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Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

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10. Speisezettel bei der Lungenschwindsucht, Lungentuberkulose. (Auch die Kranken, welche am chron. Bronchialcatarrh, am Asthma, am Lungenemphysem etc. leiden, mögen sich an diesen Speisezettel halten).

Suppen aus grobgemahlenem Roggen-, Linsen- oder Bohnenmehl (Revalenta arabica) sind zwar nicht ohne Nährwerth, aber so schwer zu verdauen, daß nur die Geheimmittelhändler dabei gedeihen, die Kranken dagegen, namentlich am Magen, sehr erheblich beschädigt werden. Schneckenbrühen und Isländisch-Moos-Gallerten werden geschluckt, weil sie für "lösend" und "nährend" zugleich gelten. Wer erstere gerade nöthig hat, mag zu diesen Dingen greifen; wegen des Nährwerthes aber wende man sich an die Schätze der Fleischkammer.

Der Hauptgesichtspunkt, an welchem bei Aufstellung eines vollständigen Speisezettels für Lungenschwindsüchtige festzuhalten ist, lautet: Nimm solche leichtverdauliche und kräftig nährende Speisen, welche von jeder Reizwirkung auf die Lunge frei sind! Im Allgemeinen paßt so ziemlich Alles, was im Speisezettel für Skrophulöse zusammengestellt wurde; Skrophulose und Tuberculose sind ja auch die nächsten Vettern! Im Besonderen wird folgende Tischordnung für Tuberculöse anbefohlen:

1 Stunde vor dem Frühstück (um 7 Uhr) trinkt der Kranke das ihm etwa verordnete Mineralwasser.

Frühstück (8 Uhr): frische Ziegen- oder Eselinnen-Milch, warm vom Thiere weg, mit Brodrinde.

Der Mittagstisch (12 Uhr) ist, wenn gerade kein Fieber vorhanden, aus den unter No. 8 erwähnten Speisen zusammen zu stellen, andernfalls gebietet die Vorsicht den Speisezettel No. 1.

Das Abendessen (4 Uhr) besteht aus rohem Speck (anstatt Leberthran) mit Brodrinde. Der Salzgehalt macht den Speck sogar für jene Fälle geeignet, wo leichte Fieberbewegungen vorhanden sind.

Das Nachtessen (9 Uhr) sollte nur aus einer einfachen Fleischbrühsuppe bestehen. Bekanntlich sind es vorzugsweise die Nächte, welche an diesen Kranken zehren, nur der regelmäßig auftretenden Morgenschweiße zu gedenken. Diese schlimmen Dinge kommen viel stärker, wenn der Kranke zuviel zu Nacht ißt oder bald nach dem Nachtessen zu Bette geht.

Wir halten es nicht für gut, wenn diese Kranken auch noch Abends trinken. Das viele Zeug, welches Mittags, Nachmittags etc. verzehrt zu werden pflegt, kann solche Zersetzungsproducte im Magen hinterlassen, daß auch die Abendmilch alsbald zersetzt wird. Diese Zersetzungsproducte verursachen gewaltigen Rumor im Magen und in Folge dessen qualvolle Nächte.

Betrachten wir nun weiter, was bei den verschiedenen Zwischenfällen der Krankheit zu thun ist.

Vor allem hat man es mit der häufigen Wiederkehr der Katarrhe zu thun, Schnupfen, Heiserkeit, Bronchialrasseln treten alle Augenblicke auf. Vermeide deßhalb rauhe Luft, starke Temperaturwechsel, Luftzug. Wer's machen kann, geht im Winter in eine mildere Gegend, z. B. nach Florida, Californien u. s. w.

Bei den chronischen Katarrhen wechseln zwei verschiedene Stadien miteinander ab; bald ist der Auswurf reichlich und dünnflüssig, bald spärlich und zähe und wird nur durch heftigen Husten herausgebracht. Für den ersten Fall werden vorzugsweise terpentinhaltige Einathmungen oder, was jetzt von diesem Artikel das Feinste ist, Kiefernadelwaldcuren gemacht; im zweiten Falle Isländisch-Moos-Gallerte, Schneckenbrühe und andere schleimige Mittel, z. B. Brustthee geschluckt, oder Brustbonbons. Man hüte sich wohl, diese Sachen längere Zeit fort zu gebrauchen; sie versäuern den Magen und bewirken auf der Brust gerade das Gegentheil von Dem, was man will. Viel ersprießlicher sind die warmen Einathmungen von diesem Thee - gerade zu jeder Zeit gebraucht, wo man fühlt, das zähe Schleime in den oberen Athmungswegen stecken. Jedenfalls ist die schablonenmäßige Verordnung: schleimiger Thee, z. B. "alle Stunde ein Löffel voll" oder "Morgens und Abends eine Tasse zu nehmen", gelinde gesagt, gedankenlos; man soll nur zu der Zeit helfen, wo Hilfe nöthig ist, dann aber recht.

10. Speisezettel bei der Lungenschwindsucht, Lungentuberkulose. (Auch die Kranken, welche am chron. Bronchialcatarrh, am Asthma, am Lungenemphysem etc. leiden, mögen sich an diesen Speisezettel halten).

