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Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

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Das beste Mittel zum "Mästen" ist und bleibt die Milch.

Aus dem Capitel der Suppen eignen sich die Fleischbrühsuppen, welche stärkemehlreiche Einlassen haben: Gerste, Reis, Sago, Brod, Gries, Eiernudeln, Hülsenfrüchte, Kartoffeln. Fast noch schneller als die Fleischsuppen machen jene Milchsuppen fett, welche Reis, Sago, Zwieback, Brod u. dgl. haben.

Von den Fleischspeisen eignen sich alle fetten Braten mit saftigen Buttersaucen, besonders zu nennen sind: Schweins-Braten und Coteletten, Hammels-Braten und Coteletten, gemästete Wasservögel (Gänse, Enten).

Sollten diese fetten Braten einmal Rumor verursachen (Sodbrennen), dann mußt Du abwechseln. Zur Abwechslung sind geeignet Kalbsnierenbraten, Wachteln.

Von den Fischen sind gerade die besten, unter Anderm auch die Salmoniden, auf diesen Speisezettel zu setzen, im Besonderen: Lachs, Forelle, Häring, Sprotte, Sardine, Anchovis, Aal, (dies die fettern Fische; magere findest Du zusammengestellt im Speisezettel für Gichtkranke).

Von den Eingeweiden sind geeignet: Gans-, Enten-, Fisch- und Kalbsleber.

Von den Würsten passen: die frischen Blut- und Leberwürste, sowie jene Bratwürste, zu welchen mehr Schweine- als Kalbfleisch verhackt wurde. Schwach räuchern!

Von den Eierspeisen sind zu empfehlen: die milden Omeletten, die pikanten Omeletten mit Bücklingen oder Sprotten, endlich die Rühreier mit Lachs- oder Schinkenschnitten. Was willst Du noch mehr?

Kaffee und Thee mußt Du immer mit Rahm und Zucker nehmen; noch mehr trägt die Chocolade mit Rahm und Eiern zur Fettbildung bei.

Zum "Mästen" sind die Milchspeisen von fabelhaftem Erfolge.

Von den Gemüsen eignen sich nur die stärkemehlreichen Knollen- und Wurzel-Gemüse.

Von den Früchten passen nur die Schalenfrüchte: Mandeln, Kastanien, Nüsse, weil sie einen bedeutenden Gehalt an fettem Oel und Stärkemehl haben.

Was die Speisezusätze anbelangt, so bedarf es wohl keiner weiteren Auseinandersetzung, daß alle Speisen reichlich zu fetten sind. Ebenso wenig darf bei den Honig-, Zucker- und dergl. Speisen mit diesen Versüßungsmitteln gespart werden. Alle diese Dinge sind aber sogleich auszusetzen, wenn Sodbrennen entsteht.

Zum Getränke eignet sich namentlich malzreiches Bier. Auch die stark geistigen Rothweine von Bordeaux, Ungarn, Veltin enthalten das Zeug zum Fettmachen.

4. Speisezettel für Vollblütige, d. h. für wohlgenährte Leute mit blaurothen Köpfen, vollem Pulsschlag, Kopfcongestionen, Schwindel; für Leute, die gegründete Ursache haben, sich vor einem "Schlag" zu fürchten.

Fürs Erste ist die Menge der Nahrung überhaupt zu beschneiden. Wie viel es leiden mag, ist leicht zu bestimmen; einen sicheren Anhaltspunkt gibt das Gefühl des Sattseins, bis zu diesem Gefühle sollten es solche Leute gar nie kommen lassen. Ja man hat ihnen von mehreren Seiten her geradezu anbefohlen, jeweils den andern Tag zu fasten. Das ist doch ein Bischen zu stark! Um die Reduktion der Nahrungsmittel in Zahlen auszudrücken, wird folgende Rechnung gemacht. Im Durchschnitt genießt ein erwachsener Mensch täglich ungefähr 3 Pfund feste Nahrung, wovon annähernd 1 Pfund Fleischspeisen, das Uebrige Vegetabilien sind. Bei fraglichen Patienten wäre die Hälfte genug. Außerdem sollte die Fleischnahrung mehr in den Hintergrund treten; denn diese ist es ja hauptsächlich, welche Blut gibt und, wenn man so sagen darf, das Blut concentrirter macht. Halte Dich also hauptsächlich an Vegetabilien, werde eine Zeit lang (wenigstens halbwegs) ein Pflanzenesser.

Fürs Zweite gilt es eine Zusammenstellung zu machen von lauter Speisen, welche wenig zur Blutbildung beitragen und keine Blutwallung verursachen können. Diese Eigenschaften haben ungefähr folgende Artikel:

Suppen: dünne Fleischsuppen mit Einlagen aus der Classe der Suppenkräuter. Die Wassersuppen gehörten auch hierher, wenn sie überhaupt irgend wohin zu gehören würdig wären!

Das beste Mittel zum „Mästen" ist und bleibt die Milch.

