Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

Bild:
<< vorherige Seite

Man läßt den Honig auf dem Feuer zergehen, schüttet Zucker und Mandeln hinein, rührt es gut durcheinander, fügt das Uebrige hinzu und verarbeitet es tüchtig zu einem Teig, den man 8 Tage zugedeckt stehen läßt. Dann rollt man denselben einen halben Finger dick aus, legt ihn auf ein mit Wachs bestrichenes Blech, backt ihn bei starker Hitze und schneidet den Kuchen noch warm in beliebige, etwa zwei Finger breite und fingerlange Stücke.

133. Weiße Lebkuchen. 2 Pfund Mehl, 1 Pfund guter weißer Honig, 4 Pfund Zucker, 1/4 Pfund geschnittene Mandeln, welche man im Ofen etwas röstet, kleingeschnittene Zitronen- oder Apfelsinenschale, 1/8 Unze Nelken, 1 Dram Kardamom, 1 Unze gereinigte und aufgelöste Pottasche. - Der Teig wird wie Honigkuchen gemacht und gebacken.

134. Gute Braun- oder Lebkuchen. 2 Pfund 5 Unzen feines Mehl, 2 Pfund Zuckersirup (Runkelrübensirup gibt den Kuchen einen unangenehmen Geschmack), 1/4 Pfund Zucker, 1/4 Pfund ausgewaschene Butter, 1/4 Pfund grobgestoßene Mandeln, die Schale einer Zitrone, 1/4 Unze Zimmet, 1/4 Unze Nelken, 1 Dram Kardamom, 1 Unze gereinigte in etwas Milch aufgelöste Pottasche.

Den Sirup läßt man auf dem Feuer dünn werden, thut dann Butter, Mandeln und Gewürz hinein, setzt den Topf vom Feuer, rührt das Mehl allgemach dazu, und wenn es abgekühlt ist, auch die Pottasche. Die Masse wird besser, wenn sie wenigstens 8 Tage an einem warmen Orte steht. Man bringe sie einen halben Finger dick auf eine heißgemachte, mit weißem Wachs bestrichene und wieder abgewischte (in Ermangelung mit Butter bestrichene) Platte, und setze sie bei 361/2 Grad Hitze in den Ofen.

Die Kuchen sind, sobald sie inwendig trocken geworden, gahr, und werden dann sogleich mit einem scharfen Messer auf der Platte in Form eines Kartenblattes geschnitten. Will man sie glaciren, so schlägt man Eiweiß etwas schäumig, rührt es mit Zucker zu einer flüssigen Masse, bestreicht damit die Kuchen ganz dünn und läßt es trocknen. Auch kann man auf der Platte, ehe dieselben in den Ofen kommen, in dieser Form
halbe Mandeln darauf drücken.

135. Desgleichen. 6 Pfund gutes Mehl, 6 Pfund bester Zuckersirup, 1/2 Pfund nicht salzige Butter, 1/2 Pfund Schmalz, gut 2 Unzen gereinigte Pottasche, 1/4 Unze ausgesuchter Anissamen, 4 Theelöffel Zimmet, 3 Theelöffel Nelken.

Die 4 ersten Theile werden aufs Feuer gesetzt, das Mehl wird darin, verrührt, eben zum Kochen gebracht, und nachdem der Teig ein wenig abgekühlt ist, die in etwas Wasser aufgelöste Pottasche durchgemengt und 8 Tage, besser noch viel länger, an einen warmen Ort gestellt. Dann wird die eine Hälfte des Teiges mit 1/2 Unze Anissamen, die andere Hälfte mit Zimmet und Nelken gut durchgearbeitet, einen Finger dick ausgerollt, wozu man etwas mit Zucker vermischtes Mehl anwendet, auf Platten, welche mit Oel bestrichen, gelegt, und mit einem Kuchenrädchen in viereckige Kuchen geschnitten.

