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Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.

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Vorrede.
sie erstarren und meinen/ entweder der Fein-
de Macht sey Gottes Allmacht zu mächtig:
Jhre List Gottes Weißheit zu klug: Und der
Ps. 77. 11.Jammer der Kirchen/ der Rechten Gottes
die doch alles ändern kan/ unmöglich zu än-
v. 10.dern: Oder die Sünden seyn zu groß das
GOTT nicht vergeben könne/ sondern ewig
verstossen/ und seine Barmhertzigkeit in Zorn
Deut. 28.
v. 65. 5.
verschliessen müsse. Dieses verursacht in ih-
nen bebende Hertzen/ verschmachte Augen/
und verdorrete Seelen/ daß sie nicht wissen
was sie thun sollen. Sie wissen auch nicht ob
sie gleich beten was sie beten/ und was sie
GOtt antworten.

Wie nu dieses Elend nicht genug zube-
klagen und zu beweinen/ als ist in gegentheil
hoch zu preisen/ sich drüber hertzlich zu er-
1. Reg. 19.
v. 18.
2. Tim. 2.
89.
freuen/ und Gott zu dancken/ wenn Er bey sei-
nen Uberbliebenen die er am besten kennet/
noch dennoch das nothwendige Wachen und
Beten in Christgebührender Ubung erhält
und fortstellet.

Unter denen mein Gestrenger Hochge-
Ehrter Herr Gevatter/ sambt seiner Hertz-
liebsten/ meiner Hochge Ehrten Frauen Ge-

vatterin

Vorrede.
ſie erſtarren und meinen/ entweder der Fein-
de Macht ſey Gottes Allmacht zu mächtig:
Jhre Liſt Gottes Weißheit zu klug: Und der
Pſ. 77. 11.Jammer der Kirchen/ der Rechten Gottes
die doch alles ändern kan/ unmöglich zu än-
v. 10.dern: Oder die Sünden ſeyn zu groß das
GOTT nicht vergeben könne/ ſondern ewig
verſtoſſen/ und ſeine Barmhertzigkeit in Zorn
Deut. 28.
v. 65. 5.
verſchlieſſen müſſe. Dieſes verurſacht in ih-
nen bebende Hertzen/ verſchmachte Augen/
und verdorrete Seelen/ daß ſie nicht wiſſen
was ſie thun ſollen. Sie wiſſen auch nicht ob
ſie gleich beten was ſie beten/ und was ſie
GOtt antworten.

Wie nu dieſes Elend nicht genug zube-
klagen und zu beweinen/ als iſt in gegentheil
hoch zu preiſen/ ſich drüber hertzlich zu er-
1. Reg. 19.
v. 18.
2. Tim. 2.
89.
freuen/ und Gott zu dancken/ wenn Er bey ſei-
nen Uberbliebenen die er am beſten kennet/
noch dennoch das nothwendige Wachen und
Beten in Chriſtgebührender Ubung erhält
und fortſtellet.

Unter denen mein Geſtrenger Hochge-
Ehrter Herr Gevatter/ ſambt ſeiner Hertz-
liebſten/ meiner Hochge Ehrten Frauen Ge-

vatterin
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[0018] Vorrede. ſie erſtarren und meinen/ entweder der Fein- de Macht ſey Gottes Allmacht zu mächtig: Jhre Liſt Gottes Weißheit zu klug: Und der Jammer der Kirchen/ der Rechten Gottes die doch alles ändern kan/ unmöglich zu än- dern: Oder die Sünden ſeyn zu groß das GOTT nicht vergeben könne/ ſondern ewig verſtoſſen/ und ſeine Barmhertzigkeit in Zorn verſchlieſſen müſſe. Dieſes verurſacht in ih- nen bebende Hertzen/ verſchmachte Augen/ und verdorrete Seelen/ daß ſie nicht wiſſen was ſie thun ſollen. Sie wiſſen auch nicht ob ſie gleich beten was ſie beten/ und was ſie GOtt antworten. Pſ. 77. 11. v. 10. Deut. 28. v. 65. 5. Wie nu dieſes Elend nicht genug zube- klagen und zu beweinen/ als iſt in gegentheil hoch zu preiſen/ ſich drüber hertzlich zu er- freuen/ und Gott zu dancken/ wenn Er bey ſei- nen Uberbliebenen die er am beſten kennet/ noch dennoch das nothwendige Wachen und Beten in Chriſtgebührender Ubung erhält und fortſtellet. 1. Reg. 19. v. 18. 2. Tim. 2. 89. Unter denen mein Geſtrenger Hochge- Ehrter Herr Gevatter/ ſambt ſeiner Hertz- liebſten/ meiner Hochge Ehrten Frauen Ge- vatterin

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Zitationshilfe: Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/deucer_gebetbuch_1665/18>, abgerufen am 21.11.2024.