Suppen aus grobgemahlenem Roggen-, Linsen- oder Bohnenmehl (Revalenta arabica) sind zwar nicht ohne Nährwerth, aber so schwer zu verdauen, daß nur die Geheimmittelhändler dabei gedeihen, die Kranken dagegen, namentlich am Magen, sehr erheblich beschädigt werden. Schneckenbrühen und Isländisch-Moos-Gallerten werden geschluckt, weil sie für „lösend" und „nährend" zugleich gelten. Wer erstere gerade nöthig hat, mag zu diesen Dingen greifen; wegen des Nährwerthes aber wende man sich an die Schätze der Fleischkammer.

Der Hauptgesichtspunkt, an welchem bei Aufstellung eines vollständigen Speisezettels für Lungenschwindsüchtige festzuhalten ist, lautet: Nimm solche leichtverdauliche und kräftig nährende Speisen, welche von jeder Reizwirkung auf die Lunge frei sind! Im Allgemeinen paßt so ziemlich Alles, was im Speisezettel für Skrophulöse zusammengestellt wurde; Skrophulose und Tuberculose sind ja auch die nächsten Vettern! Im Besonderen wird folgende Tischordnung für Tuberculöse anbefohlen:

1 Stunde vor dem Frühstück (um 7 Uhr) trinkt der Kranke das ihm etwa verordnete Mineralwasser.

Frühstück (8 Uhr): frische Ziegen- oder Eselinnen-Milch, warm vom Thiere weg, mit Brodrinde.

Der Mittagstisch (12 Uhr) ist, wenn gerade kein Fieber vorhanden, aus den unter No. 8 erwähnten Speisen zusammen zu stellen, andernfalls gebietet die Vorsicht den Speisezettel No. 1.

Das Abendessen (4 Uhr) besteht aus rohem Speck (anstatt Leberthran) mit Brodrinde. Der Salzgehalt macht den Speck sogar für jene Fälle geeignet, wo leichte Fieberbewegungen vorhanden sind.

Das Nachtessen (9 Uhr) sollte nur aus einer einfachen Fleischbrühsuppe bestehen. Bekanntlich sind es vorzugsweise die Nächte, welche an diesen Kranken zehren, nur der regelmäßig auftretenden Morgenschweiße zu gedenken. Diese schlimmen Dinge kommen viel stärker, wenn der Kranke zuviel zu Nacht ißt oder bald nach dem Nachtessen zu Bette geht.

Wir halten es nicht für gut, wenn diese Kranken auch noch Abends trinken. Das viele Zeug, welches Mittags, Nachmittags etc. verzehrt zu werden pflegt, kann solche Zersetzungsproducte im Magen hinterlassen, daß auch die Abendmilch alsbald zersetzt wird. Diese Zersetzungsproducte verursachen gewaltigen Rumor im Magen und in Folge dessen qualvolle Nächte.

Betrachten wir nun weiter, was bei den verschiedenen Zwischenfällen der Krankheit zu thun ist.

Vor allem hat man es mit der häufigen Wiederkehr der Katarrhe zu thun, Schnupfen, Heiserkeit, Bronchialrasseln treten alle Augenblicke auf. Vermeide deßhalb rauhe Luft, starke Temperaturwechsel, Luftzug. Wer’s machen kann, geht im Winter in eine mildere Gegend, z. B. nach Florida, Californien u. s. w.

Bei den chronischen Katarrhen wechseln zwei verschiedene Stadien miteinander ab; bald ist der Auswurf reichlich und dünnflüssig, bald spärlich und zähe und wird nur durch heftigen Husten herausgebracht. Für den ersten Fall werden vorzugsweise terpentinhaltige Einathmungen oder, was jetzt von diesem Artikel das Feinste ist, Kiefernadelwaldcuren gemacht; im zweiten Falle Isländisch-Moos-Gallerte, Schneckenbrühe und andere schleimige Mittel, z. B. Brustthee geschluckt, oder Brustbonbons. Man hüte sich wohl, diese Sachen längere Zeit fort zu gebrauchen; sie versäuern den Magen und bewirken auf der Brust gerade das Gegentheil von Dem, was man will. Viel ersprießlicher sind die warmen Einathmungen von diesem Thee – gerade zu jeder Zeit gebraucht, wo man fühlt, das zähe Schleime in den oberen Athmungswegen stecken. Jedenfalls ist die schablonenmäßige Verordnung: schleimiger Thee, z. B. „alle Stunde ein Löffel voll" oder „Morgens und Abends eine Tasse zu nehmen", gelinde gesagt, gedankenlos; man soll nur zu der Zeit helfen, wo Hilfe nöthig ist, dann aber recht.

