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Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879.

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solchen Fällen mag auch ein Versuch gemacht weiden mit kräftiger aber gründlich entfetteter Fleischbrühe.

Hat endlich der kleine Weltbürger glücklich sein erstes Lebensjahr überstanden, so wird er in einem für alle Vorkommnisse eingerichteten, hohen Stuhle an den Familientisch gesetzt. Milchsuppen und Fleischsuppen mit Einlagen aus dem Reiche der Cerealien bilden den Uebergang zum gewöhnlichen Familienessen.

XXV. Kaffee- u. Theegesellschaften.
A. Kaffeegesellschaften.

Erste Art. Vorab sorge man für eine eingeübte Bedienung. Der Tisch werde fein gedeckt, für jeden Gast mit einem Dessertteller versehen, Zucker und Sahne stelle man an verschiedenen Stellen auf feinen Tellern hin. Zur Verzierung des Tisches werde für hübsch gefüllte Blumenvasen gesorgt.

Zum Kaffee paßt :

Butterkuchen, - Rodonkuchen, - Schneckenkuchen, - Elberfelder gefüllter Kringel, - Wickelkuchen, - Stollen, dies alles geschnitten und in feine Teller oder Körbchen gelegt. Ferner: Mandelkränze, - Windbeutel, - Waffeln, - feine Neujahrskuchen, - Zuckerbretzeln und dergleichen. Das Bestimmte wird auf einem gedeckten Seitentisch geordnet und in die Mitte das Kaffeeservice hingestellt. Der Kaffee muß erst kurz vor dem Gebrauch gemacht werden, damit man ihn recht heiß serviren könne. Das Präsentiren geschehe zuerst bei den älteren Damen und dann weiter; im übrigen dürfen die Beilagen zum Kaffee nicht stets an ein und derselben Stelle gereicht werden, die Bedienung fange bald hier bald dort an, damit keinem Gaste eine besondere Auszeichnung und keinem eine untergeordnete Stellung gegeben werde.

Kann man die Gesellschaft nach dem Kaffee in den Garten oder in ein anderes Zimmer führen, so lasse man unterdeß schnell abräumen, das Tischtuch mit einem Tafelbesen abkehren und den Tisch auf folgende Weise wieder besetzen: Im Verhältniß zur Gesellschaft nehme man 1 oder 2 Kuchen, worunter sich ein Obstkuchen befindet, die man vorher in passende Stückchen schneidet und den Rand derselben mit grünen Blättern verziert. Gibt man einen Kuchen, so stelle man ihn in die Mitte des Tisches; sind indeß zwei Kuchen, dann selbstredend einen rechts, den andern links in gehöriger Entfernung hin, und in die Mitte einen Aufsatz mit Blumen, oder eine Kristallschale, auf einem Fuß stehend, mit Apfelsinen gefüllt. Zwischen diesem Aufsatz und den beiden Kuchen kann man Gelee- und Creme-Schüsseln stellen, so auch kleines Backwerk, Macronen und Schaumsachen, die zu den Cremes gegeben werden. Nach den beiden Kuchen, am Ende des Tisches, stelle man Früchte.

Erst wird der Obstkuchen gegeben, dann Creme, darnach der zweite Kuchen, Früchte und Gelee. Die im Abschnitt Cremes bemerkte Schale mit Apfelsinen oder Erdbeeren, sowie auch Compote von rohen Aepfeln und Zitronen sind zur Zeit zum Nachgeben angenehm. Auch werden wohl zuletzt gemachte Butterbrödchen mit verschiedenen Beilagen gereicht.

Als Getränk wird nach Belieben Maiwein, Bischof, Kardinal oder Wein mit Zucker gegeben.

Zweite Art. Der Kaffee wird auf einem Nebentisch servirt und beliebiges Gebackene dazu gereicht. Nach dem Kaffee wird der Tisch mit Kuchen, einigen Brodsorten, Butter, mit einem kleinen Messer versehen, Käse, marinirtem Häring, geschnittenem Fleisch und Früchten, wie die Jahreszeit sie bietet, besetzt. Man fange mit Kuchen und beliebigem Getränk an, dann reiche nach einer Weile Butterbrod mit Beilagen und zuletzt die Früchte.

solchen Fällen mag auch ein Versuch gemacht weiden mit kräftiger aber gründlich entfetteter Fleischbrühe.

Hat endlich der kleine Weltbürger glücklich sein erstes Lebensjahr überstanden, so wird er in einem für alle Vorkommnisse eingerichteten, hohen Stuhle an den Familientisch gesetzt. Milchsuppen und Fleischsuppen mit Einlagen aus dem Reiche der Cerealien bilden den Uebergang zum gewöhnlichen Familienessen.