Man läßt den Honig auf dem Feuer zergehen, schüttet Zucker und Mandeln hinein, rührt es gut durcheinander, fügt das Uebrige hinzu und verarbeitet es tüchtig zu einem Teig, den man 8 Tage zugedeckt stehen läßt. Dann rollt man denselben einen halben Finger dick aus, legt ihn auf ein mit Wachs bestrichenes Blech, backt ihn bei starker Hitze und schneidet den Kuchen noch warm in beliebige, etwa zwei Finger breite und fingerlange Stücke.

133. Weiße Lebkuchen. 2 Pfund Mehl, 1 Pfund guter weißer Honig, 4 Pfund Zucker, ¼ Pfund geschnittene Mandeln, welche man im Ofen etwas röstet, kleingeschnittene Zitronen- oder Apfelsinenschale, ⅛ Unze Nelken, 1 Dram Kardamom, 1 Unze gereinigte und aufgelöste Pottasche. – Der Teig wird wie Honigkuchen gemacht und gebacken.

134. Gute Braun- oder Lebkuchen. 2 Pfund 5 Unzen feines Mehl, 2 Pfund Zuckersirup (Runkelrübensirup gibt den Kuchen einen unangenehmen Geschmack), ¼ Pfund Zucker, ¼ Pfund ausgewaschene Butter, ¼ Pfund grobgestoßene Mandeln, die Schale einer Zitrone, ¼ Unze Zimmet, ¼ Unze Nelken, 1 Dram Kardamom, 1 Unze gereinigte in etwas Milch aufgelöste Pottasche.

Den Sirup läßt man auf dem Feuer dünn werden, thut dann Butter, Mandeln und Gewürz hinein, setzt den Topf vom Feuer, rührt das Mehl allgemach dazu, und wenn es abgekühlt ist, auch die Pottasche. Die Masse wird besser, wenn sie wenigstens 8 Tage an einem warmen Orte steht. Man bringe sie einen halben Finger dick auf eine heißgemachte, mit weißem Wachs bestrichene und wieder abgewischte (in Ermangelung mit Butter bestrichene) Platte, und setze sie bei 36½ Grad Hitze in den Ofen.

Die Kuchen sind, sobald sie inwendig trocken geworden, gahr, und werden dann sogleich mit einem scharfen Messer auf der Platte in Form eines Kartenblattes geschnitten. Will man sie glaciren, so schlägt man Eiweiß etwas schäumig, rührt es mit Zucker zu einer flüssigen Masse, bestreicht damit die Kuchen ganz dünn und läßt es trocknen. Auch kann man auf der Platte, ehe dieselben in den Ofen kommen, in dieser Form
halbe Mandeln darauf drücken.

135. Desgleichen. 6 Pfund gutes Mehl, 6 Pfund bester Zuckersirup, ½ Pfund nicht salzige Butter, ½ Pfund Schmalz, gut 2 Unzen gereinigte Pottasche, ¼ Unze ausgesuchter Anissamen, 4 Theelöffel Zimmet, 3 Theelöffel Nelken.