Aus dem Capitel der Suppen eignen sich die Fleischbrühsuppen, welche stärkemehlreiche Einlassen haben: Gerste, Reis, Sago, Brod, Gries, Eiernudeln, Hülsenfrüchte, Kartoffeln. Fast noch schneller als die Fleischsuppen machen jene Milchsuppen fett, welche Reis, Sago, Zwieback, Brod u. dgl. haben.

Von den Fleischspeisen eignen sich alle fetten Braten mit saftigen Buttersaucen, besonders zu nennen sind: Schweins-Braten und Coteletten, Hammels-Braten und Coteletten, gemästete Wasservögel (Gänse, Enten).

Sollten diese fetten Braten einmal Rumor verursachen (Sodbrennen), dann mußt Du abwechseln. Zur Abwechslung sind geeignet Kalbsnierenbraten, Wachteln.

Von den Fischen sind gerade die besten, unter Anderm auch die Salmoniden, auf diesen Speisezettel zu setzen, im Besonderen: Lachs, Forelle, Häring, Sprotte, Sardine, Anchovis, Aal, (dies die fettern Fische; magere findest Du zusammengestellt im Speisezettel für Gichtkranke).

Von den Eingeweiden sind geeignet: Gans-, Enten-, Fisch- und Kalbsleber.

Von den Würsten passen: die frischen Blut- und Leberwürste, sowie jene Bratwürste, zu welchen mehr Schweine- als Kalbfleisch verhackt wurde. Schwach räuchern!

Von den Eierspeisen sind zu empfehlen: die milden Omeletten, die pikanten Omeletten mit Bücklingen oder Sprotten, endlich die Rühreier mit Lachs- oder Schinkenschnitten. Was willst Du noch mehr?

Kaffee und Thee mußt Du immer mit Rahm und Zucker nehmen; noch mehr trägt die Chocolade mit Rahm und Eiern zur Fettbildung bei.

Zum „Mästen" sind die Milchspeisen von fabelhaftem Erfolge.

Von den Gemüsen eignen sich nur die stärkemehlreichen Knollen- und Wurzel-Gemüse.

Von den Früchten passen nur die Schalenfrüchte: Mandeln, Kastanien, Nüsse, weil sie einen bedeutenden Gehalt an fettem Oel und Stärkemehl haben.

Was die Speisezusätze anbelangt, so bedarf es wohl keiner weiteren Auseinandersetzung, daß alle Speisen reichlich zu fetten sind. Ebenso wenig darf bei den Honig-, Zucker- und dergl. Speisen mit diesen Versüßungsmitteln gespart werden. Alle diese Dinge sind aber sogleich auszusetzen, wenn Sodbrennen entsteht.

Zum Getränke eignet sich namentlich malzreiches Bier. Auch die stark geistigen Rothweine von Bordeaux, Ungarn, Veltin enthalten das Zeug zum Fettmachen.

4. Speisezettel für Vollblütige, d. h. für wohlgenährte Leute mit blaurothen Köpfen, vollem Pulsschlag, Kopfcongestionen, Schwindel; für Leute, die gegründete Ursache haben, sich vor einem „Schlag" zu fürchten.

Fürs Erste ist die Menge der Nahrung überhaupt zu beschneiden. Wie viel es leiden mag, ist leicht zu bestimmen; einen sicheren Anhaltspunkt gibt das Gefühl des Sattseins, bis zu diesem Gefühle sollten es solche Leute gar nie kommen lassen. Ja man hat ihnen von mehreren Seiten her geradezu anbefohlen, jeweils den andern Tag zu fasten. Das ist doch ein Bischen zu stark! Um die Reduktion der Nahrungsmittel in Zahlen auszudrücken, wird folgende Rechnung gemacht. Im Durchschnitt genießt ein erwachsener Mensch täglich ungefähr 3 Pfund feste Nahrung, wovon annähernd 1 Pfund Fleischspeisen, das Uebrige Vegetabilien sind. Bei fraglichen Patienten wäre die Hälfte genug. Außerdem sollte die Fleischnahrung mehr in den Hintergrund treten; denn diese ist es ja hauptsächlich, welche Blut gibt und, wenn man so sagen darf, das Blut concentrirter macht. Halte Dich also hauptsächlich an Vegetabilien, werde eine Zeit lang (wenigstens halbwegs) ein Pflanzenesser.

Fürs Zweite gilt es eine Zusammenstellung zu machen von lauter Speisen, welche wenig zur Blutbildung beitragen und keine Blutwallung verursachen können. Diese Eigenschaften haben ungefähr folgende Artikel:

Suppen: dünne Fleischsuppen mit Einlagen aus der Classe der Suppenkräuter. Die Wassersuppen gehörten auch hierher, wenn sie überhaupt irgend wohin zu gehören würdig wären!