XXV. Kaffee- u. Theegesellschaften.
A. Kaffeegesellschaften.

Erste Art. Vorab sorge man für eine eingeübte Bedienung. Der Tisch werde fein gedeckt, für jeden Gast mit einem Dessertteller versehen, Zucker und Sahne stelle man an verschiedenen Stellen auf feinen Tellern hin. Zur Verzierung des Tisches werde für hübsch gefüllte Blumenvasen gesorgt.

Zum Kaffee paßt :

Butterkuchen, – Rodonkuchen, – Schneckenkuchen, – Elberfelder gefüllter Kringel, – Wickelkuchen, – Stollen, dies alles geschnitten und in feine Teller oder Körbchen gelegt. Ferner: Mandelkränze, – Windbeutel, – Waffeln, – feine Neujahrskuchen, – Zuckerbretzeln und dergleichen. Das Bestimmte wird auf einem gedeckten Seitentisch geordnet und in die Mitte das Kaffeeservice hingestellt. Der Kaffee muß erst kurz vor dem Gebrauch gemacht werden, damit man ihn recht heiß serviren könne. Das Präsentiren geschehe zuerst bei den älteren Damen und dann weiter; im übrigen dürfen die Beilagen zum Kaffee nicht stets an ein und derselben Stelle gereicht werden, die Bedienung fange bald hier bald dort an, damit keinem Gaste eine besondere Auszeichnung und keinem eine untergeordnete Stellung gegeben werde.

Kann man die Gesellschaft nach dem Kaffee in den Garten oder in ein anderes Zimmer führen, so lasse man unterdeß schnell abräumen, das Tischtuch mit einem Tafelbesen abkehren und den Tisch auf folgende Weise wieder besetzen: Im Verhältniß zur Gesellschaft nehme man 1 oder 2 Kuchen, worunter sich ein Obstkuchen befindet, die man vorher in passende Stückchen schneidet und den Rand derselben mit grünen Blättern verziert. Gibt man einen Kuchen, so stelle man ihn in die Mitte des Tisches; sind indeß zwei Kuchen, dann selbstredend einen rechts, den andern links in gehöriger Entfernung hin, und in die Mitte einen Aufsatz mit Blumen, oder eine Kristallschale, auf einem Fuß stehend, mit Apfelsinen gefüllt. Zwischen diesem Aufsatz und den beiden Kuchen kann man Gelée- und Crême-Schüsseln stellen, so auch kleines Backwerk, Macronen und Schaumsachen, die zu den Crêmes gegeben werden. Nach den beiden Kuchen, am Ende des Tisches, stelle man Früchte.

Erst wird der Obstkuchen gegeben, dann Crême, darnach der zweite Kuchen, Früchte und Gelêe. Die im Abschnitt Crêmes bemerkte Schale mit Apfelsinen oder Erdbeeren, sowie auch Compote von rohen Aepfeln und Zitronen sind zur Zeit zum Nachgeben angenehm. Auch werden wohl zuletzt gemachte Butterbrödchen mit verschiedenen Beilagen gereicht.

Als Getränk wird nach Belieben Maiwein, Bischof, Kardinal oder Wein mit Zucker gegeben.

Zweite Art. Der Kaffee wird auf einem Nebentisch servirt und beliebiges Gebackene dazu gereicht. Nach dem Kaffee wird der Tisch mit Kuchen, einigen Brodsorten, Butter, mit einem kleinen Messer versehen, Käse, marinirtem Häring, geschnittenem Fleisch und Früchten, wie die Jahreszeit sie bietet, besetzt. Man fange mit Kuchen und beliebigem Getränk an, dann reiche nach einer Weile Butterbrod mit Beilagen und zuletzt die Früchte.

