Devrient, Eduard: Das Nationaltheater des neuen Deutschland. Eine Reformschrift. Leipzig, 1849.Uebereinstimmung zu schaffen, die richtige Unterordnung Costümier und Decorateur müssen also in genauem Uebereinſtimmung zu ſchaffen, die richtige Unterordnung Coſtümier und Decorateur müſſen alſo in genauem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0060" n="54"/> Uebereinſtimmung zu ſchaffen, die richtige Unterordnung<lb/> der Farbe bei den Decorationen überhaupt einzuführen,<lb/> genügt aber nicht allein, auch auf die Farben der <hi rendition="#g">Coſtüme</hi><lb/> und ihre Stimmung zum Hintergrunde der Handlung ſollte<lb/> Aufmerkſamkeit gewendet werden. Das ganze Gebiet der<lb/> Theatertracht bedarf im Allgemeinen einer gründlichen<lb/> Regelung. Bei den wenigſten Bühnen ſind Coſtümiers<lb/> angeſtellt, Unkenntniß, Laune, Geſchmackloſigkeit und Putz¬<lb/> ſucht erzeugen daher das grundſatzloſeſte, bunteſte Durch¬<lb/> einander, das für jedes einigermaßen gebildete Auge eine<lb/> wahre Beleidigung iſt.</p><lb/> <p>Coſtümier und Decorateur müſſen alſo in genauem<lb/> Einverſtändniß gehalten werden. Wo es die Verhältniſſe<lb/> geſtatten, muß ihnen der Rath großer maleriſcher Capa¬<lb/> citäten gewonnen werden; wie denn überhaupt mit den<lb/> Höchſtbefähigten in Literatur, Plaſtik, Muſik, auch aller<lb/> Wiſſenſchaft, die ſonſt der Bühne dienen kann, die Ver¬<lb/> bindung mehr geſucht und unterhalten werden muß, als<lb/> es bisher der Fall war. Zu dieſen Zwecken müſſen die<lb/> Theatervorſtände zugleich Mitglieder der Kunſtakademie<lb/> ſein. Auch wird die miniſterielle Geſammtleitung aller<lb/> Künſte dem Theater große Unterſtützung verſchaffen, ſich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0060]
Uebereinſtimmung zu ſchaffen, die richtige Unterordnung
der Farbe bei den Decorationen überhaupt einzuführen,
genügt aber nicht allein, auch auf die Farben der Coſtüme
und ihre Stimmung zum Hintergrunde der Handlung ſollte
Aufmerkſamkeit gewendet werden. Das ganze Gebiet der
Theatertracht bedarf im Allgemeinen einer gründlichen
Regelung. Bei den wenigſten Bühnen ſind Coſtümiers
angeſtellt, Unkenntniß, Laune, Geſchmackloſigkeit und Putz¬
ſucht erzeugen daher das grundſatzloſeſte, bunteſte Durch¬
einander, das für jedes einigermaßen gebildete Auge eine
wahre Beleidigung iſt.
Coſtümier und Decorateur müſſen alſo in genauem
Einverſtändniß gehalten werden. Wo es die Verhältniſſe
geſtatten, muß ihnen der Rath großer maleriſcher Capa¬
citäten gewonnen werden; wie denn überhaupt mit den
Höchſtbefähigten in Literatur, Plaſtik, Muſik, auch aller
Wiſſenſchaft, die ſonſt der Bühne dienen kann, die Ver¬
bindung mehr geſucht und unterhalten werden muß, als
es bisher der Fall war. Zu dieſen Zwecken müſſen die
Theatervorſtände zugleich Mitglieder der Kunſtakademie
ſein. Auch wird die miniſterielle Geſammtleitung aller
Künſte dem Theater große Unterſtützung verſchaffen, ſich
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