Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.Auf eine Schweinsleber nehme man 3 Pfund gekochtes und gehacktes Schweine- oder Rindfleisch, 2 Pfund gekochten, in feine Würfel geschnittenen Speck, 2 Pfund Weizenmehl und so viel von der eingekochten Brühe, worin das Fleisch gekocht ist, als zum Zusammenhalten der Masse nöthig ist; Salz, Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer nach Geschmack. 8. Leberkuchen. Eine Kalbsleber wird gekocht, nach dem Kochen abgezogen, gerieben; dann kommt dazu etwas Zucker, Korinthen oder kleine Rosinen, Zimmet, Zitronenschale klein geschnitten, etwas Nelken, etwas geriebenes Brod, ein Eigroß Butter und einige Eier. Darauf ins Kälbernetz genäht und in halb Fett und Butter langsam gebraten. 9. Mecklenburgische Knackwurst. Ein Theil gutes, gekochtes Schweinefleisch, der Speck größtentheils davon abgeschnitten, um ihn zur Blutwurst anzuwenden, wird recht fein gehackt, mit Salz, Pfeffer, Nelkenpfeffer, Muskatblüte, feingehackter Zitronenschale gewürzt, gut durchgemengt, in saubere dünne Därme gefüllt, 1/4 Stunde gekocht, in kaltes Wasser getunkt und nach dem Erkalten an einem luftigen, frostfreien Orte aufgehangen. 10. Blutwurst. Erste Sorte. Das Blut wird warm, sowie es vom Schweine kommt, mit einem Besen geschlagen, bis es ganz kalt geworden, und durch ein Sieb gerührt, wodurch es flüssig bleibt. Dann gibt man zu einem Theil des Blutes reichlich vom besten gekochten, feingehackten Schweinefleisch, mager und fett, nebst den weich gekochten und feingehackten Schwarten, ferner: gekochten Speck, welcher in kleine Würfel geschnitten ist. Salz, Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer. Dies alles wohl gemischt, wie Leberwurst in dicke, möglichst glatte Därme nicht fest gefüllt, damit die Masse sich ausdehnen kann, und 1/2 Stunde gekocht. Etwas geräuchert, wird die Wurst zum Butterbrod gegeben. Anmerkung. Einige Männer scheuen die Speckwürfel, in solchen Fällen kann der Speck fein gehackt werden; läßt man ihn fehlen, so wird die Wurst trocken. 11. Blutwurst. Zweite Sorte. Man vermische das Blut mit etwas Fleischbrühe, gebe Abfüllfett, Speckwürfel, feingehacktes Fleisch - eine zweite Sorte - die benannten Gewürze und so viel Weizen- oder feines Roggenmehl hinzu, daß die Masse zusammenhält, was sich in einer Pfanne am besten erproben läßt. Wird zu dieser Wurst auch nicht reichlich Fleisch angewendet, so muß sie doch recht fett gemacht werden, es erhält sie saftig. Beim Stopfen werden, die Därme des Mehles wegen nur 2/3 angefüllt, 1/2 Stunde wie Leberwurst gekocht und geräuchert. Beim Gebrauche wird die Wurst in dicke Scheiben geschnitten, gelb gebraten oder so lange in Erbsensuppe gekocht, bis sie durchweg heiß geworden ist. 12. Mecklenburgische Zungenwurst. Es wird hierzu dieselbe Mischung wie zu Blutwurst genommen, und in jede Wurst eine gespaltene Schweinszunge oder dicke Streifen einer eingepökelten, recht weich gekochten Rindszunge gesteckt. Auf eine Schweinsleber nehme man 3 Pfund gekochtes und gehacktes Schweine- oder Rindfleisch, 2 Pfund gekochten, in feine Würfel geschnittenen Speck, 2 Pfund Weizenmehl und so viel von der eingekochten Brühe, worin das Fleisch gekocht ist, als zum Zusammenhalten der Masse nöthig ist; Salz, Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer nach Geschmack. 8. Leberkuchen. Eine Kalbsleber wird gekocht, nach dem Kochen abgezogen, gerieben; dann kommt dazu etwas Zucker, Korinthen oder kleine Rosinen, Zimmet, Zitronenschale klein geschnitten, etwas Nelken, etwas geriebenes Brod, ein Eigroß Butter und einige Eier. Darauf ins Kälbernetz genäht und in halb Fett und Butter langsam gebraten. 9. Mecklenburgische Knackwurst. Ein Theil gutes, gekochtes Schweinefleisch, der Speck größtentheils davon abgeschnitten, um ihn zur Blutwurst anzuwenden, wird recht fein gehackt, mit Salz, Pfeffer, Nelkenpfeffer, Muskatblüte, feingehackter Zitronenschale gewürzt, gut durchgemengt, in saubere dünne Därme gefüllt, 1/4 Stunde gekocht, in kaltes Wasser getunkt und nach dem Erkalten an einem luftigen, frostfreien Orte aufgehangen. 10. Blutwurst. Erste Sorte. Das Blut wird warm, sowie es vom Schweine kommt, mit einem Besen geschlagen, bis es ganz kalt geworden, und durch ein Sieb gerührt, wodurch es flüssig bleibt. Dann gibt man zu einem Theil des Blutes reichlich vom besten gekochten, feingehackten Schweinefleisch, mager und fett, nebst den weich gekochten und feingehackten Schwarten, ferner: gekochten Speck, welcher in kleine Würfel geschnitten ist. Salz, Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer. Dies alles wohl gemischt, wie Leberwurst in dicke, möglichst glatte Därme nicht fest gefüllt, damit die Masse sich ausdehnen kann, und 1/2 Stunde gekocht. Etwas geräuchert, wird die Wurst zum Butterbrod gegeben. Anmerkung. Einige Männer scheuen die Speckwürfel, in solchen Fällen kann der Speck fein gehackt werden; läßt man ihn fehlen, so wird die Wurst trocken. 