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          <p>Fürs Zweite gilt es eine Zusammenstellung zu machen von lauter Speisen, welche wenig zur Blutbildung beitragen und keine Blutwallung verursachen können. Diese Eigenschaften haben ungefähr folgende Artikel:</p>
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[371/0379] Das beste Mittel zum „Mästen" ist und bleibt die Milch. Aus dem Capitel der Suppen eignen sich die Fleischbrühsuppen, welche stärkemehlreiche Einlassen haben: Gerste, Reis, Sago, Brod, Gries, Eiernudeln, Hülsenfrüchte, Kartoffeln. Fast noch schneller als die Fleischsuppen machen jene Milchsuppen fett, welche Reis, Sago, Zwieback, Brod u. dgl. haben. Von den Fleischspeisen eignen sich alle fetten Braten mit saftigen Buttersaucen, besonders zu nennen sind: Schweins-Braten und Coteletten, Hammels-Braten und Coteletten, gemästete Wasservögel (Gänse, Enten). Sollten diese fetten Braten einmal Rumor verursachen (Sodbrennen), dann mußt Du abwechseln. Zur Abwechslung sind geeignet Kalbsnierenbraten, Wachteln. Von den Fischen sind gerade die besten, unter Anderm auch die Salmoniden, auf diesen Speisezettel zu setzen, im Besonderen: Lachs, Forelle, Häring, Sprotte, Sardine, Anchovis, Aal, (dies die fettern Fische; magere findest Du zusammengestellt im Speisezettel für Gichtkranke). Von den Eingeweiden sind geeignet: Gans-, Enten-, Fisch- und Kalbsleber. Von den Würsten passen: die frischen Blut- und Leberwürste, sowie jene Bratwürste, zu welchen mehr Schweine- als Kalbfleisch verhackt wurde. Schwach räuchern! Von den Eierspeisen sind zu empfehlen: die milden Omeletten, die pikanten Omeletten mit Bücklingen oder Sprotten, endlich die Rühreier mit Lachs- oder Schinkenschnitten. Was willst Du noch mehr? Kaffee und Thee mußt Du immer mit Rahm und Zucker nehmen; noch mehr trägt die Chocolade mit Rahm und Eiern zur Fettbildung bei. Zum „Mästen" sind die Milchspeisen von fabelhaftem Erfolge. Von den Gemüsen eignen sich nur die stärkemehlreichen Knollen- und Wurzel-Gemüse. Von den Früchten passen nur die Schalenfrüchte: Mandeln, Kastanien, Nüsse, weil sie einen bedeutenden Gehalt an fettem Oel und Stärkemehl haben. Was die Speisezusätze anbelangt, so bedarf es wohl keiner weiteren Auseinandersetzung, daß alle Speisen reichlich zu fetten sind. Ebenso wenig darf bei den Honig-, Zucker- und dergl. Speisen mit diesen Versüßungsmitteln gespart werden. Alle diese Dinge sind aber sogleich auszusetzen, wenn Sodbrennen entsteht. Zum Getränke eignet sich namentlich malzreiches Bier. Auch die stark geistigen Rothweine von Bordeaux, Ungarn, Veltin enthalten das Zeug zum Fettmachen. 4. Speisezettel für Vollblütige, d. h. für wohlgenährte Leute mit blaurothen Köpfen, vollem Pulsschlag, Kopfcongestionen, Schwindel; für Leute, die gegründete Ursache haben, sich vor einem „Schlag" zu fürchten. Fürs Erste ist die Menge der Nahrung überhaupt zu beschneiden. Wie viel es leiden mag, ist leicht zu bestimmen; einen sicheren Anhaltspunkt gibt das Gefühl des Sattseins, bis zu diesem Gefühle sollten es solche Leute gar nie kommen lassen. Ja man hat ihnen von mehreren Seiten her geradezu anbefohlen, jeweils den andern Tag zu fasten. Das ist doch ein Bischen zu stark! Um die Reduktion der Nahrungsmittel in Zahlen auszudrücken, wird folgende Rechnung gemacht. Im Durchschnitt genießt ein erwachsener Mensch täglich ungefähr 3 Pfund feste Nahrung, wovon annähernd 1 Pfund Fleischspeisen, das Uebrige Vegetabilien sind. Bei fraglichen Patienten wäre die Hälfte genug. Außerdem sollte die Fleischnahrung mehr in den Hintergrund treten; denn diese ist es ja hauptsächlich, welche Blut gibt und, wenn man so sagen darf, das Blut concentrirter macht. Halte Dich also hauptsächlich an Vegetabilien, werde eine Zeit lang (wenigstens halbwegs) ein Pflanzenesser. Fürs Zweite gilt es eine Zusammenstellung zu machen von lauter Speisen, welche wenig zur Blutbildung beitragen und keine Blutwallung verursachen können. Diese Eigenschaften haben ungefähr folgende Artikel: Suppen: dünne Fleischsuppen mit Einlagen aus der Classe der Suppenkräuter. Die Wassersuppen gehörten auch hierher, wenn sie überhaupt irgend wohin zu gehören würdig wären!

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Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/379>, abgerufen am 22.11.2024.