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            <p>Kann man die Gesellschaft nach dem Kaffee in den Garten oder in ein anderes Zimmer führen, so lasse man unterdeß schnell abräumen, das Tischtuch mit einem Tafelbesen abkehren und den Tisch auf folgende Weise wieder besetzen: Im Verhältniß zur Gesellschaft nehme man 1 oder 2 Kuchen, worunter sich ein Obstkuchen befindet, die man vorher in passende Stückchen schneidet und den Rand derselben mit grünen Blättern verziert. Gibt man einen Kuchen, so stelle man ihn in die Mitte des Tisches; sind indeß zwei Kuchen, dann selbstredend einen rechts, den andern links in gehöriger Entfernung hin, und in die Mitte einen Aufsatz mit Blumen, oder eine Kristallschale, auf einem Fuß stehend, mit Apfelsinen gefüllt. Zwischen diesem Aufsatz und den beiden Kuchen kann man Gelée- und Crême-Schüsseln stellen, so auch kleines Backwerk, Macronen und Schaumsachen, die zu den Crêmes gegeben werden. Nach den beiden Kuchen, am Ende des Tisches, stelle man Früchte.</p>
            <p>Erst wird der Obstkuchen gegeben, dann Crême, darnach der zweite Kuchen, Früchte und Gelêe. Die im Abschnitt Crêmes bemerkte Schale mit Apfelsinen oder Erdbeeren, sowie auch Compote von rohen Aepfeln und Zitronen sind zur Zeit zum Nachgeben angenehm. Auch werden wohl zuletzt gemachte Butterbrödchen mit verschiedenen Beilagen gereicht.</p>
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[382/0390] solchen Fällen mag auch ein Versuch gemacht weiden mit kräftiger aber gründlich entfetteter Fleischbrühe. Hat endlich der kleine Weltbürger glücklich sein erstes Lebensjahr überstanden, so wird er in einem für alle Vorkommnisse eingerichteten, hohen Stuhle an den Familientisch gesetzt. Milchsuppen und Fleischsuppen mit Einlagen aus dem Reiche der Cerealien bilden den Uebergang zum gewöhnlichen Familienessen. XXV. Kaffee- u. Theegesellschaften. A. Kaffeegesellschaften. Erste Art. Vorab sorge man für eine eingeübte Bedienung. Der Tisch werde fein gedeckt, für jeden Gast mit einem Dessertteller versehen, Zucker und Sahne stelle man an verschiedenen Stellen auf feinen Tellern hin. Zur Verzierung des Tisches werde für hübsch gefüllte Blumenvasen gesorgt. Zum Kaffee paßt : Butterkuchen, – Rodonkuchen, – Schneckenkuchen, – Elberfelder gefüllter Kringel, – Wickelkuchen, – Stollen, dies alles geschnitten und in feine Teller oder Körbchen gelegt. Ferner: Mandelkränze, – Windbeutel, – Waffeln, – feine Neujahrskuchen, – Zuckerbretzeln und dergleichen. Das Bestimmte wird auf einem gedeckten Seitentisch geordnet und in die Mitte das Kaffeeservice hingestellt. Der Kaffee muß erst kurz vor dem Gebrauch gemacht werden, damit man ihn recht heiß serviren könne. Das Präsentiren geschehe zuerst bei den älteren Damen und dann weiter; im übrigen dürfen die Beilagen zum Kaffee nicht stets an ein und derselben Stelle gereicht werden, die Bedienung fange bald hier bald dort an, damit keinem Gaste eine besondere Auszeichnung und keinem eine untergeordnete Stellung gegeben werde. Kann man die Gesellschaft nach dem Kaffee in den Garten oder in ein anderes Zimmer führen, so lasse man unterdeß schnell abräumen, das Tischtuch mit einem Tafelbesen abkehren und den Tisch auf folgende Weise wieder besetzen: Im Verhältniß zur Gesellschaft nehme man 1 oder 2 Kuchen, worunter sich ein Obstkuchen befindet, die man vorher in passende Stückchen schneidet und den Rand derselben mit grünen Blättern verziert. Gibt man einen Kuchen, so stelle man ihn in die Mitte des Tisches; sind indeß zwei Kuchen, dann selbstredend einen rechts, den andern links in gehöriger Entfernung hin, und in die Mitte einen Aufsatz mit Blumen, oder eine Kristallschale, auf einem Fuß stehend, mit Apfelsinen gefüllt. Zwischen diesem Aufsatz und den beiden Kuchen kann man Gelée- und Crême-Schüsseln stellen, so auch kleines Backwerk, Macronen und Schaumsachen, die zu den Crêmes gegeben werden. Nach den beiden Kuchen, am Ende des Tisches, stelle man Früchte. Erst wird der Obstkuchen gegeben, dann Crême, darnach der zweite Kuchen, Früchte und Gelêe. Die im Abschnitt Crêmes bemerkte Schale mit Apfelsinen oder Erdbeeren, sowie auch Compote von rohen Aepfeln und Zitronen sind zur Zeit zum Nachgeben angenehm. Auch werden wohl zuletzt gemachte Butterbrödchen mit verschiedenen Beilagen gereicht. Als Getränk wird nach Belieben Maiwein, Bischof, Kardinal oder Wein mit Zucker gegeben. Zweite Art. Der Kaffee wird auf einem Nebentisch servirt und beliebiges Gebackene dazu gereicht. Nach dem Kaffee wird der Tisch mit Kuchen, einigen Brodsorten, Butter, mit einem kleinen Messer versehen, Käse, marinirtem Häring, geschnittenem Fleisch und Früchten, wie die Jahreszeit sie bietet, besetzt. Man fange mit Kuchen und beliebigem Getränk an, dann reiche nach einer Weile Butterbrod mit Beilagen und zuletzt die Früchte.

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Zitationshilfe: Praktisches Kochbuch für die Deutschen in Amerika. Milwaukee, 1879, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/davidis_kochbuch_1879/390>, abgerufen am 22.11.2024.