Deucer, Johann: Nützliches Gebet-Buch. Zittau, 1665.am Montag. Gedult/ Mein Schöpffer/ tödte in mir die Bitter-keit des Gemüths/ und gib mir einen lieblichen und sanfftmütigen Geist/ gnädiger Vater/ gib mir einen festen Glauben/ rechte Hoffnung/ und bestendige Lie- be. Mein Regierer behüte mich/ daß ich nicht sündige durch Leichtfertigkeit und Falschheit/ durch Geilheit und Ubermut/ mit vielem Fressen und Sauffen/ Be- wahre mich/ daß ich meinen Nechsten nicht beliege oder verleumbde/ daß ich nicht geitzig werde/ daß ich nicht nach Hoheit und Gewalt strebe/ daß ich nicht ein Heuchler oder Schmeichler werde/ daß ich die Ar- men neben mir nicht verachte/ die Geringen nicht un- terdrücke/ mich selbst mit dem Geitz/ Haß/ Neid/ Ab- gunst und unchristlichen Gotteslästerung/ Worten und Wercken nicht verdamme. Mein Schöpffer gib mir Gnad/ daß ich nicht sey unbedachtsam/ nicht hals- starrig/ nicht unfriedsam/ nicht faul und träg zur Ar- beit/ nicht frech und unvernünftig/ nicht ungehor- sam/ daß ich mich denen/ die mir guts rathen/ nicht wiedersetze/ meine Unterthanen/ Gesind und Haus mit Sanftmut und Ernst/ ohne Frechheit, Frevel und Stoltzheit regiere/ daß ich den Armen kein unrecht thue/ daß ich den Frommen nichts böses rathe/ mei- nem Nechsten nicht unfreundlich sey. Mein gnädiger und barmhertziger Gott/ ich bitte dich durch deinen lieben
am Montag. Gedult/ Mein Schöpffer/ tödte in mir die Bitter-keit des Gemüths/ und gib mir einen lieblichen und ſanfftmütigen Geiſt/ gnädiger Vater/ gib mir einen feſten Glauben/ rechte Hoffnung/ und beſtendige Lie- be. Mein Regierer behüte mich/ daß ich nicht ſündige durch Leichtfertigkeit und Falſchheit/ durch Geilheit und Ubermut/ mit vielem Freſſen und Sauffen/ Be- wahre mich/ daß ich meinen Nechſten nicht beliege oder verleumbde/ daß ich nicht geitzig werde/ daß ich nicht nach Hoheit und Gewalt ſtrebe/ daß ich nicht ein Heuchler oder Schmeichler werde/ daß ich die Ar- men neben mir nicht verachte/ die Geringen nicht un- terdrücke/ mich ſelbſt mit dem Geitz/ Haß/ Neid/ Ab- gunſt und unchriſtlichen Gottesläſterung/ Worten und Wercken nicht verdamme. Mein Schöpffer gib mir Gnad/ daß ich nicht ſey unbedachtſam/ nicht hals- ſtarrig/ nicht unfriedſam/ nicht faul und träg zur Ar- beit/ nicht frech und unvernünftig/ nicht ungehor- ſam/ daß ich mich denen/ die mir guts rathen/ nicht wiederſetze/ meine Unterthanen/ Geſind und Haus mit Sanftmut und Ernſt/ ohne Frechheit, Frevel und Stoltzheit regiere/ daß ich den Armen kein unrecht thue/ daß ich den Frommen nichts böſes rathe/ mei- nem Nechſten nicht unfreundlich ſey. Mein gnädiger und barmhertziger Gott/ ich bitte dich durch deinen lieben
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am Montag.
Gedult/ Mein Schöpffer/ tödte in mir die Bitter-
keit des Gemüths/ und gib mir einen lieblichen und
ſanfftmütigen Geiſt/ gnädiger Vater/ gib mir einen
feſten Glauben/ rechte Hoffnung/ und beſtendige Lie-
be. Mein Regierer behüte mich/ daß ich nicht ſündige
durch Leichtfertigkeit und Falſchheit/ durch Geilheit
und Ubermut/ mit vielem Freſſen und Sauffen/ Be-
wahre mich/ daß ich meinen Nechſten nicht beliege
oder verleumbde/ daß ich nicht geitzig werde/ daß ich
nicht nach Hoheit und Gewalt ſtrebe/ daß ich nicht
ein Heuchler oder Schmeichler werde/ daß ich die Ar-
men neben mir nicht verachte/ die Geringen nicht un-
terdrücke/ mich ſelbſt mit dem Geitz/ Haß/ Neid/ Ab-
gunſt und unchriſtlichen Gottesläſterung/ Worten
und Wercken nicht verdamme. Mein Schöpffer gib
mir Gnad/ daß ich nicht ſey unbedachtſam/ nicht hals-
ſtarrig/ nicht unfriedſam/ nicht faul und träg zur Ar-
beit/ nicht frech und unvernünftig/ nicht ungehor-
ſam/ daß ich mich denen/ die mir guts rathen/ nicht
wiederſetze/ meine Unterthanen/ Geſind und Haus
mit Sanftmut und Ernſt/ ohne Frechheit, Frevel und
Stoltzheit regiere/ daß ich den Armen kein unrecht
thue/ daß ich den Frommen nichts böſes rathe/ mei-
nem Nechſten nicht unfreundlich ſey. Mein gnädiger
und barmhertziger Gott/ ich bitte dich durch deinen
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