Dilger, Daniel: Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb. Alten Stettin, 1620.des Vierdten Buchs bekennet. Das wolle aber der Wer nun durch andere wege die Seeligkeit suchen als
des Vierdten Buchs bekennet. Das wolle aber der Wer nun durch andere wege die Seeligkeit ſuchen als
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des Vierdten Buchs bekennet. Das wolle aber der
Chriſtliche Leſer fleiſſig mercken/ wie nemlich dz gantze
Chriſtenthumb auff zwey Stuͤcke beruhet. Derer 1. iſt
recht glaͤuben. 2. recht vnd Chriſtlich leben. Das erſte
dienet eigentlich zum handel der Seeligkeit vnnd Ge-
rechtigkeit/ da man glaͤubet vnd bekennet/ das/ da den
Menſchen Gottes Geſetze zuerfuͤllen/ vnd alſo durch
eigen verdienſt Gerecht vnd Seelig zu werden vnmuͤg-
lich geweſen/ als die Zeit erfuͤllet war/ habe Gott ſeinen
Sohn geſandt gebohren von einem Weibe/ vnd vnter
das Geſetze gethan/ auff das er die/ ſo vnter dem Ge-
ſetze waren/ erloͤſete/ vnd wir die Kindſchafft empfingē.
Wer nun durch andere wege die Seeligkeit ſuchen
wolte/ was Er auch thete/ das wuͤrde Gott nicht gefal-
len: Da zu den die Glaubens artickel nach Gottes wort/
als von der Perſon Chriſti/ Abendmahl/ Tauffe/ Præ-
deſtination oder ewigen Gnadenwahl muͤſten erkand
vnd bekand werden. Nebens dem iſt das andere ſtuͤcke
des Chriſtenthumbs/ welches zum gehorſam gehoͤret/
den wir Gott zuerzeigen/ vnd hiemit auch zugleich vn-
ſern glauben zuerweiſen ſchuͤldig ſind/ da durch zwar
nicht die Seeligkeit erlanget oder verdienet/ dennoch
GOtt wolgefellig/ vnd von denen Perſonen/ ſo durch
den glauben ſchon verſoͤhnet ſind/ als eine nothwen-
dige Frucht des Glaubens erfordert wird. Denn all-
hie ſoll der Glaube durch die Liebe thaͤtig/ in guten wer-
cken lebendig/ vnd zu allem guten fruchtbar ſein/ dz wir
nemlich vnſer liecht laſſen leuchten fuͤr den Leutẽ/ dz ſie
vnſere gute wercke ſehē/ vn̄ vnſern Vater im Him̃el prei-
ſen/ welches Andere vns ſo wol zur noͤtigen warnung/
als
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