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          <p>Wir halten es nicht für gut, wenn diese Kranken auch noch Abends trinken. Das viele Zeug, welches Mittags, Nachmittags etc. verzehrt zu werden pflegt, kann solche Zersetzungsproducte im Magen hinterlassen, daß auch die Abendmilch alsbald zersetzt wird. Diese Zersetzungsproducte verursachen gewaltigen Rumor im Magen und in Folge dessen qualvolle Nächte.</p>
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[376/0384] 10. Speisezettel bei der Lungenschwindsucht, Lungentuberkulose. (Auch die Kranken, welche am chron. Bronchialcatarrh, am Asthma, am Lungenemphysem etc. leiden, mögen sich an diesen Speisezettel halten). Suppen aus grobgemahlenem Roggen-, Linsen- oder Bohnenmehl (Revalenta arabica) sind zwar nicht ohne Nährwerth, aber so schwer zu verdauen, daß nur die Geheimmittelhändler dabei gedeihen, die Kranken dagegen, namentlich am Magen, sehr erheblich beschädigt werden. Schneckenbrühen und Isländisch-Moos-Gallerten werden geschluckt, weil sie für „lösend" und „nährend" zugleich gelten. Wer erstere gerade nöthig hat, mag zu diesen Dingen greifen; wegen des Nährwerthes aber wende man sich an die Schätze der Fleischkammer. Der Hauptgesichtspunkt, an welchem bei Aufstellung eines vollständigen Speisezettels für Lungenschwindsüchtige festzuhalten ist, lautet: Nimm solche leichtverdauliche und kräftig nährende Speisen, welche von jeder Reizwirkung auf die Lunge frei sind! Im Allgemeinen paßt so ziemlich Alles, was im Speisezettel für Skrophulöse zusammengestellt wurde; Skrophulose und Tuberculose sind ja auch die nächsten Vettern! Im Besonderen wird folgende Tischordnung für Tuberculöse anbefohlen: 1 Stunde vor dem Frühstück (um 7 Uhr) trinkt der Kranke das ihm etwa verordnete Mineralwasser. Frühstück (8 Uhr): frische Ziegen- oder Eselinnen-Milch, warm vom Thiere weg, mit Brodrinde. Der Mittagstisch (12 Uhr) ist, wenn gerade kein Fieber vorhanden, aus den unter No. 8 erwähnten Speisen zusammen zu stellen, andernfalls gebietet die Vorsicht den Speisezettel No. 1. Das Abendessen (4 Uhr) besteht aus rohem Speck (anstatt Leberthran) mit Brodrinde. Der Salzgehalt macht den Speck sogar für jene Fälle geeignet, wo leichte Fieberbewegungen vorhanden sind. Das Nachtessen (9 Uhr) sollte nur aus einer einfachen Fleischbrühsuppe bestehen. Bekanntlich sind es vorzugsweise die Nächte, welche an diesen Kranken zehren, nur der regelmäßig auftretenden Morgenschweiße zu gedenken. Diese schlimmen Dinge kommen viel stärker, wenn der Kranke zuviel zu Nacht ißt oder bald nach dem Nachtessen zu Bette geht. Wir halten es nicht für gut, wenn diese Kranken auch noch Abends trinken. Das viele Zeug, welches Mittags, Nachmittags etc. verzehrt zu werden pflegt, kann solche Zersetzungsproducte im Magen hinterlassen, daß auch die Abendmilch alsbald zersetzt wird. Diese Zersetzungsproducte verursachen gewaltigen Rumor im Magen und in Folge dessen qualvolle Nächte. Betrachten wir nun weiter, was bei den verschiedenen Zwischenfällen der Krankheit zu thun ist. Vor allem hat man es mit der häufigen Wiederkehr der Katarrhe zu thun, Schnupfen, Heiserkeit, Bronchialrasseln treten alle Augenblicke auf. Vermeide deßhalb rauhe Luft, starke Temperaturwechsel, Luftzug. Wer’s machen kann, geht im Winter in eine mildere Gegend, z. B. nach Florida, Californien u. s. w. Bei den chronischen Katarrhen wechseln zwei verschiedene Stadien miteinander ab; bald ist der Auswurf reichlich und dünnflüssig, bald spärlich und zähe und wird nur durch heftigen Husten herausgebracht. Für den ersten Fall werden vorzugsweise terpentinhaltige Einathmungen oder, was jetzt von diesem Artikel das Feinste ist, Kiefernadelwaldcuren gemacht; im zweiten Falle Isländisch-Moos-Gallerte, Schneckenbrühe und andere schleimige Mittel, z. B. Brustthee geschluckt, oder Brustbonbons. Man hüte sich wohl, diese Sachen längere Zeit fort zu gebrauchen; sie versäuern den Magen und bewirken auf der Brust gerade das Gegentheil von Dem, was man will. Viel ersprießlicher sind die warmen Einathmungen von diesem Thee – gerade zu jeder Zeit gebraucht, wo man fühlt, das zähe Schleime in den oberen Athmungswegen stecken. Jedenfalls ist die schablonenmäßige Verordnung: schleimiger Thee, z. B. „alle Stunde ein Löffel voll" oder „Morgens und Abends eine Tasse zu nehmen", gelinde gesagt, gedankenlos; man soll nur zu der Zeit helfen, wo Hilfe nöthig ist, dann aber recht.

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Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/384>, abgerufen am 22.11.2024.