Devrient, Eduard: Das Nationaltheater des neuen Deutschland. Eine Reformschrift. Leipzig, 1849.falsche Antrieb feindseliger Concurrenz -- welcher vier¬ Freilich müßten -- wenigstens bis diese drei Theater *) Es braucht kaum noch erwähnt zu werden, daß auch hier alle drei Theater wetteifern würden, sich den Antheil des Hofes ungeschwächt zu erhalten und die Erfüllung eines Wun¬ sches desselben als einen besondern Vorzug zu betrachten. Auch bei besondern Vorstellungen in den königl. Schlössern fände verwaltungsmäßig keine wesentliche Veränderung statt, da diese bisher schon besonders in Rechnung kamen. 5*
falſche Antrieb feindſeliger Concurrenz — welcher vier¬ Freilich müßten — wenigſtens bis dieſe drei Theater *) Es braucht kaum noch erwähnt zu werden, daß auch hier alle drei Theater wetteifern würden, ſich den Antheil des Hofes ungeſchwächt zu erhalten und die Erfüllung eines Wun¬ ſches deſſelben als einen beſondern Vorzug zu betrachten. Auch bei beſondern Vorſtellungen in den königl. Schlöſſern fände verwaltungsmäßig keine weſentliche Veränderung ſtatt, da dieſe bisher ſchon beſonders in Rechnung kamen. 5*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0073" n="67"/> falſche Antrieb feindſeliger Concurrenz — welcher vier¬<lb/> undzwanzig Jahre lang dem Königl. Theater nach¬<lb/> theilig und dem Königſtädter an ſeiner Ausbildung ent¬<lb/> ſchieden hinderlich geweſen und gar keinen Vortheil ge¬<lb/> bracht hat — würde dem edlen Wetteifer Platz machen:<lb/> in gleichem Intereſſe des Nationalruhms ſich den Kranz<lb/> ſtreitig zu machen<note place="foot" n="*)">Es braucht kaum noch erwähnt zu werden, daß auch hier<lb/> alle drei Theater wetteifern würden, ſich den Antheil des<lb/> Hofes ungeſchwächt zu erhalten und die Erfüllung eines Wun¬<lb/> ſches deſſelben als einen beſondern Vorzug zu betrachten. Auch<lb/> bei beſondern Vorſtellungen in den königl. Schlöſſern fände<lb/> verwaltungsmäßig keine weſentliche Veränderung ſtatt, da dieſe<lb/> bisher ſchon beſonders in Rechnung kamen.<lb/></note>.</p><lb/> <p>Freilich müßten — wenigſtens bis dieſe drei Theater<lb/> ſich ganz conſolidirt hätten — alle übrigen Bühnen in<lb/> Berlin geſchloſſen, auch die italiäniſche Oper und das<lb/> franzöſiſche Schauſpiel verbannt werden. Man muß Thea¬<lb/> ter und Publicum erſt im Geiſt und Sinne für ein wahr¬<lb/> haft nationales Theater erſtarken laſſen, bis man beide<lb/> verlockender und zerſtreuender Rivalität preisgeben darf.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="sig">5*<lb/></fw> </div> </body> </text> </TEI> [67/0073]
falſche Antrieb feindſeliger Concurrenz — welcher vier¬
undzwanzig Jahre lang dem Königl. Theater nach¬
theilig und dem Königſtädter an ſeiner Ausbildung ent¬
ſchieden hinderlich geweſen und gar keinen Vortheil ge¬
bracht hat — würde dem edlen Wetteifer Platz machen:
in gleichem Intereſſe des Nationalruhms ſich den Kranz
ſtreitig zu machen *).
Freilich müßten — wenigſtens bis dieſe drei Theater
ſich ganz conſolidirt hätten — alle übrigen Bühnen in
Berlin geſchloſſen, auch die italiäniſche Oper und das
franzöſiſche Schauſpiel verbannt werden. Man muß Thea¬
ter und Publicum erſt im Geiſt und Sinne für ein wahr¬
haft nationales Theater erſtarken laſſen, bis man beide
verlockender und zerſtreuender Rivalität preisgeben darf.
*) Es braucht kaum noch erwähnt zu werden, daß auch hier
alle drei Theater wetteifern würden, ſich den Antheil des
Hofes ungeſchwächt zu erhalten und die Erfüllung eines Wun¬
ſches deſſelben als einen beſondern Vorzug zu betrachten. Auch
bei beſondern Vorſtellungen in den königl. Schlöſſern fände
verwaltungsmäßig keine weſentliche Veränderung ſtatt, da dieſe
bisher ſchon beſonders in Rechnung kamen.
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