Ein halber Teller voll gewaschener und geschnittener saurer Aepfel werden mit etwas Wasser und Zitronenschale gekocht, durchgerührt und mit weißem Wein, Zucker und dem Saft ei- ner Zitrone eben zum Kochen gebracht, dann mit Stärkemehl sämig gemacht.
69. Sauce von getrockneten Aepfeln.
Wird eben so bereitet. Auch kann man etwas bittere Man- deln und getrocknete Hagebutten dazu nehmen.
Anmerk. Die drei letzten Saucen passen zu Klößen oder einem ge- wöhnlichen Mehl-Pudding.
Q. Backwerk.
I. Torten und Kuchen.
1. Regeln beim Backen.
Alle Torten und Kuchen mit Hefen, oder mit zu Schaum geschlagenem Eiweiß müssen an einem zugfreien Ort bereitet werden. Das Mehl darf nicht feucht gestanden haben, sondern es muß völlig trocken sein, am besten ist es, solches einige Stunden vorher an einen warmen Ofen zu durchwärmen. Schmelzbutter (siehe Vorbereitungsregeln) ist zu allen Kuchen, mit Ausnahme von Blätter- und Butterteig, besonders zu empfehlen. Die Hefe muß frisch, darf weder säuerlich noch bitter sein. Das Nähere hierüber ist in den Vorbereitungs- regeln nachzusehen, ebenso wie das Eiweiß geschlagen werden muß. Bevor das zu Backende eingerührt wird, hat man zu sorgen, daß die Form oder Pfanne rein ausgerieben, mit Schmelzbutter oder wenig gesalzener Butter allerwärts gut be- strichen und mit gestoßenem Zwieback oder getrocknetem Weiß- brod bestreut wird, damit man nicht genöthigt ist, das Ein-
Backwerk.
68. Aepfel-Sauce.
Ein halber Teller voll gewaſchener und geſchnittener ſaurer Aepfel werden mit etwas Waſſer und Zitronenſchale gekocht, durchgerührt und mit weißem Wein, Zucker und dem Saft ei- ner Zitrone eben zum Kochen gebracht, dann mit Stärkemehl ſämig gemacht.
69. Sauce von getrockneten Aepfeln.
Wird eben ſo bereitet. Auch kann man etwas bittere Man- deln und getrocknete Hagebutten dazu nehmen.
Anmerk. Die drei letzten Saucen paſſen zu Klößen oder einem ge- wöhnlichen Mehl-Pudding.
Q. Backwerk.
I. Torten und Kuchen.
1. Regeln beim Backen.
Alle Torten und Kuchen mit Hefen, oder mit zu Schaum geſchlagenem Eiweiß müſſen an einem zugfreien Ort bereitet werden. Das Mehl darf nicht feucht geſtanden haben, ſondern es muß völlig trocken ſein, am beſten iſt es, ſolches einige Stunden vorher an einen warmen Ofen zu durchwärmen. Schmelzbutter (ſiehe Vorbereitungsregeln) iſt zu allen Kuchen, mit Ausnahme von Blätter- und Butterteig, beſonders zu empfehlen. Die Hefe muß friſch, darf weder ſäuerlich noch bitter ſein. Das Nähere hierüber iſt in den Vorbereitungs- regeln nachzuſehen, ebenſo wie das Eiweiß geſchlagen werden muß. Bevor das zu Backende eingerührt wird, hat man zu ſorgen, daß die Form oder Pfanne rein ausgerieben, mit Schmelzbutter oder wenig geſalzener Butter allerwärts gut be- ſtrichen und mit geſtoßenem Zwieback oder getrocknetem Weiß- brod beſtreut wird, damit man nicht genöthigt iſt, das Ein-
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Backwerk.
68. Aepfel-Sauce.
Ein halber Teller voll gewaſchener und geſchnittener ſaurer
Aepfel werden mit etwas Waſſer und Zitronenſchale gekocht,
durchgerührt und mit weißem Wein, Zucker und dem Saft ei-
ner Zitrone eben zum Kochen gebracht, dann mit Stärkemehl
ſämig gemacht.
69. Sauce von getrockneten Aepfeln.
Wird eben ſo bereitet. Auch kann man etwas bittere Man-
deln und getrocknete Hagebutten dazu nehmen.
Anmerk. Die drei letzten Saucen paſſen zu Klößen oder einem ge-
wöhnlichen Mehl-Pudding.
Q. Backwerk.
I. Torten und Kuchen.
1. Regeln beim Backen.
Alle Torten und Kuchen mit Hefen, oder mit zu Schaum
geſchlagenem Eiweiß müſſen an einem zugfreien Ort bereitet
werden. Das Mehl darf nicht feucht geſtanden haben, ſondern
es muß völlig trocken ſein, am beſten iſt es, ſolches einige
Stunden vorher an einen warmen Ofen zu durchwärmen.
Schmelzbutter (ſiehe Vorbereitungsregeln) iſt zu allen Kuchen,
mit Ausnahme von Blätter- und Butterteig, beſonders zu
empfehlen. Die Hefe muß friſch, darf weder ſäuerlich noch
bitter ſein. Das Nähere hierüber iſt in den Vorbereitungs-
regeln nachzuſehen, ebenſo wie das Eiweiß geſchlagen werden
muß. Bevor das zu Backende eingerührt wird, hat man zu
ſorgen, daß die Form oder Pfanne rein ausgerieben, mit
Schmelzbutter oder wenig geſalzener Butter allerwärts gut be-
ſtrichen und mit geſtoßenem Zwieback oder getrocknetem Weiß-
brod beſtreut wird, damit man nicht genöthigt iſt, das Ein-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/319>, abgerufen am 24.11.2024.
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