1/4 Stunde gerührt und mit dem steifen Schaum dieser Eier vermischt. Diese Torte wird bei 1 Grad Hitze gebacken, wenn der Guß gelb geworden ist, lege man einige Stücke Papier darüber, daß er nicht dunkler werde.
62. Französische Torte.
Es wird im Kühlen ein mürber Teig nach Nro. 7 von 1 1/4 Pfund Mehl, den man zum bequemern Ausrollen etwas ruhen läßt, in 2 nicht ganz gleiche Theile ausgerollt, der kleinste rund geschnitten, in die Tortenpfanne gelegt und mit einem schmalen Rande versehen. Dann setzt man 1/2 Pfund mit Ei- weiß gestoßener Mandeln, worunter 2 Loth bittere sind, mit 1/2 Pfund Zucker in einer Casserole auf ein schwaches Feuer, läßt sie so lange durchziehen, bis sie nicht mehr an der Hand kleben und gibt sie zum Abkühlen in eine Schale. Nachdem rührt man geschnittene Orangen- oder abgeriebene Zitronen- schale nebst 4 zu steifem Schaum geschlagene Eiweiß gut durch, streicht diese Masse gleichmäßig auf den Teig, bis an den Rand, macht aus dem Zurückgelassenen noch einen zweiten Rand und schmale Streifen, legt diese wie ein längliches Gitter über den Kuchen und zuletzt den Rand auf den ersten, damit die En- den der übergelegten Streifen nicht zu sehen sind, bestreicht sie mit Ei, nur nicht den Kuchen rund herum, wodurch der Rand nicht aufgehen würde und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Ist die Macronenmasse schön gelb, legt man ein Papier darüber, bis der Kuchen gahr ist.
Auf der Schüssel legt man in jedes Kreuz abwechselnd ver- schiedene eingemachte Früchte, oder in eins Früchte, und in's andere einen Sahnenschaum, wie in der Schweizer-Torte.
63. Schweizer-Torte.
Sechszehn Loth Mehl, 12 Loth Butter, 1/4 Pfund Zucker und 2 Eier. Hiervon ein Teig gemacht, den man dünn aus- rollt, in der Trockenpfanne ausbreitet und mit einem schmalen Rand belegt. Dann kommen eingemachte oder frische Früchte darüber, letztere werden gehörig mit Zucker versüßt. Wein- trauben werden auch wohl dazu genommen. Unterdeß hat man 1/4 Pfund fein gestoßener Mandeln, 1/4 Pfund Zucker und
Backwerk.
¼ Stunde gerührt und mit dem ſteifen Schaum dieſer Eier vermiſcht. Dieſe Torte wird bei 1 Grad Hitze gebacken, wenn der Guß gelb geworden iſt, lege man einige Stücke Papier darüber, daß er nicht dunkler werde.
62. Franzöſiſche Torte.
Es wird im Kühlen ein mürber Teig nach Nro. 7 von 1 ¼ Pfund Mehl, den man zum bequemern Ausrollen etwas ruhen läßt, in 2 nicht ganz gleiche Theile ausgerollt, der kleinſte rund geſchnitten, in die Tortenpfanne gelegt und mit einem ſchmalen Rande verſehen. Dann ſetzt man ½ Pfund mit Ei- weiß geſtoßener Mandeln, worunter 2 Loth bittere ſind, mit ½ Pfund Zucker in einer Caſſerole auf ein ſchwaches Feuer, läßt ſie ſo lange durchziehen, bis ſie nicht mehr an der Hand kleben und gibt ſie zum Abkühlen in eine Schale. Nachdem rührt man geſchnittene Orangen- oder abgeriebene Zitronen- ſchale nebſt 4 zu ſteifem Schaum geſchlagene Eiweiß gut durch, ſtreicht dieſe Maſſe gleichmäßig auf den Teig, bis an den Rand, macht aus dem Zurückgelaſſenen noch einen zweiten Rand und ſchmale Streifen, legt dieſe wie ein längliches Gitter über den Kuchen und zuletzt den Rand auf den erſten, damit die En- den der übergelegten Streifen nicht zu ſehen ſind, beſtreicht ſie mit Ei, nur nicht den Kuchen rund herum, wodurch der Rand nicht aufgehen würde und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Iſt die Macronenmaſſe ſchön gelb, legt man ein Papier darüber, bis der Kuchen gahr iſt.