11. Blutwurst. Zweite Sorte. Man vermische das Blut mit etwas Fleischbrühe, gebe Abfüllfett, Speckwürfel, feingehacktes Fleisch – eine zweite Sorte – die benannten Gewürze und so viel Weizen- oder feines Roggenmehl hinzu, daß die Masse zusammenhält, was sich in einer Pfanne am besten erproben läßt. Wird zu dieser Wurst auch nicht reichlich Fleisch angewendet, so muß sie doch recht fett gemacht werden, es erhält sie saftig. Beim Stopfen werden, die Därme des Mehles wegen nur 2/3 angefüllt, 1/2 Stunde wie Leberwurst gekocht und geräuchert. Beim Gebrauche wird die Wurst in dicke Scheiben geschnitten, gelb gebraten oder so lange in Erbsensuppe gekocht, bis sie durchweg heiß geworden ist. 12. Mecklenburgische Zungenwurst. Es wird hierzu dieselbe Mischung wie zu Blutwurst genommen, und in jede Wurst eine gespaltene Schweinszunge oder dicke Streifen einer eingepökelten, recht weich gekochten Rindszunge gesteckt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0364" n="356"/> Auf eine Schweinsleber nehme man 3 Pfund gekochtes und gehacktes Schweine- oder Rindfleisch, 2 Pfund gekochten, in feine Würfel geschnittenen Speck, 2 Pfund Weizenmehl und so viel von der eingekochten Brühe, worin das Fleisch gekocht ist, als zum Zusammenhalten der Masse nöthig ist; Salz, Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer nach Geschmack.</p> </div> <div n="2"> <p><hi rendition="#b">8. 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Auf eine Schweinsleber nehme man 3 Pfund gekochtes und gehacktes Schweine- oder Rindfleisch, 2 Pfund gekochten, in feine Würfel geschnittenen Speck, 2 Pfund Weizenmehl und so viel von der eingekochten Brühe, worin das Fleisch gekocht ist, als zum Zusammenhalten der Masse nöthig ist; Salz, Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer nach Geschmack.
8. Leberkuchen. Eine Kalbsleber wird gekocht, nach dem Kochen abgezogen, gerieben; dann kommt dazu etwas Zucker, Korinthen oder kleine Rosinen, Zimmet, Zitronenschale klein geschnitten, etwas Nelken, etwas geriebenes Brod, ein Eigroß Butter und einige Eier. Darauf ins Kälbernetz genäht und in halb Fett und Butter langsam gebraten.
9. Mecklenburgische Knackwurst. Ein Theil gutes, gekochtes Schweinefleisch, der Speck größtentheils davon abgeschnitten, um ihn zur Blutwurst anzuwenden, wird recht fein gehackt, mit Salz, Pfeffer, Nelkenpfeffer, Muskatblüte, feingehackter Zitronenschale gewürzt, gut durchgemengt, in saubere dünne Därme gefüllt, 1/4 Stunde gekocht, in kaltes Wasser getunkt und nach dem Erkalten an einem luftigen, frostfreien Orte aufgehangen.
10. Blutwurst. Erste Sorte. Das Blut wird warm, sowie es vom Schweine kommt, mit einem Besen geschlagen, bis es ganz kalt geworden, und durch ein Sieb gerührt, wodurch es flüssig bleibt. Dann gibt man zu einem Theil des Blutes reichlich vom besten gekochten, feingehackten Schweinefleisch, mager und fett, nebst den weich gekochten und feingehackten Schwarten, ferner: gekochten Speck, welcher in kleine Würfel geschnitten ist. Salz, Pfeffer, Nelken und Nelkenpfeffer. Dies alles wohl gemischt, wie Leberwurst in dicke, möglichst glatte Därme nicht fest gefüllt, damit die Masse sich ausdehnen kann, und 1/2 Stunde gekocht. Etwas geräuchert, wird die Wurst zum Butterbrod gegeben.
Anmerkung. Einige Männer scheuen die Speckwürfel, in solchen Fällen kann der Speck fein gehackt werden; läßt man ihn fehlen, so wird die Wurst trocken.
11. Blutwurst. Zweite Sorte. Man vermische das Blut mit etwas Fleischbrühe, gebe Abfüllfett, Speckwürfel, feingehacktes Fleisch – eine zweite Sorte – die benannten Gewürze und so viel Weizen- oder feines Roggenmehl hinzu, daß die Masse zusammenhält, was sich in einer Pfanne am besten erproben läßt. Wird zu dieser Wurst auch nicht reichlich Fleisch angewendet, so muß sie doch recht fett gemacht werden, es erhält sie saftig. Beim Stopfen werden, die Därme des Mehles wegen nur 2/3 angefüllt, 1/2 Stunde wie Leberwurst gekocht und geräuchert.
Beim Gebrauche wird die Wurst in dicke Scheiben geschnitten, gelb gebraten oder so lange in Erbsensuppe gekocht, bis sie durchweg heiß geworden ist.
12. Mecklenburgische Zungenwurst. Es wird hierzu dieselbe Mischung wie zu Blutwurst genommen, und in jede Wurst eine gespaltene Schweinszunge oder dicke Streifen einer eingepökelten, recht weich gekochten Rindszunge gesteckt.
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