Die 4 ersten Theile werden aufs Feuer gesetzt, das Mehl wird darin, verrührt, eben zum Kochen gebracht, und nachdem der Teig ein wenig abgekühlt ist, die in etwas Wasser aufgelöste Pottasche durchgemengt und 8 Tage, besser noch viel länger, an einen warmen Ort gestellt. Dann wird die eine Hälfte des Teiges mit ½ Unze Anissamen, die andere Hälfte mit Zimmet und Nelken gut durchgearbeitet, einen Finger dick ausgerollt, wozu man etwas mit Zucker vermischtes Mehl anwendet, auf Platten, welche mit Oel bestrichen, gelegt, und mit einem Kuchenrädchen in viereckige Kuchen geschnitten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0294" n="286"/>
Man läßt den Honig auf dem Feuer zergehen, schüttet Zucker und Mandeln hinein, rührt es gut durcheinander, fügt das Uebrige hinzu und verarbeitet es tüchtig zu einem Teig, den man 8 Tage zugedeckt stehen läßt. Dann rollt man denselben einen halben Finger dick aus, legt ihn auf ein mit Wachs bestrichenes Blech, backt ihn bei starker Hitze und schneidet den Kuchen noch warm in beliebige, etwa zwei Finger breite und fingerlange Stücke.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <p><hi rendition="#b">133. Weiße Lebkuchen.</hi> 2 Pfund Mehl, 1 Pfund guter weißer Honig, 4 Pfund Zucker, ¼ Pfund geschnittene Mandeln, welche man im Ofen etwas röstet, kleingeschnittene Zitronen- oder Apfelsinenschale, &#x215B; Unze Nelken, 1 Dram Kardamom, 1 Unze gereinigte und aufgelöste Pottasche. &#x2013; Der Teig wird wie Honigkuchen gemacht und gebacken.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <p><hi rendition="#b">134. Gute Braun- oder Lebkuchen.</hi> 2 Pfund 5 Unzen feines Mehl, 2 Pfund Zuckersirup (Runkelrübensirup gibt den Kuchen einen unangenehmen Geschmack), ¼ Pfund Zucker, ¼ Pfund ausgewaschene Butter, ¼ Pfund grobgestoßene Mandeln, die Schale einer Zitrone, ¼ Unze Zimmet, ¼ Unze Nelken, 1 Dram Kardamom, 1 Unze gereinigte in etwas Milch aufgelöste Pottasche.</p>
            <p>Den Sirup läßt man auf dem Feuer dünn werden, thut dann Butter, Mandeln und Gewürz hinein, setzt den Topf vom Feuer, rührt das Mehl allgemach dazu, und wenn es abgekühlt ist, auch die Pottasche. Die Masse wird besser, wenn sie wenigstens 8 Tage an einem warmen Orte steht. Man bringe sie einen halben Finger dick auf eine heißgemachte, mit weißem Wachs bestrichene und wieder abgewischte (in Ermangelung mit Butter bestrichene) Platte, und setze sie bei 36½ Grad Hitze in den Ofen.</p>
            <p>Die Kuchen sind, sobald sie inwendig trocken geworden, gahr, und werden dann sogleich mit einem scharfen Messer auf der Platte in Form eines Kartenblattes geschnitten. Will man sie glaciren, so schlägt man Eiweiß etwas schäumig, rührt es mit Zucker zu einer flüssigen Masse, bestreicht damit die Kuchen ganz dünn und läßt es trocknen. Auch kann man auf der Platte, ehe dieselben in den Ofen kommen, in dieser Form<lb/><figure facs="http://upload.wikimedia.org/math/9/5/8/958429c49980465949279515fdc8a5e2.png"/> halbe Mandeln darauf drücken.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <p><hi rendition="#b">135. Desgleichen.</hi> 6 Pfund gutes Mehl, 6 Pfund bester Zuckersirup, ½ Pfund nicht salzige Butter, ½ Pfund Schmalz, gut 2 Unzen gereinigte Pottasche, ¼ Unze ausgesuchter Anissamen, 4 Theelöffel Zimmet, 3 Theelöffel Nelken.</p>
