichen Trinität entſpricht und wie ſehr man
berechtiget iſt, ſie für eine geiſt- und ſinnvolle Anticipation
dieſes großen Dogmas zu halten, wird leicht zu zeigen ſein.
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