Auf der Schüſſel legt man in jedes Kreuz abwechſelnd ver- ſchiedene eingemachte Früchte, oder in eins Früchte, und in’s andere einen Sahnenſchaum, wie in der Schweizer-Torte.
63. Schweizer-Torte.
Sechszehn Loth Mehl, 12 Loth Butter, ¼ Pfund Zucker und 2 Eier. Hiervon ein Teig gemacht, den man dünn aus- rollt, in der Trockenpfanne ausbreitet und mit einem ſchmalen Rand belegt. Dann kommen eingemachte oder friſche Früchte darüber, letztere werden gehörig mit Zucker verſüßt. Wein- trauben werden auch wohl dazu genommen. Unterdeß hat man ¼ Pfund fein geſtoßener Mandeln, ¼ Pfund Zucker und
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Backwerk.
¼ Stunde gerührt und mit dem ſteifen Schaum dieſer Eier
vermiſcht. Dieſe Torte wird bei 1 Grad Hitze gebacken, wenn
der Guß gelb geworden iſt, lege man einige Stücke Papier
darüber, daß er nicht dunkler werde.
62. Franzöſiſche Torte.
Es wird im Kühlen ein mürber Teig nach Nro. 7 von
1 ¼ Pfund Mehl, den man zum bequemern Ausrollen etwas
ruhen läßt, in 2 nicht ganz gleiche Theile ausgerollt, der kleinſte
rund geſchnitten, in die Tortenpfanne gelegt und mit einem
ſchmalen Rande verſehen. Dann ſetzt man ½ Pfund mit Ei-
weiß geſtoßener Mandeln, worunter 2 Loth bittere ſind, mit
½ Pfund Zucker in einer Caſſerole auf ein ſchwaches Feuer,
läßt ſie ſo lange durchziehen, bis ſie nicht mehr an der Hand
kleben und gibt ſie zum Abkühlen in eine Schale. Nachdem
rührt man geſchnittene Orangen- oder abgeriebene Zitronen-
ſchale nebſt 4 zu ſteifem Schaum geſchlagene Eiweiß gut durch,
ſtreicht dieſe Maſſe gleichmäßig auf den Teig, bis an den Rand,
macht aus dem Zurückgelaſſenen noch einen zweiten Rand und
ſchmale Streifen, legt dieſe wie ein längliches Gitter über den
Kuchen und zuletzt den Rand auf den erſten, damit die En-
den der übergelegten Streifen nicht zu ſehen ſind, beſtreicht ſie
mit Ei, nur nicht den Kuchen rund herum, wodurch der Rand
nicht aufgehen würde und backt ihn bei 1 Grad Hitze. Iſt
die Macronenmaſſe ſchön gelb, legt man ein Papier darüber,
bis der Kuchen gahr iſt.
Auf der Schüſſel legt man in jedes Kreuz abwechſelnd ver-
ſchiedene eingemachte Früchte, oder in eins Früchte, und in’s
andere einen Sahnenſchaum, wie in der Schweizer-Torte.
63. Schweizer-Torte.
Sechszehn Loth Mehl, 12 Loth Butter, ¼ Pfund Zucker
und 2 Eier. Hiervon ein Teig gemacht, den man dünn aus-
rollt, in der Trockenpfanne ausbreitet und mit einem ſchmalen
Rand belegt. Dann kommen eingemachte oder friſche Früchte
darüber, letztere werden gehörig mit Zucker verſüßt. Wein-
trauben werden auch wohl dazu genommen. Unterdeß hat man
¼ Pfund fein geſtoßener Mandeln, ¼ Pfund Zucker und
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/341>, abgerufen am 24.11.2024.
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