            <p>Die 4 ersten Theile werden aufs Feuer gesetzt, das Mehl wird darin, verrührt, eben zum Kochen gebracht, und nachdem der Teig ein wenig abgekühlt ist, die in etwas Wasser aufgelöste Pottasche durchgemengt und 8 Tage, besser noch viel länger, an einen warmen Ort gestellt. Dann wird die eine Hälfte des Teiges mit ½ Unze Anissamen, die andere Hälfte mit Zimmet und Nelken gut durchgearbeitet, einen Finger dick ausgerollt, wozu man etwas mit Zucker vermischtes Mehl anwendet, auf Platten, welche mit Oel bestrichen, gelegt, und mit einem Kuchenrädchen in viereckige Kuchen geschnitten.
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[286/0294] Man läßt den Honig auf dem Feuer zergehen, schüttet Zucker und Mandeln hinein, rührt es gut durcheinander, fügt das Uebrige hinzu und verarbeitet es tüchtig zu einem Teig, den man 8 Tage zugedeckt stehen läßt. Dann rollt man denselben einen halben Finger dick aus, legt ihn auf ein mit Wachs bestrichenes Blech, backt ihn bei starker Hitze und schneidet den Kuchen noch warm in beliebige, etwa zwei Finger breite und fingerlange Stücke. 133. Weiße Lebkuchen. 2 Pfund Mehl, 1 Pfund guter weißer Honig, 4 Pfund Zucker, ¼ Pfund geschnittene Mandeln, welche man im Ofen etwas röstet, kleingeschnittene Zitronen- oder Apfelsinenschale, ⅛ Unze Nelken, 1 Dram Kardamom, 1 Unze gereinigte und aufgelöste Pottasche. – Der Teig wird wie Honigkuchen gemacht und gebacken. 134. Gute Braun- oder Lebkuchen. 2 Pfund 5 Unzen feines Mehl, 2 Pfund Zuckersirup (Runkelrübensirup gibt den Kuchen einen unangenehmen Geschmack), ¼ Pfund Zucker, ¼ Pfund ausgewaschene Butter, ¼ Pfund grobgestoßene Mandeln, die Schale einer Zitrone, ¼ Unze Zimmet, ¼ Unze Nelken, 1 Dram Kardamom, 1 Unze gereinigte in etwas Milch aufgelöste Pottasche. Den Sirup läßt man auf dem Feuer dünn werden, thut dann Butter, Mandeln und Gewürz hinein, setzt den Topf vom Feuer, rührt das Mehl allgemach dazu, und wenn es abgekühlt ist, auch die Pottasche. Die Masse wird besser, wenn sie wenigstens 8 Tage an einem warmen Orte steht. Man bringe sie einen halben Finger dick auf eine heißgemachte, mit weißem Wachs bestrichene und wieder abgewischte (in Ermangelung mit Butter bestrichene) Platte, und setze sie bei 36½ Grad Hitze in den Ofen. Die Kuchen sind, sobald sie inwendig trocken geworden, gahr, und werden dann sogleich mit einem scharfen Messer auf der Platte in Form eines Kartenblattes geschnitten. Will man sie glaciren, so schlägt man Eiweiß etwas schäumig, rührt es mit Zucker zu einer flüssigen Masse, bestreicht damit die Kuchen ganz dünn und läßt es trocknen. Auch kann man auf der Platte, ehe dieselben in den Ofen kommen, in dieser Form [Abbildung] halbe Mandeln darauf drücken. 135. Desgleichen. 6 Pfund gutes Mehl, 6 Pfund bester Zuckersirup, ½ Pfund nicht salzige Butter, ½ Pfund Schmalz, gut 2 Unzen gereinigte Pottasche, ¼ Unze ausgesuchter Anissamen, 4 Theelöffel Zimmet, 3 Theelöffel Nelken. Die 4 ersten Theile werden aufs Feuer gesetzt, das Mehl wird darin, verrührt, eben zum Kochen gebracht, und nachdem der Teig ein wenig abgekühlt ist, die in etwas Wasser aufgelöste Pottasche durchgemengt und 8 Tage, besser noch viel länger, an einen warmen Ort gestellt. Dann wird die eine Hälfte des Teiges mit ½ Unze Anissamen, die andere Hälfte mit Zimmet und Nelken gut durchgearbeitet, einen Finger dick ausgerollt, wozu man etwas mit Zucker vermischtes Mehl anwendet, auf Platten, welche mit Oel bestrichen, gelegt, und mit einem Kuchenrädchen in viereckige Kuchen geschnitten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-06T17:17:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-06T17:17:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-06T17:17:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/294
Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/294>, abgerufen am 22.11.2024.