1. Verschiedene Sorten des Kaffees, vom Brennen dessel- ben und von einigen Surrogaten.
Der wohlschmeckendste und feinste Kaffee ist der Mocca, aber auch der theuerste. Nächst diesem ist der braune und gelbe Java, so wie der Minado der beste. Diese drei Sorten sind stark und milde; Portorico ist ebenfalls stark, hat aber etwas Schärfe; Domingo ist zwar weniger stark und oft unrein, aber milde von Geschmack und soll ein sehr gesunder Kaffee sein. Vom Brennen des Kaffees hängt der angenehme Ge- schmack eben so sehr ab, als von der Qualität. Er muß vor- her gehörig ausgesucht und bei starkem Feuer gebrannt wer- den, während man ihn beständig schütteln muß, damit derselbe egal werde. Ehe er zum sogenannten Schwitzen kommt, wel- ches durch das Hervortreten der öligen Theile entsteht, muß er schnell in ein bereit stehendes Geschirr geschüttet werden, weil er sonst das Feine verliert und schwächlichen Personen nicht gut bekommen soll.
Als Surrogat, um den Kaffee bedeutend zu verstärken, kann man ihn mit Zucker brennen, wodurch er keinen unangeneh- men Geschmack erhält. Man nimmt zu 1 Pfund Kaffee 4 Loth guten Farin (Puderzucker), der aber erst dann hinzugegeben wird, wenn der Kaffee beinahe den richtigen Grad des Bren- nens erreicht hat. Er wird dann noch eine kleine Weile ge- brannt, bis die Kaffeebohnen nicht mehr naß sind und glasirt aussehen, zu dunkel darf er ja nicht werden. Alsdann schüt- tet man ihn schnell aus und rührt ihn, weil er sich sonst zu einer harten Masse zusammensetzen würde.
Ein zweites ganz vorzügliches Surrogat ist folgendes: Die Körner der Hagebutten, die beim Einmachen und Trocknen derselben abfallen, werden braun gebrannt, gemahlen und eine Kleinigkeit davon dem Kaffee zugesetzt. Es bedarf vorher nicht des Entfernens der wolligen Theile, mit welcher die Körner verbunden sind, da diese während des Brennens zerfallen.
Getränke und Liqueure.
U. Getränke und Liqueure.
I. Getränke.
1. Verſchiedene Sorten des Kaffees, vom Brennen deſſel- ben und von einigen Surrogaten.
Der wohlſchmeckendſte und feinſte Kaffee iſt der Mocca, aber auch der theuerſte. Nächſt dieſem iſt der braune und gelbe Java, ſo wie der Minado der beſte. Dieſe drei Sorten ſind ſtark und milde; Portorico iſt ebenfalls ſtark, hat aber etwas Schärfe; Domingo iſt zwar weniger ſtark und oft unrein, aber milde von Geſchmack und ſoll ein ſehr geſunder Kaffee ſein. Vom Brennen des Kaffees hängt der angenehme Ge- ſchmack eben ſo ſehr ab, als von der Qualität. Er muß vor- her gehörig ausgeſucht und bei ſtarkem Feuer gebrannt wer- den, während man ihn beſtändig ſchütteln muß, damit derſelbe egal werde. Ehe er zum ſogenannten Schwitzen kommt, wel- ches durch das Hervortreten der öligen Theile entſteht, muß er ſchnell in ein bereit ſtehendes Geſchirr geſchüttet werden, weil er ſonſt das Feine verliert und ſchwächlichen Perſonen nicht gut bekommen ſoll.
Als Surrogat, um den Kaffee bedeutend zu verſtärken, kann man ihn mit Zucker brennen, wodurch er keinen unangeneh- men Geſchmack erhält. Man nimmt zu 1 Pfund Kaffee 4 Loth guten Farin (Puderzucker), der aber erſt dann hinzugegeben wird, wenn der Kaffee beinahe den richtigen Grad des Bren- nens erreicht hat. Er wird dann noch eine kleine Weile ge- brannt, bis die Kaffeebohnen nicht mehr naß ſind und glaſirt ausſehen, zu dunkel darf er ja nicht werden. Alsdann ſchüt- tet man ihn ſchnell aus und rührt ihn, weil er ſich ſonſt zu einer harten Maſſe zuſammenſetzen würde.
Ein zweites ganz vorzügliches Surrogat iſt folgendes: Die Körner der Hagebutten, die beim Einmachen und Trocknen derſelben abfallen, werden braun gebrannt, gemahlen und eine Kleinigkeit davon dem Kaffee zugeſetzt. Es bedarf vorher nicht des Entfernens der wolligen Theile, mit welcher die Körner verbunden ſind, da dieſe während des Brennens zerfallen.
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Getränke und Liqueure.
U. Getränke und Liqueure.
I. Getränke.
1. Verſchiedene Sorten des Kaffees, vom Brennen deſſel-
ben und von einigen Surrogaten.
Der wohlſchmeckendſte und feinſte Kaffee iſt der Mocca, aber
auch der theuerſte. Nächſt dieſem iſt der braune und gelbe
Java, ſo wie der Minado der beſte. Dieſe drei Sorten ſind
ſtark und milde; Portorico iſt ebenfalls ſtark, hat aber etwas
Schärfe; Domingo iſt zwar weniger ſtark und oft unrein,
aber milde von Geſchmack und ſoll ein ſehr geſunder Kaffee
ſein. Vom Brennen des Kaffees hängt der angenehme Ge-
ſchmack eben ſo ſehr ab, als von der Qualität. Er muß vor-
her gehörig ausgeſucht und bei ſtarkem Feuer gebrannt wer-
den, während man ihn beſtändig ſchütteln muß, damit derſelbe
egal werde. Ehe er zum ſogenannten Schwitzen kommt, wel-
ches durch das Hervortreten der öligen Theile entſteht, muß
er ſchnell in ein bereit ſtehendes Geſchirr geſchüttet werden,
weil er ſonſt das Feine verliert und ſchwächlichen Perſonen
nicht gut bekommen ſoll.
Als Surrogat, um den Kaffee bedeutend zu verſtärken, kann
man ihn mit Zucker brennen, wodurch er keinen unangeneh-
men Geſchmack erhält. Man nimmt zu 1 Pfund Kaffee 4 Loth
guten Farin (Puderzucker), der aber erſt dann hinzugegeben
wird, wenn der Kaffee beinahe den richtigen Grad des Bren-
nens erreicht hat. Er wird dann noch eine kleine Weile ge-
brannt, bis die Kaffeebohnen nicht mehr naß ſind und glaſirt
ausſehen, zu dunkel darf er ja nicht werden. Alsdann ſchüt-
tet man ihn ſchnell aus und rührt ihn, weil er ſich ſonſt zu
einer harten Maſſe zuſammenſetzen würde.
Ein zweites ganz vorzügliches Surrogat iſt folgendes: Die
Körner der Hagebutten, die beim Einmachen und Trocknen
derſelben abfallen, werden braun gebrannt, gemahlen und eine
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Os… [mehr]
Die Erstausgabe erschien 1845 bei Rackhorst in Osnabrück u.d.T. "Zuverlässige und selbstgeprüfte Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. […]". In der der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz sowie der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main konnte kein sicherer Nachweis auf ein verfügbares Exemplar der Erstausgabe ermittelt werden. Daher wurde für das DTA die 4., vermehrte u. verbesserte Auflage aus der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz zur Digitalisierung herangezogen.
Davidis, Henriette: Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche. 4. Aufl. Bielefeld, 1849, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1849/426>, abgerufen am 22.11.2024.
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